Debian Weekly News - 31. Dezember 2002

Willkommen zur 51. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Viele von Ihnen werden wahrscheinlich Silvester feiern. Nehmen Sie sich währenddessen einen Moment Zeit, in Ruhe auf das vergangene Jahr zurückzublicken: Was sollte für die Freie-Software-Gemeinschaft getan werden? Wo ist es möglich, aktiv mitzuhelfen?

51. Ausgabe der DWN produziert. Sie lesen gerade die 51. Ausgabe der DWN, was auch 51 Wochen des Berichtens über interessante Aktivitäten des Debian-Projekts, des Verfassens von Beiträgen, des Korrekturlesens und Übersetzens bedeutet. Obwohl die englische Version nur von einer kleinen Gruppe einschließlich des Hauptautors erstellt wird, tragen viele weitere Personen dazu bei, dass Sie die fertige Ausgabe schließlich lesen können. Jede Ausgabe wird zuvor an Korrekturleser und Übersetzer versandt, die ebenfalls zu Verbesserungen beitragen. Allwöchentlich werden die DWN in mehrere Sprachen übersetzt.

Danksagung an Coautoren und Übersetzer. Ein großes Dankeschön geht an Andre Lehovich und Matt Black, die regelmäßig zahlreiche Beiträge verfasst haben und an viele weitere Personen für ihre Beiträge. Vielen Dank an Rob Bradford, Andreas Schuldei und Thomas Bliesener, die die Ausgaben Korrektur lesen. Ein Dankeschön geht ebenfalls an David Martínez Moreno, Frédéric Bothamy, Gustavo Noronha Silva, Ignacio García, Lukasz Jachowicz, Miquel Vidal, Nobuhiro IMAI (今井伸広), Oohara Yuuma (大原雄馬), Peter Karlsson, Pierre Machard und Thomas Bliesener, die alle Ausgaben ins Katalanische, Französische, Deutsche, Polnische, Portugiesische, Spanische und Schwedische übersetzen.

Deutsche Übersetzung. Auch zur deutschen Übersetzung der DWN tragen viele fleißige Helfer hinter den Kulissen bei. Ein herzlicher Dank für die zahllosen Korrekturen und Verbesserungsvorschläge der vergangenen zwölf Monate gebührt Thomas Bleicher, Karlheinz Guenster, Martin "Joey" Schulze, Andreas Schuldei, Ralf Hildebrandt und Sven Jordan.

GNU/Linux-Jahresrückblick 2002. Zwischen den Jahren ist die Zeit, innezuhalten und auf die Ereignisse der vergangenen Monate zurückzublicken. Unsere Kollegen von den Linux Weekly News haben einen GNU/Linux-Jahresrückblick 2002 erstellt. Obwohl die Wirtschaft weltweit schwierig war, entwickelt sich Freie Software weiter und gewinnt an Bedeutung. Der Rückblick ist wie gewohnt in Monate aufgeteilt.

Neue Boot-Floppies für Woody. Eduard Bloch hat sich dazu bereit erklärt, den nächsten Release der Debian-Boot-Floppies zu koordinieren. Die nächste Aktualisierung von Debian 3.0 ist für etwa zwei Monate nach der Veröffentlichung von r1 geplant, so dass mindestens eineinhalb Monate verbleiben. Die neuen Boot-Floppies werden bekannte Probleme auf einigen Architekturen beheben und eine neuere Kernel-Version enthalten.

Spendenaufruf. Zum Ende des Jahres bitten zahlreiche nichtkommerzielle Organisationen, die Freie Software unterstützen, um Spenden. Für US-Bürger sind diese Spenden steuerlich absetzbar. Mehr als zwei Drittel des Haushaltes der Free Software Foundation (FSF) wird von Einzelspendern aufgebracht. Die FSF hat vor kurzem ihr Programm der assoziierten Mitgliedschaft ins Leben gerufen. Die GNOME Foundation hofft, einigen teilnehmenden Entwicklern an der jährlichen GUADEC-Konferenz Reisekostenzuschüsse gewähren zu können. Die Organisation Software in the Public Interest (SPI) nimmt Spenden für das Debian-Projekt entgegen.

Automatischer Test einer User-Existenz. Matt Hope ist aufgefallen, dass einige Pakete /etc/passwd durchsuchen, um festzustellen, ob ein User existiert. Er meinte, dass dies auf Systemen, die alternative Authentifizierungsschemata wie NIS oder LDAP einsetzen, ein Problem sein könne. Matt Zimmerman hat ihm geraten Fehlerberichte gegen diese Pakete zu schreiben und die betreffenden Betreuer zu bitten, stattdessen getent zu verwenden.

