Der mit Abstand einfachste Weg Debian GNU/Linux zu installieren läuft über ein
offizielles CD-ROM-Set. Dieses kann man sich entweder kaufen (siehe auch die
Seite der
CD-Distributoren
) oder, wenn man über eine schnelle Verbindung
verfügt, als CD-ROM-Image aus dem Netz von einem Debian-Spiegel herunterladen
und dann mit einem CD-Brenner auf eine bootbare CD zu übertragen (siehe auch
die Debian CD-Page
). Wenn
Sie ein solches Set bereits besitzen und die CDs auf Ihrem Computer bootbar
sind, können Sie die folgenden Abschnitte überspringen und direkt zu Booten von CD-ROM, Abschnitt 5.2
übergehen. Mit viel Mühe wurden die Dateien so ausgewählt, dass die Dateien,
die am häufigsten benötigt werden, auf den ersten CDs sind. Auch wenn ein
komplettes Set aus 7 CDs besteht, werden Sie selten mehr als die Pakete auf den
ersten 3 CDs benötigen.
Wenn Ihr Computer kein Booten von CD unterstützt, Sie aber ein CD-Set besitzen, können Sie einen alternativen Ansatz ( Diskette, Festplatte oder Net-Boot) wählen, um das Installations-System erstmalig zu starten. Die Dateien, die für ein Booten von anderen Medien benötigt werden sind auch auf der CD; das Debian Network-Archiv und die CDs sind gleich strukturiert: Wenn Sie wissen, wo Sie die benötigten Dateien auf einem FTP-Spiegel finden, können Sie die Dateien auch auf der CD lokalisieren.
Ist der Installer gebootet, kann er alle benötigten anderen Dateien von CD laden.
Wenn Sie kein CD-Set besitzen, müssen Sie die benötigten Dateien downloaden und Sie entweder auf ihrer Festplatte, Diskette oder auf einem vernetzen Computer platzieren, damit sie zum Booten verwendet werden können.
Wenn Sie Dateien von einem Spiegel herunterladen, achten Sie darauf, den Binary-Modus zu verwenden und nicht den Text- oder Automatik-Modus. Es ist wichtig, die Verzeichnis- Struktur auf ihrem Spiegel zu replizieren, um einen lokalen "Sub-Spiegel" anzulegen.
Es ist nicht nötig dies zu tun, wenn Sie Disketten zur Installation verwenden, ermöglicht ihnen aber Dateien einfacher wiederzufinden.
Sie sollten ihre lokale Verzeichnis-Struktur auf der Ebene unter
disks-sparc
beginnen. Als Beispiel:
current/subarchitecture/images-1.44/flavor/rescue.bin
Sie müssen nicht jede Datei auf dieser Ebene herunterladen, Sie sollten nur die benötigten downloaden (Welche Dateien Sie benötigen, finden Sie im Folgenden heraus). Benennen Sie einfach ihre Verzeichnisse wie auf dem Spiegel und halten Sie die Dateien im richtigen Verzeichnis.
Wenn ihr Computer beim Download automatisch dekomprimiert/dekodiert, müssen Sie dieses Feature abschalten wenn Sie die Installations-Dateien laden. Sie werden just-in-time vom Installer dekomprimiert. Sie beim Herunterladen zu Dekomprimieren kostet Zeit und Platz und verhindert die korrekte Nutzung durch den Installer.
Dateien die Sie benötigen fallen in 3 Kategorien:
rescue.bin
, linux.bin
, und root.bin
)
rescue.bin
und drivers.tgz
)
basedebs.tar
)
Wenn Sie eine funktionierende Ethernet-Verbindung auf Ihrem Computer haben und der Treiber für ihre Netzwerkkarte im Installations-Kernel einkompiliert ist, benötigen Sie vielleicht nur die Boot-Dateien.
Wenn Sie eine Ethernet-Verbindung haben, aber die Netzwerkkarte vom Installer nicht erkannt wird, benötigen Sie die Boot-Dateien und die Dateien mit Kernel und Treibern.
