Debian Weekly News - 23. Januar 2007

Willkommen zur ersten Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Erinn Clark, Mitbegründerin und Leiterin von Debian Women, wurde als eine der zehn bedeutendsten weiblichen Experten, die Einfluss auf den Open-Source-Bereich nehmen, gewählt. Linux-Watch veröffentlichte Chris Fearnleys Widerlegung zu Steven J. Vaughan-Nichols Argument, dass Debian Probleme habe.

Debian und das Ein-Laptop-pro-Kind-Projekt. Michael Voigt fragte sich, ob Debian das Ein-Laptop-pro-Kind-Projekt (One Laptop per Child) unterstütze. Es wurde vom MIT Media Laboratory ins Leben gerufen und zielt darauf ab, einen billigen und bezahlbaren Laptop für Kinder in der dritten Welt und Entwicklungsländern zu erstellen. Petter Reinholdtsen erklärte, dass Debian sich mit seinem Unterprojekt DebianEdu beteilige.

Französisches DebianEdu-Entwicklertreffen. Mathieu Duploy kündigte das vom Centre Européen de Transfert et de Recherche en Informatique Libre gesponserte Debian-Edu-Entwicklertreffen an. Es werde vom 17. bis 24. Februar in Soissons (Frankreich) stattfinden. Die Reise von Soissons nach FOSDEM in Brüssel sei enthalten.

Debians Geschichte 2006. Martin Zobel-Helas berichtete, dass er und Ana Guerrero einen Rückblick aller bedeutenden Debian-Ereignisse in 2006 erstellten. Sie verwendeten verschiedene Nachrichtenkanäle wie Debian Weekly News, Planet Debian und mehrere Mailinglisten als Quellen für den Rückblick. Leser, die nicht erwähnte Ereignisse fänden und damit beitragen wollten, sollten eine E-Mail an die Mailingliste debian-publicity senden. Es sei geplant, den Rückblick auf mehreren Websites wie Linux Weekly News und Linux.com zu veröffentlichen.

Debian-Installer für Sony PS3. Kenshi Muto (武藤 健志) kündigte an, dass sein Freund, Takeshi Yaegashi (八重樫 剛史), erfolgreich Debian auf einer Sony PlayStation 3 (PS3), einer 64-Bit-PowerPC-Architektur, installieren konnte, für die einige GNU/Linux Distributionen und NetBSD bereits eine Portierung enthielten. Yaegashi hat eine Wiki-Seite eingerichtet, die die Installation unter Verwendung einer angepassten Version des Debian-Installers beschreibt.

Hinzufügen von Stilprüfungen zu Lintian. Mikhail Gusarov fragte sich, ob das Entfernen leerer Zeilen vom Ende der Dateien debian/copyright und debian/changelog zusammen mit der Verwendung zweier Leerzeichen vor Homepage: in der Beschreibung einen lintian-Test rechtfertigen würde. Nico Golde wies darauf hin, dass dies nicht vom Policy-Handbuch gefordert wird und deswegen nicht hinzugefügt werden sollte. Russ Allbery berichtete, dass er beabsichtige, einen Satz an Stilprüfungen zu lintian hinzuzufügen. Dies wäre optional und würde explizit aktiviert werden müssen.

Woody-Distribution archiviert. Florian Lohoff bemerkte, dass die alte Stable-Veröffentlichung Woody kürzlich von den Spiegelservern entfernt wurde. Kevin Mark erklärte, dass dies geschah, da Debian alte Distributionen nur für eine definierte Zeitspanne durch Bereitstellung von Paketen und Sicherheitspatches unterstütze. Danach werde die alte Distribution nicht mehr betreut, sondern stattdessen auf archive.debian.org archiviert, um die historische Entwicklung widerzuspiegeln.

Kernel-Handbuch aktualisiert. Jurij Smakov kündigte an, dass das Debian-Kernel-Handbuch aktualisiert worden sei und nun Änderungen im Kernel-Bauprozess und -Architektur beschreibe, die für die kommende Veröffentlichung von Etch vorgenommen worden seien. Das Handbuch umfasse mehrere Kernel-bezogene Inhalte und Aufgaben wie das Erstellen von Kernel-Paketen, Modul-Paketen und das in Debian verwendete initial ramdisk-System. Jegliche Rückmeldung, Kommentare und Inhaltsvorschläge seien willkommen.

