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[Debian]: Re: [Debian]: Re: [Debian]: Works für Linux?



On Thu, Nov 05, 1998 at 09:32:07PM -0800, Thilo Schultz wrote:

>>>>> Wenn man mit Wine arbeitet, muß man doch Wine + Windows + Anwendungen
>>>> nö, du brauchst nur WINEDIR=/dos/windows/ zu setzen. Falls du noch ein
>>> Windows selbst und Dos braucht man jedoch nicht?
>> Im Idealfall nicht. Da aber noch nicht alle APIs portiert sind, ist es
>> manchmal sinnvoll/notwendig, die eine oder andere DLL kopieren zu können.
> klingt interessant.

es ist. Falls du bastelbereit bist. :)

>>>>> Und dann ist doch fraglich, ob die Anwendungen stabieler laufen als
>>>> Keine reisst das System runter. Aber da die API noch nicht komplett drin
>>>> ist, würde ich Programme testen. Wenn sie laufen, dann laufen sie auch. Wenn
>>> Ich habe gelesen ,daß Wine im Alphastadium ist. Stimmt das, oder ist
>> WinE ist ein Entwicklerprojekt. Es gibt einiges, was stabil läuft, es gibt
>> vieles, was überhaupt nocht nicht tut. Es wird von Dir erwartet, das du
>> weisst, wie man debug-messages abfängt + mailt, wenn du in der Newsgroup
> debug-messages, wie fängt man die ab, was ist das? (Ich bin noch
> Neuling)

wenn du wine einfach so aufrufst:

	> wine /dos/windows/notepad.exe &

kriegst du ein X Fenster in dem Notepad gestartet wird. (Andere
Möglichkeiten sind "-desktop 800x600", dann gibts _ein_ X Fenster als
Windows-Desktop, oder "-managed", dann werden die Win-Fenster vom X
Fenstermanager behandelt und kriegen halt X Knöpfe und keine Windows-Rahmen.
Nur so als Beispiel).

Wenn jetzt das Programm sich verabschiedet (aus welchen Gründen auch immer),
ist es wech. Damit man rauskriegen kann, WARUM es sich verabschiedet hat,
haben die Programmierer vorgesehen daß man ganz genau mitverfolgen kann, WAS
das Programm tut. Das sieht dann z.B. so aus (relay Messages eingeschaltet):

jens@debian:~> wine -debugmsg +relay /a/dos/Program\
Files/Accessories/wordpad.exe

trace:relay:WINPROC_CallWndProc32
(wndproc=0x8093e30,hwnd=00000164,msg=WM_NCCREATE,wp=00000000,lp=00000000)01df)
ss:sp=01df:1fc4
Call WPROCS.24: TASK_RESCHEDULE() ret=00b7:1862 ds=01df
Ret  WPROCS.24: TASK_RESCHEDULE() retval=0x0000 ret=00b7:1862 ds=01df
CallTo16() ss:sp=01df:1fe2 retval=0x00000000
trace:relay:PE_InitDLL
CallTo32(entryproc=0x7fd410d9,module=7fd40000,type=1,res=
0xffffffff)32.427: GetVersion() ret=7fd4110b fs=01ef
Ret  KERNEL32.427: GetVersion() retval=c0000004 ret=7fd4110b fs=01ef
Call KERNEL32.319: GetEnvironmentStrings() ret=7fd4112f fs=01ef
Ret  KERNEL32.319: GetEnvironmentStrings() retval=40650104 ret=7fd4112f
fs=01ef
Call KERNEL32.472: InitializeCriticalSection(7fd6e870) ret=7fd43715 fs=01ef
Ret  KERNEL32.472: InitializeCriticalSection() retval=401fc9b0 ret=7fd43715
fs=0
1efl KERNEL32.472: InitializeCriticalSection(7fd6e858) ret=7fd4371d fs=01ef
Ret  KERNEL32.472: InitializeCriticalSection() retval=401fc204 ret=7fd4371d
fs=0
1efl KERNEL32.472: InitializeCriticalSection(7fd6e840) ret=7fd43725 fs=01ef
Ret  KERNEL32.472: InitializeCriticalSection() retval=401fc228 ret=7fd43725
fs=0
1efl KERNEL32.689: TlsAlloc() ret=7fd450c5 fs=01ef
Ret  KERNEL32.689: TlsAlloc() retval=00000000 ret=7fd450c5 fs=01ef
Call KERNEL32.195: EnterCriticalSection(7fd6e840) ret=7fd41b84 fs=01ef
Ret  KERNEL32.195: EnterCriticalSection() retval=9eb20453 ret=7fd41b84
fs=01ef
Call KERNEL32.711: VirtualAlloc(00000000,00100000,00002000,00000004)
ret=7fd431c
e fs=01efEL32.711: VirtualAlloc() retval=40910000 ret=7fd431ce fs=01ef
Call KERNEL32.711: VirtualAlloc(40910000,00010000,00001000,00000004)
ret=7fd4315

etc. usw... Ich hab einmal wordpad.exe aufgerufen und das fenster vergrößert
und es wieder geschlossen. Das erzeugt 6 MB (!!!) an solchen Meldungen. :)

Aber so kann man - falls was abstürzt - genau nachvollziehen, bei welcher
Funktion das passiert ist. Das ist sehr wichtig. Wenn du in der Newsgroup
Fragen stellst, kommt oft eine Antwort a la "run wine -debugmsg +relay and
give me the last 100 lines before the crash".
 