Wenn Sie keine Ethernet-Verbindung haben (aber über ein Modem Zugang zum Internet haben) benötigen Sie alle 3 Dateitypen (Boot-Dateien, Kernel und Treiber, Basis-System).
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Dateien Sie benötigen, fangen Sie einfach mit den Boot-Dateien an: Scheitert ihr Versuch, das Netzwerk zu konfigurieren können Sie einfach aufhören, die zusätzlichen Dateien downloaden und einen neuen Versuch starten.
Die Datei mit dem Basis-System basedebs.tar
ist zur Zeit etwa 27
MB groß. Wenn Sie CDs benutzen können oder das Netzwerk vor der Installation
des Basis-Systems konfigurieren können ist es besser, diese Möglichkeit zur
ergreifen: In diesem Falle benötigen Sie diese Datei nicht. Wie Sie dann
vorgehen müssen, erfahren Sie im Anhang (Dateien für die Installation eines
Debian Basis-Systems, Abschnitt 11.2.3.4).
Die Installations-Dateien gibt es mit verschiedenen Kernel-Images, die für verschieden "Subarchitekturen" verfügbar sind. Jede Subarchitektur unterstützt eine andere Gruppe von Hardware. Die verfügbaren Subarchitekturen für SPARC sind:
Die Kernel-Konfiguration für diese Subarchitekturen kann in ihren
entsprechenden Verzeichnissen in der Datei kernel-config
gefunden
werden.
Die Orte an denen sich die Installations-Dateien der verschiedenen Versionen für sparc befinden sind im Anhang aufgelistet. Dazu gehören:
Das rescue-Image enthält einen komprimierten Linux Kernel zum booten. Er wird
benutzt um beide Floppy-Disketten zu booten (wenn er auf Diskette kopiert wird)
und als Quelle für den Linux Kernel wenn ein Kernel auf ihrem Computer
installiert wird. Die Kernel-Binär-Datei linux.bin
ist ein
unkomprimierter Binär-Kernel. Er wird benutzt, wenn von der Festplatte oder
dem CD-ROM gebootet wird. Er wird nicht gebraucht, wenn von Diskette gebootet
wird.
Sehen Sie sich Disketten aus Images erstellen, Abschnitt 4.3 an, um zu erfahren wie Sie korrekte Boot-Floppies aus den Images erstellen können.
Das root-Image enthält ein komprimiertes RAM-Disk-Dateisystem, das nach dem Booten des Installers in den Speicher geschrieben wird.
Die Treiber können entweder als eine Reihe von Disketten-Images oder als
Tarball runtergeladen werden (drivers.tgz
). Der Installer muß auf
die Treiber während der Installation zugreifen. Wenn Sie eine Festplatte an
ihrem Rechner haben, auf die der Installer zugreifen kann (siehe unten) ist das
Tarball einfacher zu benutzen. Die Floppy-Images sollten Sie nur dann
benutzen, wenn Sie keine andere Möglichkeit haben.
Wenn Sie Dateien herunterladen, sollten Sie auch auf das benutzte Dateisystem achten, auf dem Sie die Daten speichern, wenn Sie die Images nicht später auf Disketten schreiben. Der Installer kann Dateien von vielen Dateisystemen lesen, darunter FAT, HFS, ext2 und Minix. Wenn Sie die Dateien auf einer Platte speichern, wählen Sie die größte Datei.
Während Installation müssen Sie (eine) Partition(en) auf der Sie Debian installieren löschen. Achten Sie darauf, keine Dateien die Sie beim Installations-Prozess benötigen auf diesen Partitionen zu speichern.
Bootbare Disketten werden oft benutzt, um den Installer zu starten, sofern die Maschinen ein Disketten-Laufwerk haben. Disketten können auch für die eigentliche Installation verwendet werden.
