3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation

Dieses Kapitel wird Sie durch die Hardware-Einstellungen leiten, die Sie eventuell vor der Installation von Debian durchführen müssen. Dies beinhaltet das Überprüfen und eventuell Ändern von BIOS/UEFI/Firmware-Einstellungen für Ihr System. Das BIOS/UEFI oder die System-Firmware ist die von der Hardware genutzte interne Software; sie ist meistens höchst kritisch in den Boot-Prozess involviert (direkt nach dem Einschalten).

3.6.1. Wie Sie direkt die ppc64el-Firmware (bare metal) aktualisieren

Dies ist ein Auszug aus IBM PowerKVM on IBM POWER8.

Open Power Abstraction Layer (OPAL) ist die System-Firmware im Stack von Servern, die auf dem POWER-Prozessor basieren.

Es könnte möglich sein, dass Sie die Power-Systems-Firmware auf eine aktuellere Version aktualisieren müssen, um neue Funktionalitäten oder Unterstützung für bestimmte Geräte zu erhalten.

Stellen Sie sicher, dass folgende Voraussetzungen erfüllt sind:

  • auf der Maschine läuft ein Betriebssystem;

  • die .img-Datei der OPAL-Version, auf die aktualisiert werden soll, liegt vor;

  • die Maschine ist nicht unter HMC-Kontrolle.

Bei Power Systems besteht der Flash-Speicher aus zwei Teilen, von denen Firmware gebootet werden kann, und zwar dem permanenten und dem temporären Teil. So erhält man die Möglichkeit, Firmware-Updates im temporären Bereich des Flashs testen zu können, bevor die Firmware in den permanenten Bereich übernommen wird.

Führen Sie für das Firmware-Update folgende Schritte aus:

  1. Sichern Sie die existierende Firmware, bevor Sie aktualisieren. In ASM, dem Systemmenü, klicken Sie Service Aids -> Service Processor Command Line und führen folgenden Befehl aus:

    cupdcmd -f
    

  2. Laden Sie die .img-Datei der Firmware, auf die Sie aktualisieren möchten, in das Host-Dateisystem herunter. Bezüglich des Downloads der Image-Datei wird auf IBM Fix Central verwiesen.

    Verifizieren Sie das heruntergeladene Image, indem Sie folgenden Befehl ausführen, und speichern Sie die Ausgabe ab:

    $update_flash -v -f <dateiname.img>
    

  3. Aktualisieren Sie die Firmware mit folgendem Befehl:

    $update_flash -f <dateiname.img>
    

    [Anmerkung] Anmerkung

    • Durch diesen Befehl wird das System neu gebootet, daher werden aktuell laufende Sitzungen beendet.

    • Starten Sie das System nicht neu und schalten Sie es nicht aus, solange es nicht wieder läuft.

  4. Verifizieren Sie die Version der aktualisierten Firmware im temporären Bereich des Flash-Speichers wie in Schritt 1.

  5. Falls das Update wieder rückgängig gemacht werden muss, können Sie folgenden Befehl dafür verwenden:

        $update_flash -r
    

    Damit wird nur der temporäre Bereich des Flash-Speichers verworfen. Sie sollten die neue Firmware-Version nur in den permanten Bereich übernehmen, nachdem Sie sie sorgfältig getestet haben.

    Mit folgendem Befehl übernehmen Sie die neue Firmware-Version aus dem temporären in den permanten Speicherbereich:

    $update_flash -c
    

3.6.2. Aktualisieren der KVM-Gast-Firmware (SLOF)

Slimline Open Firmware (SLOF) ist eine Implementation des IEEE-1275-Standards. Sie kann als Partitions-Firmware für pSeries-Maschinen verwendet werden, die auf QEMU oder KVM laufen.

Das Paket qemu-slof ist in Wirklichkeit eine Abhängigkeit vom Paket qemu-system-ppc (das auch das virtuelle Paket qemu-system-ppc64 bereitstellt), und kann auf Debian-basierten Distributionen mittels apt installiert oder aktualisiert werden, z.B. mit:

# apt install qemu-slof

SLOF kann auch auf RPM-basierten Distributionssystemen installiert werden, ein passendes Depot oder RPM-Paket vorausgesetzt. Außerdem ist der Upstream-Quellcode ist unter http://github.com/leilihh/SLOF verfügbar.

Sie können somit eine andere als die standardmäßige SLOF-Datei verwenden, wenn Sie qemu-system laufen lassen, indem Sie beim Start von qemu das Befehlszeilenargument -bios <slof-datei> angeben.

3.6.3. Update des PowerKVM-Hypervisor

3.6.3.1. Anweisungen für eine Netboot-Installation

Sie benötigen einen DHCP-/TFTP-(BOOTP-)Server sowie einen Web-Server. Nachdem Sie ibm-powerkvm-*-ppc64-service-*.iso heruntergeladen haben, binden Sie sie per mount loop ein und entpacken sie in ein Verzeichnis innerhalb der www-root-Struktur Ihres HTTP-Servers (sagen wir wwwroot), wie hier:

# cd <verzeichnis-in-dem-die-iso-liegt>
# mkdir ./iso
# sudo mount -o loop ibm-powerkvm-*-ppc64-service-*.iso ./iso
# cp -a ./iso/* <pfad-zu-wwwroot>

Erstellen Sie dann eine Datei namens petitboot.conf in einem Verzeichnis unterhalb Ihres tftproot (sagen wir /tftproot/powerkvm) mit folgendem Inhalt:

label PowerKVM Automated Install
kernel http://IP-IHRES-SERVERS/PFAD-ZU-wwwroot/ppc/ppc64/vmlinuz
initrd http://IP-IHRES-SERVERS/PFAD-ZU-wwwroot/ppc/ppc64/initrd.img
append root=live:http://IP-IHRES-SERVERS/PFAD-ZU-wwwroot/LiveOS/squashfs.img repo=http://IP-IHRES-SERVERS/PFAD-ZU-wwwroot/packages rd.dm=0 rd.md=0 console=hvc0 console=tty0

Editieren Sie Ihre dhcpd.conf, um diese Richtlinie an den Anfang zu setzen:

option conf-file code 209 = text;

Fügen Sie die Systemrichtlinie hinzu:

host <your-system> {
    hardware ethernet <system macaddr>
    fixed-address <system ip>;
    option host-name "<system hostname>";
    option conf-file "<powerkvm/petitboot.conf>";
 }

Starten Sie den DHCP-Server neu.

Booten Sie Ihre PowerLinux-Machine.

Sie sollten folgende Option in petitboot sehen:

"Power KVM Automated Install" 

Wählen Sie sie aus. Das Installer-Menü sollte nun automatisch erscheinen.

3.6.3.2. Anweisungen für DVD

Booten Sie die ibm-powerkvm-*-ppc64-service-*.iso (entweder brennen Sie eine DVD oder Sie verwenden sie virtuell mit QEMU) und warten Sie einfach ab.

Sie sollten folgende Option in petitboot sehen:

"POWERKVM_LIVECD" 

Wählen Sie sie aus. Das Installer-Menü sollte nun automatisch erscheinen.