Debian Weekly News - 15. April 2003

Willkommen zur 15. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Behalten Sie Ihre Maschinen im Auge, anderenfalls können schlimme Dinge geschehen. Falls Sie Brandgeruch bemerken, sollten Sie Ihr Netzteil auf herumlungernde Libellenbroschen untersuchen, wie Hugh Saunders erfahren musste.

Aufteilung der Libcupsys2. Jeff Licquia hat mitgeteilt, dass er nach einem schwerwiegenden Fehlerbericht zu libcupsys2 die Bibliotheken libcupsimage und deren Headerdateien als getrennte Pakete libcupsimage2{-dev} (als Version 1.1.18-3) kompiliert hat. Obwohl es technisch möglich war, den Fehler nur durch das Abtrennen der -dev-Pakete zu beheben, hat Jeff weitere gute Gründe und bevorzugt allgemein keine foo-dev-Pakete ohne entsprechende foo-Pakete.

Webseiten des Debian-Beliebtheitswettbewerbs. Bill Allombert hält den Debian-Beliebtheitswettbewerb für eine gute Idee, aber er fragte sich, was man noch verbessern könne. Der Wettbewerb sammelt anonymisierte Daten von Anwendern, die das Paket popularity-contest installiert haben. Der Zweck ist, herauszufinden, welche Pakete am beliebtesten sind. Igor Genibel hat darauf aufmerksam gemacht, dass er gerade die Beliebtheitsliste in die Paketübersicht einbaut. Der Betreuer des Beliebtheitswettbewerbs, Avery Pennarun, sagte, dass sich jede Woche die Zahl der eingesendeten Daten erhöhe, aber dass er keine Zeit habe, das System zu verbessern.

Neues Menüsystem für Debian vorgeschlagen. Enrico Zini meint, dass Debians derzeitiges Desktop-Menüsystem eine Überarbeitung nötig hat, um mit anderen Systemen mitzuhalten und diese zu integrieren. Er schlägt vor, dass Debian auf das Format der Desktop-Menü-Spezifikation für Desktop-Einträge umsteigt, und dass Debian weiterhin Menüinformation für Anwendungen bereitstellt, die über keine eigene verfügen. Colin Walters, der das Unterprojekt Debian Desktop betreut, hat dem Vorschlag seine Unterstützung zugesagt.

Schulung für Debian-Entwickler in Informationsrecht. James Miller hat einen Online-Kurs in Informationsrecht an der Universität Southeastern, USA gegeben. Er zieht in Erwägung, diesen Kurs interessierten Debian-Entwicklern anzubieten. Der Kurs ist anspruchsvoll und vermittelt Personen aus den Bereichen Informatik und Informationstechnologie das Verständnis der Grundlagen des US-Rechts und des materiellen Rechts und behandelt Probleme des geistigen Eigentumsrechts. Die Teilnehmer können das erworbene Wissen auf regulierende Infrastrukturen, das Internet, Datenschutz und Sicherheit anwenden. James rechnet mit 10–15 Teilnehmern am Kurs, jedoch ist es zurzeit nötig, ein teures Lehrbuch zu kaufen.

Löschung von verwaisten Paketen. Martin Michlmayr hat sein Vorhaben angekündigt, in zwei Wochen die Löschung von mehreren Paketen zu fordern, da diese seit langer Zeit auf der Liste der Work-needing and prospective packages geführt werden. Diese Pakete werden von Debian nicht mehr betreut und enthalten veröffentlichungskritische Fehler. Falls jemand eines dieser Pakete behalten möchte, möge er bitte die beschriebenen Schritte zu befolgen. Diese Angelegenheit wird zurzeit auf debian-devel diskutiert.

Zustand von m68k Marco d'Itri hat gefragt, ob die Architektur m68k zurzeit bereit zum Release ist, nachdem er eine ganze Weile brauchte, herauszufinden, warum Mutt auf seiner Architektur nicht mehr kompiliert werden konnte. Wouter Verhelst hat daraufhin erklärt, dass einige der Buildds kürzlich ausgefallen sind und dass es ernste Probleme mit unseren automatischen Kompilierskripten gab, die jedoch vor kurzem dank Matthias Klose behoben werden konnten.

