Debian Weekly News - 2. Januar 2001

Ein gutes neues Jahr und willkommen zu Debian Weekly News. Debian Weekly News hat nun die Geschehnisse der Debian-Welt für zwei volle Jahre zusammengefasst. Ein Zeitplan der wichtigsten Geschichten von 2000 ist als spezielle Ergänzung zu dieser Ausgabe vorhanden.

Die Diskussionsdichte auf den Mailinglisten nahm während der Ferien ab, da sich viele Entwickler im Urlaub befanden. Viele Benutzer befanden sich ebenfalls im Urlaub, und einige wollten sich temporär von debian-user abmelden, um dem Ansammeln von E-Mails vorzubeugen, während sie weg sind. Jedoch war es einigen nicht möglich, sich abzumelden. Brian Moore verfolgte das Problem zu einem ungültigen Grenzwert, der in der Konfiguration von SmartList eingestellt war, und das Problem wurde schließlich behoben.

Wir fangen an zu lernen, was das Leben mit der testing-Distribution bedeutet. Die Entwickler müssen nun verfolgen, welche Versionen ihrer Pakete sich in testing befinden, genau wie in stable und unstable, und es ist recht schwer herauszufinden, wieso ein aktualisiertes Paket nicht für testing akzeptiert wird. Dies beinhaltet das Lesen der "update excuses" Datei und den Versuch zu erraten, was es bedeutet. Anthony Towns hat mehrere Erklärungen der verschiedenen Aspekte geschrieben, wie testing arbeitet (Architektur-Details, versionsabhängige Details). Einige Pakete, inklusive der neuen Versionen von X und Perl wurden noch nicht getestet und "halten die Welle zurück" von den anderen Paketen, die von ihnen abhängen. Andererseits ist glibc 2.2 nun in testing eingeflossen.

Die Umstellung von /usr/doc auf /usr/share/doc dauert lange und schreitet langsam voran. Joey Hess berechnet, dass falls nicht täglich 6 Pakete ab jetzt konvertiert werden bis Woody eingefroren wird, wird der erste Schritt der Umstellung nicht rechtzeitig für Woody beendet sein, und die komplette Umstellung würde in weite Ferne rücken. Obwohl dies einige Uploads angespornt hat, wurden nicht annähernd sechs Pakete pro Tag konvertiert. Ben Collins wies darauf hin, dass eine Alternative wäre, "diese Entscheidung zu überdenken, basierend auf der Tatsache, dass der Fehler in dpkg, der diese Implementierung erforderte (statt einem einfachen symbolischen Link von /usr/doc nach share/doc), nun bereits seit einiger Zeit behoben ist". Er schlug vor, ein einzelnes Umstellungsskript vor, das den restlichen Inhalt von /usr/doc nach /usr/share/doc verschiebt und die beiden Verzeichnisse symbolisch verbindet. Laut Ben wurden alle seine Systeme auf diese Art "ohne jeglichen Fehler oder fehlenden Dateien" aufgesetzt. Santiago Vila sorgt sich, die "Integrität des Systems mit komplexen Skripts zu riskieren"; in der Zwischenzeit ist die Entwicklung eines solchen Skripts in Arbeit, jedoch ist es noch nicht sicher, ob es benutzt wird.

Wunschlisten für dpkg stellten sich als das Thema dieser Diskussion heraus, obwohl sie nicht so begonnen wurde. Die Fähigkeiten, die sich die Leute in zukünftigen Versionen von dpkg wünschen, beinhalten die Möglichkeit, Aktualisierungen umzukehren, verschiebbare Pakete, Installation von mehreren Versionen des selben Pakets zur gleichen Zeit, Betreuer-Skripte gänzlich eliminieren, damit ein Paket keinen Code als root ausführt, und andere schwierige Dinge. Es ist jedoch nicht alles Tagträumerei – dpkg könnte binäre Datenbank-Cache-Dateien unterstützen, ab Version 1.9.

Rechtzeitig für Weihnachten wurden drei neue Sicherheitsgutachten freigegeben: Ein Temporär-Datei Angriff gegen dialog, mehrere Verwundbarkeiten in stunnel und zwei gnupg Probleme wurden alle am 25. Dezember behoben.


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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Joey Hess erstellt.