Debian Weekly News - 14. September 2004

Willkommen zur 36. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Graham Williams hat ein Buch mit dem Titel »Debian GNU/Linux Desktop Survival Guide« geschrieben. Der Autor führt durch die zahlreichen Gebiete eines GNU/Linux-Systems mit der Absicht, eine produktive Arbeitsumgebung zu schaffen, die Spaß bietet. Dabei legt er den Schwerpunkt darauf, Ihre Arbeitsumgebung so einzurichten, dass sie das tut, was Sie von ihr erwarten.

Vorbereitung von Sarge CD- und DVD-Images. Steve McIntyre erklärte, wie zweilagige DVDs funktionieren, und erwähnte die Arten von CDs und DVDs, die er in der kommenden Sarge-Veröffentlichung gerne unterstützt sähe. Dies beinhalte die Visitenkarten- und Netzinstallations-ISO-Images sowie einen vollen Satz von 13 oder 15 CD-Images für jede Architektur. Er erwähnte auch zwei DVD-Images à 4.7 GB oder ein zweilagiges DVD-Image à 8.5 GB für jede Architektur. Letztere sollten allerdings nur über jigdo bereitgestellt werden.

Debian in kommerziellen Umgebungen benutzen. Jemand fragte auf Slashdot nach Erfahrungen mit dem Einbringen von Debian in kommerzielle Szenarien, wenn der beteiligte Vertrieb (IBM) diese Distribution offiziell nicht unterstütze. Er erwähnte auch einzelne Berichte, nach denen die meiste dieser Software auch dazu gebracht werden könne, unter Debian zu laufen.

GNOME 2.6-Übergang komplett. Jordi Mallach berichtete, dass der Übergang von GNOME 2.6 nach Sarge abgeschlossen sei. Das letzte fehlende Paket des GNOME-Meta-Paketes, Eye of GNOME, habe nun endlich Testing erreicht. Das einzige fehlende Paket sei gdm 2.6, das es GNOME-Benutzern erlauben werde, ihren Computer direkt herunterzufahren, wenn sie ihre Sitzung schließen.

Debian.net-Webforen im Beta-Stadium. Jeroen van Wolffelaar gab bekannt, dass er versuchen werde, ein Web-Forum für die Debian-Gemeinschaft zu betreiben, da viele Benutzer web-basierte Foren zur Diskussion und Unterstützung mögen würden. Die Web-Foren seien noch im Beta-Stadium, daher sollten alle Vorschläge zur Verbesserung oder Problemberichte an admin@forums.debian.net gesendet werden. Natürlich sind die Foren, wie alle *.debian.net-Adressen, keine offiziellen Debian-Dienste, und sie wurden mit Debianplaza vereinigt.

Partman muss getestet werden. Joey Hess wies darauf hin, dass die letzten Änderungen an partman eine Reihe von Fehlern eingebracht hätten, darunter Probleme mit Reiserfs und xfs. Derzeit wisse er nicht, ob das neue Partman für die nächste Veröffentlichung des Debian-Installer geeignet sei. Um bei der Problemlösung zu helfen, hat er Freiwillige gebeten, Partman aus den täglichen Images zu testen und dabei nicht nur automatisch zu partitionieren, sondern manuell alle sonderbaren Kombinationen, die nicht oft verwendet würden, auszuprobieren, und sicherzustellen, dass diese zumindest genauso gut wie in RC1 funktionierten.

Neuer Rechtsberater für SPI. Der Vorstand von Software in the Public Interest, Inc. (SPI), Debians Dachorganisation, gab die Ernennung neuer Rechtsberater bekannt, nachdem der frühere, Chris Rourk, zurückgetreten sei. Die Kanzlei von Cleary, Gottlieb, Steen & Hamilton, repräsentiert durch Greg Pomerantz, hat sich bereit erklärt, als SPIs ehrenamtlicher Rechtsbeistand zu dienen, und wurde ordnungsgemäß als solcher vom Direktorium ernannt.

UserLinux veröffentlicht erste Beta-CD. Slashdot diskutierte die Beta-Veröffentlichung von UserLinux, einer neuen Debian-basierten Distribution. Bruce Perens erklärte, dass UserLinux sehr nahe an Debian sei und das Ziel habe, Unternehmen ein frei erhältliches, qualitativ hochwertiges GNU/Linux-Betriebssystem zu bieten, das von Zertifikationen, Service und Support-Optionen begleitet werde. Ihre Installations-CD für i386 sei nur 4,5 MB groß, der Rest werde direkt von den Debian-Spiegeln heruntergeladen, und alle Weiterentwicklung von Freier Software durch UserLinux solle innerhalb von Debian stattfinden.

Verbesserungen des Debian-Installers testen. Joey Hess berichtete über die Techniken, die er benutze, um den Installer zu testen. Die erste und bevorzugte Methode sei die Erstellung eines neuen Netzboot-Images, mit dem dann ein Test-Laptop gebootet werde. Die zweite Methode sei die Benutzung eines USB-Sticks. Er berichtete auch, dass er in der Lage war, Voreinstellungen an den Debian-Installer zu übergeben, so dass die erste Stufe der Installation nur mit einem einzigen Tastenanschlag durchläuft.

Auto*-Werkzeuge zur Paketerstellung verwenden? Jesus Gonzalez-Barahona fragte sich, ob er zur Bauzeit automake verwenden solle, anstatt das configure der Originalautoren zu benutzen. Andrew Suffield erklärte, dass dies das Paket unbaubar machen würde, sobald sich automake ändere. Marcelo Magallon ergänzte, dass automake-Versionen nicht auf Quellcode-Ebene kompatibel seien und bat darum, den Umfang an überflüssigen Programmcode so gering wie möglich zu halten.

Verbot von Patentklagen. Matthew Garrett hat sich Lizenzen angeschaut, die so gestaltet sind, dass sie Patentklagen abschrecken sollen. Er bemerkte, dass sowohl die Free Software Foundation als auch die Open Source Initiative diese Lizenzen offenbar als frei ansähen, die Kompatibilität mit den Debian Richtlinien für Freie Software erscheine jedoch unklar. Falls Debian sich entscheide, diese Lizenzen (oder einige davon) als nicht frei anzusehen, müsse das Projekt seine Meinung gut begründen und sich dann daran machen, die Meinung anderer zu ändern.

Systemprogramme gegen unerreichbare Bibliotheken gelinkt. Fabrice Lorrain bemerkte, dass mehrere Programme in /sbin gegen Bibliotheken aus /usr/lib gelinkt seien. Diese Programme würden nicht funktionieren, falls /usr nicht eingehängt sei. Daher müssten entweder die Programme nach /usr/sbin oder die Bibliotheken nach /lib verschoben werden. Jeroen van Wolffelaar merkte an, dass lintian derzeit keine Warnung darüber ausgeben könne.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. »Debian package a day« stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Matt Black, Andre Lehovich, Christoph Berg und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Frank Lichtenheld übersetzt.