Kategorien oder Sektionen? Erich Schubert hat auf eine neue Version seines Paketbrowsers aufmerksam gemacht, der bei der Kategorisierung von Debian-Paketen hilft. Der Browser sollte das Durchstöbern von Paketen mittels hierarchischer Kategorien an Stelle von Sektionen erleichtern, wie er zuvor vorgeschlagen hatte. Mark Howard sieht die Einteilung nach Freshmeat-Art als ziemlich interessante Idee an, die jedoch problematisch für die existierenden Werkzeuge wäre.

Debian-Anwenderanalyse. Enrico Zini hat ein Schriftstück zur Anwenderanalyse als Beitrag zur Verbesserung der Anwenderfreundlichkeit veröffentlicht. Er hat viele praktische Vorschläge zur Verbesserung Debians gesehen, die jedoch selten von einer Untersuchung der Bedürfnisse und Zwecke der Nutznießer begleitet wurden. Er hat vier Kategorien zu sammelnder interessanter Information ausgemacht. Das Verständnis von Anwendererwartungen sollte uns beim Verständnis von Problemen der Anwenderfreundlichkeit zugute kommen.

Debian für x86-64? Daniel Whelan ist an einem Port für den Opteron-Prozessor (x86-64) von AMD interessiert und hat nach dem Zustand dieses Ports gefragt. Michael Banck hat geantwortet, dass wir ein Geheimhaltungsabkommen hätten unterzeichnen müssen, um Zugriff auf die Hardware zu bekommen, und Adam Conrad hat berichtet, dass SuSE bereits Grundlagen mit dem Kernel und der Glibc geschaffen habe. Masanori Goto (後藤 正徳) hat hinzugefügt, dass diese Architektur 64- und 32-Bit-Programme ausführen kann, was eine besondere Behandlung erfordert.

Debian-NetBSD für Sparc. Matthew Garrett hat seinen Erfolg beim Bau eines Debian-Systems auf der Sparc-Architektur auf der Grundlage eines NetBSD-Kernels demonstriert. Darüber hinaus hat Joel Baker von bedeutenden Fortschritten auf dem NetBSD/x86-Port wie dpkg und APT, die ohne zusätzliche Patches funktionieren, berichtet.

Zusammenarbeit von Debian und Gentoo an Hurd? Robert Millan hat vorgeschlagen, dass Hurd-Portierer von Debian und Gentoo eng zusammenarbeiten. Beide verfolgen dasselbe Ziel, eine Menge Freie Software zu portieren. Viele Patches für Anwendungen wurden über Debians Fehlerdatenbank eingereicht und sowohl in das Debian-Paket als auch vom Programmautor aufgenommen.

Alioth umgestellt. Wichert Akkerman hat berichtet, dass Alioth auf GForge umgestellt wurde, unter anderem aufgrund einer Bitte von VA Software, nicht ihr Logo und ihren Namen zu verwenden. Zu einem späteren Zeitpunkt war dieser Umstieg zwar schon geplant, aber er verursachte unvorhergesehene Probleme, an denen gearbeitet wird. Wenn Sie irgendein weiteres Problem entdecken, zögern Sie nicht, Hilfe über den support request tracker des Siteadmin-Projekts anzufordern.

Neue SPI-Vorstandsmitglieder gewählt. Branden Robinson hat mitgeteilt, dass Bruce Perens, John Goerzen und Benjamin Mako Hill am 11. März 2003 in den Vorstand von Software in the Public Interest, Inc. (SPI) berufen wurden. Dieser Vorgang trägt den kürzlich abgehaltenen Wahlen Rechnung. Der Vorstand besteht nun aus zehn Mitgliedern und sollte somit wieder Versammlungen abhalten können.

Sicherheitsaktualisierungen. Sie kennen es schon, bitte stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Systeme aktualisieren, falls Sie eines der folgenden Pakete installiert haben.

Neue oder bemerkenswerte Pakete. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 12 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 200 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die damit zur Freien-Software-Gemeinschaft beigetragen haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ein ITA um, wenn Sie vorhaben, eines dieser Pakete zu übernehmen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.