GTK+ 2.2 für Debian. Akira Tagoh (田郷明) hat mitgeteilt, dass das GTK+-Team die Version 2.2 der Familie der GIMP-Toolkit-Bibliotheken freigegeben hat. Die Bibliotheken sind kompatibel mit der Version 2.0, aber bringen ein Problem in Libgnomeui mit sich. Daher wird GNOME 2 nicht mit GTK+ 2.2 funktionieren, aber GNOME 2.1 es benötigen. Akira beabsichtigt deshalb, die neuen Pakete vorübergehend nach "unstable" hochzuladen.

Gibt es bald weitere Alpha- und Sparc-Anwender? Jaldhar Vyas hat uns darüber informiert, dass Red Hat die offizielle Unterstützung aller seiner Versionen für die Alpha- und Sparc-Architektur eingestellt hat. Debian unterstützt diese und andere Architekturen jedoch auch weiterhin, und die Anwender genießen die große Spannbreite Freier Software, Fehlerkorrekturen und rechtzeitige Sicherheitsaktualisierungen.

KDE 3.0.5a für Woody. Ralf Nolden hat die Debian-Pakete für KDE 3.0.5a auf dem KDE-Hauptserver zur Verfügung gestellt. Diese Aktualisierung schließt die letzten Sicherheitskorrekturen für KDE ein. Auf das Archiv kann mittels apt-get über download.us.kde.org zugegriffen werden. Pakete für KDevelop 2.1.4 wurden am darauf folgenden Tag bereitgestellt.

Debian GNU/Linux in 32 Mbyte CompactFlash. Bao C. Ha hat geschildert, wie er eine Debian-Installation auf weniger als 32 Mbyte verkleinert hat. Bao hat mit einem von Debootstrap erstellten 121 Mbyte großem, bootfähigem Dateisystem mit VPN/Firewall/Router-Unterstützung begonnen. Durch Entfernen der Dokumentation und Komprimieren des Wurzeldateisystems unter Verwendung des Cloop-Kernelmoduls konnte Boa die Größe auf 27,6 Mbyte reduzieren. Das Ergebnis, ein CompactFlash-Image, ist für die OpenBrick-E entworfen. Openbrick ist eine kleine Hardware-Plattform, die für die Verwendung von Open Source/Free Software optimiert ist. Die Grafikkarte benötigt jedoch eine nicht-freie XFree86-Version, die nur in Binärform verfügbar ist.

CD-Images von Debian 3.0r1. Steve McIntyre hat einen Satz CD-Images erstellt, die neue und aktualisierte Pakete aus Debian 3.0r1 enthalten. Die Images wurden ursprünglich als zwei volle CDs für alle elf unterstützten Architekturen erzeugt, aber nach dem Hinweis von Jason Andrade hat Steve getrennte CDs für jede Architektur erstellt. Obwohl dies mehr Plattenplatz benötigen wird, sollte es für die Anwender einfacher sein und weniger Bandbreite verbrauchen. Die Dateien werden Sie an den üblichen Stellen finden, sobald der Server in ein paar Tagen wieder am Netz ist.

Entrümpeln von /etc. Joey Hess hat sein /etc untersucht und eine Menge überflüssiger Dateien entdeckt, die Pakete bei ihrem Entfernen nicht aufgeräumt haben: hängende Symlinks, verwaiste Verzeichnisse und so weiter. Ihm ist die Idee eines speziellen Debian-Paketes gekommen, das in seinem eigenen Postrm nach Müll sucht, den andere Pakete hinterlassen haben und diesen entsorgt.

Neukompilation aller Debian-Pakete. Junichi Uekawa (上川純一) hat über einen neuen Pbuilder-Lauf vom 9. bis 24. Dezember auf seinem Rechner berichtet, bei dem versucht wurde, alle Quellcode-Pakete neu zu kompilieren. Bei nur 529 Paketen scheiterte die Kompilierung aus den Quellen, über 6000 Pakete ließen sich dagegen erfolgreich kompilieren. Gerhard Tonn hat ebenfalls versucht, alle C++-Pakete mit dem GCC 3.2 neu zu kompilieren, bevor dieser zum Standard-Compiler wird.

Sicherheitsaktualisierungen. Sie kennen es schon, bitte stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Systeme aktualisieren, falls Sie eines der folgenden Pakete installiert haben.

Neue oder bemerkenswerte Pakete. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 12 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 165 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die damit zu der Freien-Software-Gemeinschaft beigetragen haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ein ITA um, wenn Sie vorhaben, eines dieser Pakete zu übernehmen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Andre Lehovich, Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.