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Re: 5G-Router im Eigenbau



Am 25.12.22 um 20:24 schrieb Meinhard Schneider:

Hat jemand von euch Erfahrungen mit den 5G Modems unter Linux? Welche Chipsätze arbeiten brauchbar? Wie stabil laufen 5G Modems als USB-Stick?

Bei den meisten neueren USB-Internet-Sticks (schon ab UMTS/LTE) hast Du üblicherweise die Wahl, ob Du sie als Modem ansprechen willst oder als virtuelles Ethernet-Device. Wählst Du letztere Option, dann läuft auf dem Stick selbst ein kleiner NAT-Router mit Webinterface.

Sprich, Du steckst den Stick ein, Dein Linux-Rechner sagt "Oh, ich habe ein neues Ethernet-Interface, lass mal schauen, ob ich da per DHCP eine IP, eine Default Route und einen oder mehrere DNS-Server bekomme" und der Mini-NAT-Router im Stick gibt ihm das dann.

Diese Vorgehensweise kann aber trotzdem eventuell einfacher sein als irgendwelches Gepfriemel mit inoffiziellen non-free Kernelpatchen.

Wenn Du nicht viele Clients versorgen musst, kannst Du den Mini-NAT-Router auch das komplette DHCP-Zeug übernehmen lassen etc.: Einfach eine Bridge aufmachen, in der alle echten Ethernet-Interfaces wie auch das USb-Ethernetdevice drin sind, fertig. Aber meistens spuckt der Mini-NAT-Router nur zwischen 10 und 40 Adressen per DHCP aus und kann auch keine feste IP-Vergabe anhand der MAC und ähnliches.

Willst Du echtes Routing etc. selbst auf der Linuxmaschine betreiben, musst Du natürlich aufpassen, dass Du für Dein internes Netz nicht den gleichen IP-Range verwendest, den Dir der Stick auf seinem USB-Ethernet-Interface zuweist.

In jedem Fall solltest Du darauf achten, dass aus dem Clientnetz, das Du bereitstellen willst, das Webinterface des NAT-Routers nicht erreichbar ist (z.B. mittels einer entsprechenden Regel via ebtables oder iptables). Denn dieses Webinterface hat meistens keinen Passwortschutz und damit könnte jeder Deiner Clients dort Einstellungen verändern, worst case kostenpflichtige SMS ins Ausland versenden und ähnliche Späße.

Gruß
Stefan


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