Debian Weekly News - 4. Januar 2005

Willkommen zur 1. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Martin Michlmayr gab bekannt, dass Jörg Jaspert als zusätzlicher Verwalter der Debian-Konten ernannt wurde. Das Debian-Projekt gab eine weitere Aktualisierung seiner stabilen Veröffentlichung bekannt. Joey Hess veröffentlichte eine Liste von Sicherheitsproblemen, die in Unstable behoben, aber in Sarge noch anhängig seien.

Neuer Arch- und Subversion-Server. Wichert Akkerman gab den Umzug aller Arch- und Subversion-Depots auf einen neuen Server bekannt. Die Umstellung auf das fsfs-Backend für Subversion werde Probleme mit ungültigen Locks, hängenden Prozessen und ungültigen Zugriffslisten beheben. Er berichtete, dass der Umzug erfolgreich war.

Bedeutung von GNU/Linux. Ed White wies darauf hin, dass Debians Interpretation des Ausdrucks GNU/Linux laut einem neueren Interview mit Richard Stallman falsch sei. In dem Interview habe er erklärt, dass der Ausdruck GNU/Linux bedeute, dass das System als GNU begonnen habe und Linux hinzugefügt worden sei. Peter Karlsson erklärte, dass dies bloß eine Frage der Interpretation sei. Entweder man fange mit dem Linux-Kernel an und ergänze die GNU-Werkzeuge, dann sei die Formulierung auf den Debian-Webseiten korrekt, oder man starte mit den GNU-Werkzeugen und ergänze den Kernel, beispielsweise Linux.

Mozilla-Warenzeichen-Beschränkungen. Alexander Sack erwähnte, dass das Debian-Projekt gezwungen sein könnte, die Namen aller Mozilla-basierenden Pakete aufgrund der Mozilla-Warenzeichen-Einschränkungen zu ändern. Er fragte auch, ob die Einschränkungen bei der Benennung der Pakete diese eventuell nicht-frei machten. Es wurden mehrere Vorschläge für neue Namen gemacht, so zum Beispiel freebird, freefox und freezilla, mit und ohne Distributionsnamen. Don Armstrong schlug ein distributionsübergreifendes Benennungsschema für nicht-offizielle Mozilla-Pakete vor.

Debian-Eyecatcher-Projekt begonnen. Alexander Schmehl gab bekannt, dass er das Eyecatcher-Projekt (Blickfang-Projekt) begonnen habe. Die Idee sei es, eine informative und lustige Art von Präsentation über Debian zu erstellen, die in einer Schleife auf Messen laufen gelassen werden könnte, wenn das Standpersonal nichts anderes zeigen könne oder während es mit anderen Gästen beschäftigt sei. Hilfe bei diesem Projekt sei willkommen.

Über das Paketieren von MPEG-Enkodierern. Vor kurzem kam die Frage auf, warum lame nicht von Debian paketiert und verteilt werde. Chris Cheney erklärte, dass es von Patenten einer Firma belastet sei, die ihre Patente verteidige. Florian Weimer ergänzte, dass, obwohl Software in Europa derzeit nicht patentiert werden könne, es Patentansprüche verletzen könne, was für Debian relevanter sei.

Buildd-Netzwerk für Experimental? Frank Küster fragte sich, ob Pakete in experimental automatisch gebaut würden. Martin Michlmayr wies darauf hin, dass Andreas Barth ein buildd-Netzwerk für experimental betreibe. Er ergänzte, dass versionierte Build-Abhängigkeiten von experimental nicht unterstützt würden.

ITP-Erinnerungs-E-Mails. Justin Pryzby fragte sich, ob er Erinnerungs-E-Mails an diejenigen schicken sollte, die einen »Plane-zu-Paketieren« (ITP)-Fehlerbericht geöffnet haben und wo der Fehlerbericht in den letzten vier Monaten keinen Beitrag gesehen habe. Dieser Einsatz wurde beim letzten Mal größtenteils begrüßt und das Ergebnis wurde an die QA-Gruppe gesendet.

Ursprung des Debian-Swirl-Logos. Martin F. Krafft fragte sich, woher das derzeitige Debian-Logo komme. Florian Ernst wies die Leser auf die readme-Datei in den Quellen des Webservers hin, die erkläre, dass Raul M. Silva das Logo erstellt habe. Das Debian-Projekt gab das neue Logo im August 1999 als Ergebnis eines GIMP-Wettbewerbs und einer anschließenden Abstimmung unter den Debian-Entwicklern bekannt.

Erkennen nichtinstallierter Pakete. Martin Michlmayr fragte nach einer Liste von Paketen, die von keinem oder nur von sehr wenigen Leuten installiert wurden. Frank Lichtenheld zeigte, dass sich dies laut des Popularitätswettbewerbs auf ca. 230 (oder 600 mit weniger als zwei Installationen) Pakete beziehe.

Verwendung des Ausdrucks »Debian«. Jürgen Lüters fragte sich, ob er den Ausdruck »Debian« als Teil von »Debian extended Xterminal« verwenden könne, oder ob es rechtliche Hindernisse gebe, obwohl die Skripte ebenfalls unter der GNU GPL veröffentlicht werden. Brian Thomas Sniffen wies darauf hin, dass das Warenzeichen ihn tatsächlich an der Verwendung des Ausdrucks hindern könne.

Fehlerausmerzparty nächstes Wochenende. Frank Lichtenheld gab eine Fehlerausmerzparty vom 7. bis zum 9. Januar in #debian-bugs auf irc.debian.org bekannt. Er schrieb, dass im Laufe der letzten Wochen sich die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehler wieder erhöht habe. Es gibt wahrscheinlich mehrere Gründe, warum dies passiert sei (bspw. sind viele Leute im Urlaub, Hänger in der Testing-Migration aufgrund der gcc- und Perl-Probleme usw.).

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Verwaiste Pakete. 29 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 256 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept »Freie Software« unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Sebastian Feltel, Martin Zobel-Helas und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Sebastian Feltel übersetzt.