0. Debian-Konferenz Zusammenfassung

11. Juli 2000

Die nullte Debian-Konferenz, die von der Bourdeaux Linux User Group (ABUL, auf französisch) organisiert und gesponsert wurde, wurde vergangene Woche von 5. - 9. Juli 2000 in Bordeaux, Frankreich, parallel zum Libre Software Meeting abgehalten.

Während der Konferenz wurden viele Themen vorgestellt, wie zum Beispiel:

Zwei Präsentationen über Debians interne Organisation (vorgetragen von Nils Lohner) und den Neue-Entwickler Prozess (präsentiert von Dale Scheetz) wurden gemeinsam in einer Sitzung präsentiert. Viele Diskussionen wurden in dieser Sitzung angeregt, um Rückmeldung von sowohl Debian-Entwicklern als auch -Benutzern zu erhalten, um zu sehen, wie diese Fragen betrachtet werden und wie die Probleme verbessert werden können, mit denen man in diesen Bereichen konfrontiert ist.

Dale zeigte auf, dass falls Debian mit der selben Rate anwächst wie während den vergangenen fünf Jahren, könnte es im Jahr 2005 1600 Entwickler geben, die 40000 Pakete betreuen. Das macht es klar, dass Debian den Entwicklern, zukünftigen Entwicklern und Benutzern eine klar definierten organisatorische Struktur präsentieren muss, um den Leuten zu erlauben, schneller mit Debian vertraut zu werden und es ihnen zu erlauben zu helfen, falls sie es wünschen.

Nils schlug vor, eine Projekt-Seite aufzusetzen, um die Aufgaben zu präsentieren, die in Debian getan werden müssen, sowohl von Entwicklern als auch Nicht-Entwicklern. Mehrere Leute bekundeten bei der Konferenz Interesse an der Idee, und die Diskussion wird auf der debian-qa Mailingliste abgehalten werden. Die Idee ist es, laufende Projekte innerhalb von Debian bezüglich ihrer Existenz und dem aktuellen Status zu verfolgen, wie auch Aufgaben aufzuzeigen, die von Personen übernommen werden können.

Um es den Leuten zu ermöglichen, Debians Organisation besser zu verstehen, schlug Nils ebenfalls vor, dass die Leute in Debian erklären (ein oder zwei Absätze wären ausreichend), was Sie tun, damit diese Information gesammelt und auf der Website veröffentlicht werden kann. Dies würde es den Leuten erlauben, die Anliegen oder Vorschläge haben, unverzüglich die richtige Person in Debian ansprechen zu können.

Er zeigte ebenfalls auf, dass es ein langfristiges Ziel von Debian sowohl als Projekt als auch als Distribution sein muss zu versichern, dass Debian weiterhin eine gute Distribution bleibt und seine Führung in der Freien Software Gemeinschaft erhält.

Ein weiterer Punkt, der diskutiert wurde, war die Notwendigkeit, Leute für Debian zu gewinnen, die andere Aufgaben übernehmen, als Pakete zu betreuen, wie zum Beispiel Dokumente zu schreiben und administrative Arbeit zu machen. Eine der Fragen, die offen geblieben ist, war es, wie man Leute dafür interessieren kann, dies zu tun. Eine mögliche Lösung dazu wäre es, diese Aufgaben zu den vorgeschlagenen Projekt-Seiten hinzuzufügen. Es wurde erwähnt, dass der Name »Debian-Entwickler« und die Tatsache, dass Debian eine »zeig mir den Code«-Organisation ist, diese potenziell Helfenden verschreckt.

Es wurde der Vorschlag gemacht, Dinge wie Dokumentation und den Website-Source als Paket anzubieten, um mehr Leute dazu zu bewegen, Patche dagegen einzubringen. Dies würde den Arbeitsaufwand für die Webmaster und die Leute verringern, die für die verschiedenen Abschnitte zuständig sind.

Eine weitere vorgeschlagene Lösung war es, Sponsoren zu finden, die Leute dafür bezahlen, an Aufgaben im Zusammenhang mit Debian zu arbeiten. Dies könnte dem Projekt helfen, aber die Arbeit, die getan werden muss, muss klar gekennzeichnet sein. Die Projekt-Seiten können in dieser Beziehung wieder helfen.

Am Schluss dieser Sitzung stimmte jeder zu, dass viele der Ressourcen-Probleme daher stammen, dass Informationen nicht weitergegeben werden und/oder diese Informationen nicht direkt verfügbar für Leute innerhalb als auch außerhalb des Projekts sind. Debian muss die Ebene der internen Organisation erhöhen, um es Nicht-Entwicklern zu erlauben, leichter Kommentare abzugeben und mitzuarbeiten, und es neuen Entwicklern schneller zu ermöglichen, die aktuelle Organisation zu verstehen.

Alles in allem waren die Versammlungen sehr interessant für alle, die an der Konferenz teilgenommen haben. Viele der Entwickler hatten die Möglichkeit, sich zu ersten Mal persönlich gegenüberzustehen und Ideen über viele Aspekte des Projekts auszutauschen.

Diese Konferenz wird wahrscheinlich nächstes Jahr wieder stattfinden. Bordeaux wird wieder der Ort sein, an dem sie stattfindet, da es eine ausgezeichnete Infrastruktur (Unterkünfte, Verpflegung, Konferenzräume, Netzanbindung, etc.) bietet und die diesjährige Konferenz ein Erfolg war, obwohl die Organisation in drei Monaten durchgeführt wurde. Mit mehr Zeit, um die nächstjährige Konferenz zu organisieren, sollte es mehr Entwicklern möglich sein teilzunehmen, und ein mannigfaltigeres Programm von Präsentationen und Diskussionen am runden Tisch sollte möglich sein.

Debian möchte Thierry Laronde <thierry.laronde@polynum.com> für die Organisation dieser Veranstaltung danken. Großartige Arbeit!

Dieser Beitrag wurde von Marcelo Magallon <mmagallo@debian.org> geschrieben.