Disketten-Images enthalten den gesamten Inhalt einer Diskette in eime
Roh- (raw-)Format. Diese Images (wie rescue.bin
) können
nicht einfach auf Diskette kopiert werden. Ein spezielles Programm wird
benötigt, um die Datei im raw-Modus auf das Medium zu übertragen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Disketten zu erstellen, die zu empfehlende hängt von Ihrer Plattform ab. Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie die Disketten auf verschiedenen Plattformen erstellen können.
Egal wie Sie die Disketten erstellen: Denken Sie daran, den Hardware-Schreibschutz (der kleine Plastik-Schieber) zu aktivieren, um unbeabsichtigtes Überschreiben zu verhindern.
Um die Disketten zu erstellen, benötigen Sie vermutlich root-Zugriff zu dem System. Legen Sie eine freie, funktionierende Diskette in das Laufwerk und führen Sie dann das folgende aus.
dd if=file of=/dev/fd0 bs=1024 conv=sync ; sync
Dabei ist file das zu Schreibende Image. /dev/fd0
sollte der Name ihres Floppy-Laufwerks sein. Ist er dies nicht, tragen Sie den
korrekten Pfad ein. Das Kommando kann eventuell beendet werden, bevor das
Betriebsystem den Schreibvorgang beendet hat: Achten Sie beim Herausnehmen der
Diskette auf die LED, die die Aktivität anzeigt! Auf manchen Systemen (wie
Solaris) müssen Sie ein Programm benutzen, um die Diskette auszuwerfen. Dies
kann z.B. eject sein (Die genaue Benutzung wird in der Manpage erklärt).
Einige System mounten eine Diskette direkt nach dem Einlegen. Dieses Feature müssen Sie abstellen, um im raw mode auf die Diskette zu schreiben. Wie dies funktioniert, ist leider sehr abhängig von der verwendeten Plattform. Fragen Sie im Zweifelsfalle ihren Administrator/jemanden, der sich gut mit dem verwendeten Betriebssystem auskennt.
Um auf einer i386-Maschine mit den genannten Betriebssystemen eine Diskette zu im raw mode zu schreiben, können Sie die folgenden Programme nutzen.
FDVOL, WrtDsk oder RaWrite3 können unter MS-DOS genutzt werden: http://www.minix-vmd.org/pub/Minix-vmd/dosutil/
Um diese Programme zu benutzen, stellen Sie sicher dass Sie DOS gebootet haben: Diese Programme funktionieren nicht in einer DOS-Box oder durch Doppelklick im Windows Explorer. Drücken Sie beim Booten von Windows auf F8, um DOS zu starten.
NTRawrite
ist ein Versuch, eine Windows NT/2k/XP-Kompatible
Version von Rawrite(3) zu erschaffen. Es ist eine selbsterklärende
GUI-Anwendung: Sie wählen das Disketten-Laufwerkt und das entsprechende Image
aus und klicken dann auf den Write-Button. http://sourceforge.net/projects/ntrawrite/
Die Nachrichten beim Booten der Rescue-Diskette (vor dem Laden des
Linux-Kernels) können in Ihrer Muttersprache angezeigt werden. Um dies zu
erreichen, wenn Ihre Muttersprache nicht Englisch ist, müssen Sie die
entsprechenden Nachrichten- und Schriftarten-Dateien nach dem Schreiben des
Image-Files auf die Diskette kopieren. Für DOS- und Windows-User gibt es die
Batch-Datei setlang.bat
im dosutils
Verzeichnis,
welches die korrekten Daten kopiert. Wechseln Sie einfach in das entsprechende
Verzeichnis (zB:
cd c:\debian\dosutils
) in einer DOS-Box und führen Sie setlang lang aus, wobei lang ein zweibuchstabiger Code für ihre Sprache ist. Zur Zeit werden folgende Sprachen unterstützt:
ca cs da de eo es fi fr gl hr hu it ko ja pl pt ru sk sv tr zh_CN
Beachten Sie, dass dieses Handbuch davon ausgeht, dass Sie eine nicht lokalisierte Installation (Englisch) verwenden. Ist dies nicht der Fall, könnten die Menüs und Buttons andere Titel tragen.
