5. Pakete verwalten

Dieses Kapitel enthält Informationen, die sich auf das Erstellen, Hochladen, Verwalten und Portieren von Paketen beziehen.

5.1. Neue Pakete

Falls Sie ein neues Paket für die Debian-Distribution erstellen möchten, sollten Sie zuerst die Liste der Arbeit-bedürfenden und voraussichtlichen Pakete (WNPP) prüfen. Die Prüfung der WNPP-Liste stellt sicher, dass nicht bereits jemand an der Paketierung dieser Software arbeitet und kein doppelter Aufwand betrieben wird. Weitere Informationen finden Sie auf den WNPP-Web-Seiten.

Ausgehend von der Annahme, dass noch niemand an Ihrem zukünftigen Paket arbeitet, müssen Sie einen Fehlerbericht (Fehler berichten) gegen das Pseudopaket wnpp einreichen, in dem Sie Ihr Vorhaben vorstellen. Der Fehlerbericht muss mindestens eine Beschreibung des neuen Pakets enthalten (sodass andere es überprüfen können), die Lizenz angeben die dem Paket zugedacht werden soll, sowie die derzeitige URL, von der es heruntergeladen werden kann.

Sie sollten den Betreff des Fehlers auf ITP:Paketname--kurze Beschreibung setzen, wobei Sie Paketname durch den Namen Ihres Pakets ersetzen. Der Schweregrad des Fehlerberichts muss auf wishlist gesetzt werden. Bitte senden Sie mit der Kopfzeile X-Debbugs-CC eine Kopie an debian-devel@lists.debian.org (benutzen Sie nicht CC:, da in diesem Fall der Betreff der Nachricht die Fehlernummer nicht angibt). Falls Sie so viele (mehr als zehn) neue Pakete paketieren, dass die Benachrichtigung auf der Liste als störend empfunden würde, senden Sie stattdessen nach dem Einreichen des Fehlers eine Zusammenfassung an die Liste "debian-devel". Dies wird andere Entwickler über die bevorstehenden Pakete informieren und eine Überprüfung Ihrer Beschreibung und Ihres Paketnamens ermöglichen.

Bitte fügen Sie im Änderungsprotokoll des neuen Pakets den Eintrag Closes: #nnnnn hinzu, um den Fehlerbericht automatisch zu schließen, sobald das neue Paket im Archiv installiert wird (siehe Wann Fehler durch neue Uploads geschlossen werden).

Falls Sie der Ansicht sind Ihr Paket bedürfe einiger Erklärungen für die Administratoren der Paketwarteschlange NEW, so fügen Sie diese dem Änderungsprotokoll hinzu, senden Sie die E-Mail die Sie als Betreuer nach dem Upload zurückbekommen haben an ftpmaster@debian.org oder antworten Sie auf die ablehnende E-Mail für den Fall, dass Sie bereits erneut hochladen.

Wenn sicherheitskritische Fehler geschlossen werden, fügen Sie die CVE-Nummern sowie Closes: #nnnnn bei. Dies ist nützlich zur Verfolgung von Schwachstellen durch das Sicherheits-Team. Falls etwas hochgeladen wird, bevor die ID der Sicherheitsankündigung bekannt ist, sollte beim nächsten Upload der historische Änderungsprotokolleintrag geändert werden. Bitte fügen Sie sogar in diesem Fall dem Original-Änderungsprotokolleintrag alle verfügbaren Hinweise auf Hintergrundinformationen hinzu.

Es gibt eine Vielzahl von Gründen weshalb Paketbetreuer um die Ankündigung ihrer Absichten gebeten werden:

  • Es hilft dem (möglicherweise neuen) Betreuer, die Erfahrung der Leute auf der Liste anzuzapfen und teilt ihm mit, ob jemand anderes bereits daran arbeitet.

  • Es zeigt anderen Leuten, die darüber nachdenken am Paket zu arbeiten, dass es bereits einen Freiwilligen gibt, so dass der Aufwand verteilt werden kann.

  • Es sagt den übrigen Betreuern mehr über das Paket, als nur aus Beschreibungszeile erkennbar und der übliche Eintrag im Änderungsprotokoll "Initial release", der an debian-devel-changes@lists.debian.org gesandt wird.

  • Es ist hilfreich für Leute, die die Veröffentlichung Unstable für die tägliche Arbeit benutzen (und die die vorderste Frontlinie von Testern bilden). Diese Leute sollten ermutigt werden.

  • Die Ankündigungen geben Betreuern und anderen interessierten Parteien ein besseres Gefühl dafür, was gerade geschieht und was im Projekt neu ist.

Bitte lesen Sie unter https://ftp-master.debian.org/REJECT-FAQ.html die häufigsten Gründe für die Ablehnung neuer Pakete.

5.2. Änderungen im Paket aufzeichnen

Von Ihnen vorgenommene Änderungen müssen in debian/changelog in einer Form aufgezeichnet werden, so dass andere Personen die Änderungen nachvollziehen uns verstehen können. Diese Änderungen sollten eine kurzgefasste Beschreibung bereitstellen, was geändert wurde, warum (falls dies zweifelhaft ist) und vermerken, ob irgendwelche Fehler geschlossen wurden. Sie zeichnen außerdem auf, wenn das Paket vervollständigt wurde. Diese Datei wird in /usr/share/doc/Paket/changelog.Debian.gz (oder /usr/share/doc/Paket/changelog.gz für native Pakete) installiert.

Die Datei debian/changelog hat eine bestimmte Struktur mit einer Anzahl unterschiedlicher Felder. Ein bedeutendes Feld, die distribution, wird in Eine Distribution auswählen beschrieben. Weitere Informationen über die Struktur dieser Datei sind im Abschnitt debian/changelog der Debian-Richtlinien zu finden.

Wenn das Paket im Archiv installiert ist, können Einträge im Änderungsprotokoll benutzt werden, um Debian-Fehler automatisch zu schließen. Siehe Wann Fehler durch neue Uploads geschlossen werden.

Es ist üblich, dass der Änderungsprotokolleintrag eines Pakets, der eine neue Originalversion der Software enthält, wie folgt aussieht:

* New upstream release.

Es gibt Werkzeuge, die Ihnen helfen, Einträge zu erstellen und das changelog zur Veröffentlichung fertigzustellen – siehe devscripts und dpkg-dev-el.

Siehe auch Optimale Vorgehensweisen für debian/changelog.

5.3. Das Paket testen

Bevor Sie Ihr Paket hochladen, sollten Sie es grundlegenden Tests unterziehen. Zumindest sollten Sie die folgenden Dinge ausprobieren (Sie sollten eine ältere Version des gleichen Debian-Pakets zur Hand haben):

  • Führen Sie für das Paket lintian aus. Sie können lintian wie folgt ausführen: lintian -vPaket-Version.changes. Falls Sie die von lintian erzeugte Ausgabe nicht verstehen, versuchen Sie den Schalter -i hinzuzufügen. Er veranlasst lintian eine viel detailliertere Beschreibung des Problems auszugeben.

    Normalerweise sollte ein Paket nicht hochgeladen werden, wenn es lintian-Fehler (diese beginnen mit E) verursacht.

    Weitere Informationen über lintian finden Sie unter lintian.

  • Führen Sie wahlweise debdiff (siehe debdiff) aus, um Änderungen von einer älteren Version zu analysieren, falls es eine solche gibt.

  • Installieren Sie das Paket und prüfen die korrekte Funktion dessen in einem tagesaktuellem Unstable System.

  • Aktualisieren Sie das Paket von einer vorherigen Version auf Ihre neu erstellte Version.

  • Entfernen Sie das Paket und installieren Sie es erneut.

  • Die Installation, eine Aktualisierung oder auch ein komplettes Entfernen des Paketes können manuell oder auch durch das piuparts Werkzeug getestet werden.

  • Kopieren Sie das Quellpaket in ein anderes Verzeichnis und versuchen Sie es zu entpacken und neu zu erstellen. Dies testet, ob das Paket bestehende Dateien von außerhalb des Tarballs benötigt oder ob es auf Benutzerrechten beruht, die in den Dateien konserviert sind, die innerhalb der .diff.gz-Datei mitgeliefert wurden.

5.4. Layout des Quellpakets

Es gibt zwei Typen von Debian-Quellpaketen:

  • Die sogenannten native-Pakete, bei denen es keine Unterschiede zwischen dem Originalquellcode und den auf Debian angewandten Patches gibt.

  • Die (häufigeren) Pakete, bei denen der originale Quellcode-Tarball mit einer anderen Datei mitgeliefert wird, die die von Debian vorgenommenen Änderungen enthält.

Bei nativen Paketen enthält der Quell-Tarball eine Steuerungsdatei für Debian-Quellen (.dsc) und einen Quell-Tarball (.tar.{gz,bz2,xz}). Ein Quellpaket eines nicht nativen Paketes enthält eine Steuerungsdatei für Debian-Quellen, den Original-Quellcode-Tarball (.orig.tar.{gz,bz2,xz}) und die Debian-Änderungen (.diff.gz für das Quellformat "1.0" oder .debian.tar.{gz,bz2,xz} für das Quellformat "3.0 (quilt)").

Mit dem Quellformat "1.0" wurde zur Zeit des Erstellens durch dpkg-source festgelegt, ob ein Paket nativ ist oder nicht. Heutzutage wird empfohlen, das gewünschte Quellformat explizit durch Angabe von "3.0 (quilt)" oder "3.0 (native)" in debian/source/format festzulegen. Der Rest dieses Abschnitts bezieht sich auf nicht native Pakete.

