Debian Weekly News - 30. März 2004
Willkommen zur 13. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Die nächste Aktualisierung von Debian GNU/Linux 3.0 wird gemeinsam mit einer Diskussion über die Linux Standard Base vorbereitet. Manoj Srivastava rief ein zweites Mal zur Stimmenabgabe zur Projektleiter-Wahl auf. Die Stimmen müssten bis 23:59:59 UTC am 10. April eingehen. Zwei US-Staaten schlugen ein Open-Source-Depot vor, das auf einem Debian-Server laufen würde.
Redaktionelle Änderungen des Gesellschaftsvertrages. Manoj Srivastava kündigte die formale Diskussionsperiode zum redaktionellen Änderungsantrag für den Gesellschaftsvertrag an, um Personen die Möglichkeit zu geben, Änderungen vorzuschlagen und Wortlaute zu modifizieren, nun da die Abstimmung über den Allgemeinen Beschluss bezüglich non-free abgeschlossen wurde. Der Wahlzeitraum soll von Sonntag, dem 11. April, bis Sonntag, den 25. April, andauern.
GNOME 2.6 für Sarge? Ein Benutzer auf Debian Planet bemerkte, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass Sarge GNOME 2.6 enthalten werde, was für den 31. März angekündigt wurde. Dies wäre sehr bedauerlich, besonders da KDE 3.2 dabei sein werde. Ray Dassen erklärte, dass GNOME 2.6 nach experimental hochgeladen werde, so dass dessen Veröffentlichung das Release von Sarge nicht verzögern könne.
Debian-Projektleiter-Porträts. Bdale Garbee berichtete, dass Elizabeth Gordon-Werner die erste Person sei, die ihn jemals während eines seiner Vorträge gezeichnet habe. Sie hat Aquarelle von vielen Rednern auf der Open Source World Konferenz letzten Februar in Málaga gemalt. Dies schließt Porträts des früheren Projektleiters Bdale Garbee und des aktuellen Martin Michlmayr ein.
UUCP und Sendmail. Peter Palfrader bemerkte, dass das neue sendmail Paket rmail, das für die Bearbeitung von E-Mails mittels UUCP benötigt werde, ausgelagert habe. Adrian Bunk forderte, dass, wenn irgendetwas (B) aus einem Paket A ausgelagert werde, die neue Version von A vom neuen Paket B bis zur nächsten stabilen Veröffentlichung abhängen solle, da dies der einzige Weg sei, Probleme bei Aktualisierungen zu vermeiden.
Kernel-Quellen enthalten unfreie Firmware? Adrian Bunk bemerkte, dass Linux 2.6.4 unfreie Firmware enthalte, die vom Kernel in das Gerät geladen werde. Herbert Xu erklärte, dass der Treiber in den meisten Fällen nicht mit dem Gerät auf irgendeine sinnvolle Weise kommunizieren könne, bis die Firmware geladen sei.
User Accessible Filesystem Hierarchy Standard. Gary Greene
von Ark Linux
schlug
einen
Standard zur
Anpassung der Barrierefreiheit des Dateisystems durch End-Benutzer vor. Nicolas
Mailhot
erklärte,
warum versteckte Dateien (und
Verzeichnisse) aus Benutzersicht so schlecht seien. Henning Makholm
fügte
hinzu, dass versteckte Verzeichnisse nicht kompatibel
dazu seien, wie configure
mitgeteilt werde, einen anderen
voranzustellenden Pfad (mittels --prefix
) zu verwenden.
Debian-Installer auf Oldworld Mac-Hardware. Sven Luther berichtete von seine Bemühungen, debian-installer auf alten Oldworld PowerMac-Maschinen zum Laufen zu bringen. Dies erfordere nicht nur einen unfreien Compiler, sondern auch einen nicht freien und nur im Binärformat vorliegenden Boot-Sektor. Dennoch ständen miBoot und der erwähnte Boot-Block im boot-floppies Quellcode bereit, jedoch ohne Lizenz oder Quellcode, wie Jeremie Koenig aufzeigte.
Creative Commons Attribution License. Francesco Poli fragte sich, ob die Creative Commons Attribution License 1.0 frei im Sinne der Debian Free Software Guidelines sei. Nathanael Nerode dachte zuerst, sie wäre frei, aber entschied bei nochmaliger Prüfung, dass sie nicht frei sei. Jeremy Hankins bemerkte, dass Creative Commons die Lizenz nicht entworfen hätten, um frei zu sein, sondern vielmehr um die Zuordnung beizubehalten, indem sichergestellt werde, dass Personen, die die Lizenz sehen, wissen, welche Personen zur Arbeit beigetragen haben.
Neues über den Release-Status. Colin Watson hat einen aktualisierten Release-Fortschritts-Bericht veröffentlicht. Er versicherte, dass der Debian-Installer sich ganz gut schlage. Geplant sei, ab jetzt Beta-Versionen in groben monatlichen Abständen zu veröffentlichen. Er berichtete ebenfalls davon, dass er das Freeze so kurz wie möglich halten möchte und dass es beginnen soll, sobald der Terminplan für den Installer für ein stabiles Release absolut klar sei.
Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:
- ecartis – Mehrere Verwundbarkeiten.
- emil – Mehrere Verwundbarkeiten.
- pam-pgsql – Einschleusen von SQL-Anweisungen.
Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- aiksaurus – Thesaurus für die englische Sprache.
- alleyoop – GNOME-Oberfläche zum Valgrind Speicher-Überprüfer.
- dvipng – Programm zum Erstellen von PNG-Grafiken aus DVI-Dateien.
- gaiksaurus – Grafische Schnittstelle zum Aiksaurus-Toolkit.
- gmsh – Dreidimensionaler Finite-Elemente-Netzgenerator.
- gomoku – Erweitertes TicTacToe Spiel für GNUstep.
- ifscheme – Schematische Kontrolle über Netzwerk-Schnittstellen.
- k3blibs – Die KDE CD-Brennanwendungsbibliothek.
- mathopd – Sehr kleiner, dennoch auch sehr schneller HTTP-Server.
- movixmaker-2 – Einfache Schnittstelle zum Erzeugen angepasster eMoviX/MoviX/MoviX² CD-Images.
- picocom – Minimalistisches dumb-Terminal-Emulationsprogramm.
- pkgsync – Automatische Paketlistensynchronisation.
- rsrce – Editor für Macintosh HFS-Ressourcenzweige.
- slurm – Echtzeit Netzwerk-Schnittstellen-Monitor.
- vobcopy – Werkzeug zum Kopieren von VOB-Dateien einer DVD auf die Festplatte.
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Andre Lehovich, Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Jens Seidel, Frank Lichtenheld und Gerfried Fuchs übersetzt.