Debian Weekly News - 28. September 2004

Willkommen zur 38. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Brad Fitzpatrick von LiveJournal/Danga interactive hielt auf der diesjährigen OSCON eine Rede über die Verwendung Freier Software bei einer großmaßstäblichen Web-Applikation, welche auf dem Debian-Betriebssystem basiere. Slashdot berichtete über das »Debian Hardened«-Projekt, das kürzlich von Lorenzo Hernandez Garcia-Hierro gestartet wurde.

Sarge-Veröffentlichungsaktualisierung. Steve Langasek schickte eine Aktualisierung, betreffend der Veröffentlichung von Sarge, ein und erklärte, welche Pakete den Übergang von anderen Paketen zu Testing blockierten. Der große Blockierer scheine das Fehlen der »testing-security«-Buildd-Infrastruktur zu sein. Ein neuer Veröffentlichungskandidat des Installer werde bald erwartet, und die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehler falle, allerdings nicht so schnell wie angestrebt.

Überwachungsroboter läuft unter Debian. Ein Artikel berichtet über einen Überwachungsroboter, der kürzlich auf die Verwendung von Debian als Betriebssystem umgestellt wurde. Der Techniker Dave Northrup sagte, dass Debian wegen des ständigen Bestrebens, sehr stabile und erwiesenermaßen getestete Paketsätze bereit zu stellen, herausrage. Ihre kommerziellen Systeme seien äußerst minimale Versionen von Debian GNU/Linux, und ihre Forschungssysteme würden zum Ende des Jahres in vollwertige Debian-Systeme umgewandelt.

Unterstützung für bereits entfernte Pakete? Andreas Krüger wunderte sich darüber, wie Pakete unterstützt würden, die zu einer bestimmten Zeit Teil von Sarge waren, aber später im Testzyklus entfernt wurden. Er erwähnte einen Fehlerbericht, in dem die Implementation einer Downgrade-Funktionalität gewünscht werde. Frank Lichtenheld fügte hinzu, dass aptitude eine spezielle Kategorie für nicht länger existente Pakete aufweise, so dass sie ohne Probleme entfernt werden könnten.

Graph der Debian-Organisation. Martin F. Krafft bereitete, hauptsächlich für sein bald erscheinendes Buch, ein Organigramm der Debian-Organisation vor. Er veröffentlichte es unter der Artistic Licence und räumt ein, dass es wohl nicht möglich sei, die Debian-Organisation angemessen in einem Graphen zusammenzufassen, aber seine Repräsentation wurde dennoch positiv aufgenommen. Er begrüßt konstruktive Kritik und Vorschläge.

Fehler via LDAP aktualisiert. Andreas Barth gab bekannt, dass das LDAP-Frontend zur Fehlerdatenbank nun auch Zugriff auf bereits geschlossene Fehler bereit stelle. Das System sei außerdem auf eine Standard-Woody-OpenLDAP-Installation unter Verwendung des Standard-LDAP-Ports umgezogen. Der neue slapd nutze eine andere Basis-»dn«: dc=bugs,dc=debian,dc=org, und die alten Instanzen auf master und spohr sollten nicht mehr verwendet werden.

Migration von Fehlerbehebungen nach Sarge. Jeroen van Wolffelaar erinnerte die Entwickler daran, dass das Veröffentlichungsteam Hilfe dabei benötige, sicher zu stellen, dass wichtige Fehlerbehebungen nach Sarge migrierten. Er fügte eine Liste von Paketen an, für die ihm keine aktuellen Informationen vorlägen. Falls Sie eines oder mehrere Pakete betreuen und in Sid eine neuere Version als in Sarge vorhanden ist, besuchen Sie bitte die Aktualisierungs-Verwaltungsdatenbank und aktualisieren Sie die Informationen.

Dokumentation der Untersektionen. Gustavo Franco wunderte sich, ob neue und präzisere Dokumentation für Untersektionen benötigt werde. Er stolperte über ein Paket, welches augenscheinlich in mehrere Sektionen passe. Enrico Zini fügte hinzu, dass Paketmarker mehr Unterstützung erhalten sollten.

»X Display Manager«-Vergleich. Osamu Aoki verglich die vier »X display manager«, die Debian ausliefere: XDM, GDM, KDM und WDM. GDM scheine der am besten ausgestattete zu sein. Er bemerkte außerdem, dass es keinen Standardweg gebe, ein StartUp-Skript einzurichten, wenn man den Windowmanager via Menü auswähle. Dies sei ein bedeutendes Problem für Benutzer von CJK (Chinesische/Japanische/Koreanische), die ihre Tastatureingabemethoden, welche manchmal Daemon-Programme seien, einrichten müssten.

Veränderung der »GNU Free Documentation«-Lizenz? Roger Leigh fragte sich, ob es wohl möglich sei, der Lizenz ein klärendes Schriftstück hinzuzufügen, um den Hauptproblemen zu entgegnen, die ein unter der GNU FDL lizenziertes Handbuch betreffen würden. Die Arbeit selbst sei in Docbook/SGML geschrieben und enthalte keine unveränderbaren Abschnitte (»invariant sections«). Die Antworten weisen darauf hin, dass dies funktionieren würde, aber dass das Schriftstück immer noch nicht kompatibel zur GNU GPL wäre.

Zeitplan für Debian-Installer. Joey Hess schickte seine Pläne für das Debian-Installer-Treffen in Oldenburg ein, in welchen es um direkt bevorstehende Veröffentlichungspläne und um die Arbeit nach Sarge geht. Eine Zeitlinie ist in den Notizen eingefügt. Dies schließt die Veröffentlichung eines Testkandidaten am 30. September ein, inklusive einer Zeichenketten-Veröffentlichung (»string release«).

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 9 Pakete wurde diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 169 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept »Freie Software« unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Florian Ernst übersetzt.