Debian Weekly News - 16. August 2005

Willkommen zur 33. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Heute ist Debians 12. Geburtstag. Am 16. August 1993 kündigte Ian Murdock eine neue Art von Distribution an und führte die Ziele auf, die er erreichen wollte. Ramakrishnan Muthukrishnan kündigte die erste Bangalore-Debian-Entwickler-Konferenz an, die am 20. August in Bangalore, Indien, stattfinde.

Pakete aus Testing entfernen. Frank Lichtenheld erklärte, dass manchmal Pakete aus Testing entfernt würden, wenn sie nicht in einem veröffentlichbaren Zustand seien. Um solche Pakete wieder nach Testing zu bekommen, sollte es reichen, alle berichteten veröffentlichungskritischen Fehler zu beheben. Für die meisten Entfernungen befinden sich die Informationen im Paketverfolgungssystem.

Umbenennung des Linux-Kernel-Quellpakets. Andres Salomon schlug vor das Linux-Kernel-Quellpaket umzubenennen und nur eine Version der 2.6er-Veröffentlichung zu betreuen. Die Fähigkeit, auf eine ältere Version des Kernels zurückzufallen, sei allerdings wertvoll. Um die Arbeit des Sicherheitsteams zu erleichtern, wird das Linux-Kernel-Quellpaket jetzt linux-2.6 genannt und das neuste Endbenutzer-Binärpaket mit den Quellen heißt linux-source-2.6.12.

Fehlerbehandlung und Originalautoren. Wichert Akkerman erwähnte, dass davon ausgegangen werde, dass die Debian-Betreuer immer volle Verantwortung für ihre Arbeit innerhalb Debians hätten. Dies beinhalte den Umgang mit Fehlerberichten, die an die Originalautoren weitergeleitet werden müssten. Eric Dorland antwortete, dass die Behandlung von Fehlern in der Originalsoftware zu viel Zeit vom Beheben von Fehlern in der Debian-Paketierung wegnähme.

Sicherheitsunterstützung für AMD64. Das Debian-Projekt gab bekannt, dass von jetzt an die stabile AMD64-Portierung sicherheitsmäßig unterstützt werde, obwohl sich die regulären Pakete auf einem externen Server befänden. Diese Portierung sei noch nicht Teil des Debian-Archivs, werde aber bald zu Unstable/Testing hinzugefügt, nachdem der ftp-master-Dienst zu seinem endgültigen Platz verschoben und die Spiegel-Aufteilung implementiert worden sei.

Ausschluss von Debian-Entwicklern. Jörg Jaspert legte das Vorgehen zum Ausschließen von Debian-Entwicklern fest, was den Prozess formalisiere und transparenter mache. Jeder registrierte Debian-Entwickler kann einen anderen Entwickler als vom Projekt auszuschließen vorschlagen, benötigt aber die Unterstützung von anderen Entwicklern. Ein ausgeschlossener Entwickler darf erneut beitreten, indem er den New-Maintainer-Prozess durchläuft, es sei denn, er ist lebenslänglich verbannt.

Debian erhält Förderung. Das Debian-Projekt kündigte an, dass es von LinuxFund mit 500 US$ pro Monat für ein ganzen Jahr gefördert werde. Das Geld werde umsichtig verwendet, um weiterhin ein universelles Betriebssystem zu erstellen, die Distribution zu verbessern und um Freie Software zu fördern. Branden Robinson hob hervor, dass dies dem Projekt helfe, flexibler und reaktionsfähiger bei Hardwaredefekten zu sein, und es erlaube, etwas besser im Voraus zu planen.

Reichweite von Debian Women. Hanna Wallach erklärte, dass das »Debian Women«-Unterprojekt (Debian-Frauen-Unterprojekt) dabei sei, Frauen in die Debian-Entwicklungs-Gemeinschaft zu integrieren. Es sei auch kein Projekt zur positiven Diskriminierung von Frauen (»affirmative action«-Projekt). Sie beteuerte, dass die Infrastruktur, die die Entwicklung der Distribution umfasse, technisch komplex sei, aber die Verwendung einfacherer Hilfsmittel würde die Absonderung von Debian bedeuten.

Entwicklertreffen fördern. Andreas Schuldei bat um Sponsoren, die Orte, Arbeit und Geld für Versammlungen von Debian-Entwicklern spendeten, die normalerweise sehr kosteneffizient und produktiv seien. Insbesondere Probleme, die Gruppendiskussionen und fokussierte Arbeit über eine ausgedehnte Zeitperiode erforderten, würden am besten während solcher Versammlungen gelöst.

Automatisches Akzeptieren von »Soname«-Änderungen. Torsten Landschoff schlug vor, neue Bibliothekspakete, die auf ein gewisses Muster passen (d.h. sie enthalten nur neue Versionen existierender Pakete mit einem neuen Soname), automatisch zu akzeptieren, selbst wenn technisch gesehen der Dateiname neu ist. Jörg Jaspert gab schnell ein Gegenbeispiel, da irgendjemand kürzlich ein leeres Bibliothekspaket hochgeladen habe. Gustavo Noronha Silva argumentierte allerdings, dass dies auch bei regulären Aktualisierungen auftreten könne.

Gutenprint in Sid. Roger Leigh berichtete, dass Gutenprint (der neue Name für Gimp-Print) in Unstable sei, inklusive einiger Änderungen. Die Aktualisierung sollte für die meisten Installationen glatt laufen, aber CUPS-Benutzer müssten eventuell neue PPD-Dateien installieren. LPRng-Benutzer könnten Probleme bemerken, da eine neue foomatic-Datenbasis benötigt werde und der STP-Patch in Ghostscript entfernt werden müsse.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 2 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 180 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept »Freie Software« unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

Entfernte Pakete. 5 Pakete sind während der letzten Wochen aus dem Debian-Archiv entfernt worden:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Alexandre Rossi und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann, Jens Seidel und Thomas Langen übersetzt.