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Das Wiki enthält ebenfalls Informationen zu diesem Thema.
Debian 7.0 führt zwei neue Architekturen ein:
s390x, eine 64-Bit-Portierung für IBM System z-Maschinen, die darauf abzielt, s390 abzulösen.
armhf, eine Alternative für Armel für ARMv7-Maschinen mit in die Hardware integrierter Gleitkommaeinheit (hard-float). Viele moderne ARM-Boards und -Geräte werden mit einer Gleitkommaeinheit (FPU) ausgeliefert, aber die ältere Debian-Portierung nutzt diese nicht viel. Die Armhf-Portierung wurde begonnen, um diese Situation zu verbessen und auch Nutzen aus anderen Funktionalitäten neuerer ARM-CPUs zu ziehen. Die Debian-Armhf-Portierung benötigt mindestens eine ARMv7-CPU mit Thumb-2 und VFP3D16-Koprozessor.
Die folgenden Architekturen werden offiziell von Debian Wheezy unterstützt:
32-Bit PC („i386“)
SPARC („sparc“)
PowerPC („powerpc“)
MIPS („mips“ (big-endian) und „mipsel“ (little-endian))
Intel Itanium („ia64“)
S/390 („s390“)
64-Bit PC („amd64“)
ARM EABI („armel“)
ARMv7 (EABI hard-float ABI, „armhf“)
IBM System z („s390x“)
Zusätzlich zu den offiziell unterstützten Architekturen enthält Debian Wheezy die GNU/kFreeBSD-Portierungen („kfreebsd-amd64“ und „kfreebsd-i386“), die in Debian Squeeze als Technologie-Vorschau eingeführt wurden. Diese Portierungen sind die ersten zu einer Debian-Veröffentlichung hinzugefügten, die nicht auf dem Linux-Kernel basieren, sondern stattdessen den Kernel von FreeBSD verwenden mit einer GNU-Userland-Umgebung. Benutzer dieser Versionen sollten gewarnt sein, dass die Qualität dieser Portierungen noch dabei ist, zu der besonderen Qualität unserer Linux-Portierungen aufzuschließen und dass einige erweiterte Desktop-Funktionalitäten noch nicht unterstützt werden. Allerdings ist die Unterstützung für allgemeine Server-Software stark und erweitert die Funktionalitäten von Linux-basierten Debian-Versionen mit einzigartigen Merkmalen aus der BSD-Welt.
Näheres zum Stand der Portierung und Port-spezifische Informationen für Ihre Architektur finden Sie auf Debians Portierungs-Webseiten.
Diese neue Version von Debian erscheint mit viel mehr Software als ihr Vorgänger Squeeze; die Distribution enthält über 12800 neue Pakete und damit insgesamt über 37493 Pakete. Die meiste Software in der Distribution wurde aktualisiert: über 20160 Softwarepakete (das entspricht 70% von allen Paketen in Squeeze). Außerdem wurde eine signifikante Zahl von Paketen (über 4125, 14% der Pakete in Squeeze) aus verschiedenen Gründen aus der Distribution entfernt. Für diese Pakete werden Sie keine Aktualisierungen finden und sie werden in den Paketverwaltungsprogrammen als „veraltet“ (obsolete) markiert sein.
Debian aktualisiert mit dieser Veröffentlichung X.Org von Version 7.5 auf 7.7.
Debian erscheint wieder mit mehreren Desktop-Anwendungen und -Umgebungen. Neben weiteren enthält es jetzt die Desktop-Umgebungen GNOME 3.4, KDE 4.8.4, Xfce 4.8 und LXDE.
Produktivprogramme wurde ebenfalls aktualisiert, inklusive der Büroanwendungs-Suites:
Weitere Desktop-Anwendungen wurden aktualisiert, unter anderem
Evolution auf Version 3.4
und Pidgin auf Version
2.10. Die Mozilla-Suite
wurde ebenfalls aktualisiert: Iceweasel
(Version 10 ESR) ist ein abgewandelter
Firefox-Webbrowser
und Icedove
(Version 10) ist eine
abgewandelte Variante des E-Mail-Programms
Thunderbird.
Neben vielen weiteren enthält diese Veröffentlichung auch folgende Aktualisierungen:
Debian unterstützt die Linux Standard Base (LSB) Version 4.1 mit einer ausdrücklichen und Debian-spezifischen Abweichung von der LSB 4.1-Spezifikation: Qt3 ist nicht enthalten.
