Debian Weekly News - 5. Juli 2005
Willkommen zur 27. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. David Nusinow kündigte Debian-Pakete für X.Org an, die er auch nach Unstable hochzuladen plane. Norbert Tretkowski hat Backports für Sarge erstellt. Rajiv Battula veröffentlichte eine kleine Besprechung von Debian GNU/Linux 3.1, in der er zeigt, wie einfach die Installation von Debian geworden sei.
Treffen des Veröffentlichungsteams. Andreas Barth schickte das Protokoll des Treffens des Veröffentlichungsteams letzte Woche ein. Während des Treffens diskutierten sie die aus Sarge gelernten Punkte, führten die Veröffentlichungsziele für Etch auf und schlugen einen Zeitplan vor. Mögliche Veröffentlichungsblockierer sind die Überleitung der Werkzeugkette, die Einführung von X.Org, die Befreiung der Dokumentation, die Archiv-Aufteilung, die Hinzunahme von amd64 und die Absicherung von apt.
Laufende Installer-Entwicklung. Joey Hess berichtete über seine laufenden Bemühungen, den Debian-Installer nach der Veröffentlichung am Laufen zu halten. Der bisher schlimmste Bruch sei in Debootstrap gewesen und der Slang 2-Übergang scheine auch neue Problem zu verursachen. Er bezog sich auch auf die ersten CD-Images für Etch, die allerdings nicht funktionierten.
Paketier-Bitte? Lars Wirzenius fragte sich, ob RFP-Fehler (Request For Packaging – Bitte um Paketierung) noch nützlich seien, da es ungefähr tausend von ihnen gebe. Er erwähnte freshmeat und gnomefiles als Websites, auf denen nach neu zu paketierendem Zeug gesucht werden könne. Da das durchschnittliche Alter solcher Bitten bei ungefähr 200 Tagen liege, schlug Lars vor, ein Maximalalter von 365 Tagen für RFP-Fehler einzuführen.
Strukturierte Programmausgabe. Olaf van der Spek fragte sich, ob es Pläne gebe, Methoden zur strukturierten Programmausgabe zu mehreren Befehlszeilenwerkzeugen hinzuzufügen. Er bemerkte, dass einige Felder der Ausgabe abgeschnitten würden, wenn die entsprechenden Werte zu breit seien. Gabor Gombas erklärte, dass diese Programme dazu gedacht seien, um von Menschen gelesen und verstanden zu werden, und dass es gewisse anderen Methoden gebe, auf welchen Programme für sie verständliche Informationen erhalten könnten.
Fortdauernde Probleme mit dem Firefox-Markenzeichen. Eric Dorland berichtete über die Markenzeichen-Richtlinien, die nicht kompatibel zum Hinzufügen von beliebigen Patches zu den Debian-Paketen von Firefox und Thunderbird seien, ohne das Markenzeichen von deren ursprünglichen Autoren zu verletzen. In der langen Diskussion fügte Florian Weimer hinzu, dass Debian im Falle von PHP und Apache deren Markenzeichen-Richtlinien schlichtweg ignoriert und die Software als ausreichend frei erachtet habe.
GLADE-Übergang. Martin Michlmayr schlug vor, von libglade1 zu libglade2 überzuwechseln, da es vor zwei Jahren als verwaist markiert worden sei. Matthew Garrett fügte hinzu, dass dies für alle betroffenen Pakete einen Übergang von GTK1 zu GTK2 erfordern würde. Steve Langasek erklärte, dass mehrere Pakete, die die alte Bibliothek verwendeten, Bibliotheken für GNOME 1 darstellten, für die es kein Äquivalent für GNOME 2 gebe.
Umgang mit anstößigem Material. Ralf Hildebrandt fragte sich, wie man mit potenziell anstößigen Inhalten bei einem Bildschirmschoner umgehen solle. Lars Wirzenius schlug vor, keinen Bildschirmschoner zu installieren, der mehr als ein Ausblenden des Bildschirms durchführe. Alexander Schmehl steuerte einen Teil des Fedora-Patches bei, der potenziell anstößige Wörter entferne.