Anfangs, wenn eine Version hochgeladen wird, die einer bestimmten Version des Ursprungsquellcodes entspricht, muss die Original-Tar-Quelldatei hochgeladen und in die .changes-Datei eingefügt werden. Nachfolgend sollte eben diese Tar-Datei benutzt werden, um neue .diff- und .dsc-Dateien zu erstellen ohne die Notwendigkeit, diese erneut hochzuladen.

Standardmäßig werden dpkg-genchanges und dpkg-buildpackage die Original-Tar-Quelldatei nur dann einbeziehen, falls der aktuelle Änderungsprotokolleintrag eine andere Originalversion des vorhergehenden Eintrags hat. Dieses Verhalten kann durch die Benutzung der Option -sa geändert werden, um es immer einzubeziehen oder -sd, um es immer wegzulassen.

Falls im Upload kein Originalquellcode enthalten ist, muss die Original-Tar-Quelldatei, die von dpkg-source benutzt wurde, um die .dsc-Datei und die hochzuladene Diff-Datei zu erzeugen, Byte für Byte identisch mit der sein, die bereits im Archiv ist.

Bitte beachten Sie, dass in nicht nativen Paketen Zugriffsrechte von Dateien, die nicht in den *.orig.tar.{gz,bz2,xz}-Dateien enthalten sind, nicht aufbewahrt werden, da das Diff die Dateizugriffsrechte nicht im Patch speichert. Wenn Sie jedoch das Format "3.0 (quilt)" benutzen, werden Zugriffsrechte von Dateien innerhalb des debian-Verzeichnisses aufbewahrt, da sie in einem Tar-Archiv gespeichert werden.

5.5. Eine Distribution auswählen

Bei jedem Upload muss angegeben werden, für welche Distribution das Paket gedacht ist. Der Prozess der Paketerstellung extrahiert diese Information aus der ersten Zeile der Datei debian/changelog und platziert sie im Feld Distribution der .changes-Datei.

Normalerweise werden Pakete nach Unstable hochgeladen. Beim Hochladen nach Unstable oder Experimental sollte diese Suite-Namen im Änderungsprotokolleintrag verwendet werden. Beim Hochladen für andere unterstützte Suites sollten die Suite-Codenamen benutzt werden, um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden.

Außerdem gibt es auch noch andere mögliche Distributionen: codename-security, aber lesen Sie Handhabung von sicherheitsrelevanten Fehlern, um weitere Informationen darüber zu erhalten.

Es ist nicht möglich ein Paket gleichzeitig in mehrere Distributionen hochzuladen.

5.5.1. Sonderfall Uploads in die Distributionen Stable und Oldstable

Hochladen nach Stable bedeutet, dass das Paket in die Warteschlange proposed-updates-new übertragen wird, damit es von den Veröffentlichungsverwaltern überprüft werden kann. Falls es zugelassen wird, wird es in das Verzeichnis stable-proposed-updates des Debian-Archivs installiert. Von dort wird es zum nächsten Veröffentlichungszeitpunkt in Stable eingefügt.

Uploads in eine unterstützte Stable Version sollten den Suite-Namen im Änderungslog enthalten, also zum Beispiel. bookworm oder bullseye. Üblicherweise sollten Sie reportbug benutzen um einen Bugreport gegen das Pseudopaket release.debian.org zu erstellen, und in diesem eine Ausgabe von debdiff (basierend von der aktuellen Paketversion) gegen die momentan aktuelle Version in Stable anhängen wenn Sie ein Paket in einer der aktuellen Stable Veröffentlichungen aktualisieren wollen. Ebenso sollten Sie innerhalb dieses Bugreports begründen warum Sie die Version in Stable aktualisieren wollen. Sofern es zugehörige andere Fehlernummern gibt, die in Bezug zur vorbereiteten neuen Version für Stable stehen, geben Sie diese mit an. Die Release-Manager entscheiden über das weitere Vorgehen und werden Ihnen weitere Information zukommen lassen.

Wenn Sie sicher sind, dass der Upload ohne Änderungen akzeptiert werden wird, können Sie ihn gleichzeitig mit dem Einreichen des Fehlerreports gegen release.debian.org hochladen. Wenn Sie mit dem Prozess noch nicht vertraut sind, empfehlen wir Ihnen, vor dem Hochladen eine Genehmigung einzuholen, damit Sie sehen können, ob Ihre Erwartungen mit denen des Veröffentlichungsteam übereinstimmen.

In beiden Fällen muss ein Fehlerreport zur Nachverfolgung vorliegen, und Ihr Upload muss den festgelegten Akzeptanzkriterien vom Veröffentlichungsteam entsprechen. Diese Kriterien sollen dazu beitragen, dass der Prozess so reibungslos und frustrationsfrei wie möglich verläuft.

  • Der Fehler, den Sie in Stable beheben möchten, muss bereits in Unstable behoben sein (und das Paket mit der korrigierten Version darf nicht in NEW oder der Delayed-Queue liegen).

  • Der Fehlerreport muss die Dringlichkeit "Important" oder höher besitzen.

  • Die Metadaten des Fehlerreports - im Speziellen die betroffenen Versionen - müssen aktuell sein.

  • Fehlerbehebungen müssen so klein als möglich aber auch relevant sein und und einen ausreichend detaillierten Änderungsprotokolleintrag enthalten.

  • Ein Quell-Debdiff der vorgeschlagenen Änderung muss in Ihrer Anfrage enthalten sein (nicht nur die nackten Patches oder "Ein Debdiff kann unter $URL gefunden werden").

  • Das vorgeschlagene Paket muss eine korrekte Versionsnummer haben (z. B. ...+deb12u1 für Bookworm oder +deb10u1 für Bullseye) und Sie sollten erklären können wie es getestet worden ist. Die Versionsnummer wird in der Debian Policy definiert: https://www.debian.org/doc/debian-policy/ch-controlfields.html#special-version-conventions

  • Das Update muss in einer Stable Umgebung oder Chroot erstellt worden sein (oder Oldstable wenn dies die Zielveröffentlichung ist).

  • Korrekturen für Sicherheitsprobleme sollten mit dem Sicherheitsteam abgestimmt werden, es sei denn, Sie haben ausdrücklich angegeben, dass das Sicherheitsteam keinen DSA für den Fehler erstellt hat (z. B. über einen "no-dsa"-Marker im Debian Security Tracker).

  • Sie sollten release.debian.org Fehler in debian/changelog nicht selber schließen. Die Fehler werden vom Release Team geschlossen, wenn das Paket die jeweilige Zwischenveröffentlichung erreicht hat.

Es wird empfohlen, reportbug zu verwenden, da dies die Erstellung von Fehlern mit korrekten Metadaten erleichtert. Das Veröffentlichungsteam verwendet in großem Umfang Usertags, um Anforderungen zu sortieren und zu verwalten. Falsch gekennzeichnete Berichte können länger dauern, bis sie bemerkt und verarbeitet werden.

Uploads nach Oldstable-Distributionen sind möglich, solange diese nicht archiviert sind. Es gelten die gleichen Regeln wie für Stable.

Früher wurden Uploads nach Stable benutzt, um auch Sicherheitsprobleme anzugehen. Diese Praxis ist jedoch missbilligt, da Uploads für Debian-Sicherheitsankündigungen (DSAs) automatisch in das entsprechende Archiv proposed-updates kopiert werden, wenn die Ankündigung veröffentlicht wird. Weitere detailliertere Informationen über die Handhabung von Sicherheitsproblemen finden Sie unter Handhabung von sicherheitsrelevanten Fehlern. Falls das Sicherheits-Team das Problem als zu harmlos erachtet, um es durch ein DSA zu beheben, sind die Veröffentlichungsverwalter normalerweise trotzdem bereit, Ihre Fehlerbehebung bei einem regulären Upload nach Stable einzufügen.

5.5.2. Sonderfall stable-updates Suite

Manchmal entscheiden die Veröffentlichungsmanager, dass ein Update für Stable den Benutzern früher als zur nächsten geplanten Point-Release zur Verfügung gestellt werden soll. In solchen Fällen können Sie das Update in die Suite stable-updates kopieren, die Verwendung dieser Suite wird standardmäßig vom Installationsprogramm aktiviert.

Der Prozess hierzu ist der Gleiche wie in Sonderfall Uploads in die Distributionen Stable und Oldstable. Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr Pakte über stable-updates veröffentlicht werden soll, erwähnen Sie dies in Ihrer Anfrage an das Veröffentlichungsteam. Beispiele für Umstände, unter denen sich der Upload für eine solche Behandlung qualifizieren kann, sind:

  • Das Update ist dringend jedoch nicht sicherheitsrelevant. Beispiele hierfür sind Pakete, die durch den Zeitfluss unterbrochen wurden (vgl. spamassassin und das Problem des Jahres 2010) und Korrekturen für Fehler, die durch Point-Releases verursacht wurden (z.B. Regressions). Sicherheitsupdates werden weiterhin unabhängig hiervon durch das Sicherheitsarchiv getätigt.

  • Das fragliche Paket ist einen Datenpaket und muss zeitnah aktualisiert werden (z.B. tzdata).

  • Korrekturen an mehrschichtigen Paketen, die durch externe Änderungen disfunktional wurden (z. B. Tools zum Herunterladen von Videos und tor).

  • Pakete, die aktuell sein müssen, um nützlich zu sein (z. B. clamav).

  • Uploads nach Stable-updates sollten wie gewohnt den Namen der Suite im Changelog enthalten, z.B. Bookworm.

