Debian Weekly News - 1. August 2006

Willkommen zur 31. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Christoph Berg gab neun neue Mitglieder des QA-Teams (Qualitätssicherung) bekannt, die bereits an ausstehenden Problemen in der Etch-Veröffentlichung arbeiteten. Gintautas Miliauskas berichtete, dass er an einer integrierten Lokalisierungs-Infrastruktur für Debian arbeitete, die auf dem Framework vom WordForge-Projekt basiere.

Hochladen mit angemessenen Dringlichkeiten. Adeodato Simó erinnerte die Entwickler daran, korrigierte Pakete mit der Priorität high (hoch) hochzuladen, wenn sie sicherheitsbezogene Fehler behöben. Die Dringlichkeit medium (mittel) sollte für veröffentlichungskritische Fehler inklusive Korrekturen zu Fehlern beim Bau aus dem Quellcode (FTBFS) auf der einen oder anderen Architektur verwendet werden. Da diese Uploads schneller nach Testing migrierten, sollten sie auch mit besonderer Sorgfalt vorbereitet werden.

Verantwortlichkeit für Pakete. Martin Krafft fragte sich, ob Debian die Verantwortlichkeiten für Pakete ändern und zu mehr gruppenbetreuten Paketen übergehen wolle. Adeodato Simó erklärte, dass die Verfügbarkeit des Patches des Nicht-Betreuers in der Fehlerdatenbank für einige wenige Tage, bevor das Paket ins Archiv aufgenommen werde, der Qualitätssicherung helfen würde, da dann die Möglichkeit zur Durchsicht durch Dritte bestünde.

Xen unter Debian GNU/Linux 3.1. Aike de Jongste erklärte, wie die zurückportierte Version von Xen auf einem stabilen Debian-System installiert werden könne. Dies schließe APT-Pinning mehrerer Pakete ein, sowie die Erzeugung einer speziellen RAM-Disk, das Hinzufügen eines Eintrags zum Menü von grub und das Einrichten einer Xen-Instanz.

Markenbildung für Debian-Derivate. Anthony Towns schlug vor, ein offizielles Programm für Markennamen für abgeleitete Distributionen einzuführen, um unseren Derivaten zu helfen, die Vorteile der Reputation von Debian zu nutzen. Im Wesentlichen sollten die Derivate ein offenes Ohr für ihre Benutzer haben und mit der Freien-Software-Gemeinschaft zusammenarbeiten. Im Gegenzug sollte Debian ein Logo anbieten, einen Link von der Website bereitstellen, bei Presseverlautbarungen kooperieren und eine unterstützende Basis für zukünftige Zusammenarbeit und Beratung anbieten.

Schlüsselverwaltung für Secure APT. Joey Schulze fragte sich, ob rechtzeitig für die Veröffentlichung von Etch eine Schlüsselverwaltung in APT integriert werden könne. Martin Krafft war gegen rein automatische Schlüsselaktualisierungen, da sie zu anfällig für Angriffe seien, und bevorzugt eine von Debian unabhängige Autorität zum Signieren von Schlüsseln. Florian Weimer bemerkte, dass der einzig bekannte funktionierende Ansatz in statischen Schlüsseln für stabile Veröffentlichungen und Sicherheitsaktualisierungen liege.

Unterstützung von Exim 3 in Etch? Marc Haber umriss die Schritte, die für die Entfernung der Version 3 von Exim aus Etch nötig seien, da es nicht länger von den Originalautoren unterstützt werde und selbst sein Betreuer in der Zwischenzeit aufgehört habe, es zu verwenden. Dies schließe eine Aktualisierung in Sarge ein und erfordere auch manuelles Eingreifen, wenn Benutzer von Sarge auf Etch aktualisierten.

Erstellen der Dokumentation. Marcio Roberto Teixeira fragte sich, ob die Dokumentation für ein Debian-Paket besser vor der Paketierung erstellt werden solle, um Zeit beim Bauen zu sparen, oder während des regulären Build-Prozesses. Goswin von Brederlow erklärte, dass die Dokumentation zusammen mit dem Rest des Paketes erstellt werden sollte. Falls das Erstellen lange dauere, so sollte es nicht bei jedem Paketbau stattfinden, sondern nur bei dem, welcher das binär-unabhängige Paket erstellt.

Installieren von Setuid-Programmen. Yui-wah Lee (李 銳華) fragte sich, wie ein Paket paketiert werden solle, das als setuid oder setgid installiert werden müsse. Matthew Palmer erklärte, dass der Betreuer die entsprechenden Rechte setzen sollte und dh_fixperms geeignet aufrufen müsse, so dass es die Rechte nicht zurück auf den Standard setze. Lokale Administratoren könnten diese Rechte mit dpkg-statoverride ändern.

Status übersetzter Paketbeschreibungen. Michael Vogt bat darum, APT aus Experimental zu testen. Diese Version unterstütze übersetzte Paketbeschreibungen, die bereits für Sid auf vielen Spiegeln und im Debian Description Translation Project (Projekt zur Übersetzung von Paketbeschreibungen) vorhanden seien. Einige Eigenschaften, wie beispielsweise das Korrekturlesen einer Übersetzung, die in der Vergangenheit zur Verfügung standen, sind noch nicht implementiert, jedoch für das neue Rahmenwerk zur Internationalisierung geplant.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. Sieben Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 343 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen. Um herauszufinden, welche verwaisten Pakete auf Ihrem System installiert sind, könnte das wnpp-alert-Programm aus den devscripts hilfreich sein.

Entfernte Pakete. 18 Pakete sind während der letzten Woche aus dem Debian-Archiv entfernt worden:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Jens Seidel und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Jens Seidel übersetzt.