Debian Weekly News - 9. August 2005

Willkommen zur 32. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Andreas Barth berichtete, dass Etch aufgrund eines kleinen Problems im Zusammenhang mit dem neuen Compiler fast 800 veröffentlichungskritische Fehler aufweise, und bat die Betreuer, ihre Fehler schnell zu beheben.

Risiken beim Hochladen eines Paketes. Loïc Minier bat um ein Werkzeug, das in der Lage sei, die Risiken für das Hochladen zur Bauzeit anzuzeigen. Dies würde helfen, wenn Übergänge liefen oder wenn viele andere Pakete auf die Erfüllung einer Abhängigkeit warteten, um Testing zu erreichen, wobei erneutes Hochladen das Rücksetzen der Quarantäne-Zeit auslösen würde und möglicherweise mehr Probleme erzeuge, als es löse.

GNUstep, FHS und Debian. Eric Heintzmann fragte sich, wie er fortfahren solle, GNUstep in Debian zu betreuen, da dessen Verzeichnisanordnung nicht kompatibel zu dem Dateisystem Hierarchie-Standard (FHS) sei und die Originalautoren die Anordnung nicht ändern wollten. Er musste zugeben, dass er nicht in der Lage sei, GNUstep FHS-konform zu machen ohne es zu beschädigen.

Debian Core Consortium. Florian Weimer fragte sich, wie das Debian Core Consortium mit dem Debian-Projekt zusammenhänge. Ian Murdock erklärte, dass es eigentlich nicht so genannt werde und dass der Name sich auf eine Gruppe von Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen beziehe, die Debian-Derivate erstellten. Das Ziel sei, einen allgemeinen Distributionskern zu erstellen, der zu 100 % Debian entstamme.

Plan zum Übergang von MySQL. Christian Hammers schlug vor, Version 4.1 als Standard zu nutzen und Version 4.0 fallen zu lassen, da Version 5.0 nach Experimental hochgeladen worden sei. Dies erfordere, 75 Pakete neu zu bauen, da libmysqlclient12 aus dem Archiv verschwinden würde. Andreas Barth würde es begrüßen, wenn die Anzahl der MySQL-Pakete in Debian reduziert werden würde, aber derzeit würden weitere Übergänge Probleme hervorrufen.

GNOME-Überleitung. Andreas Barth berichtete, dass ein wesentlicher Anteil des Debian-Archivs GNOME 2.10 in Etch erfordere, bevor diese Pakete selbst zu Etch vordringen könnten. Die Betreuer sollten keine neuen Versionen von solchen Paketen hochladen, so dass die Quarantäneperiode nicht zurückgesetzt werde. Nathanael Nerode behauptete aber, dass die GNOME-Überleitung noch einige Zeit lang nicht geschehen werde, da sie auf die X.Org-Überleitung warten müsse.

Debian-Science-Gruppe. Helen Faulkner gab die Einrichtung der debian-science-Mailingliste bekannt. Diese sei darauf ausgerichtet, Diskussionen darüber zu ermutigen, wie Debian am besten als ein Betriebssystem zur wissenschaftlichen Forschung verwendet werden könne und wie man Debian verbessern könne, indem man es für Wissenschaftler und Menschen in zugehörigen Wirkungsfeldern nützlicher mache. Sie solle außerdem eine Anlaufstelle für Wissenschaftler bereitstellen, an welche diese ihre Fragen zu Debian oder zu Software in Debian richten und hilfreiche Antworten erhalten könnten.

Die X-Strike-Force bewegt sich weiter. David Nusinow berichtete über die Veröffentlichung von X.Org 6.9. Er hat bis auf einen alle Patches vom Debian-Paket für Version 6.8 auf die neue Version portiert, wofür er aufgrund des neuen quilt-basierten Patch-Systems nur rund eine halbe Woche benötigte. Er werde mit der Arbeit an 7.0 beginnen, sobald 6.9 in Experimental eintreffe.

Masseninstallation in Wien. Das Magistrat der Stadt Wien berichtete darüber, wie Wien eine angepasste Version von Debian mit KDE (Wienux) für die 18.000 Desktopcomputer der Stadt bereitstelle. Es sei jedoch Sache der einzelnen Mitarbeiter zu entscheiden, ob sie einen KDE-Desktop oder lieber etwas anderes vorzögen. Der Magistrat erwarte nur ein paar hundert GNU/Linux-Rechner im ersten Jahr, er habe aber herausgefunden, dass das freie Betriebssystem auf mehr als 4.000 Computern laufen könnte.

Debian beklagt den Verlust von Jens Schmalzing. Jens (auch als jensen bekannt) starb am 30. Juli in einem tragischen Unfall an seinem Arbeitsplatz in München, Deutschland. Er war bei Debian als Betreuer und Unterstützer der PowerPC-Portierung beteiligt. Als ein Mitglied des Kernel-Teams war er behilflich, das PowerPC-Kernelpaket auf Version 2.6 zu bringen. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Der Beitrag von Jens wird von anderen Entwicklern fortgeführt.

Verbessern der BTS-Schnittstelle. Margarita Manterola schlug vor, eine freundlichere Schnittstelle zur Fehlerdatenbank (bug tracking system, BTS) einzurichten, die es erlaube, Fehler nach der Programmiersprache des Codes oder nach der Schwierigkeit, sie zu lösen, zu sortieren. Sie erklärte außerdem, warum ein automatisches Verwenden der debtags-Informationen nicht ausreichend sei.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer das folgende Paket einsetzt, sollte es der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 32 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 189 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

Entfernte Pakete. 24 Pakete sind während der letzten Wochen aus dem Debian-Archiv entfernt worden:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Andre Lehovich und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann, Holger Wansing und Florian Ernst übersetzt.