Tilde in Paketversionen. Paul Hampson fragte,
ob das Tilde
-Zeichen nunmehr in Paketversionen verwendet werden dürfe, da
Sarge nun veröffentlicht sei. Steve Langasek erklärte,
dass die notwendigen Änderungen an der Archiv-Programmsammlung (DAK), die
dies möglich machen sollen, noch nicht vorgenommen worden seien. Adam Heath fügte hinzu,
dass DAK das Zeichen intern als Trennzeichen verwende.
Sechste jährliche Debian-Konferenz. Das Debian-Projekt kündigte die sechste jährliche Debian-Konferenz an, die vom 9. bis zum 17. Juli 2005 am Fachbereich für Informatik der Technischen Universität Helsinki in Espoo, Finnland, stattfinden werde. Am ersten Tag werden mehrere Entwickler Vorträge halten, deren Zielgruppe die allgemeine Öffentlichkeit sei.
Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:
- DSA 733: crip – Unsichere temporäre Dateien.
- DSA 734: gaim – Diensteverweigerung.
- DSA 735: sudo – Pfadnamen-Validierungs-Race.
- DSA 736: spamassassin – Mögliche Diensteverweigerung.
Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- cedar-backup2 – Sicheres Backup auf CD-R- und CD-RW-Medien.
- gajim – In PyGTK geschriebener Jabber-Client.
- gchangepass – Passwort-Änderer für GNOME.
- gnochm – CHM-Dateibetrachter für GNOME.
- pads – System zur passiven Erkennung vorhandener Geräte (Passive Asset Detection System).
- polypaudio – Plugin-fähiger Sound-Server.
- pootle – Bei der Lokalisierung von Software helfender Werkzeugkasten.
- qsf – Kleiner und schneller Bayes'scher Spam-Filter.
- schroot – Befehle in einer chroot-Umgebung ausführen.
- zope2.6 – OpenSource-Server für Web-Anwendungen.
Verwaiste Pakete. Sieben Pakete wurden diese Woche aufgegeben
und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 222 verwaiste
Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur
Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software
unterstützt haben.
Die vollständige Liste finden Sie auf den
WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum
Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser
Pakete übernehmen wollen.
- coda
– Server für das verteilte Dateisystem
Coda
. (Fehler #316014) - coda-doc
– Dokumentation für das verteilte Dateisystem
Coda
. (Fehler #316015) - ipac-ng – IP-Accounting für iptables (kernel >=2.4). (Fehler #316896)
- lwp – LWP-Thread-Bibliothek. (Fehler #316016)
- rpc2 – Bibliothek für entfernte Prozeduraufrufe (Remote Procedure Call) 2. (Fehler #316017)
- rvm – Wiederherstellbarer virtueller Speicher. (Fehler #316018)
- tramp – Entfernter Dateizugriff in Emacs. (Fehler #316739)
Entfernte Pakete. 29 Pakete sind während der letzten Wochen aus dem Debian-Archiv entfernt worden:
- axkit-xsp-webutils – AxKit-XSP-Tab-Bibliothek, um Webanwendungen
zu erstellen
Fehler #210201: Bitte von QA, bereits lange verwaist, scheint auch ziemlich tot zu sein - axkit – Ein XML-Applikations-Server für Apache
Fehler #210198: Bitte von QA, bereits lange verwaist, scheint auch ziemlich tot zu sein - dbix-cgi-perl – CGI-Erweiterung für libdbix-easy-perl
Fehler #288255: Bitte von QA, überholt, nicht aktuell - battfink – Power-Management-Konfiguration für GNOME
Fehler #307644: Wurde ersetzt durch das neue HAL GNOME Power-System - mdctl – Dummy-Paket für den Übergang nach
mdadm
Fehler #308702: Bitte des Betreuers, veraltetes Übergangspaket - rspfd – Radio Shortest Path-Daemon
