Debian 8 Jessie veröffentlicht

25. April 2015

Nach fast 24 Monaten durchgehender Entwicklung darf das Debian-Projekt nun mit Stolz die neue Stable-Version 8 (Codename Jessie) vorstellen. Dank der vereinigten Anstrengungen des Debian-Sicherheitsteams und des Debian-LTS-Teams erhält die neue Version während der nächsten fünf Jahre Sicherheitsunterstützung.

Jessie bringt systemd als neues Standard-Init-System mit. Die systemd-Suite bietet viele spannende Features wie kürzere Systemstartzeiten, Cgroups für Dienste und die Möglichkeit, Dienste teilweise zu isolieren. Das klassische SysVInit wird allerdings weiter in Jessie verfügbar sein.

Die mit Wheezy neu eingeführte UEFI-Unterstützung (Unified Extensible Firmware Interface) wurde in Jessie ebenfalls stark überarbeitet. Dazu gehören Anpassungen an bekannte Firmware-Fehler, UEFI-Unterstützung auf 32-Bit-Systemen und Unterstützung für 64-Bit-Kernel mit 32-Bit-UEFI-Firmware (die nur auf unseren amd64/i386-Multiarch-Installationsmedien enthalten ist).

Seit der Vorversion haben die Debian-Projektmitglieder auch wichtige Verbesserungen an unseren Unterstützungsdiensten vorgenommen. Beispielsweise kann man jetzt auf sources.debian.net den gesamten in Debian enthaltenen Quellcode durchstöbern. Natürlich kann es sehr umständlich werden, in über 20.000 Quellpaketen genau die richtige Datei zu finden. Daher können wir Ihnen nun auch die Debian-Codesuche anbieten. Sie finden sie unter codesearch.debian.net. Beide Dienste werden durch ein völlig neu geschriebenes und jetzt wesentlich reaktionsschnelleres Paketverfolgungssystem ergänzt.

In dieser Veröffentlichung ist auch eine Vielzahl aktualisierter Softwarepakete enthalten, etwa:

Mit dieser breiten Auswahl an Paketen und der traditionell breit gefächerten Architekturunterstützung bleibt Debian wieder einmal seinem Ziel treu, das universelle Betriebssystem zu sein. Es eignet sich für viele verschiedene Anwendungsfälle: ob Desktop-Systeme oder Netbooks, ob Entwicklungs-Server oder Cluster-Systeme, aber auch für Datenbank-, Web- und Storage-Server. Gleichzeitig stellen zusätzliche Qualitätssicherungsarbeiten wie automatische Paketinstallations- und Upgradetests für alle im Archiv enthaltenen Pakete sicher, dass Jessie die hohen Erwartungen der Benutzer an eine Debian-Stable-Veröffentlichung erfüllt.

Insgesamt werden zehn Architekturen unterstützt: 32-bit PC / Intel IA-32 (i386), 64-bit PC / Intel EM64T / x86-64 (amd64), Motorola/IBM PowerPC (powerpc für ältere Hardware und ppc64el für neue 64-Bit-Maschinen (little-endian)), MIPS (mips (big-endian) und mipsel (little-endian)), IBM S/390 (64-bit s390x) sowie für ARM armel und armhf für alte und neue 32-Bit-Hardware, dazu arm64 für die neue 64-Bit-AArch64-Architektur.

Versuch gefällig?

Wenn Sie Debian nur ausprobieren wollen, ohne es installieren zu müssen, können sie eins dieser speziellen Abbilder verwenden, die als Live-Image bekannt sind. Es gibt sie für CDs, DVDs und Netboot-Umgebungen, jedoch anfangs nur für die amd64- und die i386-Architektur. Live-Images eignen sich auch für die Installation von Debian; weitere Informationen finden Sie auf der Debian-Live-Homepage.

Falls Sie es dagegen direkt installieren wollen, haben Sie die Wahl zwischen zahlreichen Installationsmedien, etwa Blu-Ray-Discs, DVDs, CDs und der Installation via Netzwerk. Mit den CD-Abbildern lassen sich mehrere Arbeitsumgebungen — GNOME, KDE-Plasma-Desktop und -Anwendungen, Xfce und LXDE — einrichten, einstellbar über das Boot-Menü der CDs/DVDs. Außerdem sind Multi-Architektur-CDs und DVDs erhältlich, welche die Installation auf verschiedenen Rechnerarchitekturen mit nur einem einzigen Datenträger unterstützen. Sie können sich auch jederzeit ein bootfähiges USB-Installationsmedium erstellen (für weitere Details siehe die Installationsanleitung). Für die Cloud bietet Debian auch fertige OpenStack-Abbilder an.

Die Installationsabbilder können ab sofort via BitTorrent (die empfohlene Methode), jigdo, oder via HTTP heruntergeladen werden; siehe Debian auf CDs für weiterführende Details. In Kürze werden bei den verschiedenen Händlern auch physikalische DVDs, CD-ROMs und Blu-Ray-Discs mit Jessie erhältlich sein.

Das Upgrade

Bei den meisten Konfigurationen kann das apt-get-Paketverwaltungswerkzeug das Upgrade vom vorherigen Debian 7 (Codename Wheezy) auf Debian 8 automatisch vornehmen. Wie immer ist das Upgrade eines Debian-Systems schmerzfrei, direkt ohne Umwege und frei von Ausfallzeiten, allerdings wird nachdrücklich empfohlen, die Veröffentlichungshinweise sowie die Installationsanleitung für mögliche Probleme und Installations- und Upgrade-Anweisungen zu beachten. Die Veröffentlichungshinweise werden in den nächsten Wochen weiterhin überarbeitet und in zusätzliche Sprachen übersetzt.

Über Debian

Debian ist ein freies Betriebssystem, das von tausenden von Freiwilligen aus aller Welt entwickelt wird, welche sich über das Internet austauschen. Die Schlüsselstärken von Debian sind seine freiwillige Basis, seine Hingabe zum Debian-Gesellschaftsvertrag und zur freien Software und sein Bestreben, das beste Betriebssystem zu entwickeln, das es gibt. Debian 8 ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung.

Kontaktinformationen

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Debian-Website unter https://www.debian.org/ oder schicken eine E-Mail an <press@debian.org>.