Wenn ihr Computer an ein lokales Netzwerk angeschlossen ist, können Sie eventuell mit TFTP über das Netzwerk von einem anderen Rechner aus booten. Wenn Sie dies vor haben, müssen sich die Boot-Dateien an bestimmten Stellen auf dem TFTP-Server befinden und der Server muß entsprechend konfiguriert sein.
Sie müssen also einen TFTP-Server aufsetzen. Für CATS-Maschinen benötigen Sie zusätzlich einen BOOTP-Server oder RARP-Server oder einen DHCP server.
Das "Reverse Address Resolution Protocol" (RARP) ist ein Weg, einem Rechner mitzuteilen, welche IP-Adresse er für sich selbst benutzen soll. Ein anderer Weg ist das BOOTP-Protokoll.
BOOTP ist ein IP-Protokoll, dass einem Rechner mitteilt wie seine IP-Adresse lautet und wo er im Netzwerk ein Boot-Image laden kann.
Das DHCP-Protokoll ("Dynamic Host Configuration Protocol") ist ein flexible, abwärts-kompatible Erweiterung von BOOTP. Einige Systeme können nur per DCHP konfiguriert werden.
Das "Trivial File Transfer Protocol" (TFTP) wird benutzt, um ein Boot-Image an den Client zu übertragen. Theoretisch kann jeder Server, der dieses Protokoll implementiert, genutzt werden. In den Beispielen in diesem Abschnitt werden wird die nötigen Kommandos für SunOS 4.X, SunOS 5.X (a.k.a. Solaris) und GNU/Linux nennen.
Um RARP zu konfigurieren, müssen Sie die Hardware- (MAC-) Adresse des Ethernet-Adapters kennen, dem Sie eine IP-Adresse zuordnen wollen. Wenn Sie diese Information nicht haben, können Sie sie in den OpenPROM Boot-Meldungen lesen, das OpenBoot .enet-addr-Kommando nutzen oder in den Rescue-Modus booten (mit der Rescue-Floppy) und /sbin/ifconfig eth0 ausführen. Setzen Sie für eth0 den Namen ihres Ethernet-Devices ein, wenn dieser anders lauten sollte.
Auf Systemen mit einem Linux 2.2.x Kernel müssen Sie die RARP-Tabelle des Kernels füllen. Um dies zu tun, führen Sie folgenden Befehle aus:
/sbin/rarp -s client-hostname client-enet-addr /usr/sbin/arp -s client-ip client-enet-addr
Sollten Sie
SIOCSRARP: Invalid argument
sehen, müssen Sie entweder das RARP-Kernel-Modul laden oder ihren Kernel mit RARP rekompilieren. Versuchen Sie zuerst ein modprobe rarp.
Auf Systemen mit dem Linux 2.4.x Kernel gibt es kein RARP-Modul, Sie müssen das
rarpd
-Programm nutzen. Es ähnelt dem Programm, das unter SunOS
existiert und im nächsten Abschnitt beschrieben wird.
Unter SunOS müssen Sie sicher stellen, dass die Hardware- (MAC-)Adresse ihres
Ethernet-Adapters in der ``ethers''-Datenbank und in der ``hosts''-Datenbank
enthalten ist. Diese ``ethers''-Datenbank befindet sich entweder in
/etc/ethers
oder wird per NIS/NIS+ geladen. Danach benötigen Sie
den RARP-Dämonen. Führen Sie unter SunOS 4 (als root) /usr/etc/rarpd
-a aus, unter SunOS 5 müssen Sie /usr/sbin/rarpd -a
ausführen.
Es gibt für GNU/Linux 2 BOOTP-Server, der eine ist CMU bootpd
, der
andere ist eigentlich ein DHCP-Server: ISC dhcpd
. Sie sind als
bootpd
- und dhcpd
-Paket in Debian GNU/Linux
verfügbar.