Die offizielle Debian-Distribution wird jetzt auf 9 bis 10
Binär-DVDs
oder 61 bis 69 Binär-CDs
(abhängig von der Architektur)
bzw. auf 8 Quellcode-DVDs oder 46
Quellcode-CDs ausgeliefert. Zusätzlich gibt es eine
multi-arch-DVD mit einer Teilmenge
der Veröffentlichung für die amd64
- und
i386
-Architekturen zusammen mit dem Quellcode. Debian
wird auch auf
Blu-ray-Images
veröffentlicht, jeweils zwei für die amd64
- und
i386
-Architekturen, oder zwei für den Quellcode. Aus
Platzgründen wurden einige sehr große Pakete von den CDs ausgeschlossen;
diese Pakete passen besser zu den DVDs und
BDs, daher sind sie nur auf diesen enthalten.
Neu in Debian 7.0 ist multiarch. Multiarch erlaubt es, Pakete mehrerer Architekturen auf derselben Maschine zu installieren. Dies ist in verschiedenen Fällen nützlich, aber der gängigste ist, sowohl 64-Bit- wie auch 32-Bit-Software auf dem gleichen Rechner zu installieren, wobei die Abhängigkeiten automatisch korrekt aufgelöst werden. Das Debian-Wiki enthält ein ausführliches Handbuch, wie Sie Nutzen aus dieser Funktionalität ziehen, falls Sie sie benötigen.
Das ia32-libs
-Paket ist jetzt ein
Übergangspaket, das die neue Multiarch-Funktionalität verwendet. Wenn Sie
ia32-libs
installiert haben, finden
Sie unter Abschnitt 4.5.2, „Umstellung von ia32-libs auf Multiarch“ Infos über spezielle Schritte, die
eingehalten werden müssen.
Die abhängigkeits-basierte Boot-Sequenz, eingeführt mit Debian
6.0, ist jetzt ständig aktiviert, auch für Nutzer von file-rc
.
Für optimale Sequenzierung sollten alle init.d-Skripte ihre Abhängigkeiten in einem LSB-Header angeben. Dies ist bei Skripten, die von Debian ausgeliefert werden, immer der Fall, aber Benutzer sollten ihre lokal erstellten Skripte überprüfen und in Erwägung ziehen, diese Informationen hinzuzufügen.
Mehr Informationen über diese Funktionalität finden Sie unter
/usr/share/doc/insserv/README.Debian
.
Debian 7.0 führt die einleitende Unterstützung für systemd ein, ein init-System mit erweiterten Fähigkeiten für Überwachung, Protokollierung und Diensteverwaltung.
Obwohl es als 1:1-Ersatz für sysvinit
entwickelt wurde und als solcher die
vorhandenen SysV-Init-Skripte nutzt, kann das systemd
-Paket problemlos parallel zu sysvinit
installiert und mit der Kernel-Option
init=/bin/systemd
gestartet werden. Um die von systemd
angebotenen Funktionalitäten zu nutzen, bieten bereits rund 50 Pakete native
Unterstützung für systemd, darunter Kernpakete wie udev, dbus und rsyslog.
Systemd ist als Technologievorschau in Debian 7.0 enthalten. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Debian Wiki.
Debian Wheezy kommt mit verbesserter Multimedia-Unterstützung:
ffmpeg
wurde durch den Libav-Fork
(libav-tools
) ersetzt, der einen
konservativeren Veröffentlichungsprozess aufweist und daher besser zu
Debians Bedürfnissen passt. Er stellt alle Bibliotheken bereit und bereitet
einen Upgrade-Pfad für alle bestehenden Anwendungspakete vor. Die voll
funktionsfähigen Libav-Bibliotheken und -Oberflächen enthalten
u.A. mplayer, mencoder,
vlc und transcode. Zusätzliche
Codec-Unterstützung ist z.B. durch lame für
MP3-Audio-Kodierung, xvidcore für MPEG-4
ASP-Video-Kodierung, x264 für H.264/MPEG-4 AVC
Video-Kodierung, vo-aacenc für AAC Audio-Kodierung und
opencore-amr und vo-amrwbenc für
Adaptive Multi-Rate-Narrowband- und Wideband-Kodierung bzw. Dekodierung,
gegeben.