Sobald der Upload für proposed-updates akzeptiert wurde und zur Veröffentlichung bereit steht, kopieren die Veröffentlichungsmanager diesen in die Suite stable-updates und geben über die Mailingliste debian-stable-announce ein Stable Update Announcement (SUA) heraus.

Alle Aktualisierungen in stable-updates werden auch in der nächsten Point-Release von Stable enthalten sein.

5.5.3. Sonderfall Uploads nach testing/testing-proposed-updates

Bitte lesen Sie die Informationen im Direkte Aktualisierungen für Testing, um weitere Einzelheiten zu erfahren.

5.6. Ein Paket hochladen

5.6.1. Source und Binär Uploads

Jeder Upload in Debian beinhaltet eine signierte Datei .changes in der die angeforderten Änderungen am Archive beschrieben sind, plus ebenfalls das Source und Binärpaket welche durch die Datei .changes referenziert werden.

Wenn möglich sollte die Version des Uploads für das Paket ein source-only changes Datei sein. Diese sind typischerweise nach dem Muster *_source.changes benannt und referenzieren das Source Paket, aber nicht binäre .deb or .udeb Pakete. Alle entsprechenden architekturabhängigen und architekturunabhängigen Binärpakete für alle Architekturen werden von den Build-Daemons automatisch in einer kontrollierten und vorhersehbaren Umgebung erstellt (Siehe wanna-build für mehr Details). Aber, es gibt natürlich einige Situationen wo dies in der Form so nicht möglich ist.

Das erste Hochladen eines neuen Source Paketes (see Neue Pakete) muss die Binärpakte enthalten. Diese werden im Review Prozess der Debian-Archivbetreuer benötigt bevor diese zu Debian hinzugefügt werden können.

Wenn neue Binärpakte zu vorhandenen Source Paketen hinzugefügt werden dann muss das erste Hochladen was die neuen Binärpakte in debian/control enthält ebenfalls die Binärpkate enthalten. Der Grund hierfür ist wieder der Gleiche wie beim Einführen eines neuen Source Paketes, der Review Prozess der Debian-Archivbetreuer erfordert dies. Wünschenswert ist das Benutzen der Suite experimental für derartige Uploads.

Uploads, die zur Überprüfung in anderen Queues durchgeführt werden, zum Beispiel für Pakete die zu den Suites *-backports hinzugefügt werden sollen, können es ebenfalls erfordern, dass Binärpakte hochgeladen werden müssen.

Die Buildd Daemons starten den Bau aller Pakete aus main` oder contrib sofern die hierzu nötigen Paketabhängigkeiten erfüllt werden können. Pakete in non-free und non-free-firmware werden nur automatisch gebaut sofern diese Pakete als geeignet markiert worden sind für das automatische Bauen (Siehe Unfreie Pakete als automatisch erstellbar kennzeichnen).

Die Build Daemons installieren nur zum Bau benötigte Pakete aus dem Bereich des main Archivs. Dies bedeutet, wenn ein Source Paket abhängige Pakete zum Bauen aus den Archivbereichen contrib, non-free oder non-free-firmware benötigt, dann müssen Uploads dieses Pakets vorgefertigte Binärpakete für alle unterstützen Architekturen enthalten. Definitionsbedingt kann dies nur der Fall sein wenn das Source Paket selbst in einem der Archivbereiche contrib, non-free oder non-free-firmware liegt.

Beim Bootstrapping einer neuen Architektur, oder einer neuen Version eines Paketes mit zirkularen Abhängigkeiten (wie z.B. ein Self Hosting Compiler) ist es auch manchmal notwendig dass das Hochladen mit den erstellten Binärpaketen erfolgen muss.

Binärpakete im main Archiv, die nicht durch die offiziellen Debian Build Daemons erstellt worden sind, werden nicht, wo sonst üblich, automatisch von unstable nach testing migrieren. Dadurch muss nach ein Upload, der nur Binärpakete enthalten hat, ein weiteres Hochladen als source-only Upload erfolgen nachdem der vorherige Upload mit den Binärpaketen akzeptiert worden ist. Diese Bestimmung gilt nicht für Pakete aus contrib, non-free oder non-free-firmware.

5.6.2. Hochladen nach ftp-master

Um ein Paket hochzuladen, sollten Sie die Dateien (einschließlich der signierten Änderungen an der dsc-Datei) mit anonymem FTP nach ftp.upload.debian.org in das Verzeichnis /pub/UploadQueue/ hochladen. Damit die Dateien dort verarbeitet werden, müssen sie mit einem Schlüssel aus dem Debian-Entwickler-Schlüsselbund signiert sein (siehe https://wiki.debian.org/DebianMaintainer).

Bitte beachten Sie, dass Sie die Datei "changes" zuletzt übertragen sollten. Andernfalls könnte Ihr Upload abgelehnt werden, da die Archivverwaltungs-Software die "changes"-Datei auswertet und feststellt, dass nicht alle Dateien hochgeladen wurden.

Vielleicht finden Sie auch die Debian-Pakete dupload oder dput nützlich, um Pakete hochzuladen. Diese praktischen Programme helfen den Prozess des Hochladens von Paketen nach Debian zu automatisieren.

Um Pakete aus der Upload Queue zu entfernen sehen Sie sich bitte ftp://ftp.upload.debian.org/pub/UploadQueue/README und das Debian-Paket dcut an.

Sie sollten aber auch über den Status Ihres Paket in Testing nachdenken bevor Sie eine neue Version nach Unstable laden. Wenn Sie eine Version in Unstable haben die auf die Migration nach Testing wartet, ist es im Allgemeinen eine gute Idee, diese zunächst migrieren zu lassen, bevor Sie eine andere neue Version hochladen. Sie sollten auch Das Debian-Paketverfolgungssystem auf Warnungen überprüfen, um Uploads zu vermeiden, die laufende Übergänge stören.

5.6.3. Verzögerte Uploads

Manchmal ist es nützlich, ein Paket sofort hochzuladen, aber gleichzeitig festzulegen, dass dieses Paket das Archiv erst ein paar Tage später erreicht. Sie könnten, wenn Sie beispielsweise einen Non-Maintainer Uploads (NMUs) vorbereiten, dem Betreuer ein paar Tage Zeit geben wollen, damit er reagieren kann.

Bei einem Upload des Pakets in das Verzögerungsverzeichnis wird es in der deferred uploads queue gehalten. Wenn die angegebene Wartezeit vorüber ist, wird das Paket zur Verarbeitung in das reguläre Eingangsverzeichnis verschoben. Dies wird erledigt durch automatisches Hochladen nach ftp.upload.debian.org in das Upload-Verzeichnis DELAYED/X-day (X ist eine Zahl zwischen 0 und 15). 0-day wird mehrmals täglich nach ftp.upload.debian.org hochgeladen.

Mit dput können Sie den Parameter --delayed VERZÖGERUNG benutzen, um das Paket in eine der Warteschlangen einzureihen.

5.6.4. Sicherheits-Uploads

Laden Sie KEIN Paket in die Sicherheits-Upload-Warteschlange (auf security-master.debian.org hoch, ohne vorher eine Erlaubnis vom Sicherheits-Team erhalten zu haben. Falls das Paket nicht exakt den Anforderungen des Teams entspricht, wird es viele Probleme und Verzögerungen in der Behandlung des unerwünschten Uploads verursachen. Um Einzelheiten zu erhalten, lesen Sie Handhabung von sicherheitsrelevanten Fehlern.

5.6.5. Andere Upload-Warteschlangen

Es gibt in Europa eine alternative Upload-Warteschlange unter ftp://ftp.eu.upload.debian.org/pub/UploadQueue/. Sie arbeitet auf die gleiche Weise wie ftp.upload.debian.org, sollte aber für europäische Entwickler schneller sein.

Pakete können auch per SSH nach ssh.upload.debian.org hochgeladen werden. Dateien sollten in /srv/upload.debian.org/UploadQueue abgelegt werden. Diese Warteschlange unterstützt keine Verzögerte Uploads.

5.6.6. Benachrichtigungen

Die Debian-Archivbetreuer sind für die Behandlung der Paket-Uploads verantwortlich. Zum größten Teil werden Uploads automatisch täglich durch das Archiv-Verwaltungswerkzeug dak process-upload verarbeitet. Im Besonderen werden Aktualisierungen zu existierenden Paketen in der Distribution Unstable automatisch eingepflegt. In anderen Fällen, insbesondere bei neuen Paketen, wird das hochgeladene Paket manuell in die Distribution platziert. Wenn Uploads manuell behandelt werden, kann es einige Zeit dauern, bis die Änderung im Archiv erscheint. Bitte haben Sie Geduld.

Auf jeden Fall werden Sie eine E-Mail-Benachrichtigung erhalten, die anzeigt, dass das Paket dem Archiv hinzugefügt wurde und welche Fehler durch den Upload geschlossen werden. Bitte lesen Sie diese Benachrichtigung sorgfältig und prüfen Sie, ob irgendwelche Fehler, die Sie schließen wollten, nicht berücksichtigt wurden.

Die Installationsbenachrichtigung enthält außerdem die Information, in welchen Abschnitt das Paket eingefügt wird. Falls es dort eine Ungleichheit gibt, werden Sie eine separate E-Mail-Benachrichtigung darüber erhalten. Lesen Sie das Folgende.

Beachten Sie, dass, falls Sie mittels Warteschlangen hochladen, die Warteschlangen-Daemon-Software Ihnen auch per E-Mail Benachrichtigungen sendet.

