Debian Weekly News - 4. August 2004

Willkommen zur 30. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Debians elfter Geburtstag rückt näher (16. August) und so werden mehrere Partys geplant. Pablo Lorenzzoni kündigte an, dass die brasilianische Debian-Gemeinschaft ihre Feier auf den 21. August verschoben habe. Holger Levsen lud alle Interessierten auf Burg Hohenholz ein, 100 km nördlich von Berlin und 30 km entfernt von Szczecin (Stettin) gelegen.

Verbesserter Paketüberblick für Debian-Entwickler. Igor Genibel kündigte eine verbesserte Paket-Überblick-Seite an. Sie enthält nun Links auf Aktualisierungsinformationen über die Originalquellen (watch-Dateien) und die Entschuldigungsanalyse von Björn Stenberg. Die Information wird des Weiteren im Allgemeinen in UTF-8 dargestellt. Einige Informationen können auch ausgeblendet werden, die Konfiguration hierzu erfolgt mittels des Setzens von Cookies.

Entfernen von Paketen aus Sarge. Aufgrund des anstehenden Freezes für Sarge ist auf der debian-release-Liste ein Schwall von »Bitte foo aus Sarge entfernen«-Anträgen aufgetaucht. Typischerweise unterlaufen diese Pakete noch extensive Entwicklung bei den Quellautoren und sind noch nicht bereit für eine stabile Veröffentlichung. Steve Langasek bat darum, dass solche Anfragen vom Einreichen eines veröffentlichungskritischen Fehlerbericht begleitet werden sollten, in dem eine detaillierte Begründung enthalten sein sollte, warum das Paket nicht in Sarge aufgenommen werden solle.

OSCON-Vorträge Jay Lyman rezensierte die von drei Debian-Entwicklern gehaltenen Vorträge auf der diesjährigen O'Reilly Open Source Konferenz. Bdale Garbee sprach über Entwicklungen in der Gemeinschaft und bemerkte, dass die Leute oft überrascht seien, wenn etwas von Amateuren komme, da viele Leute nicht realisierten, was sie leisten könnten. Jeff Licquia beschrieb Progenys Model des komponentenbasierten GNU/Linux. Jeff Waugh besprach die Zukunft von GNOME.

Neue RFH-Marke für verwaiste Pakete. Frank Lichtenheld kündigte eine neue »Bitte um Hilfe«-Marke für die hilfebedürftigen und zukünftigen Pakete an. Diese Marke sei für Situationen gedacht, in denen der derzeitige Betreuer die Betreuung des Pakets weiterführen wolle, aber Hilfe dabei benötige, da seine Zeit begrenzt oder das Paket recht groß sei und somit mehrere Betreuer benötigt würden.

Sarge Veröffentlichungszeitplan. Steve Langasek veröffentlichte eine weitere Veröffentlichungs-Aktualisierung. Es gebe noch immer mehrere schwerwiegende Fehler im Basissystem. An diesen werde gearbeitet. Wenn das Basissystem eingefroren wird, werden CD-Images des Debian-Installer, Veröffentlichungskandidat 1 innerhalb von ein oder zwei Tagen zur Verfügung gestellt. Am achten August solle dann die offizielle Sicherheitsunterstützung für Sarge beginnen, wobei die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehler auf 100 gefallen sein soll. Die Zeitleiste sage vorher, dass diese Anzahl am ersten September auf Null sei. Dann folge die Veröffentlichung am 15. September.

Neue Debian-GNU/Hurd-Installationsmethode. Michael Banck hat eine neue Installationsmethode für die Debian GNU/Hurd-Portierung bekanntgegeben. Sie verwende die xattr-hurd Unterstützung für ext2, die Roland McGrath früher erwähnte. Unter Verwendung seines Kernel-Patches und star könne man einen Basis-Tarball extrahieren und sofort ein funktionierendes Debian GNU/Hurd-System erhalten.

Status von GNOME 2.6 in Sarge. Jordi Mallach schrieb eine Aktualisierung über GNOME 2.6 in Sarge. gnome-applets und eine Anzahl weniger wichtiger Pakete mit Abhängigkeiten von libgtop2 haben es schließlich nach Testing geschafft. Die einzigen beiden verbliebenen Pakete die das Metapaket für GNOME 2.6 aus Testing hielten, seien eog und gnome-games. Letzteres Pakete werde noch eine Weile brauchen, da es von mehreren derzeit laufenden Veröffentlichungsübergängen betroffen sei.

Fehlerausmerz-Partys. Während die Veröffentlichung von Sarge immer näher rückt, werden Fehlerausmerz-Partys wichtiger, um die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehlerberichte zu vermindern und den Debian-Installer zu stabilisieren. Martin Zobel-Helas hat eine Fehlerausmerz-Party vom 20. bis 22. August in Darmstadt, Deutschland, angekündigt. Debianer aus Europa und Deutschland sind eingeladen, an diesem Ereignis teilzunehmen.

Versionierung und Stabilisierung von Debtags. Enrico Zini fragte sich, wie er die Bibliotheken für Debtags vernünftig verwalten soll. Die Codebasis für Debtags ist mittlerweile ziemlich stabil geworden und er plant, Version 1.0 zu veröffentlichen. Andrew Suffield behauptete, dass keine Bibliotheken für binäre Schnittstellen (ABI) hochgeladen werden sollten, die noch nicht stabil genug sind. Enrico würde es auch begrüßen, wenn Leute ihm beim Paketieren helfen würden.

Einführung von Debian-Leutnants? Glenn McGrath fragte sich, ob das Debian-Projekt einen strukturellen Wandel benötigt und möglicherweise Leutnants eingeführt werden sollten, die zwischen dem Projektleiter und den Betreuern angesiedelt wären. Er behauptete, dass Debian eher ein »Team von Meistern« als ein »Meisterteam« sei und dass es schwierig sei, etwas zu ändern, dass nicht innerhalb der eigenen Verantwortung läge.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 11 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 177 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept »Freie Software« unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

Wollen Sie die DWN weiterhin lesen? Bitte helfen Sie uns beim Erstellen dieses Newsletters. Wir brauchen weiterhin freiwillige Autoren, die die Debian-Gemeinschaft beobachten und über Ereignisse in der Gemeinschaft berichten. Bitte schauen Sie auch auf die Webseite für Mitarbeiter. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail an dwn@debian.org.


Wenn Sie diesen Newsletter wöchentlich in Ihrer Mailbox haben wollen, abonnieren Sie die Mailingliste debian-news-german.

Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Andre Lehovich, Michael Banck und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Frank Lichtenheld übersetzt.