Debian Weekly News - 16. November 2004

Willkommen zur 45. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Bruce Perens hat einen Artikel über Softwarepatente in Standards geschrieben und erklärte, wie sie Softwareentwicklung behinderten. Es scheint, dass das Problem mit dem Arbeitsspeicherverbrauch in SpamAssassin 3 endlich behoben ist, so dass das Paket in der Lage sein könnte, nach Sarge zu migrieren.

Aktualisierung des Veröffentlichungsstatus. Colin Watson hat eine neue Aktualisierung des Veröffentlichungsstatus eingeschickt, in der er darüber berichtet, dass zwei weitere Leute beim Veröffentlichungsmanagement helfen würden und dass die Toolchain endgültig festgelegt worden sei. Allerdings seien einige Architekturen mit Aktualisierungsproblemen in Hinblick auf den Kernel und die glibc konfrontiert. Er legte auch offen, dass Sarge mit KDE 3.2 veröffentlicht werde. Das größte blockierende Problem sei allerdings, dass das buildd-Netzwerk noch nicht für testing-security angepasst sei.

GNOME 2.8 für Sarge? Im Auftrag des GNOME-Teams wollte Jordi Mallach wissen, ob er GNOME 2.8 nach Unstable hochladen dürfe, da es Anfang September, als Sarge angeblich in Kürze eingefroren werden sollte, veröffentlicht worden sei. Da es viel getestet worden sei, und viele Benutzer es bereits über die Experimental-Distribution verwendeten, scheine es für die neue stabile Debian-Veröffentlichung geeignet. Das Veröffentlichungsteam hat seitdem dem Hochladen von GNOME 2.8 nach Unstable zugestimmt, das damit in Teilen oder als Ganzes ebenfalls nach Sarge migrieren könnte.

Herumwühlen im Installer. Ingrid Marson interviewte David Pashley über den neuen Debian-Installer, der sich auf einfache Installation konzentriert. Obwohl das Installationsprogramm noch textbasiert sei, arbeiteten einige Entwickler an einer graphischen Schnittstelle. Anthony Awtrey ergänzte, dass der Installer Automation unterstütze, indem eine Konfiguration mit all den vom Debian-Konfigurationssystem verwalteten Optionen voreingestellt werde.

Großer Opteron-Cluster läuft unter Debian. Thomas Lange berichtete über den neuen AMD-Opteron-Cluster namens Sarek an der Umeå Universität. Er bestehe aus 192 Knoten (384 CPUs), ist mittels FAI (Fully Automatic Installation) installiert und fährt die reine 64bit-Portierung für AMD64 mit dem 2.6er Linux-Kernel. Dieser Cluster wurde sogar auf Platz 165 der Top-500 Liste vom Juni 2004 und auf Platz 220 im November geführt.

YaST2 für Debian? Mario Fux war auf der Suche nach jemanden, der YaST2 auf Debian portierte. YaST2 ist ein Gesamtkonfigurationswerkzeug, was unter Debian zu fehlen scheine. Jaldhar Vyas antwortete, dass er plane zu überprüfen, ob er YaST2 für Debian paketieren könne. Er erwähnte auch eine YaST2-Oberfläche für debconf.

Hilfe für Original-Softwareautoren. Adrian von Bidder begann damit, Hinweise für die ursprünglichen Autoren zu dokumentieren, die die Arbeit von Paketbetreuern einfacher gestalten sollen. Die Idee dahinter ist es nicht, die Debian-Richtlinien zu duplizieren, sondern den ursprünglichen Entwicklern eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie ihre Software geschrieben werden kann, so dass sie auch einfach paketiert werden kann.

Einhängen von Wechselmedien. Martin Pitt berichtete über die Idee der Quellautoren über die automatisierte USB/FireWire Geräte-Handhabung. Da er davon nicht überzeugt war, habe er pmount entwickelt, das von normalen Benutzern zum Einhängen von Wechselmedien ausgeführt werden könne. Er würde diesen Ansatz gerne in Debian einbringen.

PHP-Beschleuniger nicht verteilbar? Andres Salomon bemerkte, dass turck-mmcache, ein Vorkompilierer und Zwischenspeicher, der PHP-Skripte performanter laufen lässt, zwar unter der GNU GPL steht, aber gegen PHP4 linkt, dessen Lizenz zur GNU GPL inkompatibel ist. Da dies bedeutet, dass das Paket nicht von Debian vertrieben werden kann, bemüht sich ein interessierter Benutzer um eine Lizenzänderung.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable-Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. Debian package a day stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor.

Verwaiste Pakete. 2 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 221 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Florian Ernst übersetzt.