Beachten Sie außerdem, dass neue Uploads im IRC-Kanäle-Kanal #debian-devel-changes publiziert werden. Falls der Upload ohne Benachrichtigung fehlgeschlagen ist, kann es sein, dass Ihr Paket keine gültige Signatur hatte. In diesem Fall finden Sie weitere Erläuterungen in ssh.upload.debian.org:/srv/upload.debian.org/queued/run/log.

5.7. Angabe des Paketbereichs, des Unterbereichs und der Priorität

Die Felder Section und Priority der Datei debian/control geben weder an, wo die Datei im Archiv tatsächlich platziert wird noch deren Priorität. Um die gesamte Integrität des Archivs zu wahren, haben die Archivbetreuer die Kontrolle über diese Felder. Die Werte in der Datei debian/control sind letztlich nur Hinweise.

Die Archivbetreuer behalten den Überblick über die vorschriftsmäßigen Bereiche und Prioritäten für Pakete im override file. Falls es dort einen Unterschied zwischen dem override file und den Paketfeldern, die in debian/control angezeigt werden, gibt, werden Sie eine E-Mail-Benachrichtigung über die Abweichung erhalten, wenn das Paket in das Archiv installiert wird. Sie können entweder Ihre debian/control-Datei für Ihren nächsten Upload ändern oder eine Änderung am override file vorschlagen.

Um den tatsächlichen Bereich abzuändern, in den Ihr Paket abgelegt wird, müssen Sie zuerst sicherstellen, dass die Datei debian/control in Ihrem Paket fehlerfrei ist. Als nächstes versenden Sie einen Fehlerbericht gegen ftp.debian.org mit der Bitte, den Bereich oder die Priorität für Ihr Paket von dem alten auf den neuen Bereich oder die neue Priorität zu ändern. Benutzen Sie einen Betreff wie override: PACKAGE1:section/priority, [...], PACKAGEX:section/priority und fügen Sie die Begründung der Änderung in den Nachrichtentext des Fehlerberichts ein.

Weitere Informationen über override files finden Sie unter dpkg-scanpackages 1 und https://www.debian.org/Bugs/Developer#maintincorrect.

Beachten Sie, dass das Feld Section sowohl den Bereich als auch den Unterbereich beschreibt, die in Bereiche erläutert werden. Falls der Bereich "main" ist, sollte er weggelassen werden. Die Liste der erlaubten Unterbereiche finden Sie unter https://www.debian.org/doc/debian-policy/ch-archive.html#s-subsections.

5.8. Fehlerbehandlung

Jeder Entwickler muss in der Lage sein, mit der Debian-Fehlerdatenbank zu arbeiten. Dies umfasst das Wissen, wie Fehlerberichte richtig eingeordnet werden (siehe Fehler berichten), wie sie aktualisiert und neu geordnet werden und wie sie verarbeitet und geschlossen werden.

Die Funktionen des Fehlerverfolgungssystems sind in unter Fehlerverwaltungssystem für Paket-Betreuer beschrieben. Dies umfasst das Schließen von Fehlern, Followup-Nachrichten, Zuweisen von Schweregraden, Markieren von Fehlern als weitergeleitet und andere Themen.

Operationen wie das erneute Zuweisen von Fehlern an andere Pakete, das Zusammenführen separater Fehlerberichte zum gleichen Thema oder das Wiedereröffnen von Fehlern, wenn diese voreilig geschlossen wurden, werden vom sogenannten Steuermailserver verarbeitet. Alle Befehle, die auf diesem Server verfügbar sind, werden in der Einführung in den E-Mail-Server für die Kontrolle und Manipulation beschrieben.

5.8.1. Fehlerüberwachung

Falls Sie ein guter Paketbetreuer sein möchten, sollten Sie regelmäßig die Debian-Fehlerdatenbank (BTS) für Ihre Pakete überprüfen. Das BTS enthält alle offenen Fehler Ihrer Pakete. Sie können sie prüfen, indem Sie diese Seite durchstöbern: https://bugs.debian.org/nickname@debian.org.

Paketbetreuer interagieren mit dem BTS über E-Mail-Adressen auf bugs.debian.org. Dokumentationen über verfügbare Befehle können Sie unter https://www.debian.org/Bugs/ finden oder, falls Sie das Paket doc-debian installiert haben, schauen Sie in die lokalen Dateien /usr/share/doc/debian/bug-*.

Einige finden es nützlich, regelmäßig Berichte über offene Fehler zu erhalten. Sie können einen Cron-Job wie den folgenden hinzufügen, falls Sie wöchentlich eine E-Mail erhalten möchten, die alle Fehler Ihrer Pakete zusammenfasst:

# ask for weekly reports of bugs in my packages
0 17 * * fri   echo "index maint address" | mail request@bugs.debian.org

Ersetzen Sie address durch Ihre offizielle Debian-Betreueradresse.

5.8.2. Auf Fehler antworten

Stellen Sie bei der Reaktion auf Fehler sicher, dass alle Diskussionen über Fehler an den ursprünglichen Übermittler des Fehlers aber auch an den Fehlerreport selbst und (wenn Sie nicht der Betreuer des Pakets sind) den Betreuer gesendet werden. Wenn Sie eine E-Mail an 123@bugs.debian.org senden, wird die E-Mail an den Betreuer des Pakets gesendet und Ihre E-Mail mit im Fehlerprotokoll aufgezeichnet. Wenn Sie sich nicht an die E-Mail-Adresse des Absenders erinnern, können Sie mit 123-submitter@bugs.debian.org auch den Absender des Fehlers kontaktieren. Letztere Adresse zeichnet auch die E-Mail-Korrespondenz mit im Fehlerprotokoll auf. Wenn Sie also der Betreuer des betreffenden Pakets sind, reicht es aus, die Antwort an 123-submitter@bugs.debian.org zu senden. Andernfalls sollten Sie 123@bugs.debian.org benutzen, damit Sie auch den Paketbetreuer erreichen.

Falls Sie einen Fehlerbericht erhalten, der FTBFS erwähnt, so bedeutet dies "Fails to build from source" (Kann nicht aus dem Quellcode erstellt werden). Portierer benutzen diese Abkürzung öfter.

Sobald Sie einen Fehlerbericht erledigt (z.B. den Fehler behoben) haben, markieren Sie ihn als done (dies schließt ihn), indem Sie eine Erklärung an 123-done@bugs.debian.org senden. Falls Sie einen Fehler durch Ändern und Hochladen des Pakets schließen, können Sie das Schließen von Fehlern, wie in Wann Fehler durch neue Uploads geschlossen werden beschrieben, automatisieren.

Sie sollten Fehler niemals durch Senden des Befehls close an control@bugs.debian.org schließen. Falls Sie dies tun, wird der ursprüngliche Absender keine Informationen darüber erhalten, warum der Fehler geschlossen wurde.

5.8.3. Verwaltung von Fehlerberichten

Als Paketbetreuer werden Sie öfter Fehler in anderen Paketen finden oder Fehlerberichte gegen Ihre Pakete erhalten, die tatsächlich Fehler in anderen Paketen sind. Die Funktionen der Fehlerdatenbank werden in den Informationen über das Fehlerverwaltungssystem für Paket-Betreuer beschrieben. Operationen wie erneutes Zuweisen, Zusammenführen und Markieren von Fehlerberichten werden in der Einführung in den E-Mail-Server für die Kontrolle und Manipulation beschrieben. Dieser Abschnitt enthält einige Regeln für die Verwaltung Ihrer eigenen Fehler, die auf der gesammelten Erfahrung der Debian-Entwickler basieren.

Fehler für Probleme einzureichen, die Sie in anderen Paketen finden, ist eine der bürgerlichen Pflichten des Betreuerdaseins. Einzelheiten finden Sie unter Fehler berichten. Es ist jedoch wichtiger, die Fehler in den eigenen Paketen zu behandeln.

Hier ist eine kurze Liste der Schritte, denen Sie zu Handhabung eines Fehlerberichts folgen können:

  1. Entscheiden Sie, ob der Bericht einem echten Fehler entspricht oder nicht. Manchmal rufen Anwender ein Programm nur auf die falsche Art auf, da Sie die Dokumentation nicht gelesen haben. Falls Sie dies diagnostizieren, schließen Sie den Fehler einfach und stellen Sie Informationen bereit, damit der Anwender sein Problem lösen kann (verweisen Sie auf die gute Dokumentation und so weiter). Falls der gleiche Bericht immer wieder kommt, sollten Sie sich fragen, ob die Dokumentation ausreicht oder ob das Programm den falschen Gebrauch feststellen kann, um eine aussagekräftige Fehlermeldung auszugeben. Dies ist ein Thema, das Sie mit dem Originalautor angehen sollten.

    Wenn der Fehlerübermittler mit Ihrer Entscheidung, den Fehler zu schließen nicht einverstanden ist, wird er möglicherweise erneut geöffnet, bis Sie eine Vereinbarung zur Behandlung des Fehlers gefunden haben. Wenn Sie keine Übereinkunft finden, möchten Sie möglicherweise den Fehler "wontfix" markieren, um die Leute wissen zu lassen, dass der Fehler vorhanden ist, aber nicht behoben wird. Stellen Sie sicher, dass der Fehlerübermittler die Gründe für Ihre Entscheidung versteht, indem Sie der Nachricht, in der das Tag wontfix hinzugefügt wird, eine Erklärung hinzufügen.

