Debian Weekly News - 18. Mai 2004

Willkommen zur 20. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Miguel de Icaza sagte in einem Interview, dass Debians Bindung an die Gemeinschaft großartig, Debian aber für einen unabhängigen Software-Anbieter eine schwer zu unterstützende Plattform sei. Philip Charles kündigte neue K6 Mini-Iso-Images von Hurd an.

Zwei Debian-Entwickler tödlich verunglückt. Debian betrauert den Verlust zweier Projekt-Mitglieder. Manuel Estrada Sainz (ranty) und Andrés García (ErConde) starben in einem tragischen Autounfall auf der Rückfahrt von der Freie Software Konferenz, die in Valencia in Spanien stattfand. Das Debian-Projekt ehrt ihre gute Arbeit und ihre starke Hingabe zu Debian und Freier Software. Die Beiträge von Manuel und Andrés werden nicht vergessen werden und andere Entwickler werden ihre Arbeit fortsetzen.

Stand der Java nach Main-Bemühungen. Arnaud Vandyck berichtete über den Fortschritt beim Verschieben von Paketen, die Java benutzten, aber ohne die Hilfe von nicht-freier Software laufen könnten, von Contrib nach Main. Eine Anzahl von Paketen sei nach Main verschoben worden und neue Veröffentlichungen von GNU Classpath, SableVM und Kaffe versprächen weitere Schritte in diese Richtung. Zwei der Hauptprobleme, die derzeit untersucht würden, seien die Entwicklung von gjdoc zu einem korrekten javadoc-Ersatz und das Bauen von ant ausschließlich mit Freier Software. Leute, die helfen wollten, könnten mit der Untersuchung von als unknown im Java to main-Wiki markierten Paketen beginnen.

Ferngläser laufen unter Debian. Die weltweit größte Auswahl an Ferngläsern laufe unter Debian GNU/Linux, wie Jon Thralow berichtete. Der Webauftritt nutze eine als dynamisch generiertes HTML bezeichnete Technik. Die Seiten würden alle fünf Minuten regeneriert und als statische Seiten auf den Webserver geschoben. Dies sieht der auf dem Debian Webauftritt genutzten Technik ähnlich, allerdings mit häufigeren Neuerstellungen.

Status von GNOME 2.6 für Unstable. Sebastien Bacher veröffentlichte einen weiteren Statusbericht über GNOME 2.6 in Debian. Der Grund liege in der Frage an das Veröffentlichungsteam um Rat bezüglich der Überleitung nach Unstable angesichts des Fortschritts, den die Pakete in den letzten Wochen gemacht hätten. Die Pakete wurden von vielen Benutzern getestet, ohne das große Probleme berichtet worden seien. Als Antwort darauf sagte Anthony Towns, dass viele Architekturen immer noch fehlten und dass GNOME bereit sei, wenn alles nach Experimental hochgeladen sei und nur die Versionsnummer für Unstable angehoben werden müsse.

Sollte Sun Debian GNU/Linux benutzen? David Edmondson argumentierte, dass Sun ihre GNU/Linux-Bestrebungen auf Debian gründen sollten. Ein entscheidender Vorteil von Debian sei die Fülle an Anwendungen, die nur ein apt-get entfernt seien. Glynn Foster stimmte zu und bemerkte, dass der größte Teil von Debian einfach funktioniere.

Mehr Features unterstützen. Eric Dorland fragte sich, wie Debian Bitten um die Aktivierung von zusätzlichen Software-Eigenschaften, die zum Kompilierzeitpunkt aktiviert werden müssten, behandeln sollte. Er bat um die Aktivierung von derzeit ausgeschalteten Eigenschaften oder um die Absplittung von zusätzlichen Paketen, in denen diese Eigenschaften aktiviert seien, aber die Paketbetreuer waren besorgt über das Einschleichen zu vieler Eigenschaften oder über die Betreuung zu vieler Pakete. Matthew Palmer schlug vor, entweder neue Binärpakete zu erstellen, die Eigenschaften zu den alten Paketen hinzuzufügen oder es dem Benutzer einfach zu machen, das Paket mit der optionalen Eigenschaft neu zu kompilieren.

Entfernung von System-Accounts. Stephen Gran fragte sich, wie System-Accounts bei der Entfernung von Paketen behandelt werden sollten, wenn sie bei der Installation des Pakets erstellt wurden. Wouter Verhelst erklärte, dass es eine gute Idee sein könnte, sie nicht zu löschen, da sie immer noch der Besitzer beliebiger Dateien sein könnten.

Recht auf Werbung. Branden Robinson erklärte, warum er sich über Werbungsverbote (no-advertising clauses) in Lizenzen ärgert. In den Vereinigten Staaten gebe es verschiedene Rechtsmittel für Leute, deren Namen oder Ähnliches für Werbung missbraucht würden. Um diesen Missbrauch auszuschließen, seien keine speziellen Klauseln nötig. Branden sucht nun nach Informationen, wie dies in anderen Ländern geregelt sei, damit man sich in Zukunft aktiver gegen Werbungsverbote aussprechen könne.

IBM Public License. Frank Lichtenheld stolperte erneut über die IBM Public License und fragte sich, ob sie für Debian geeignet ist. MJ Ray und Walter Landry hatten einige Bedenken. Diese Lizenz wird allerdings schon für postfix benutzt, wie Steven Augart bemerkte.

Sendmail Open Source Lizenz. Richard Nelson berichtete, dass über eine neue Lizenz für sendmail diskutiert werde und dass die Autoren nach Feedback suchten. Im Speziellen wollen sie wissen, ob die neue Lizenz als Lizenz für sendmail 8 geeignet sei. Henning Makholm und Nathanael Nerode behaupteten, dass die Lizenz nicht frei sei, wenn jemand dazu gezwungen werde, nach San Francisco zu gehen, um seine Unschuld zu verteidigen.

Besorgt über neue GPL Version. Antti-Juhani Kaijanaho ist besorgt über die nächste Generation der GNU General Public License (GPL), die von der Free Software Foundation (FSF) entwickelt wird. Eines der Gerüchte über mögliche Änderungen beinhaltet die Anforderung, den Quellcode von Software unter der GPL zu veröffentlichen, wenn damit eine Webseite betrieben wird, dies würde möglicherweise nicht den Debian-Richtlinien für Freie Software entsprechen. Er fragte sich auch, ob die Meinungsverschiedenheiten über die GNU Free Documentation License Symptome von tieferen Differenzen zwischen Debian und der FSF seien.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. Debian package a day stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor.

Verwaiste Pakete. 2 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 159 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Thomas Viemann, Andre Lehovich und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Frank Lichtenheld und Helge Kreutzmann übersetzt.