Debian Weekly News - 18. April 2006

Willkommen zur 16. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Wir gratulieren dem neuen Projektleiter (DPL) Anthony Towns. Holger Levsen gab bekannt, dass aktualisierte Videos vom letzten Skolelinux-Treffen als Ogg-Theoras verfügbar seien. Zum ersten Mal wiesen die Videos selbst ein Copyright und eine Urheberangabe auf.

Debian-Projektleiterwahl. Manoj Srivastava gab bekannt, dass Anthony Towns der Gewinner der diesjährigen Projektleiterwahl sei und seine Amtszeit am 17. April begonnen habe. Insgesamt hätten 421 Entwickler ihre Stimme abgegeben. Anthony erklärte anschließend, dass die allgemeine Philosophie, der er folgen möchte, laute, dass es sehr wenig gebe, das man als DPL tun könne, was nicht auch als regulärer Entwickler möglich sei.

Autobuilder für Experimental. Wouter Verhelst erklärte, dass das automatische Bauen von Paketen in der Experimental-Distribution ein etwas spezieller Fall sei, was bedeute, dass unsere Autobuilder für Experimental sich im Vergleich zu anderen Distributionen leicht unterschiedlich verhielten. Nur korrekt versionierte Bauabhängigkeiten würden in Experimental aufgelöst, alle anderen in Unstable.

Debian-Team für Python-Module. Raphaël Hertzog berichtete, dass das Debian-Python-Modules-Team aufgestellt worden sei, um zusammen Pakete von Python-Modulen zu betreuen. Sie hätten bereits eine Richtlinie vorbereitet und luden alle Betreuer von Python-Modulen ein, dem Team beizutreten.

X11 Release 7-Übergang. Steve Langasek berichtete, dass X.Org 7.0, auch bekannt als X11R7, nach Unstable hochgeladen worden sei und es einige Fehler mit sich gebracht habe. Als ein Ergebnis würde die X11R6-Hierarchie verschwinden und neue Programme stattdessen nach /usr/bin installiert. Statische Bibliothekspakete seien auch weggelassen worden.

Reformieren des New-Maintainer-Prozesses. Marc Brockschmidt fasste seine Erfahrungen mit dem aktuellen Prozess zusammen. Einige Probleme und Verzögerungen seien durch das Fehlen interessierter Personen verursacht wurden, die als Bewerbungsleiter arbeiteten. Er schlug vor, die Voraussetzungen vor einer Bewerbung zu erhöhen und Hochladerechte, Systemkonten und Stimmrechte zu trennen.

Einkommenserzielung. Annamalai Gurusami fragte sich, warum das Debian-Projekt keine CDs verkaufe und Geld verdiene. Don Armstrong erklärte, dass das Debian-Projekt eine gemeinnützige Organisation sei und dass andere Organisationen mehr an die Schwierigkeiten von Steuern und die Wirtschaftlichkeit der Erstellung und des Verkaufs von CDs und DVDs gewöhnt seien. Paul Johnson ergänzte, dass es besser sei, direkt an Debian zu spenden anstatt ein Produkt zu kaufen, von dem nur ein Bruchteil des Preises an das Projekt ginge.

Probleme bei der Paketentfernung. Lars Wirzenius fasste die Top-10-Probleme zusammen, die er in Debian-Paketen unter Verwendung des Hilfswerkzeugs piuparts, das die automatische Installation und Deinstallation von Paketen durchführt, entdeckt hat. Gustavo Franco regte an, Tests zu linda und lintian hinzuzufügen, die einige von diesen Problemen früher ausfindig machen könnten.

Meta-Informationen zur Lizenz. Jari Aalto schlug vor, der control-Datei ein neues Feld hinzuzufügen, das die Abkürzung der verwendeten Lizenz enthalte. Martin Würtele wies darauf hin, dass diese Informationen bereits über packages.debian.org verfügbar seien, ohne das gesamte Paket herunterladen zu müssen. Jörg Jaspert merkte an, dass ein solches Feld nicht einmal das Abarbeiten der NEW-Queue vereinfachen würde.

BTS-Spam markieren. Shaun Jackman fragte sich, ob es möglich sei, über die Fehlerdatenbank (BTS) versendeten Spam zu markieren. Don Armstrong wies darauf hin, dass eine Schaltfläche mit ähnlicher Funktionalität bereits auf den Webseiten für Fehlerberichte existiere. Zusätzlich stellte Javier Fernández-Sanguino Peña einen Konfigurationsschnipsel für Mutt bereit, um Listen-Spam per E-Mail zu melden.

Änderungen im inoffiziellen AMD64-Archiv. Jörg Jaspert informierte über eine funktionelle Änderung auf amd64.debian.net, das eine inoffizielle Portierung von Debian auf die AMD64-Plattform bietet. Seit der jüngst erfolgten Aufnahme von AMD64 zu den offiziell unterstützten Plattformen bestünde kein Bedarf mehr an einem inoffiziellen AMD64-Build-Daemon. Benutzer von Testing oder Unstable sollten auf einen offiziellen Spiegelserver wechseln; Benutzer von Sarge, der aktuellen Stable-Veröffentlichung, seien von dieser Änderung nicht betroffen.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. Elf Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 292 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

Entfernte Pakete. Acht Pakete sind während der letzten Woche aus dem Debian-Archiv entfernt worden:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Sebastian Feltel und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Jens Seidel, Helge Kreutzmann, Florian Ernst und Markus Kampkötter übersetzt.