    Wenn diese Situation nicht akzeptabel ist, möchten Sie (oder der Einreicher) möglicherweise eine Entscheidung des technischen Komitees verlangen, indem Sie einen neuen Fehler gegen das Pseudopaket "tech-ctte" mit einer Zusammenfassung der Situation einreichen. Bevor Sie dies tun, lesen Sie bitte das hierzu empfohlene Verfahren.

  2. Falls der Fehler zwar echt ist, jedoch ein anderes Paket betrifft, weisen Sie ihn einfach dem richtigen Paket zu. Falls Sie nicht wissen, an welches Paket er zugewiesen werden soll, sollten Sie im IRC-Kanäle oder auf debian-devel@lists.debian.org nach Hilfe fragen. Bitte informieren Sie den/die Paketbetreuer des Pakets, dem Sie den Fehler zuweisen, zum Beispiel indem Sie eine Kopie der E-Mail senden, die das erneute Zuweisen an Paketname@packages.debian.org vornimmt und erläutern Sie Ihre Beweggründe. Bitte beachten Sie, dass beim einfachen Zuweisen des Fehlers an ein anderes Paket der Betreuer dieses Pakets keine Nachricht davon erhält, so dass er nichts davon erfährt, bis er in die Fehlerübersicht seiner Pakete schaut.

    Falls der Fehler die Arbeit Ihres Pakets beeinflusst, denken Sie bitte daran, den Fehler zu klonen und den Klon dem Paket zuzuweisen, das das Verhalten tatsächlich verursacht. Andernfalls wird der Fehler nicht in Ihrer Liste der Paketfehler aufgeführt, was Anwender dazu veranlasst, den gleichen Fehler immer wieder zu melden. Sie sollten "Ihren" Fehler mit dem neu zugewiesenen, geklonten Fehler blockieren, um die Beziehung zu dokumentieren.

  3. Manchmal müssen Sie außerdem den Schweregrad des Fehlers anpassen, so dass er der Debian-Definition entspricht. Dies geschieht deshalb, weil Leute die Dringlichkeit der Fehler erhöhen, um sicherzustellen, dass ihre Fehler rasch behoben werden. Einige Fehler können sogar auf den Schweregrad "wishlist" abgesenkt werden, wenn die angefragte Änderung nur kosmetischer Natur ist.

  4. Falls der Fehler echt ist, das gleiche Problem aber bereits von jemand anderem gemeldet wurde, dann sollten die beiden relevanten Fehler mit dem Befehl "merge" des BTS zu einem zusammengeführt werden. Auf diese Art werden alle Absender des Fehlers informiert, wenn er behoben wurde. (Beachten Sie jedoch, dass E-Mails, die an den Absender eines Fehlerberichts gesandt werden, nicht automatisch an die Absender der anderen Berichte geschickt werden.) Weitere Details über die Form des "merge"-Befehls und des verwandten Befehls "unmerge" finden Sie in der Dokumentation des BTS-Steuerungs-Servers.

  5. Der Absender des Fehlerberichts könnte vergessen haben, einige Informationen bereitzustellen. In diesem Fall müssen Sie die benötigten Informationen bei ihm erfragen. Sie könnten die Kennzeichnung moreinfo benutzen, um den Fehler entsprechend zu markieren. Außerdem können Sie den Fehler, falls sie ihn nicht reproduzieren können, als unreproducible kennzeichnen. Jeder, der den Fehler reproduzieren kann, ist dann eingeladen, weitere Informationen bereitzustellen, wie er reproduziert werden kann. Nach ein paar Monaten kann der Fehler geschlossen werden, falls diese Information von niemandem gesandt wird.

  6. Falls sich der Fehler auf die Paketierung bezieht, beheben Sie ihn einfach. Falls Sie ihn nicht selbst beheben können, kennzeichnen Sie den Fehler mit help. Sie können außerdem auf debian-devel@lists.debian.org oder debian-qa@lists.debian.org um Hilfe ersuchen. Falls es ein Problem der Originalautoren ist, müssen Sie es an die Originalautoren weiterleiten. Es reicht nicht aus, den Fehler nur weiterzuleiten, Sie müssen bei jeder Veröffentlichung prüfen, ob der Fehler behoben wurde oder nicht. Falls dies der Fall ist, schließen Sie ihn, andernfalls müssen Sie den Autor später daran erinnern. Falls Sie über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, können Sie einen Patch vorbereiten, der den Fehler behebt und ihn dem Autor mitschicken. Stellen Sie sicher, dass Sie den Patch an das BTS senden und den Fehler mit patch kennzeichnen.

  7. Falls Sie einen Fehler in Ihrer lokalen Kopie behoben haben oder eine Fehlerbehebung in das VCS-Depot übertragen wird, können Sie den Fehler als pending kennzeichnen, um die Leute wissen zu lassen, dass der Fehler behoben ist und mit dem nächsten Upload geschlossen wird (fügen Sie closes: dem changelog hinzu). Dies ist besonders nützlich, falls Sie zusammen mit mehreren Entwicklern am Paket arbeiten.

  8. Sobald ein korrigiertes Paket im Archiv verfügbar ist, sollte der Fehler geschlossen und die Version, in der er behoben wurde, angegeben werden. Dies kann automatisch geschehen – lesen Sie Wann Fehler durch neue Uploads geschlossen werden.

5.8.4. Wann Fehler durch neue Uploads geschlossen werden

Sobald Fehler und Probleme in Ihren Paketen behoben werden, liegt es in Ihrer Verantwortung als Paketbetreuer, diese Fehler zu schließen. Sie sollten jedoch keinen Fehler schließen, bis das Paket, das den Fehler schließt, im Debian-Archiv akzeptiert wurde. Daher können und sollen Sie, sobald Sie die Benachrichtigung erhalten, dass Ihr aktualisiertes Paket in das Archiv installiert wurde, den Fehler im BTS schließen. Außerdem sollte der Fehler mit der korrekten Version geschlossen werden.

Es ist jedoch möglich, das manuelle Schließen von Fehlern nach dem Upload zu vermeiden – führen Sie die behobenen Fehler in Ihrer debian/changelog-Datei auf. Folgen Sie dabei einer bestimmten Syntax, dann wird die Verwaltungssoftware die Fehler für Sie schließen. Zum Beispiel:

acme-cannon (3.1415) unstable; urgency=low

  * Frobbed with options (closes: Bug#98339)
  * Added safety to prevent operator dismemberment, closes: bug#98765,
    bug#98713, #98714.
  * Added man page. Closes: #98725.

Technisch gesehen beschreibt der folgende reguläre Perl-Ausdruck, wie das Schließen von Fehlern in Änderungsprotokollen identifiziert wird:

/closes:\s*(?:bug)?\#?\s?\d+(?:,\s*(?:bug)?\#?\s?\d+)*/ig

Die Syntax closes: #XXX wird bevorzugt, da sie die kürzeste Art des Eintrags ist und am einfachsten in dem Text von changelog integriert werden kann. Falls nicht durch den Schalter -v von dpkg-buildpackage etwas anderes angegeben wurde, werden nur die Fehler im aktuellsten Eintrag des Änderungsprotokolls geschlossen (grundsätzlich werden exakt die Fehler geschlossen, die in der Datei .changes im "changelog"-Teil genannt werden).

Früher wurden Uploads, die als Non-Maintainer Uploads (NMUs) erkannt wurden, als fixed statt als "closed" gekennzeichnet, aber diese Praxis wurde mit dem Beginn der Versionsverfolgung eingestellt. Das gleiche geschah mit der Markierung fixed-in-experimental.

Sollte es passiert sein, dass Sie eine falsche Bugnummer benutzt oder einen Bugreport in der Changelog Datei vergessen haben dann zögern Sie nicht diesen Fehler rückgängig zu machen. Um falsch geschlossene Bugreports wieder zu öffnen, senden Sie das Kommando reopen XXX an die BTS-Kontrolladresse control@bugs.debian.org. Um noch ausstehende Bugreports, die durch Ihren Upload gefixt worden sind, zu schließen, senden Sie die .changes Datei an XXX-done@bugs.debian.org, wobei XXX der Bugnummer entspricht. Fügen Sie Version: YYY in die erste Zeile gefolgt von einer Leerzeile (also insgesamt zwei Zeilen) in den Body der E-Mail, YYY entspricht der ersten Paketversion in der der gemeldete Fehler gefixt worden ist.

Behalten Sie im Gedächnis, dass es nicht verpflichend ist, Fehler unter Benutzung des Änderungsprotokolls zu schließen, wie oben beschrieben. Falls Sie nur einfach einen Fehler schließen möchten, der mit dem von Ihnen getätigten Upload nichts zu tun hat, können Sie dies durch Mailen einer Erläuterung an XXX-done@bugs.debian.org erledigen. Schließen Sie keine Fehler im Änderungsprotokolleintrag einer Version, wenn die Änderungen in dieser Version des Pakets keine Bedeutung für den Fehler haben.

Allgemeine Informationen über das Verfassen von Änderungsprotokolleinträgen finden Sie unter Optimale Vorgehensweisen für debian/changelog.

5.9. Verschieben, Entfernen, Verwaisen, Adoptieren und Wiedereinführen von Paketen

Einige Operationen zum Manipulieren von Archiven sind im Debian-Upload-Prozess nicht automatisiert. Diese Prozeduren sollten manuell durch Paketbetreuer abgewickelt werden. Dieses Kapitel gibt einen Leitfaden, was in diesen Fällen zu tun ist.

