Debian Weekly News - 13. März 2007

Willkommen zur vierten Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Dem Frühjahrsputz der Debian-Listmaster fallen mehrere nicht verwendete und veraltete Listen zum Opfer, die geschlossen werden. Tony Mobily bemerkte, dass das letzte GIF-Patent endgültig ausgelaufen sei. Gustavo Franco berichtete, dass Second Life auf Debian-Servern laufe, da es mit nur kleinem personellen IT-Aufwand stark skalierbar sei.

Verzeichnis für Web-Anwendungen. Paul Cager fragte sich, welches Verzeichnis als Ursprung (document root), für einen kleinen Web-Server, den er paketiere, verwendet werden sollte. Luis Matos bemerkte, dass Pakete wie phpsysinfo /usr/share/<Paketname> und symbolische Links zu /var/www/<Paketname> verwendeten. Sean Finney erklärte, dass der korrekte Weg, Web-Anwendungen einzubinden, ein Alias in der Webserver-Konfiguration sei und verwies auf das Webapps Policy Manual vom Debian-Webapps-Team.

Veröffentlichungsstatus der Motorola-680x0-Portierung. Bill Allombert berichtete, dass das letzte verbliebene fundamentale Problem der m68k-Portierung behoben sei, seitdem Etch GCC 4.1.1-21 für alle Architekturen enthalte. Stephen Marenka ergänzte, dass die Einbeziehung in die Veröffentlichung in Betracht gezogen werde, wenn die Anzahl nicht installierbarer Pakete in der Testing-Distribution so gering wie bei anderen Architekturen sei.

Umgang mit inaktiven Debian-Konten. Jörg Jaspert kündigte an, dass die Verwalter der Debian-Konten nicht verwendete Konten sperren würden. Zur Bestimmung der Aktivität der Entwickler und der Projektteilnahme würden die Wahl des Debian-Projektleiters und andere Quellen verwendet. Abhängig von der verstrichenen Zeit würden die Entwickler einen reduzierten New Maintainer-Prozess zur Reaktivierung ihres Kontos durchlaufen müssen.

Software zum Ein-Laptop-pro-Kind-Projekt in Debian. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle für die Ein-Laptop-pro-Kind-Initiative (One Laptop per Child) ist Freie Software und kann in Debian Unstable installiert werden. sugar-jhbuild bietet einen der einfachsten Wege, Sugar zu installieren. Alle zum Bauen benötigten Pakete sind in Unstable und Experimental verfügbar.

Googles Summer of Code 2007. Anthony Towns berichtete, dass Google den Programmiersommer dieses Jahr erneut betreibe und Projektanträge bis zum 12. März erwarte. Stefano Zacchiroli verwies auf die Wiki-Seite zur Koordination der Teilnahme von Debian, die bereits mehrere Aufgaben enthalte. Studenten würden an akzeptierten Projekten von Ende Mai bis Ende August arbeiten.

Offline-Schlüssel für Stable-Aktualisierungen von Etch. Goswin von Brederlow fragte, ob die Etch-Veröffentlichung mit einem Offline-Schlüssel signiert werde. Martin Zobel-Helas ergänzte, dass Etch und jedes Point-Release mit beiden Schlüsseln (online und offline) signiert würden, und erklärte, dass der Schlüssel bereits erzeugt sei und Andreas Barth daran arbeite, ihn in debian-archive-keyring zu integrieren.

Bessere Internationalisierungsunterstützung im Installer-Handbuch. Frans Pop kündigte Unterstützung für übersetzte Entities in der Installationsanleitung des Debian-Installers an, unter Verwendung eines Patchs von Miroslav Kure. Christian Perrier hatte früher schon bemerkt, dass das Handbuch einige spezielle Entities enthielte, die nicht in andere Sprachen übersetzt werden könnten.

