Debian Weekly News - 21. Dezember 2004

Willkommen zur 50. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Das Computer-Zentrum der Oxford-Universität wird seine Umstellung auf PostgreSQL unter Debian als Backend-Datenbank im Laufe des nächsten Jahres abschließen. Die nächste Aktualisierung von Stable wird vorbereitet und vor Silvester erwartet. Wir wünschen den Lesern, die Weihnachten feiern, ein Frohes Fest.

Aktualisierung des Sarge Veröffentlichungsprozesses. Andreas Barth schickte eine Aktualisierung über den Veröffentlichungsprozess für Debian 3.1 ein. Er berichtete, dass GNOME 2.8 zu Sarge hinzugefügt worden sei und dass eine Kernelaktualisierung unbeabsichtigterweise binär inkompatibel mit seinem Vorgänger sei. Die KDE-Betreuer haben einen Plan vorgestellt, der die Anforderungen des Veröffentlichungsteams erfüllt, um KDE 3.3 nach Testing zu bekommen.

Debian GNU/Hurd unterstützt große Partitionen. Der jüngste Upload vom Hurd-Paket weist einen Patch von Ognyan Kulev auf, der Unterstützung von ext2-Partitionen größer als 2 GB auf 32-Bit-Systemen enthält. Ein Bericht auf Kerneltrap enthält mehr Details über die Geschichte und Implementation des Patches. Im letzten Jahr wurde diese Begrenzung zu einer zunehmend störenden Angelegenheit für GNU/Hurd-Systeme, so dass diese Änderung einen wichtigen Meilenstein für Debians GNU/Hurd-System-Portierung in Hinblick auf die Erwartungen der Benutzer darstellt.

Paketierung der Katie-Programmgruppe. Andreas Barth berichtete, dass er DAK (die Debian-Archivierungs-Ausrüstung) auf volatile.debian.net installiert habe. Die Installation der von Jörg Jaspert vorbereiteten Pakete verlief recht schmerzlos. Sie habe integrierte NEW-Verwaltung und einige Bereitstellungsbereiche für die Begutachtung vor der Hinzunahme.

Debian auf AMD64. Ladislav Bodnar besprach die inoffizielle Portierung von Debian auf die AMD64-Architektur. Er bemerkte, dass fast die gesamte Freie Software, die er einsetze, bereits im Archiv sei, mit der bemerkenswerten Ausnahme von OpenOffice.org. Er beschrieb die Verwendung eines i386-Chroots, um übriggebliebene 32-Bit-Software zu verwenden und beschrieb den Installer als eher langweilig (im positiven Sinne des Wortes).

Standard-CDD-Werkzeug? Sergio Talens-Oliag beendete einen Vorschlag für ein neues Werkzeug, das von den Custom Debian-Distributionen (angepassten Debian-Distributionen, CDD) verwendet werden solle. Es versuche die Art, auf der Entwickler ihre CDD definieren, zu standardisieren und Werkzeuge bereitzustellen, um das angepasste System zu verteilen, zu installieren, zu aktualisieren und zu verwalten. Kommentare sollten an die debian-custom-Liste geschickt werden.

Unbeaufsichtigte Debian-Installationen. Carla Schroder veröffentlichte den zweiten Teil ihres Tutorials über die Installation von Debian mit Hilfe der Fully Automatic Installation (FAI). Der erste Teil behandelt die grundlegende Konfiguration eines Debian FAI-Servers, während der zweite Teil die Konfiguration der Client-Installation erklärt – Netzwerk-Server-Einstellungen, welche Software installiert werden soll und die Boot-Methode des Clients. Sie schließt, dass zwar die anfängliche Konfiguration von FAI kompliziert werden könne, es aber perfekt für ein gemischtes Netzwerk sei, das verschiedene Arten von PCs enthalte, und sobald es eingerichtet sei, geschehe die Installation der Client-Maschinen blitzschnell.

Debian-Projekt auf der FOSDEM? Wouter Verhelst bat um Hilfe für die Debian-Teilnahme an der FOSDEM (Free and Open Source Developers European Meeting) im nächsten Jahr. Der Entwicklerraum ist bereits gut auf dem Wege mit bereits fünf bestätigten Vorträgen, aber für den Stand werden noch Leute benötigt.

Status der Debian-AMD64-Portierung. Aufgrund einer alten E-Mail, die versehentlich noch einmal verarbeitet wurde, hat Martin Michlmayr dargelegt, dass alle technischen Bedenken berücksichtigt worden seien und dass die Portierung hinzugenommen werde, nachdem die Spiegel-Situation geklärt worden sei, was zu einem Zeitpunkt nach der Veröffentlichung von Sarge passiert sein werde.

Paketierung von OSSP-Paketen für Debian. Raphael Bossek schlug ein gemeinsames Namensschema für von OSSP-Software abgeleiteter Software vor. Da Debian bereits Pakete und Dateien mit dem gleichen Namen enthalte, seien Konflikte absehbar. Im Grunde schlug er ein gemeinsames Präfix vor, was auch Piotr Roszatycki bereits implementiert hat.

Fehler an Debian oder die Quellautoren berichten? Ian Wienand fragte sich, wo er einen Fehler in einem GNOME-Paket berichten solle, da auch das GNOME-Projekt ein Fehlerdatenbank betreibe. Paul Hampson antwortete und schlug vor, den Fehler den Quellautoren zu melden und dann einen Debian-Fehlerbericht mit dieser Referenz zu öffnen. Allerdings wies Thomas Bushnell darauf hin, dass der reguläre Weg das Eintragen des Fehlers bei Debian und das Weiterleiten an die Software-Autoren dann dem Paketbetreuer zu überlassen sei.

Deutsche Freie Software-Lizenz. Martin Michlmayr berichtete, dass er im September von einem Forschungsinstitut in Deutschland über eine neue Softwarelizenz angesprochen wurde. Die Autoren seien daran interessiert sicherzustellen, dass die Lizenz sowohl der Open Source-Definition als auch den Debian Richtlinien für Freie Software entspreche, und bitten um Kommentare, nun da die Lizenz veröffentlicht worden sei.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable-Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 1 Paket wurde diese Woche aufgegeben und benötigt einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 226 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Michael Banck, Andre Lehovich, Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann übersetzt.