5.9.1. Pakete verschieben

Manchmal ändert ein Paket seinen Bereich. Ein Paket aus dem Bereich non-free könnte zum Beispiel in einer neueren Version unter der GPL erscheinen. In diesem Fall sollte es nach "main" oder "contrib" verschoben werden. [1]

Falls Sie für eines Ihrer Pakete den Bereich ändern müssen, ändern Sie die control-Information des Pakets, um es in den gewünschten Bereich zu platzieren und laden Sie das Paket erneut hoch (Einzelheiten finden Sie im Debian Policy Manual). Sie müssen sicherstellen, dass Sie Ihrem Upload die .orig.tar.{gz,bz2,xz}-Datei beifügen (sogar, wenn Sie keine neue Originalversion hochladen), sonst wird es nicht zusammen mit dem Rest des Pakets in dem neuen Bereich erscheinen. Falls Ihr neuer Bereich gültig ist, wird es automatisch verschoben. Falls dies nicht geschieht, wenden Sie sich an die Ftpmasters, damit Sie verstehen, was geschehen ist.

Falls Sie andererseits die subsection eines Ihrer Pakete ändern müssen (z.B. "devel", "admin"), ist die Prozedur etwas anders. Korrigieren Sie den in der control-Datei enthaltenen Unterbereich des Pakets und laden Sie es erneut hoch. Außerdem müssen Sie die Datei "override" aktualisieren, wie es in Angabe des Paketbereichs, des Unterbereichs und der Priorität beschrieben wird.

5.9.2. Pakete entfernen

Falls Sie aus irgendeinem Grund ein Paket vollständig entfernen möchten (etwa, weil es eine alte Kompatibilitätsbibliothek ist, die nicht länger erforderlich ist), müssen Sie einen Fehler gegen ftp.debian.org einreichen, in dem Sie darum bitten, das Paket zu entfernen. Wie alle Fehler sollte auch dieser standardmäßig den Schweregrad "normal" haben. Der Fehlertitel sollte die Form RM: Paket[Architekturenliste] -- Grund haben, wobei Paket der Name des zu entfernenden Pakets und Grund eine kurze Zusammenfassung sein sollte, aus welchem Grund um Entfernen gebeten wird. [Architekturenliste] ist optional und wird nur benötigt, wenn das Entfernen lediglich einige Architekturen betrifft, aber nicht alle. Beachten Sie, dass reportbug einen Titel erstellt, der diesen Regeln entspricht, wenn Sie es benutzen, um einen Fehler des Pseudo-Pakets ftp.debian.org zu melden.

Falls Sie ein von Ihnen betreutes Paket entfernen wollen, sollten Sie dies im Titel des Fehlerberichts durch Voranstellen von ROM (Request Of Maintainer) anmerken. Es gibt mehrere andere Standardabkürzungen, die als Grund für das Entfernen von Paketen benutzt werden. Eine komplette Liste finden Sie unter https://ftp-master.debian.org/removals.html. Diese Seite stellt außerdem einen praktischen Überblick über ausstehende Anfragen zum Entfernen bereit.

Beachten Sie, dass Pakete nur aus den Distributionen Unstable, Experimental und Stable entfernt werden können. Pakete werden nicht direkt aus Testing entfernt. Sie werden vielmehr automatisch entfernt, nachdem das Paket aus Unstable entfernt wurde und in Testing kein Paket davon abhängt. (Etwas aus Testing zu entfernen, ist durch Einreichen eines Fehlerberichts an das Pseudopaket release.debian.org möglich, siehe Entfernen aus Testing.)

Es gibt eine Ausnahme, bei der eine explizite Anfrage zum Entfernen nicht nötig ist: Falls ein (Quell- oder Binär-) Paket nicht länger aus dem Quellcode erstellt wird, wird es halbautomatisch entfernt. Bei einem Binärpaket ist dies der Fall, wenn kein Quellpaket dieses Binärpaket weiterhin erzeugt. Falls das Binärpaket nur auf einigen Architekturen nicht länger erstellt wird, ist eine Anfrage zum Entfernen weiterhin nötig. Für ein Quell-Paket bedeutet dies, dass alle Binärpakete, die sich darauf beziehen, von einem anderen Quellpaket übernommen werden müssen.

In Ihrer Bitte um Entfernung müssen Sie detaillierte Gründe angeben, die das Entfernen rechtfertigen. Dies muss so sein, um unerwünschtes Entfernen zu vermeiden und um eine Chronik aufzubewahren, weshalb das Paket entfernt wurde. Sie können zum Beispiel den Namen des Pakets bereitstellen, dass das Entfernte ersetzt.

Üblicherweise bitten Sie nur darum, ein Paket zu entfernen, das Sie selbst betreuen. Falls Sie ein anderes Paket entfernen möchten, müssen Sie die Genehmigung seines Betreuers einholen. Sollte das Paket verwaist sein und daher keinen Betreuer haben, sollten Sie die Bitte um Entfernung zuerst auf debian-qa@lists.debian.org diskutieren. Falls es dort eine Übereinkunft gibt, dass das Paket entfernt werden soll, sollten Sie den bestehenden O:-Fehlerreport gegen das wnpp-Paket umbenennen und entsprechend zuweisen, anstatt einen neuen Fehlerbericht mit Bitte um Entfernen einzureichen.

Weitere Informationen über diese oder andere Themen, die sich auf das Entfernen von Paketen beziehen, finden Sie unter https://wiki.debian.org/ftpmaster_Removals und https://qa.debian.org/howto-remove.html.

Wenn Zweifel bestehen ob ein Paket verworfen werden kann, fragen Sie per E-Mail an debian-devel@lists.debian.org nach Meinungen. Außerdem ist das Programm apt-cache aus dem Paket apt von Interesse. Wenn es mit apt-cache showpkg Paket aufgerufen wird, zeigt es Einzelheiten über das Paket, einschließlich umgekehrter Abhängigkeiten. Andere nützliche Programme umfassen apt-cache rdepends, apt-rdepends, build-rdeps (aus dem Paket devscripts) und grep-dctrl. Das Entfernen von verwaisten Paketen wird auf debian-qa@lists.debian.org diskutiert.

Sobald das Paket entfernt wurde, sollten die Fehler des Pakets behandelt werden. Sie sollten entweder im Fall, dass der tatsächliche Code in ein anderes Paket übergegangen ist, entsprechend zugewiesen werden (z.B. libfoo12 wurde entfernt, weil libfoo13 es ersetzt) oder geschlossen werden, falls die Software einfach nicht länger Teil von Debian ist. Wenn die Fehler geschlossen werden, sollten sie in der Version <most-recent-version-ever-in-Debian>+rm als behoben gekennzeichnet werden, um zu verhindern, dass sie in vorherigen Debian-Releases als behoben gekennzeichnet werden.

5.9.2.1. Entfernen von Paketen aus Incoming

Früher war es möglich, Pakete aus incoming zu entfernen. Mit der Einführung des neuen Incoming-Systems ist dies jedoch nicht mehr möglich. Stattdessen müssen Sie eine neue Überarbeitung Ihres Pakets mit einer höheren Versionsnummer als der des zu ersetzenden Pakets hochladen. Beide Versionen werden im Archiv installiert, aber nur die höhere Version wird tatsächlich in Unstable verfügbar sein, da die vorherige sofort durch die höhere ersetzt wird. Falls Sie jedoch Ihr Paket ordnungsgemäß testen, sollte es ohnehin nicht allzu oft vorkommen, dass Sie ein Paket ersetzen.

5.9.3. Umbenennen oder Ersetzen von Paketen

Wenn sich die Originalautoren eines Ihrer Pakete entscheiden, ihre Software umzubenennen (oder Ihnen beim Benennen Ihres Pakets ein Fehler unterlaufen ist), sollten Sie einen zweistufigen Prozess durchlaufen, um es umzubenennen. Im ersten Schritt ändern Sie die Datei debian/control, um den neuen Namen wiederzugeben, der den veralteten ersetzt, dessen Funktionalität wieder bereitstellt und zu ihm in Konflikt tritt (Einzelheiten finden Sie im Debian Policy Manual). Bitte beachten Sie, dass Sie nur dann eine Provides-Beziehung hinzufügen sollten, wenn alle Pakete, die von dem veralteten Paketnamen abhängen, nach dem Umbenennen weiter funktionieren. Sobald Sie das Paket hochgeladen haben und das Paket in das Archiv verschoben wurde, reichen Sie einen Fehler gegen ftp.debian.org ein, in dem Sie um das Entfernen des veralteten Namens ersuchen (siehe Pakete entfernen). Vergessen Sie nicht, gleichzeitig die Fehler passend zuzuweisen.

Eine andere Situation wäre, dass Sie einen Fehler beim Konstruieren Ihres Pakets begangen haben und wünschen, es zu ersetzen. Die einzige Möglichkeit, dies zu tun, besteht im Erhöhen der Versionsnummer und dem Hochladen dieser neuen Version. Die alte Version verliert wie üblich ihre Gültigkeit. Beachten Sie, dass dies auf jeden Teil Ihres Pakets zutrifft, einschließlich dem Quellcode: Falls Sie den Originalquell-Tarball Ihres Pakets ersetzen möchten, müssen Sie ihn mit einer veränderten Version hochladen. Eine einfache Möglichkeit ist es, foo_1.00.orig.tar.gz durch foo_1.00+0.orig.tar.gz oder foo_1.00.orig.tar.bz2 zu ersetzen. Diese Einschränkung gibt jeder Datei auf der FTP-Seite einen einzigartigen Namen, der dabei hilft, die Einheitlichkeit über ein Netzwerk von Spiegelservern sicherzustellen.