Viele Debian-Pakete wurden jetzt mit aktivierten Hardening-Flags des
gcc
-Compilers
(Compiler-Markierungen, um die erstellten Programme gegen bestimmte
Sicherheitslücken abzuhärten) gebaut. Diese Flags aktivieren verschiedene
Schutzmechanismen gegen Sicherheitsprobleme wie Stack Smashing,
vorhersagbare Speicherorte von Werten im Speicher usw. Es wurden
Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass so viele Pakete wie
möglich diese Flags enthalten, speziell solche aus dem Grundsystem, von über
Netzwerk erreichbaren Daemons und Pakete, die in den letzten Jahren
Sicherheitslücken hatten.
Beachten Sie, dass die Hardening-Flags in gcc
nicht standardmäßig aktiviert sind, so dass
sie nicht automatisch verwendet werden, wenn Software lokal gebaut wird. Das
Paket hardening-wrapper
bietet einen
gcc
, bei dem diese Flags aktiviert sind.
Debian 7.0 unterstützt das AppArmor Mandatory-Access-Control-System (ein System zur Erteilung und Überwachung der Zugriffsrechte von Anwendungsprogrammen). Wenn es aktiviert ist, schränkt AppArmor die Rechte von Programmen ein (basierend auf einem Regelsatz, der festlegt, auf welche Dateien ein bestimmtes Programm zugreifen darf). Dieser Ansatz hilft, das System sowohl gegen bekannte wie auch unbekannte Verwundbarkeiten abzusichern.
AppArmor ist in Debian 7.0 standardmäßig deaktiviert. Das Debian Wiki enthält Anweisungen, wie diese Funktionalität genutzt werden kann.
Beachten Sie, dass dies die Funktion ersetzt, die vorher durch das backports.debian.org-Archiv bereitgestellt wurde.
Um Pakete aus wheezy-backports
zu verwenden,
können Sie einen Eintrag in Ihrer sources.list
einfügen:
deb http://mirrors.kernel.org/debian wheezy-backports main contrib deb-src http://mirrors.kernel.org/debian wheezy-backports main contrib
Wenn Sie das nächste Mal apt-get update ausführen, wird
Ihr System über die Pakete im
wheezy-backports
-Bereich informiert und sie werden
genauso zur Installation zur Verfügung stehen wie bei dem alten
backports.debian.org-Archiv.
Wenn ein neues Paket über wheezy-backports
zur
Verfügung gestellt wird, um ein Sicherheitsproblem zu beheben, wird dies auf
der debian-backports-announce
Mailingliste angekündigt.
Einige Pakete aus proposed-updates
werden unter Umständen
auch über den wheezy-updates
-Mechanismus zur
Verfügung gestellt. Dieser Weg wird für Aktualisierungen gewählt, die viele
Benutzer möglicherweise bereits vor der nächsten Zwischenveröffentlichung
installieren möchten, wie zum Beispiel Aktualisierungen für Virenscanner und
Zeitzonendaten. Alle Pakete von wheezy-updates
werden auch in Zwischenveröffentlichungen enthalten sein.
Um Pakete aus wheezy-updates
zu verwenden, können
Sie einen Eintrag in Ihrer sources.list
einfügen:
deb http://mirrors.kernel.org/debian wheezy-updates main contrib deb-src http://mirrors.kernel.org/debian wheezy-updates main contrib
Wenn Sie das nächste Mal apt-get update ausführen, wird
Ihr System über die Pakete im
wheezy-updates
-Bereich informiert und diese bei
Upgrades berücksichtigen.
Beachten Sie: wenn APT::Default-Release
in Ihrer
/etc/apt/apt.conf
(oder in irgendeiner Datei in
/etc/apt/apt.conf.d/*
) gesetzt ist, ist es nötig,
folgenden Konfigurationsblock in /etc/apt/preferences
einzufügen, damit automatische Aktualisierungen funktionieren (weitere
Informationen finden Sie in
apt_preferences(5)):
Package: * Pin: release o=Debian,n=wheezy-updates Pin-Priority: 990
Wenn ein neues Paket über wheezy-updates
zur
Verfügung gestellt wird, wird dies auf der
debian-stable-announce Mailingliste angekündigt.
GNOME hat sich mit dem Upgrade auf Version 3.4 einer größeren Neuprogrammierung der Oberfläche unterzogen. Das traditionelle GNOME-Panel wurde durch die „Shell“ ersetzt, einer innovativen Oberfläche mit großen Verbesserungen bei der Nutzbarkeit.