Bharat Operating System Solutions GNU/Linux 1.0. Chandan M C gab bekannt, dass die indische Distribution BOSS GNU/Linux 1.0 auf Debian GNU/Linux 4.0 basiere. Es bestehe aus einer ansprechenden Desktop-Umgebung, gekoppelt mit Unterstützung für indische Sprachen und für die Regierungsarbeit relevanten Paketen. Das langfristige Ziel sei die Lokalisierung des Systems in alle 22 offiziellen Sprachen Indiens, um Menschen zu unterstützen, die Englisch nicht verstünden und deswegen von den Vorteilen Freier Software nicht unmittelbar profitierten. Das National Resource Centre for Free/Open Source Software wählte Debian wegen seiner hohen Vielseitigkeit und Sicherheit sowie der Garantie, immer 100 % Freie Software zu bleiben.

Beschränkungen von Binär-Uploads. James Troup erklärte, dass Reproduzierbarkeit und Protokollierung automatisch erstellter Pakete zusammen mit einer einfacheren Koordinierung der gebauten Pakete dazu geführt habe, dass rein binäres Hochladen für verschiedene Architekturen und Versionen abgelehnt würden. Emulierte oder cross-kompilierte Pakete würden immer noch als potenziell schädlich angesehen und seien deswegen nicht gern gesehen. Er ergänzte Implementierungsdetails und illustrierte die Ereignisse, die zu diesen Einschränkungen geführt hätten.

Schließen nichtreproduzierbarer Fehler. Julien Valroff fragte sich, wann ein Betreuer einen nicht reproduzierbaren Fehlerbericht schließen dürfe. Neil Williams ergänzte, dass in Betracht gezogen werden müsse, ob der Einreicher reagiert habe und ob der Fehlerbericht ausreichende Informationen enthalte. Er behauptete, dass die Markierung unreproducible eine ähnliche Bedeutung wie moreinfo hätte, d.h. der Bericht sollte offen bleiben, insbesondere wenn er auf einen Absturz hinweise.

Babelbox mit Etch-Unterstützung. Frans Pop kündigte an, dass er Babelbox aktualisiert habe, um die kommende Veröffentlichung von Etch zu unterstützen. Babelbox ist eine Sammlung von Skripten und Werkzeugen, um eine Maschine aufzusetzen, die kontinuierlich vollautomatische Installationen in verschiedenen Sprachen unter Verwendung sowohl des grafischen als auch des textbasierten Installers durchführt. Zwischen jeder Installation startet es das installierte System und meldet sich für kurze Zeit in GNOME an.

Wahl des Debian-Projektleiters. Manoj Srivastava gab bekannt, dass Wouter Verhelst, Aigars Mahinovs, Gustavo Franco, Sam Hocevar, Steve McIntyre, Raphael Hertzog, Anthony Towns und Simon Richter sich selbst für die kommende Wahl des Debian-Projektleiters nominiert hätten. Am 25. Februar, nach der Nominierungsphase, begann der Wahlkampf, in dem die Kandidaten Fragen zu ihren Plänen und Ideen beantworteten. Sven Luther, der auch ein Kandidat für den Debian-Projektleiter war, zog seine Kandidatur zurück.

Französische Debconf-Übersetzung von Debian abgeschlossen. Christian Perrier gab bekannt, dass Debians Debconf-Vorlagen in Unstable dank der unermüdlichen Arbeit des französischen Übersetzungsteams und der gesamten Internationalisierungsgemeinschaft nun komplett in die französische Sprache übersetzt sei. Ähnliche Anstrengungen gibt es auch für mehrere andere Sprachen mit einem stetigen Fortschritt.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 27 Pakete wurden seit der letzten Ausgabe aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 369 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen. Um herauszufinden, welche verwaisten Pakete auf Ihrem System installiert sind, könnte das wnpp-alert-Programm aus den devscripts hilfreich sein.

Entfernte Pakete. 19 Pakete wurden seit der letzten Ausgabe aus dem Debian-Archiv entfernt:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Felipe Augusto van de Wiel, Sebastian Feltel und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Jens Seidel, Thomas Weber und Helge Kreutzmann übersetzt.