Debian Weekly News - 16. Mai 2006

Willkommen zur 20. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. In einem Interview erklärte Anthony Towns, dass der unmittelbare Plan sei, die Ideen, die er während der Projektleiter-Kampagne hatte, zu organisieren und die Leute, die sich freiwillig zur Hilfe gemeldet hatten, nicht ohne einige gute Ideen über Extra-Dinge, die sie machen könnten, wieder davon gehen zu lassen.

Web-Schnittstelle für Voreinstellungen. Eine neue Website, entwickelt von Open-Source-Enthusiasten basierend auf Code veröffentlicht von Hewlett Packard, erlaubt es Benutzern, sich durch ein paar einfache Bildschirme zu klicken um ein kleines (weniger als 30 MB) Installations-Image zu generieren. Nach dem Booten wird es über das Netz ein Betriebssystem entsprechend der Spezifikationen des Benutzers starten. Debian, Ubuntu und KUbuntu werden alle auf der x86 und der x86_64-Plattform unterstützt, sowie mehrere andere Distributionen.

Multiarch-Status – Aktualisierung. Matt Taggart wies auf einen Bericht von Canonical Ltd. und HP hin, der potenzielle Implementierungsstrategien von Multiarch in Debian untersuche. Scott James Remnant bereitete eine Spezifikation für die in dpkg benötigten Änderungen vor. Multiarch wird Debian viele Verbesserungen ermöglichen, wie bessere Unterstützung von Systemen, die mehrere Binärziele betreiben könnten, wie i386 auf amd64 oder i386 auf ia64.

Inkrementelle Paketinformationsaktualisierungen. Bartosz Fenski berichtete, dass die neue Version 0.6.44 von apt, die inkrementelle Aktualisierungen der Paketdatenbank erlaube, nach Unstable hochgeladen worden sei. Mit dieser Version von apt ist der Umfang an Daten, der pro Lauf von apt-get update heruntergeladen werden muss, drastisch von vier bis fünf Megabyte auf einige hundert Kilobyte reduziert worden.

Notizen der Projektleiterassistenten. Steve McIntyre berichtete über die Angelegenheiten, an denen er nach der Wahl gearbeitet habe. Diese enthielten Debians Teilnahme an Googles Summer of Code, wofür Debian rund 80 Bewerbungen erhalten habe. Er erwähnte auch den angeschobenen Umzug von irc.debian.org auf OFTC und dass der graphische Installer rasch voran komme.

Testing-Security-Archiv umgezogen. Neil McGovern gab bekannt, dass das Testing-Security-Archiv auf security.debian.org umgezogen sei. Die Benutzer sollten ihre sources.list-Zeilen anpassen, falls sie Testing betrieben und dieses Archiv benutzen wollten. Das Testing-Security-Team werde Gutachten herausgeben, bevor korrigierte Pakete auf allen Architekturen gebaut seien. Die noch nicht gebauten Pakete werden verfügbar gemacht, sobald der Bau abgeschlossen sei.

Umstellung auf GCC 4.1? Martin Michlmayr berichtete, dass das Veröffentlichungsteam GCC 4.1 für die Etch-Veröffentlichung in Betracht ziehen würde, falls die meisten der aufgrund des strengeren Compilers offenen veröffentlichungskritischen Fehler korrigiert würden. GCC 4.1 werde im Allgemeinen und insbesondere auf HPPA and m68k der Version 4.0 als überlegen betrachtet. Daher begann er nicht-Betreuer Uploads (NMU) der fehlerbehafteten Pakete zu koordinieren und werde das gesamte Archiv auf mehreren Architekturen erneut bauen.

Lizenz-Probleme mit teTeX. Frank Küster berichtete, dass er eine beträchtliche Anzahl von Dateien mit unklarer Lizenz in der teTeX-Distribution, die gemeinsam von teTeX und TeXlive benutzt werde, gefunden habe. Die Probleme werden wahrscheinlich nicht vor der Veröffentlichung von Etch behoben. Steve Langasek bestätigte den nicht geprüften Teilen des Pakets den Vorteil des Zweifels zu geben und sie in der Distribution zu behalten.

Umstellung auf GCJ 4.1. Michael Koch gab bekannt, dass das Debian Java-Team plane, die Standard-Version von gcj/gij auf die Version 4.1 umzustellen. Die meisten Pakete sollten nur einen einfachen Neubau benötigen. Pakete, die eine native JNI-Bibliothek bauten, benötigten allerdings manuelles Eingreifen.

Nicht-freie Dokumentation paketieren. Jérôme Marant fragte sich, wie Betreuer Original-Quellpakete handhabten, die unter der GNU FDL lizenzierte Dokumentation enthielten, wenn sie diese Dokumentation für non-free paketieren wollten. Manoj Srivastava berichtete, dass er zwei separate Quellpakete erstellt habe, die entweder den Code oder die nicht-freie Dokumentation enthielten. Das nicht-freie Quellpaket müsse umbenannt werden.

Betreuen Patch-basierter Quellpakete. Joey Schulze bat die Betreuer von Patch-basierten Paketerstellungssystemen darum, vernünftige Namen für ihre Patches zu verwenden, so dass es einfach sei, neue Patches am Schluss hinzuzufügen, speziell wenn diese in lexikographischer Reihenfolge und nicht durch eine Indexdatei sortiert angewandt würden. Dies werde dabei helfen, Behelfslösungen bei der Vorbereitung einer Sicherheitsaktualisierung zu vermeiden.

Siebte jährliche Debian-Konferenz. Das Debian-Projekt hält derzeit seine jährliche Konferenz in Oaxtepec, Mexiko. Rund 400 Entwickler, Übersetzer und Leute, die am Projekt interessiert sind, haben an mehr als 50 Vorträgen und Diskussionsrunden (BoFs) teilgenommen. Sie können der Konferenz im Blog des Organisationsteams folgen. Live-Streams der Vorträge und des Hacklabors sind auch verfügbar. Zusätzlich gab Alexander Schmehl die Erstellung zweier IRC-Kanäle bekannt, so dass die Zuschauer Fragen über die Vorträge stellen können.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Verwaiste Pakete. Vier Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 302 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Paul Telford, Mohammed Adnène Trojette, Sebastian Feltel, Thomas Bliesener und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann übersetzt.