Neben anderen Dingen bietet sie dynamische Arbeitsoberflächen, eine Bildschirmtastatur (Caribou), in die Schnittstelle integriertes Instant Messaging sowie Integration mit dem GNOME-Schlüsselring und PolicyKit.
Falls Sie in Wheezy eine Oberfläche möchten, die der von GNOME 2.30 ähnlich ist, können Sie im Anmeldebildschirm „GNOME Classic“ als Session auswählen. Sie werden eine verbesserte Version des traditionellen Panels bekommen. Sie können wie immer das Panel editieren, um mehr Applets hinzuzufügen, indem Sie die versteckte Kombination Alt+Rechtsklick verwenden.
Wenn Ihre Hardware nicht mit den Anforderungen der GNOME Shell kompatibel ist, werden Sie ebenfalls zur „Classic“-Oberfläche umgeleitet.
Sushi ist eine neue Vorschauapplikation. Drücken Sie im Dateimanager einfach die Leertaste, wenn eine Datei markiert ist, und genießen Sie es.
Das Indexierungswerkzeug Tracker ist jetzt Teil des GNOME-Desktops. Nach Ihrer ersten Anmeldung wird es Ihren Desktop indexieren und ist jetzt als Standard-Suchwerkzeug verfügbar. Es ist außerdem der Schlüssel zu dem neuen GNOME-Dokumentenhilfsmittel, das Ihre zuletzt benutzten Dokumente verwaltet.
Audio- und Mixerapplikationen erfordern jetzt den PulseAudio-Sound-Daemon, der abhängig von der Applikation unterschiedliche Mixereinstellungen unterstützt.
Das Hilfesystem wurde gänzlich neu entworfen, inklusive eines neuen Formats für die Dokumentation.
GNOME boxes ist ein Hilfsmittel, um Ihre virtuellen Maschinen zu verwalten, es ist integriert in die Shell und verwendet QEMU/KVM.
Einige andere neue Anwendungen: GNOME contacts, GNOME online accounts, GNOME PackageKit, GNOME color manager, Rygel.
Ekiga ist nicht mehr Teil von GNOME. Viele der dort enthaltenen Funktionalitäten sind jetzt in Empathy verfügbar.
Die meisten Technologien, die bei GNOME im Untergrund arbeiten, sind immer noch da: das D-Bus-Nachrichtensystem, der PolicyKit-Berechtigungsmanager, das GStreamer-Multimedia-System, das virtuelle gvfs-Dateisystem, das MIME-System, das ConsoleKit sowie die udisks- und upower-Oberflächen zum Hardware-Management: alle wurden ohne größere Änderungen beibehalten.
Allerdings wurde das zugrunde liegende Konfigurationssystem für GNOME einer größeren Weiterentwicklung unterzogen, von GConf zu einem neuen System namens GSettings, das viel schneller und vielseitiger ist. Die Einstellungen können über das gsettings-Kommandozeilenwerkzeug durchsucht oder bearbeitet werden (empfohlen) oder über das grafische Hilfsprogramm dconf-editor. Das GConf-System ist für Dritt-Anwendungen immer noch verfügbar, falls diese es noch verwenden.
Die meisten Einstellungen werden während des Upgrades migriert, aber aus technischen und konzeptionellen Gründen funktioniert dies für eine ausgewählte Anzahl von Einstellungen nicht:
Standardsitzung und -sprache (jetzt verwaltet über den accountsservice-Daemon);
Arbeitsplatz-Hintergrund;
Standard-GTK+-Thema (keins der früheren Themen existiert noch);
Panel- und Applets-Konfiguration (Applets nutzen jetzt relative Positionierung);
Standard-Webbrowser und -Mailprogramm (die Einstellungen sind jetzt Teil des
MIME-Systems über x-scheme-handler/*
-Typen).
Der GNOME Display-Manager (gdm3
)
wurde zusammen mit dem Desktop einer größeren Weiterentwicklung
unterzogen. Die primäre Änderung ist, dass Einstellungen für den
Anmeldebildschirm ebenfalls nach GSettings migriert wurden. Die
Konfigurationsdatei wurde in greeter.gsettings geändert und Einstellungen
sind nicht vorbelegt. Dies betrifft nur die Einstellungen der Oberfläche;
Einstellungen für den Daemon werden noch am alten Ort abgelegt.
