Debian Weekly News - 23. August 2005

Willkommen zur 34. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Der Debian-Projektleiter hat Don Armstrong als Befugten delegiert, um Entscheidungen im Hinblick auf die Verwendung der Debian-Marke durch die (derzeit) DCC-Allianz (genannte) Gruppe zu treffen. Mick Weiss überlegte, Torrents für große Datensätze und nicht nur für CD- und DVD-Images sondern auch für Videos einzusetzen.

Debian auf einer Sun Blade 150 installieren. Nishant Sharma schrieb ein kurzes Howto über die Installation von Debian auf einer Sun Blade 150, einer 64-bit Workstation, die auf dem UltraSPARC-Prozessor basiert. Die Installation mit dem Netz-Installationsprogramm gelingt gemäß der Standard-Anleitung. Da die Konfiguration von XFree86 etwas trickreich ist, stellte er einen passenden Ausschnitt aus der Konfigurationsdatei bereit.

Kernelversions-Abhängigkeit. Masanori Goto (後藤 正徳) bemerkte, dass das Bauen der Glibc auf Grund der NPTL-Threading-Unterstützung, die bestimmte Kernel-Versionen benötige, nicht mehr auf Kerneln der 2.4er Serie möglich sei. Dies stelle ein Problem dar, wenn mehr Architekturen NPTL-Unterstützung bekämen, aber die Buildds noch unter Linux 2.4 liefen.

Lizenz-Inkompatibilitäten. Elimar Riesebieter berichtete, dass die neue Version von moc die Curl-Bibliothek benötige, die wiederum die OpenSSL-Bibliothek verwende. Dies stelle ein Problem dar, da moc unter der GNU GPL lizenziert sei, die nicht mit der OpenSSL-Lizenz kompatibel sei. Torsten Landschoff ergänzte, dass das Gleiche schon mit libldap2 passiert sei. Domenico Andreoli scheint bereit zu sein, die Curl-Bibliothek auf GNU TLS umzustellen.

Verwendung von LSB-Init-Skripten. Marco d'Itri erwog, die Init-Skripte seiner Pakete auf lsb-base umzustellen, was es erforderlich mache, dessen Priorität auf »important« zu erhöhen. Petter Reinholdtsen stellte eine einfache Methode zur Verfügung, LSB nur dann zu verwenden, wenn es verfügbar sei. Thomas Hood bemerkte sogar das Fehlen einer Fortschrittsanzeige-Funktion. Das Paket lsb-base habe seitdem die erhöhte Priorität »important«, so dass die bereitgestellten Funktionen in allen Init-Skripten verwendet werden könnten.

Übergangspakete entfernen. Mohammed Adnène Trojette würde gerne Übergangspakete entfernen, die für das Upgrade von Woody nach Sarge benötigt wurden, da diese nicht mehr für das Upgrade auf Etch benötigt würden. Steve Langasek erklärte, dass das Überspringen einer Veröffentlichung bei einem Upgrade nicht unterstützt werde, und dass diese Übergangspakete deswegen nur überflüssiger Ballast seien, den Debian vor der Etch-Veröffentlichung zu entfernen anstreben sollte.

Problematische zirkuläre Abhängigkeiten. Lars Wirzenius bemerkte beim Arbeiten an piuparts, dass dpkg einige Pakete nicht entfernen könne; bei diesen stellten sich zirkuläre Abhängigkeiten heraus. In diesem Fall rufe das Skript zum Entfernen ein Programm vom anderen Paket auf, das bereits entfernt sei, was mit einem Fehler ende.

Bericht von der ersten Debian-Konferenz in Indien. Sundara Nagarajan schrieb einen Bericht über die erste Debian-Konferenz in Indien. Ramakrishnan Muthukrishnan und Ganesan Rajagopal sprachen über die Debian-Philosophie, den Ablauf und ihre Erfahrungen dabei, Beiträge für Debian zu leisten. Ganesan legte außerdem seine Vision dar, andere indische freie und quelloffene Projekte in Debian zu integrieren und zu verschmelzen.

Schließen alter Fehlerberichte. Hamish Moffatt fragte sich, wann es angemessen sei, Fehlerberichte für ein Paket, das nur noch in Woody (Oldstable) vorhanden sei, zu schließen. Steve Langasek erklärte, wie die Kommandos notfound, found und close mit der neuen Versionsverfolgung funktionierten, und Gustavo Franco trug einen Link zur Schnellreferenz bei.

Automatische Installation und Bereinigung. Lars Wirzenius wendet piuparts auf Etch an und entdeckte eine Menge Fehler, die er gerne korrekt einsenden möchte. Diese Anstrengung fand breite Zustimmung unter den Lesern. Petter Reinholdtsen fragte sich, ob diese Arbeit ausgedehnt werden könne, um Upgrades von Woody zu Sarge und von Sarge zu Etch zu überprüfen.

Digitale Signaturen für Fehlerhandhabung? Javier Fernández-Sanguino Peña musste einen Fehlerbericht wiedereröffnen, der irrtümlicherweise durch eine Spam-Nachricht geschlossen worden war. Er schlug vor, über Implementierungen von Autorisierungstests in der Fehlerdatenbank nachzudenken. Obwohl Beitragende nicht gegen diese Idee waren, baten sie darum, dies nicht von gültigen Signaturen von Debian-Entwicklern abhängig zu machen.

Shared Library-Paketbenennung. Junichi Uekawa (上川 純一) berichtete, dass die Entscheidung, welches -dev-Paket welches Laufzeitbibliothekspaket begleite, über die heuristisch Betrachtung der Packages-Datei laufe, um zu bestimmen, welche Pakete aus dem selben Quelltext erzeugt würden. Steve Langasek erklärte verschiedene Möglichkeiten, um damit in Verbindung mit libtool umzugehen

LDAP-Zugang zur Fehlerdatenbank. Andreas Barth gab bekannt, dass der LDAP-Zugang zur Fehlerdatenbank (BTS) auf Master wieder auf Port 10101 laufe. Es hatte aufgrund von Leistungsbeschränkungen auf der Maschine, auf der er lief, abgeschaltet werden müssen, da diese als temporäre Maßnahme auch das Archiv betreibe.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 11 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 190 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept »Freie Software« unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann, Jens Seidel, Thomas Langen und Markus Kampkoetter übersetzt.