Debian Weekly News - 24. September 2002

Willkommen zur 37. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Die Commission on Intellectual Property Rights hat in einer Studie vorgeschlagen, dass Regierungen und Wohltätigkeitsorganisationen in Entwicklungsländern ihre Regeln zur Softwarebeschaffung überprüfen und niedrigpreisiger und Open-Source-Software mehr Beachtung schenken.

Neues vom DPL. Der Debian-Projektleiter (DPL) hat eine neue Mitteilung veröffentlicht. Bdale Garbee erwähnt mehrere Kongresse, zu denen er eingeladen war, um Vorträge zu halten oder Workshops zu leiten; die meisten davon hatten mit Debian zu tun. Gegen Ende des Monats wird er an der HPWorld in Los Angeles teilnehmen und dann an zwei aufeinander folgenden Wochenenden am "AMSAT Satellite Design"-Treffen in Orlando (Florida) und in Marburg (Deutschland) teilnehmen.

Debian-Cluster als Forschungsrechner. Nach einem Bericht auf Newsforge ist an der Syddansk Universitet (Universität von Süddänemark) ein Debian-Cluster bestehend aus 512 Knoten installiert worden. Die Forscher wollen den Cluster zur Entschlüsselung des Genoms von Schweinen und zu Berechnungen in Quantenchemie, Festkörperphysik und Zellbiologie einsetzen.

Debian-Treffen in England. Am Wochenende des 31. August haben sich Debian-Entwickler aus dem ganzen Land (und vom Kontinent) in Cambridge zum jährlichen Biertrinken, Grillen und Fachsimpeln getroffen. Steve McIntyre hat freundlicherweise 25 Debian-Leute aufgenommen und ihre Wünsche nach Netzzugängen erfüllt. Ein großes Dankeschön gebührt Steve und jedem, der mitgeholfen hat. Mark Baker und Martin Michlmayr haben Fotos von der Veranstaltung gemacht.

Neues vom Release-Manager. Zusätzlich zu der Mitteilung vom DPL (siehe oben) hat Anthony Towns ausgeführt, warum die nächste Debian-Version (Codename: Sarge) mit Sicherheit ein Hammer wird. Er erwähnt die großartigen Ergänzungen, mit denen wir rechnen können, wie OpenOffice, SE Linux, Unterstützung für *BSD, Hurd und weitere und internationalisierte Dist-Upgrades. Bislang sind nur sehr wenige Verbesserungen verwirklicht, aber die anderen werden wahrscheinlich später noch aufgenommen.

Hilfe für Web-Übersetzungen. Gerfried Fuchs hat über den Zustand einiger Übersetzungen von www.debian.org berichtet. Laut den Statistiken und den verantwortlichen Übersetzungskoordinatoren können Esperanto, Griechisch, Finnisch und Russisch etwas Unterstützung gebrauchen. Wenn Sie interessiert sind und dabei helfen möchten, die Website für Leute in Ihrem Land, die Englisch nicht flüssig lesen können, nützlicher zu machen, nehmen Sie bitte Kontakt mit einem der Übersetzungskoordinatoren auf.

Aktualisierung der Release-Anmerkungen. Robert Bradford sucht nach Aktualisierungen der Release-Anmerkungen. Drei Bereiche, denen Korrekturen gut tun würden, sind: verbesserte Anleitungen zur Aktualisierung, Änderungen in letzter Minute und allgemeine Fehlerkorrekturen. Ebenfalls wichtig ist, bemerkenswerte Änderungen in den Release-Anmerkungen zu dokumentieren. Dies kann sowohl abweichendes Verhalten einiger Pakete einschließen, als auch unkritische, aber möglicherweise bedeutende Fehler in Paketen, die in den Aktualisierungen nicht berücksichtigt werden.

GNOME-Umstieg schreitet voran. Vergangene Woche haben wir darüber berichtet, dass der Umstieg auf GNOME 2 und die damit verbundenen Diskussionen leider zum Stillstand gekommen waren. Dies führte zu einer neuen (und vielleicht alten) Diskussion über das Thema. Während einige der alten Konflikte weiter bestehen, kann hoffentlich jeder am gemeinsamen Ziel arbeiten, GNOME 2 dem Debian-Archiv hinzuzufügen. Ungeachtet unserer internen Probleme wurde in der Zwischenzeit GNOME 2.0.2 freigegeben.

Debconf mit Unterstützung für Zeichensatz-Dekodierung. Joey Hess hat angekündigt, dass Debconf 1.2.0 experimentelle Unterstützung zum Dekodieren von Zeichensätzen enthält. Er wird versuchen, UTF-8-Dekodierung für alles in den templates-Dateien, die in den Paketen vorkommen, zu verwenden. Wenn sich dies jedoch als unpraktisch für einige Sprachen erweist, wird es ebenso andere Dekodierungen unterstützen. Wenn Sie einen anderen Zeichensatz verwenden, wird debconf ihn in die bevorzugte Dekodierung umwandeln.

Auswahl des Internet-Superservers. Marco d'Itri hat eine Diskussion darüber wiederaufgenommen, wie mehr als nur das reguläre inetd-Programm und dessen Konfiguration unterstützt werden können. Diese Aufgabe wird vom Programm update-inetd aus netbase übernommen. Anthony Towns hat erklärt, dass der Plan nicht geändert wurde und dass netbase entfernt werden muss, womit vermieden wird, dass inetd auf allen Systemen installiert wird. update-inetd muss neu geschrieben und seine Syntax geändert werden, um ein ganzes Bündel von anhängigen Problemen zu lösen. Anthony hat dies detailliert erklärt und ersten Code angehängt, ebenso Andrew Suffield.

Ähnliche Pakete - Zwei Namen. Wichert Akkerman hat entdeckt, dass das Debian-Archiv zwei Pakete mit ähnlichen Namen und Beschreibungen enthält: progsreiserfs und reiserfsprogs. Timshel Knoll, der Betreuer von progsreiserfs, hat erklärt, dass sein Paket eine Bibliothek zum Manipulieren von ReiserFS-Partitionen enthält und verwendet. Dies weicht von der Originalquelle ab, aber die Bibliothek wird auch von GNU parted verwendet.

SE Linux für Woody. Russell Coker hat angekündigt, dass Brian May die Rückportierung von Woody auf den SE-Linux-Code übernommen hat, damit Russell sich nun auf Code und Pakete für Sarge konzentrieren kann. In seinem inoffiziellen Depot beherbergt er gepatchte Pakete für System-Hilfsprogramme wie dpkg, login und ssh, die sehr schön mit SE Linux zusammenarbeiten, aber nicht in das Debian-Archiv hochgeladen werden können.

Sicherheitsaktualisierungen. Sie kennen es schon, bitte stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Systeme aktualisieren, falls Sie eines der folgenden Pakete installiert haben.

Neue oder bemerkenswerte Pakete. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 16 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 123 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die damit zu der Freien-Software-Gemeinschaft beigetragen haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ein ITA um, wenn Sie vorhaben, eines dieser Pakete zu übernehmen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.