Vorausahnen des Veröffentlichungsdatums. Debian Administration führt eine Umfrage durch, die es Lesern erlaubt, das Veröffentlichkeitsdatum von Etch abzuschätzen. 45 % der Leser nehmen an, dass Etch veröffentlicht wird, sobald es bereit sei. Debianex bemerkte, dass Debian die stabilste Distribution sei, und aufgrund seiner Stabilität, apt-get und einer sehr hilfreichen großen Gemeinschaft verwende er dies System und erwarte, dass es die Nummer 1 bleibe.

Nicht mehr um Stable-Veröffentlichungen kümmern? Joseph Smidt schlug vor, nur noch Unstable und Testing zu unterstützen, so dass die Betreuung weniger stressig sei und die Testing-Distribution noch besser werde. Mehrere Entwickler stimmten den Zahlen nicht zu, dass 76 % aller Benutzer bereits Testing betrieben. Wouter Verhelst ergänzte, dass in einer Firmenwelt Stable die vorherrschende Debian-Distribution sei.

Kompatibilität zwischen Creative Commons 2.5 und Debian. Luis Matos fragte nach Rückmeldungen zur Kompatibilität zwischen Creative Commons 2.5-Lizenzen und Debian. Andrew Donnellan stellte klar, dass zu diesem Zeitpunkt keine der Creative Common Lizenzen mit den Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG) kompatibel seien. Jedoch würden höchstwahrscheinlich einige der Lizenzen der Version 3.0 dank der Bemühungen von Debian-Personen kompatibel zu den Debian-Richtlinien für Freie Software werden. Francesco Poli ergänzte, dass die aktuellen Entwürfe aber nicht frei im Sinne der DFSG seien.

Mailman Upgrade-Pfad von Etch zu Lenny. Lionel Elie Mamane berichtete, dass die aktuelle Version 2.1.9 von mailman in Etch keinen Upgradepfad auf Version 2.2.x habe, die in Lenny erwartet werde. Dies liege in einer Änderung des Dateiformats begründet. Mailman 2.1.10 werde in der Lage sein, Daten in ein neutrales XML-Format zu exportieren, das neuere Versionen importieren könnten. Lionel fragte sich, ob es ihm erlaubt werde, eine neuere Version hochzuladen, oder ob die Exporteinrichtung in das Paket für Etch eingebunden werden könnte.

Messen des Entwicklungsprozesses. Lars Wirzenius schlug vor, einen Satz von sorgfältig gewählten Statistiken zu verwenden, um den Fortschritt der Entwicklung in Debian zu messen. Er schlug wöchentliche Berichte über die Gesamtanzahl, Mittel und Maximum für alle Fehlerberichte, Berichte sortiert nach Schwere, Antwortzeit, Lebenszeit von Fehlern und weitere zu erstellen, und würde diese Werte gerne mit denen der Vorwoche vergleichen.

Status der M68k-Portierung. Ingo Jürgensmann berichtete, dass die M68k-Portierung recht gut auftrete, nachdem die GCC-Probleme endlich durch Roman Zippel behoben worden seien. Diese Portierung sei derzeit in einem besseren Zustand als Alpha und Arm. Er fragte sich, ob M68k jetzt Veröffentlichungsarchitektur werden könne, da Etch nicht im Dezember veröffentlicht worden sei.

Installation von Debian über PPPoE-Verbindungen. Eddy Petrisor berichtetet, dass er Debian erfolgreich über eine PPPoE- (DSL-)Verbindung installiert habe, die durch den Debian-Installer eingerichtet worden sei. Das demonstriert die Rückkehr von eingebauten DSL-Installationen direkt von einem Spiegelserver unter Verwendung des Boot-Arguments install modules=ppp-udeb.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 47 Pakete wurden seit der letzten Ausgabe aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 377 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen. Um herauszufinden, welche verwaisten Pakete auf Ihrem System installiert sind, könnte das wnpp-alert-Programm aus den devscripts hilfreich sein.

Entfernte Pakete. 144 Pakete sind seit der letzten Ausgabe aus dem Debian-Archiv entfernt worden:

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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Sebastian Feltel, Felipe Augusto van de Wiel, Shrini Vasan und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Jens Seidel, Thomas Weber und Helge Kreutzmann übersetzt.