5.9.4. Verwaisen von Paketen

Falls Sie ein Paket nicht länger betreuen können, müssen Sie andere darüber informieren und dafür sorgen, dass das Paket als verwaist gekennzeichnet wird. Sie sollten den Paketbetreuer auf Debian QA Group <packages@qa.debian.org> setzen und einen Fehlerbericht gegen das Pseudopaket wnpp senden. Der Fehlerbericht sollte im Betreff O: Paket -- kurze Beschreibung enthalten um so anzuzeigen, dass das Paket nun verwaist ist. Der Schweregrad des Fehlers sollte auf normal gesetzt werden falls das Paket die Priorität "standard" oder höher hat, sollte der Schweregrad auf "important" gesetzt werden. Wenn Sie es für nötig halten, senden Sie eine Kopie an debian-devel@lists.debian.org, indem Sie die Adresse in die Kopfzeile X-Debbugs-CC: der Nachricht einfügen (nein, benutzen Sie nicht CC:, da auf diese Art der Betreff der Nachricht die Fehlernummer nicht angibt).

Falls Sie nur die Absicht haben, das Paket abzugeben, aber im Moment noch Betreuer bleiben können, dann sollten Sie stattdessen einen Fehlerbericht gegen wnpp mit dem Betreff RFA:Paket-- kurze Beschreibung senden. RFA steht für Request For Adoption (Bitte um Adoption).

Weitere Informationen finden Sie auf den WNPP-Web-Seiten.

5.9.5. Adoption eines Pakets

Eine Liste von Paketen, die einen neuen Betreuer suchen, ist unter Arbeit-bedürfende und voraussichtliche Pakete (WNPP) verfügbar. Falls Sie die Verwaltung von einigen Paketen übernehmen möchten, die auf WNPP aufgeführt sind, lesen Sie bitte besagte Seite, um Informationen zu erhalten und etwas über die Prozeduren zu erfahren.

Es ist nicht in Ordnung, einfach ein Paket ohne Zustimmung des derzeitigen Betreuers zu übernehmen – das wäre Paketentführung. Sie können natürlich den aktuellen Betreuer kontaktieren und ihn fragen, ob Sie das Paket übernehmen dürfen.

Wenn ein Paket vom Betreuer jedoch vernachlässigt wurde, können Sie möglicherweise die Paketbetreuung übernehmen, indem Sie dem in Pakete bergen beschriebenen Paket-Bergungsprozess folgen. Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass ein Betreuer überhaupt nicht mehr aktiv ist, lesen Sie Sich mit inaktiven und/oder nicht erreichbaren Paketbetreuern beschäftigen.

Beschwerden über Betreuer sollten auf der Entwickler-Mailingliste vorgebracht werden. Falls die Diskussion mit keinem positiven Fazit endet und das Thema technischer Natur ist, erwägen Sie, den Technischen Ausschuss darauf aufmerksam zu machen. Weitere Informationen finden Sie unter Debians Technischer Ausschuss.

Wenn Sie ein altes Paket übernehmen, möchten Sie wahrscheinlich als offizieller Betreuer in der Fehlerdatenbank aufgeführt werden. Dies geschieht automatisch, sobald Sie eine neue Version mit einem aktualisierten Maintainer-Feld hochladen, obwohl dies nach dem Hochladen ein paar Tage dauern kann. Falls Sie für eine Weile nicht planen, eine neue Version hochzuladen, können Sie Das Debian-Paketverfolgungssystem benutzen, um Fehlerberichte zu erhalten. Stellen Sie jedoch sicher, dass der alte Betreuer kein Problem damit hat, dass er während dieser Zeit weiterhin die Fehlerberichte erhalten wird.

5.9.6. Wiedereinführen vom Paketen

Pakete werden oft aufgrund veröffentlichungskritischer Fehler, fehlender Paketbetreuer, zu weniger Benutzer oder allgemein schlechter Qualität entfernt. Obwohl der Prozess der Wiedereinführung dem anfänglichen Paketierungsprozess ähnlich ist, können Sie einige Tücken umgehen, indem Sie zuerst etwas historische Recherche betreiben.

An erster Stelle sollten Sie prüfen, weshalb das Paket entfernt wurde. Diese Information können Sie unter dem Punkt Remove im News-Bereich auf der PTS-Seite des Pakets finden oder durch Durchstöbern des Protokolls unter Removed packages. Der Fehlerbericht für das Entfernen wird Ihnen sagen, weshalb das Paket entfernt wurde und einen Hinweis darauf geben, woran Sie arbeiten müssen, um das Paket wieder einzuführen. Möglicherweise gibt er auch an, dass Sie am Besten mit einer anderen Software weitermachen, anstatt das Paket wieder einzuführen.

Es ist vielleicht angebracht, die früheren Paketbetreuer zu kontaktieren, um herauszufinden, ob sie an der Wiedereinführung des Pakets arbeiten, ob sie es mitbetreuen möchten oder ob sie interessiert sind, das Paket, falls nötig, zu sponsern.

Sie sollten all die Dinge tun, die erforderlich sind, um neue Pakete einführen (Neue Pakete).

Sie sollten auf Basis der letzten verfügbaren Paketierung arbeiten, die sich eignet. Dies kann die letzte Version aus Unstable sein, die immer noch im Snapshot-Archiv vorhanden ist.

Das vom letzten Paketbetreuer benutzte Versionskontrollsystem kann nützliche Änderungen enthalten, daher ist es vermutlich eine gute Idee, dort nachzusehen. Prüfen Sie, ob die Datei control des vorherigen Paket irgendwelche Kopfzeilen enthält, die auf das Versionskontrollsystem des Pakets verweisen und ob es noch existiert.

Entfernen von Paketen aus Unstable (nicht Testing, Stable oder Oldstable) löst das Schließen aller Fehler aus, die sich auf das Paket beziehen. Sie sollten alle geschlossenen Fehler durchsehen (einschließlich archivierter Fehler) und diejenigen aus dem Archiv nehmen und wieder öffnen, die mit einer Version geschlossen wurden, die auf +rm endet und die immer noch zutreffen.

Das Entfernen von Paketen aus "Unstable" löst auch das Markieren des Pakets als entfernt im Debian Security Tracker aus. Debian-Mitglieder sollten entfernte Pakete als nicht Fehler behoben im Security Tracker-Repository markieren. Alle anderen sollten sich an das Sicherheitsteam wenden, um wieder eingeführte Pakete zu melden.

5.10. Portieren und portiert werden

Debian unterstützt eine immer größer werdende Anzahl von Architekturen. Sogar wenn Sie kein Portierer sind und nur eine einzige Architektur nutzen, gehört es zu Ihren Pflichten als Betreuer, die Fragen der Portierbarkeit zu kennen. Daher sollten Sie, sogar wenn Sie kein Portierer sind, das meiste in diesem Kapitel lesen.

Portieren ist das Erstellen von Debian-Paketen für Architekturen, die sich von der Originalarchitektur des Binärpakets des Paketbetreuers unterscheiden. Es ist eine einzigartige und notwendige Aktivität. Tatsächlich sind Portierer diejenigen, die die meisten Debian-Pakete kompilieren. Wenn zum Beispiel ein Paketbetreuer ein (portierbares) Quellpaket mit Binärdateien für die Architektur i386 hochlädt, wird es für jede andere Architektur erstellt, was auf 10 weitere Builds hinausläuft.

5.10.1. Seien Sie freundlich zu Portierern

Portierer haben schwere und ungewöhnliche Aufgaben, da sie mit einer großen Zahl von Paketen umgehen müssen. Idealerweise sollte jedes Quellpaket direkt aus dem Stand korrekt erstellt werden. Unglücklicherweise ist das oft nicht der Fall. Dieser Abschnitt enthält eine Prüfliste von "Patzern", die öfter von Debian-Betreuern begangen werden – übliche Probleme, die Portierer oft in Schwierigkeiten bringen und ihre Arbeit unnötig erschweren.

Die Erste und Wichtigste ist, schnell auf einen Fehler oder ein Problem zu antworten, das ein Portierer aufgedeckt hat. Behandeln Sie Portierer höflich, als wären Sie quasi Mitbetreuer Ihres Pakets (was sie gewissermaßen sind). Bitte seien Sie tolerant bei knappen oder sogar unklaren Fehlerberichten. Tun Sie Ihr Bestes, um Jagd auf das Problem zu machen, was immer es auch ist.

Die mit Abstand meisten Probleme, die von Portierern gefunden werden, werden durch Paketierungsfehler in den Quellpaketen verursacht. Hier ist eine Liste der Dinge, die Sie prüfen oder wissen sollten.

  1. Stellen Sie sicher, dass Ihre Build-Depends- und Build-Depends-Indep-Einstellungen in der Datei debian/control richtig gesetzt sind. Die beste Methode, dies zu überprüfen, ist die Benutzung des Pakets debootstrap, um eine Unstable-Chroot-Umgebung zu erstellen (siehe debootstrap). Innerhalb der Chroot-Umgebung installieren Sie das Paket build-essential und/oder Build-Depends-Indep. Am Ende versuchen Sie, Ihr Paket innerhalb der Chroot-Umgebung zu erstellen. Diese Schritte können mit dem Programm pbuilder automatisiert werden, das vom Paket mit dem gleichen Namen bereitgestellt wird (siehe pbuilder).

    Falls Sie kein ordnungsgemäßes Chroot einrichten können, könnte Ihnen dpkg-depcheck behilflich sein (siehe dpkg-depcheck).

