Debian Weekly News - 7. Oktober 2003
Willkommen zur 40. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. DivisionTwo.com schrieb einen amüsanten Artikel über ein auf Debian basierendes fiktives Barbie-OS. LinuxIT kündigte an, dass es seine Übungshandbücher zur Linux-Professional-Institute-Zertifizierung unter eine Freie Lizenz stellen werde.
emDebian auf der UK Linux-Expo. LinuxDevices.com berichtet, dass Debians Vincent Sanders an der kommenden Linux-Expo UK teilnehme, um über Ideen zu emDebian am Debian-Stand im .Org Dorf zu diskutieren. emDebians Ziele sind es, Debian als Gesamtes für eingebettete Anwendungen zu verbessern und einen Satz von Werkzeugen zu bieten, um Images für eingebettete Systeme einfach und rasch zu erstellen. Die jährliche Markt-Umfrage zu Embedded-Linux von LinuxDevices.com zeigte, dass Debian die drittbeliebteste GNU/Linux-Distribution für eingebettete Entwicklung sei.
Debian-Projekt auf europäischen Konferenzen. Das Debian-Projekt kündigte an, dass seine Mitglieder und Beteiligten an vier Ausstellungen und Konferenzen in Europa teilnehmen werden, die Freie Software und GNU/Linux behandeln. Am 7. und 8. Oktober findet Opensaar in Saarbrücken, Deutschland, mit einem Vortrag über E-Mail-Dienste mit Debian von Marko Jung statt. Am 8. und 9. Oktober findet die Linux-Expo UK in Olympia, London, Großbritannien, statt. Darauf folgt Practical Linux in Gießen, Deutschland, am 11. Oktober, wo Alexander Schmehl einen Vortrag und einen Workshop über Debian abhält. Schlussendlich findet vom 14. bis zum 16. Oktober der Linux-Kongress in Saarbrücken, Deutschland, statt, wo Thomas Lange eine Anleitung über das Erstellen eines Beowulf-Clusters präsentieren wird.
Zusammenfassung des Debian-Installer DebCamps. Joey Hess schickte eine Zusammenfassung des DebCamps ein. Er berichtete, dass mehr als zehn Debian-Installer Entwickler sich für vier Tage in Oldenburg getroffen und ziemlich erfolgreich am neuen Installationsprogramm gearbeitet hätten, wie die Flut der CVS-Meldungen aufzeige. Als Ergebnis wird PowerPC im Augenblick vom Debian-Installer möglicherweise besser unterstützt als i386. Ziemlich viel Arbeit wurde auch in allgemeine Benutzerschnittstellen-Probleme gesteckt. Viele Probleme wurden bearbeitet oder sogar gelöst.
BrailleSpeak Debian Mini-Distribution. Das
BrailleSpeak-Projekt
kündigte die
Veröffentlichung ihrer BrlSpeak
Debian-basierenden Braille-Loopback Mini-Distribution
an. Sie bietet eine
(temporäre) Lösung für
jene Personen, die die Installation einer Distribution auf ihrer
FAT32-Partition bevorzugen, ohne die Festplatte neu partitionieren zu müssen.
Jedoch fehlt der Installation zurzeit die Unterstützung zur
Sprachausgabe.
Verschiedene Arten von Debian-Rechnern installieren. Joseph Rawson kündigte paella an, das auf FAI basiere und beabsichtige, verschiedene Softwaresammlungen gleichzeitig installieren zu können. Um dies zu erreichen, verwendet paella eine PostgreSQL-Datenbank, um den Großteil der Konfiguration zu speichern.
Sarge Release-Status. Scott James Remnant prüfte, wie viel von Anthony Towns' Release-Zeitplan bereits erfüllt sei. Der Debian-Installer wurde getestet und erwies sich auf i386 und PowerPC bereits als funktionstüchtig. Durch das Entfernen von Paketen wurde die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehler ebenfalls stark vermindert. Scott schloss mit der Meldung, dass wir grob 14 Tage hinter dem Zeitplan lägen.