>>>>> Außerdem, wie siehts aus mit Win95-Anwendungen?
>>>> geht. I.d.R. :-)
>>> Wie siehts aus mit Zugriffsrechten?
>> welchen? WinE läuft als ganz normales Userprogramm. I.e. es "sieht" als
>> Verzeichnis eines in der .winerc beschriebenes "Laufwerk", da kannst zu z.B.
> Jeder User hat also sein eigenes Wine und damit auch seine eigenen
> Dateien, richtig?

Wine ist multiuserfähig. Du kannst auf einem Rechner mehrmals wine starten,
als mehrere user. Es gibt ein globales /etc/wine.ini und jeweils ein
$HOME/.winerc für die User, die z.B. Floppies oder ihre Homeverzeichnisse
unter Wine sehen können wollen. Und für die Programme, die du aufrufst,
brauchst du natürlich auch entsprechende (mindestsens lese) Rechte.

>>>>>>> Danke für den Tip. Staroffice 4.0 habe ich schon installiert.
>>>>>>> Prinzipiell ein riesen Fortschritt zu MSWorks3.0.
>>>> ja, auch in der Geschwindigkeit. :(
>>> Kann ich leider nicht bestätigen. Mein Works 3.0 ist viel schneller als
>>> SO4.0 auf Linux. Obwohl ich unter Win mit nur 16 MB-Ram gearbeitet habe.
>> hast du den triefenden Sarkasmus nicht bemerkt? ":("
> Ich bin aber wirklich auch doof!

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung >;)

> Auf der einen Seite gefällt mir das So recht gut, weil alles drin und
> Auf der anderen Seite, läßt es sich bedeutend schwieriger handeln und es
> ist eben dieses riiiesige Packet. Immer muß man gleich alles laden, das

stimmt. Deshalb ist bei mir - falls ich Staroffice mal starte - es auch
ständig im Hintergrund. Momentan seit vier Tagen. Wozu beenden, der
Swapspace ist doch ausreichen groß ... <g>

>>> Ist eine von den mini SQL Datenbanken auf der Debian 2.0 zu finden?
>> ja, z.B. Postgres. Guck einfach mal rein. und "pgaccess" ist sogar ein GUI
>> Frontend zu dieser Datenbank, das sich rel. einfach bedienen läßt. Trotzdem
>> Ich lerne momentan SQL mit einigen Web-Tutorials. Klappt schon ganz gut :)
> Dann gratulier ich schon mal. Sag mal, kannst Du mir mal kurz erklären,
> was "SQL-Datenbank" und "Fronted" bedeutet?

OK. SQL ist eine Art "Abfragesprache" für Datenbanken (und zwar, wenn man
mal davon absieht, das einige Hersteller wieder Spezialbefehle benutzen, für
_alle_ Standard-DBs). Das sieht dann z.B. so aus (syntax muß ich lügen, aber
das Prinzip ist das gleiche):


Tabelle erstellen:

CREATE TABLE Adressen 
  Name char(20),
  Nachname char(30),
  Geburtsdatum date,
  Strasse char(50),
  Wohnort char(15),
  PLZ int,
  Land char(20)
;

Daten einfügen:

INSERT INTO TABLE Adressen
  VALUES ('Jens', 'Benecke', '12/23/77', {etc} )
  VALUES ( ... )
;

Daten abfragen:

SELECT * FROM Adressen
  WHERE Name = 'Jens'
  AND Stadt = 'Hamburg'
;


Falls du mal mit MS Access gearbeitet hast, guck dir mal die "SQL Ansicht"
von einer Abfrage an. Das ist genau das.

Das geniale ist halt, das

 a) mehrere Leute gleichzeitig in einer Datenbank rumpfuschen können,
    ohne dass die Daten inkonsistent werden (Multiuser halt)
 b) die Datenbank nicht System / Rechnerspezifisch ist (über ODBC kann
    jeder (der darf) von jedem Rechner aus auf jede DB zugreifen)
 c) mit SQL eine Abfragesprache geschaffen ist, die gut verständlich
    und - vor allem - sehr gut scriptfähig ist
 d) es jede Menge bunte, klickbare Programme gibt, die nix anderes machen
    als den SQL Wortschatz in grafische Tabellen, usw. abzubilden, das
    meinte ich halt mit "Frontend". Und falls du mal das Programm wechselst,
    brauchst du dich um die Daten nicht zu scheren - die Datenbank bleibt
    ja die gleiche.

Fazit: SQL ist eine sinnvolle Investition in deine Zukunft als EDVler. Egal
was du später machst ;-)

Es gibt für Perl, C, Pascal, und 1001 andere Programmiersprachen
Bibliotheken, so gibt es z.B. ein Perl Script, das aus einem Proxy alle HTML
Seiten nach Stichwörtern durchsucht und in eine SQL Datenbank einträgt: So
hat man wenn man eine best. Website sucht, die man schon mal (durch den
Proxy) gesehen hat, eine prima Möglichkeit zum recherchieren. :)


-- 
_ciao, Jens_______________________________http://www.pinguin.conetix.de_
    cat /dev/boiler/water | tea | sieve > /cup
    mount -t hdev /dev/human/mouth01 /mouth ; cat /cup >/mouth/gulp
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