Um den CMU bootpd
zu nutzen, müssen Sie zuerst die entsprechende
Zeile in /etc/inetd.conf
einfügen. Unter Debian GNU/Linux können
Sie mit update-inetd --enable bootps und danach
/etc/init.d/inetd reload den Server aktivieren. Auf anderen
Systemen müssen Sie die folgende Zeile nutzen:
bootps dgram udp wait root /usr/sbin/bootpd bootpd -i -t 120
Nun müssen Sie eine /etc/bootptab
-Datei aufbauen. Diese besitzt
das gleiche bekannte kryptische Format wie die guten alten BSD
printcap(5)
, termcap(5)
, und disktab(5)
Dateien. Sehen Sie sich bootptab(5)
für mehr Informationen an.
Für CMU bootpd
müssen die Hardware- (MAC-)Adresse des zu
konfigurierenden Ethernet-Adapters kennen. Hier ist ein Beispiel für eine
/etc/bootptab
-Datei:
client:\ hd=/tftpboot:\ bf=tftpboot.img:\ ip=192.168.1.90:\ sm=255.255.255.0:\ sa=192.168.1.1:\ ha=0123456789AB:
Sie müssen die letzte Zeile ("ha") ändern, sie enthält die Hardware- (MAC-) Adresse. Die Zeile, die mit "bf" beginnt konfiguriert, welches Boot-Image der Client über TFTP laden soll. Sehen Sie sich TFTP-Images bereitstellen, Abschnitt 4.4.5 für mehr Informationen an.
Relativ dazu ist das Konfigurieren des ISC dhcpd
-Servers wirklich
einfach, weil es BOOTP nur als speziellen Fall von DHCP betrachtet. Einige
Architekturen benötigen eine komplexe Konfiguration um über BOOTP zu booten:
Ist ihre Architektur eine solche, lesen Sie Einen
DHCP-Server konfigurieren, Abschnitt 4.4.3. Sonst könnten Sie mit dem
Hinzufügen allow bootp zum Konfigurations-Block für das Subnet des
Clients und einem Neustart von dhcpd
mit /etc/init.d/dhcpd
restart davon kommen.
Während dies geschrieben wird, gibt es nur einen einzigen freien DHCP-Server,
den ISC dhcpd
. In Debian GNU/Linux ist er als
dhcpd
-Paket erhältlich. Hier ist eine Beispielkonfiguration für
ihn: (Normalerweise in /etc/dhcpd.conf
)
option domain-name "example.com"; option domain-name-servers ns1.example.com; option subnet-mask 255.255.255.0; default-lease-time 600; max-lease-time 7200; server-name "servername"; subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 { range 192.168.1.200 192.168.1.253; option routers 192.168.1.1; } host clientname { filename "/tftpboot/tftpboot.img"; server-name "servername"; next-server servername; hardware ethernet 01:23:45:67:89:AB; fixed-address 192.168.1.90; }
In diesem Beispiel gibt einen Server "servername", welcher sowohl DCHP-Server, TFTP-Server und Netzwerk-Gateway ist. Sie werden praktisch sicher die "domain-name"-Optionen anpassen müssen, genauso wie die Server- und Client-IP-Adresse. Die Option "filename" gibt den Pfad des Boot-Images an, das per TFTP geladen werden soll.
Nachdem Sie die Konfigurations-Datei des dhcpd
angepaßt haben
müssen Sie ihn mit /etc/init.d/dhcpd restart neu starten.
Um den TFTP-Server benutzen zu können, müssen Sie sicher stellen, dass er in
/etc/inetd.conf
freigeschaltet ist. Die entsprechende Zeile muß
so aussehen:
tftp dgram udp wait root /usr/sbin/tcpd in.tftpd /tftpboot
Sehen Sie sich diese Datei an un merken Sie sich, welches Verzeichnis als
Argument für in.tftpd
übergeben wird, Sie werden es weiter unten
benötigen. Das -l-Argument bringt einige Versionen von
in.tftpd
dazu, alle Anfragen in die Log-Dateien zu schreiben, dies
ist nützlich bei der Analyse von Fehlern. Wenn Sie
/etc/inetd.conf
ändern müssen, müssen Sie inetd
darüber informieren. Auf einer Debian-Maschine führen Sie einfach
/etc/init.d/inetd reload aus. Auf anderen Maschinen müssen Sie
die Prozess-ID (PID) des inetd-Prozesses erfahren und führen dann einfach
kill -HUP inetd-pid aus.