Freie Debian-Logo-Lizenz? Simon Law hat einen Vorschlag eingeschickt, um die Lizenz des Debian-Logos zu ändern, das entsprechend Debians Richtlinien für Freie Software nicht frei ist. Mako Hill fügte hinzu, dass es einige Probleme mit Debians Markenzeichenrichtlinien gäbe. Dies war ein Teil der Begründung, warum bei SPI ein Markenzeichen-Komitee gegründet wurde, das einige neue Richtlinien-Empfehlungen zu entwerfen versucht.
Unzulänglichkeiten und Verbesserungen in Aptitude. Nathanael Nerode beschwerte sich über mehrere lästige Dinge in aptitude. Daniel Burrows erklärte, dass er zurzeit nicht genügend Zeit habe, um aptitude in einen Zustand zu bringen, der ihm zusage. Er bat ebenfalls um Mitentwickler, die Patches für die aufgezeigten Probleme einschicken mögen.
Qualität der Paketbeschreibungen. Wolfgang Borgert
bemerkte
einige Paketbeschreibungen, die nicht sonderlich hilfreich waren wie
beispielsweise Foo ist
eine GTK+-Anwendung, die Bar aktiviert
. Er fragte sich, wo Richtlinien für
gute Paketbeschreibungen zu finden sein. Mathieu Roy
wies auf
Colin Walters
Richtlinien
hin.
Lizenz-Anforderungen für DSP-Programme. Thomas Hood wunderte sich über das mwavem Paket, das Programme für den in einige ThinkPad Laptops eingebauten Mwave-Digitalen-Signal-Prozessor-Chip (DSP) enthalte. IBM vertreibt den Treiber in einem Tarball, der behauptet, unter der GNU GPL lizenziert zu sein. Jedoch wird kein Quellcode verbreitet. Glenn Maynard erklärte, dass das Paket nicht mal in non-free verbreitet werden dürfe, wenn der Quellcode nicht verfügbar sei.
Eingebettetes Debian-System gewann Preis. Die deutsche Firma Innominate hat den Wolfsburg-AG-Kompetenz-Preis gewonnen, der dieses Jahr in der IT-Kategorie für das Gebiet der eingebetteten Netzwerksysteme vergeben wurde. Das gewählte mGuard-Sicherheitssystem verwendet einen gehärteten Linux-Kernel 2.4 basierend auf Debian 3.0, den Innominate selbst entwickelt.
Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:
- OpenSSL -- Denial of Service Probleme.
Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- abs-guide – Fortgeschrittenes Bash-Skripting Handbuch.
- boot-icons – Boot-Fortschritts-Anzeige mit grafischen Icons.
- console-terminus – Schriften mit fester Breite für rasches Lesen in der Linux-Konsole.
- dime – DXF-Import-, -Bearbeitungs- und -Export-Programme.
- esmtp – Benutzerkonfigurierbarer MTA zum reinen Weiterleiten.
- gngeo – NeoGeo-Emulator.
- gtkatlantic – Monopoly-ähnliches Spiel.
- rlfe
– Oberfläche, das readline verwendet, um Eingabezeilen für andere Programme
zu
kochen
. - rnas-gtk – Netzwerkweite Beobachtungssammlung zum Beobachten von Rechnerzuständen.
- roxen3 – Roxen Challenger Webserver v3.
- sim – Einfacher Instant-Messenger.
- speedtouch – Userspace-Treiber für den Alcatel Speedtouch USB ADSL Adapter.
- spinner – Verschickt kleine Pakete über eine Verbindung im Leerlauf.
- teleport – Verschiebt GTK-Anwendungen zwischen Displays.
- tetrinet-client – Textmodus-Client für Tetrinet, einem Tetris-ähnlichem Spiel für mehrere Spieler.
- tinyhoneypot – Kleiner Honigtopf, um Angreifer einzufangen.
Verwaiste Pakete. 4 Pakete wurden diese Woche
aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 188
verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit
für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software
unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den
WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum
Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser
Pakete übernehmen wollen.
- cpanel – Chinesisches Debian-Panel. (Fehler #213908)
- hotswap – Verwaltung Hotswap-fähiger IDE-Hardware. (Fehler #213893)
- picview – System zur Bildervorschau und -betrachtung für GNOME. (Fehler #213889)
- pyslsk – Client für das Soulseek Filesharing-Netzwerk. (Fehler #213764)
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Gerfried Fuchs übersetzt.