Fehler #244078: Bitte des Betreuers, Upstream nicht mehr aktiv, nicht mehr von Interesse - yh – Yan Huang Chinese-Plattform, eine Konsolen-Umgebung für Chinesisch
Fehler #311940: Bitte des Betreuers, sehr fehlerbehaftet, Alternativen existieren (cce, zhcon) - octave-ci – Steuert Funktionen für die GNU Octave-Sprache bei
Fehler #312587: Bitte des Betreuers, wurde durch Octave selbst abgelöst - octave2.0 – Die GNU Octave-Sprache für numerische Berechnungen (2.0-Zweig)
Fehler #312588: Bitte des Betreuers, wurde durch octave2.1 abgelöst - mconfig – Kernel-Konfigurations-Werkzeug
Fehler #313255: Bitte des Betreuers, Bitte von QA, veraltet aufgrund der aufgebesserten Konfiguration des 2.6-Kernels - gnofin – GNOME-Finanz-Manager
Fehler #313269: Bitte des Betreuers, Upstream nicht mehr aktiv - bug – Berichtet Probleme mit der Debian-Distribution (Übergangspaket)
Fehler #313270: Bitte des Betreuers, Übergangspaket - regexplorer – Visuelles Untersuchen regulärer Ausdrücke
Fehler #271737: Bitte von QA, Upstream nicht mehr aktiv - libgtop – gtop-Daemon zum Beobachten von entfernten Maschinen (Teil von
GNOME)
Fehler #307913: Bitte des Betreuers, durch libgtop2 abgelöst - java-gnome – Dummy-Paket zur Unterstützung eines Upgrades
Fehler #313199: Bitte des Betreuers, veraltetes Dummy-Paket - freebsd-buildutils – Hilfsprogramme, um FreeBSD-Quellen zu erzeugen
Fehler #313409: Bitte des Betreuers, durch freebsd5-buildutils abgelöst - prozgui – FLTK-basierende GUI-Oberfläche für prozilla
Fehler #313484: Bitte des Betreuers, veraltet, verwaister Upstream - glade-2 – GTK+ 2-Benutzeroberflächen-Erzeuger
Fehler #313662: Bitte des Betreuers, wurde ersetzt durch <glade> - cxx – Compaq C++ Compiler für Linux Alpha
Fehler #314228: Bitte des Betreuers, mit den aktuellen binutils nicht nutzbar, abgelöst durch ccc - getmail – POP3, APOP-E-Mail-Filter/-Weiterleiter (veraltet)
Fehler #314599: Bitte des Betreuers, durch getmail4 abgelöst - plex86 – PC-Virtualisierungsprogramm, um x86-Betriebssysteme laufen
zu lassen.
Fehler #314669: Bitte des Betreuers, veraltetes Dummypaket für bochs - gcc-2.96 – Der GNU C-Präprozessor
Fehler #315147: Bitte des Betreuers, wurde ersetzt durch gcc-4.0 - raidtools2 – Übergangspaket, kann sicher entfernt werden
Fehler #312578: Bitte des Betreuers, veraltetes Dummypaket - nautilus-media – Multimedia-Leckereien für Nautilus
Fehler #315012: Bitte des Betreuers, wurde durch totem abgelöst - mird – Mird-Datenbank-Bibliothek (Entwicklerdateien)
Fehler #315223: Bitte des Betreuers, Upstream nicht mehr aktiv, bessere Alternativen wie sqlite existieren - nemesi – Standard-kompatibler Multimedia-Streaming-Klient
Fehler #315245: Bitte von QA, war nie frei von RC-Fehlern - libpgsql-ocaml – OCaml-Bindungen zu PostgreSQL's libpq
Fehler #315568: Bitte des Betreuers, abgelöst durch libpostgresql-ocaml - btools – verschiedene Java-Programm-Klassen
Fehler #315632: Bitte des Betreuers, veraltet - svn-devscripts – Dummy-Paket; nur für Upgrade-Zwecke
Fehler #314961: Bitte des Betreuers, veraltetes Dummypaket
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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.
Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann, Holger Wansing und Florian Ernst übersetzt.