Debian Weekly News - 2. Dezember 2003

Willkommen zur 48. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Es wurden seit dem Sicherheits-Einbruch, mit dem das Debian-Projekt konfrontiert wurde, immer noch nicht alle Dienste wiederbelebt. Die Entwicklung ist seit dem 21. November effektiv blockiert, da sowohl ftp-master als auch das CVS-Archiv noch nicht wieder geöffnet wurden.

RC-Fehler beheben. David B. Harris schlug eine E-Mail-Vorlage vor, um Entwickler zu ermutigen, veröffentlichungskritische (»release critical«, RC) Fehler in ihren Paketen zu beheben. Es werde beabsichtigt, dies an die Entwickler für jedes der Quellcode-Pakete zu schicken, das kritische Fehler enthalte.

Status von Mozilla. Eric Valette wies auf einige Probleme hin, die er bei den Debian-Paketen von Mozilla 1.5 wahrgenommen habe. Er merkte ebenfalls an, dass die voreingestellte Schriftgröße gegenüber den Upstream-Binärpaketen verändert wurde, wodurch das Erscheinungsbild eher hässlich werde. Es werden ebenfalls viele Fehler gegen dieses Paket berichtet, und es werden fähige Personen benötigt, um sie zu beheben. Irgendwelche Freiwilligen?

Glibc-basiertes GNU/KNetBSD. Robert Millan kündigte an, dass ein Debian GNU/KNetBSD-System (K für »Kernel von«) basierend auf der GNU libc nun verfügbar sei. Er fügte hinzu, dass es einfach gewesen sei, das Grundsystem (»base«) zu portieren, und dass Schlüsselpakete wie XFree86 ebenfalls verfügbar seien. Das System in seinem aktuellen Zustand sei zur Entwicklung verwendbar.

Der virtuelle Stallman verhält sich nicht wie der echte Stallman? Andrew Lau bemerkte, dass vrms Pakete aufliste, die unter der GNU Free Documentation License freigegebene Dokumente enthalten und daher vom echten Richard Stallman (RMS) als Frei angesehen würden. Colin Watson fügte hinzu, dass einige davon Lizenzen enthielten, die auch RMS für Dokumente missbilligen würde.

Debian für Unternehmen? Andres Salomon fragte sich, wie man die Debian-Distribution für den Unternehmenseinsatz verbessern könne, der Hochverfügbarkeit (»high availability«, HA), aktuellere Pakete usw. benötige. Andere Entwickler stimmten zu, dass ein solches Unterprojekt von Nutzen für Debian und seine Nutzer wäre. Andrew Cater fügte hinzu, dass eine ähnliche Diskussion zuvor auf der Beowulf- Liste stattgefunden habe.

Anforderungen für neue Pakete? Andreas Tille schlug vor, dass alle neuen Pakete, die auf allen Architekturen übersetzbar sein sollten, zuerst an alle Architekturen übergeben werden sollten, bevor sie der unstable-Distribution hinzugefügt würden. Colin Watson erklärte, dass die Verzögerung für PostgreSQL durch eine inkompatible Perl-Version tatsächlich jedoch eine gute Sache gewesen sei, da die Originalbetreuer von Perl die Probleme anderenfalls nicht so früh bemerkt hätten.

Debian-Roadmap? Das Projekt wurde gefragt, ob es eine Roadmap für die Debian-Distribution gibt, so dass Zertifikationen organisiert werden könnten. Ben Collins wies darauf hin, dass Debian eigentlich keine Release-Ziele hätte, und Jonathan Dowland fügte hinzu, dass eine andere Gruppe von lose zusammenhängenden Entwicklern es geschafft habe, sich auf eine Roadmap zu einigen.

Verbessern der Archiv-Überprüfung. Marc Haber will mehr Vertrauen zwischen unserem Hauptarchiv und dem Endanwender schaffen. Er schlug vor, die »Release«-Dateien für die stable Distribution sicher (durch Verwendung eines nicht erreichbaren Schlüssels) zu signieren, die ».changes«-Dateien zusammen mit den Binärpaketen aufzubewahren, am besten im Archiv, und Skripte zur Überprüfung als Pakete verfügbar zu machen.

Systemkonten erstellen. Fabio Massimo Di Nitto und Peter Palfrader fragten sich, was die beste Art sei, einen neuen Systembenutzer während der Installation eines Paketes zu erstellen. Die Richtlinien böten hier nicht viele Details. Einige Pakete erstellten neue Benutzer automatisch und löschten diese sogar wieder.

Eine API legal kopieren? Uwe Steinmann fragte sich, ob er die Beschreibung einer Programmierschnittstelle (»Application Program Interface«, API) verwenden könne, um eine eigene Bibliothek zu implementieren. Er habe zumindest Zugriff auf die Header-Dateien. Henning Makholm erklärte, dass die Header-Dateien frei in die eigenen Header kopiert werden könnten, wenn sie nur Funktions-Prototypen, Struct-Definitionen und Typ-Definitionen, die nötig sind, um die Funktions-Prototypen zu schreiben, sowie Definitionen von Konstanten enthielten.

Automatisches Abrufen von externen DTDs. Brian May bemerkte, dass die scrollkeeper-Cronjobs versuchten, eine DTD zum Verarbeiten seiner Konfigurationsdatei über HTTP abzurufen. Dies scheitere jedoch, wenn der Rechner nicht mit dem Internet verbunden sei oder einen Proxy benutzen müsse. Jochen Voss erklärte, dass dies dadurch verursacht werde, dass das docbook XML-Paket seine DTDs nicht beim XML-Untersystem registriere. Es ist ein bekanntes Problem, an dem gearbeitet werde.

Die perfekte Installation für einen ISP. Falko Timme beschrieb ausführlich alle Schritte, die notwendig seien, um einen Debian-basierenden Server aufzusetzen, der alle Dienste biete, die von ISPs und Hostern benötigt werden. Er verwende Quota, Apache, Postfix, BIND, proftpd, qpopper und Webalizer.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Robert Millan und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Gerfried Fuchs und Frank Lichtenheld übersetzt.