Debian 6.0 Squeeze wird mit vollständig freiem Linux-Kernel veröffentlicht

15. Dezember 2010

Das Debian-Projekt hat sich in den letzten beiden Veröffentlichungszyklen damit beschäftigt, unfreie Firmware aus dem mit Debian mitgelieferten Linux-Kernel zu entfernen. Zu Zeiten der Releases von Debian 4.0 Etch und 5.0 Lenny war es noch nicht möglich, von sämtlicher unfreier Firmware bereinigte Linux-Kernel zu liefern. Damals mussten wir auch bestätigen, dass Probleme bezüglich Freiheit und Linux-Firmware nicht komplett beseitigt waren.

Nichtsdestotrotz haben wir daran gearbeitet, unfreie Bits aus dem Linux-Kernel herauszubrechen, Dank geht dabei an das Debian-Kernel-Team und einige Originalentwickler für ihre Bemühungen. Nun dürfen wir mit Stolz verkünden, dass wir nach bestem Wissen alle Probleme gelöst haben und nun in der Lage sein werden, mit Debian Squeeze einen nach den Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG) vollständig freien Linux-Kernel liefern zu können. Hiermit bestätigen wir wieder Freie Software als eine unserer Prioritäten, wie im Debian-Gesellschaftsvertrag beschrieben.

In Übereinstimmung mit dem Debian-Gesellschaftsvertrag bestätigen wir, dass einige Benutzer Arbeiten benötigen, die nicht zu den DFSG konform sind und dass diese Arbeiten unfreie Firmware beinhalten können. Bis auf Weiteres haben wir im non-free--Bereich unserer Archive alternative Installations-Images und zusätzliche Pakete für Debian Squeeze hinterlegt, die unfreie Software zum Betrieb bestimmter Hardwareteile enthalten. Sie sind nicht Teil von Debian, interessierte Benutzer sollen sie explizit selbst suchen und wir können sie nicht in selbem Maße wie freie Firmware unterstützen, da wir keinen Zugriff auf den betreffenden Quellcode haben. Wir ermuntern Gerätehersteller, nur Firmware, die im Sinne der DFSG frei ist, zu veröffentlichen und wir können andere Firmware nicht als Teil von Debian akzeptieren.

Über Debian

Das Debian-Projekt wurde 1993 von Ian Murdock als wirklich freies Gemeinschaftsprojekt gegründet. Seitdem hat sich das Projekt zu einem der größten und einflussreichsten Open-Source-Projekte entwickelt. Über dreitausend Freiwillige arbeiten zusammen, um Debian-Software herzustellen und zu betreuen. Übersetzt in über 65 Sprachen und eine große Bandbreite an Computertypen unterstützend, bezeichnet sich Debian das universelle Betriebssystem.

Kontaktinformationen

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Debian-Webseiten unter https://www.debian.org/ oder schicken Sie eine E-Mail an <press@debian.org>.