Platzieren Sie als nächstes die TFTP-Boot-Images die Sie brauchen (dazu mehr in
Beschreibung der Dateien des
Installations-Systems, Abschnitt 11.2.3) in das konfigurierte Verzeichnis
des TFTP-Servers. Normalerweise ist dies /tftpboot
. Sie müssen
in diesem Verzeichnis einen Link zu der Datei mit den Daten anlegen, die
tftpd
zum Booten eines bestimmten Clients nutzen soll. Leider
wird der Datei-Name vom TFTP-Client bestimmt, es gibt keine zwingenden
Standards.
Oft wird der TFTP-Client nach der Datei
client-ip-in-hexclient-architecture suchen. Um diese
client-ip-in-hex zu bestimmen, wandeln Sie einfach die einzelnen
Teile der IP-Adresse in Hexadezimale Werte um und hängen Sie sie aneinander.
Wenn Sie auf das bc
-Programm zugreifen können, benutzen Sie dieses
einfach. Geben Sie zuerst obase=16 ein, danach jeweils getrennt
die einzelnen Teile der IP-Adresse. Hängen Sie die Werte wieder aneinander.
Um client-architecture zu bestimmen, müssen Sie einige Werte
ausprobieren.
SPARC-Architekturen nutzen Subarchitektur-Namen wie ``SUN4M'' oder ``SUN4C'';
in manchen Fällen ist der Name der Subarchitektur aber auch leer. Das gesuchte
Boot-Image heißt dann also client-ip-in-hex
. Wenn Ihr System also
ein SUN4C-System ist und ihre IP 192.168.1.3 lautet, dann ist der Dateiname für
das Boot-Image C0A80103.SUN4C
.
Sie können einige SPARC-Systeme aber auch dazu zwingen, nach einem bestimmten Datei-Namen zu suchen, beispielsweise mit boot net my-sparc.image.
Auf manchen Systemen paßt die Standard-RAMDisk nicht zusammen mit dem Kernel in den Speicher. In diesem Falle können Sie trotzdem per TFTP installieren, müssen aber einfach als zusätzlichen Schritt ihr Root-Dateisystem per NFS über das Netzwerk mounten. Dieses Setup ist auch geeignet für Clients, die keine Festplatten besitzen.
Folgen Sie zuerst den oben beschriebenen Schritten in Dateien für das Booten per TFTP vorbereiten, Abschnitt 4.4.
a.out
-Image für ihre Architektur.
# cd /tftpboot # tar xvzf root.tar.gz
/tftpboot/debian-sparc-root
- Verzeichnis mit
root-Zugriff für ihren Client. Benutzen Sie dafür die folgende Zeile, wobei
Sie "client" durch die IP-Adresse/den Hostnamen ersetzen, über den
der Server den Client erreichen kann: (Auf GNU/Linux, bei anderen
Betriebssystemen bitte anpassen)
/tftpboot/debian-sparc-root client(rw,no_root_squash)
debian-sparc-root
im /tftpboot
-Verzeichnis.
Beispiel:
# ln -s /tftpboot/debian-sparc-root /tftpboot/192.168.1.3
Wie Sie den Client booten können steht auf Über TFTP booten, Abschnitt 5.5.
Um Debian GNU/Linux auf mehreren Computern auf gleiche Weise zu installieren,
ist es möglich das Programm FAI
zu benutzen. Das Debian-Package
für dieses Programm heißt fai
und muß auf dem Computer, der als
Installations-Server dienen soll installiert sein. Beim Booten über Netzwerk
oder Diskette wird dies erkannt und alle Computer installieren Debian GNU/Linux
automatisch auf ihre lokalen Festplatten.
Debian GNU/Linux 3.0 installation; Für SPARC
version 3.0.24, 18. Dec. 2002