Das Legacy-Paket GDM 2.20 ist nicht mehr verfügbar; die meisten der früheren Funktionalitäten sind jetzt in GDM 3.x enthalten.
GNOME bietet jetzt über verschiedene Anwendungen und die GNOME-Shell mittels NetworkManager die Funktionalität, Online-Verbindungen zu überwachen. Dies ermöglicht die Unterstützung für IPv6 sowie eine breite Spanne anderer Netzwerktechnologien, wie VPN, Wireless (WLAN) und 3G.
GNOME-Nutzern wird dringend empfohlen, NetworkManager für Netzwerkverbindungen zu verwenden; die GNOME-Komponenten funktionieren am besten zusammen mit NetworkManager. Falls Sie erwägen, einen anderen Daemon zur Verwaltung des Netzwerks zu nutzen, lesen Sie bitte Abschnitt 5.6, „NetworkManager“.
Debian 7.0 enthält sowohl die OpenStack-Suite wie auch die Xen-Cloud-Platform (XCP); diese erlauben dem Benutzer, eine eigene Cloud-Infrastruktur aufzustellen.
Debian-Images werden auch auf den maßgeblichen öffentlichen Cloud-Plattformen angeboten, inklusive Amazon EC2, Windows Azure und Google Compute Engine.
In früheren Debian-Veröffentlichungen wurden temporäre Dateisysteme
(tmpfs
) für /lib/init/rw
und /dev/shm/
sowie optional für /var/lock
und /var/run
eingebunden. /lib/init/rw
wurde entfernt und die anderen
wurden nach /run
verschoben. /var/run
und /var/lock
wurden mittels
RAMRUN
und RAMLOCK
in
/etc/default/rcS
konfiguriert. Alle
tmpfs
-Dateisysteme können jetzt über
/etc/default/tmpfs
konfiguriert werden; die alten
Einstellungen werden nicht automatisch migriert.
Alter Ort | Neuer Ort | Alte Einstellung | Neue Einstellung |
---|---|---|---|
/etc/default/rcS | /etc/default/tmpfs | ||
/lib/init/rw | /run | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |
/var/run | /run | RAMRUN | Nicht verfügbar |
/var/lock | /run/lock | RAMLOCK | RAMLOCK |
/dev/shm | /run/shm | Nicht verfügbar | RAMSHM |
Nicht verfügbar | /tmp | Nicht verfügbar | RAMTMP |
Die Migration von Daten an die neuen Orte wird während des Upgrades
automatisch durchgeführt und die Daten sind weiterhin am alten und neuen Ort
verfügbar, mit Ausnahme von /lib/init/rw
. Es sind keine Schritte auf Ihrer
Seite erforderlich, allerdings können Sie nach Abschluß des Upgrades in
/etc/default/tmpfs
festlegen, welche
tmpfs
-Dateisysteme eingebunden werden sowie welche
Größenbegrenzungen gelten sollen. Lesen Sie die tmpfs(5)-Handbuchseite
(manpage), wenn Sie weitere Details benötigen.
Falls Sie irgendwelche eigenen Skripte haben, die /lib/init/rw
verwenden, müssen diese angepasst
werden, so dass sie stattdessen /run
nutzen.
/tmp
ist nicht standardmäßig ein
tmpfs
-Dateisystem. Falls Sie diese Funktionalität nutzen
möchten, beachten Sie, dass:
die Inhalte von /tmp
nicht über einen
Neustart erhalten bleiben; /var/tmp
ist für diesen Zweck gedacht;
die maximale Größe von /tmp
(abhängig
von Ihrem speziellen System) kleiner sein könnte als zuvor. Wenn Sie
glauben, dass nicht genügend freier Speicherplatz vorhanden ist, können Sie
die Größenbegrenzung erhöhen; lesen Sie tmpfs(5).
Anwendungen, die exzessiv große temporäre Dateien erzeugen, können dazu
führen, dass der freie Speicher auf /tmp
ausgeht. Es sollte möglich sein, einen
anderen Ort für diese Dateien festzulegen, indem Sie die
TMPDIR
-Umgebungsvariable entsprechend setzen.
Falls gewünscht können die Standardwerte auch mit einem Eintrag in
/etc/fstab
überschrieben werden, zum Beispiel:
tmpfs /tmp tmpfs nodev,nosuid,size=20%,mode=1777 0 0