    Anweisungen zur Einrichtung von Build-Abhängigkeiten finden Sie im Debian Policy Manual.

  2. Setzen Sie "architecture" auf keinen anderen Wert als all oder any, außer wenn Sie das wirklich beabsichtigen. In zu vielen Fällen folgen Paketbetreuer nicht den Anweisungen im Debian Policy Manual. Wenn Sie Ihre "architecture" nur auf eine Architektur (wie i386 oder amd64) setzen, ist dies normalerweise falsch.

  3. Stellen Sie sicher, dass das Quellpaket korrekt ist. Führen Sie dpkg-source -x Paket.dsc aus, um sicherzustellen, dass Ihr Quellpaket ordnungsgemäß entpackt wird. Dann versuchen Sie, dort Ihr Paket von Grund auf mit dpkg-buildpackage neu zu erstellen.

  4. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Quellpaket nicht mit den Dateien debian/files oder debian/substvars ausliefern. Sie sollten durch das Target clean von debian/rules entfernt werden.

  5. Stellen Sie sicher, dass Sie sich nicht auf lokal installierte Pakete oder gehackte Konfigurationen oder Programme verlassen. Sie sollten zum Beispiel niemals Programme in /usr/local/bin oder dergleichen aufrufen. Versuchen Sie, Ihr Paket auf einem anderen Rechner zu erstellen, auch wenn dieser die gleiche Architektur hat.

  6. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass das Paket, das Sie erstellen, bereits installiert ist (ein Teilaspekt des vorherigen Problems). Es gibt natürlich Ausnahmen von dieser Regel, aber seien Sie sich bewusst, dass dies auf jeden Fall manuelles Bootstrapping erfordert und nicht durch automatisierte Paket-Builder erledigt werden kann.

  7. Verlassen Sie sich, wenn möglich, nicht auf eine bestimmte Version des Compilers. Falls doch, dann stellen Sie sicher, dass Ihre Build-Abhängigkeiten diese Einschränkungen widerspiegeln, obwohl Sie sich wahrscheinlich Ärger einhandeln, da verschiedene Architekturen manchmal unterschiedliche Compiler vorgeben.

  8. Sorgen Sie dafür, dass Ihre debian/rules-Datei separate binary-arch- und binary-indep-Targets enthält, wie es das Debian Policy Manual fordert. Stellen Sie sicher, dass beide Targets unabhängig voneinander funktionieren, damit Sie ein Target aufrufen können, ohne dass Sie vorher das andere aufgerufen haben müssen. Um dies zu prüfen, führen Sie dpkg-buildpackage -B aus.

5.10.2. Leitlinien für Uploads von Portierern

Wenn das Paket aus dem Stand für die Architektur erstellt werden kann, auf die es portiert werden soll, haben Sie Glück und Ihre Arbeit ist einfach. Dieser Abschnitt befasst sich mit diesem Fall; er beschreibt, wie Ihr Binärpaket erstellt und hochgeladen wird, so dass es ordnungsgemäß im Archiv installiert werden kann. Falls Sie das Paket patchen müssen, um es für eine andere Architektur kompilieren zu können, führen Sie in Wirklichkeit ein Quell-NMU durch, ziehen Sie daher stattdessen Wann und wie ein NMU durchgeführt wird zu Rate.

Für einen Upload eines Portierers werden keine Änderungen am Quellcode vorgenommen. Sie müssen keine Dateien im Quellpaket anfassen. Dies schließt debian/changelog ein.

Die Vorgehensweise, dpkg-buildpackage aufzurufen, ist wie folgt: dpkg-buildpackage -B -m E-Mail des Portierers. Natürlich setzen Sie E-Mail des Portierers auf Ihre E-Mail-Adresse. Dies wird zu einem rein binären Build von nur den Paketteilen führen, die architekturabhängig sind. Dabei wird in debian/rules das Target binary-arch benutzt.

Falls Sie für Ihr Portierungs-Bestreben auf einer Debian-Maschine arbeiten und Ihren Upload lokal signieren müssen, damit er im Archiv akzeptiert wird, können Sie debsign für Ihre .changes-Datei ausführen, um sie bequem zu signieren, oder benutzen Sie den Signierungsmodus aus der Ferne von dpkg-sig.

5.10.2.1. Neu kompilieren oder rein binärer NMU

Manchmal ist der erste Upload einer Portierung problematisch, da die Umgebung, in der das Paket erstellt wurde, nicht gut genug war (veraltete oder hinfällige Bibliotheken, falsche Compiler etc.). Dann könnte es nötig sein, dass Sie es nur neu in einer aktualisierten Umgebung kompilieren müssen. In diesem Fall müssen Sie jedoch die Versionsnummer ändern, so dass das alte, falsche Paket im Debian-Archiv ersetzt werden kann (dak lehnt die Installation neuer Pakete ab, falls Sie keine höheren Versionsnummern als das aktuell verfügbare haben).

Sie müssen sicherstellen, dass Ihr rein binärer NMU das Paket nicht uninstallierbar macht. Dies könnte geschehen, wenn ein Quellpaket architekturabhängige und architekturunabhängige Pakete generiert, die unter Benutzung der ersetzbaren Dpkg-Variable $(Source-Version) wechselseitige Abhängigkeiten erzeugen.

Ungeachtet der nötigen Modifikation des Änderungsprotokolls werden diese Uploads als rein binäre NMUs bezeichnet – es ist nicht nötig, in diesem Fall dafür zu sorgen, dass alle anderen Architekturen sich selbst als veraltet oder eines erneuten Kompilierens bedürfig betrachten.

Solche Neu-Kompilierungen benötigen eine spezielle "magische" Versionsnummerierung, so dass die Archiv-Verwaltungswerkzeuge dies erkennen; selbst wenn es eine neue Debian-Version ist, gibt es dort keine zugehörige Aktualisierung des Quellcodes. Falls Sie dabei einen Fehler machen, werden die Archivbetreuer Ihre Aktualisierung ablehnen (aus Mangel an entsprechendem Quellcode).

Die "Magie" für ein reines Neu-Kompilierungs-NMU wird durch eine Endung ausgelöst, die an die Paketversionsnummer angehängt wird und die Form bZahl hat. Wenn etwa die letzte Version, die Sie kompilierten, 2.9-3 war, sollte Ihr rein binärer NMU die Versionsnummer 2.9-3+b1 tragen. Falls die letzte Version 3.4+b1 war (d.h. ein natives Paket mit einem vorhergehenden Neu-Kompilierungs-NMU), sollte Ihr rein binärer NMU die Versionsnummer 3.4+b2. [2] haben.

Ähnlich wie bei ersten Portierungs-Uploads ist der korrekte Weg, dpkg-buildpackage aufzurufen, dpkg-buildpackage -B, um nur die architekturabhängigen Teile des Pakets zu erstellen.

5.10.2.2. Wann Sie als Portierer ein Quell-NMU durchführen sollten

Portierer, die einen Quell-NMU durchführen, folgen generell den Leitlinien, die unter Non-Maintainer Uploads (NMUs) aufgeführt sind, genau wie nicht-Portierer. Es wird jedoch erwartet, dass der Wartezyklus für den Quell-NMU eines Portierers kleiner ist, als der von nicht-Portierern, da Portierer mit einer großen Zahl von Paketen zurechtkommen müssen. Die Situation variiert wiederum abhängig von der Distribution, in die hochgeladen wird. Sie variiert außerdem in Abhängigkeit davon, ob die Architektur ein Kandidat für die Integration in das nächste Stable-Release ist. Die Veröffentlichungsverwalter entscheiden, welche Architekturen Kandidaten sind und kündigen dies an.

Falls Sie als Portierer einen NMU für Unstable durchführen, sollten die vorher genannten Regeln der Portierung mit zwei Abwandlungen befolgt werden. Erstens ist die akzeptable Wartezeit – die Zeit zwischen dem Absenden des Fehlerberichts an das BTS und der Zeit, wenn es in Ordnung ist, einen NMU durchzuführen – sieben Tage für Portierer, die an der Distribution Unstable arbeiten. Diese Zeitspanne kann verkürzt werden, falls das Problem kritisch ist und eine Notlage für die Portierungsanstrengung nach Ermessen der Gruppe der Portierer besteht. (Bedenken Sie, dass nichts davon in den Debian-Richtlinien steht, die Entwickler haben sich lediglich auf gewisse Regeln diesbezüglich geeinigt.) Für Uploads nach Stable oder Testing stimmen Sie sich bitte zuerst mit dem Release-Team ab.

Zweitens sollten Portierer, die ein Quell-NMU durchführen, sicherstellen, dass der Fehler, den Sie an das BTS senden, den Schweregrad serious oder höher aufweist. Dies garantiert, dass ein einzelnes Quellpaket benutzt werden kann, um jede unterstützte Debian-Architektur zum Veröffentlichungszeitpunkt zu kompilieren. Es ist sehr wichtig, dass es eine Version des Quell- und Binärpakets für alle Architekturen gibt, um vielen Lizenzen zu entsprechen.

Portierer sollten versuchen, Patches zu vermeiden, die einfache Bastellösungen für Fehler in der aktuellen Version der Compiler-Umgebung, des Kernels oder der Libc enthalten. Bisweilen sind solche Bastellösungen nicht hilfreich. Falls Sie an Compiler-Fehlern und dergleichen herumbasteln müssen, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Arbeit ordnungsgemäß in #ifdef einschließen. Dokumentieren Sie außerdem Ihren Murks, damit die Leute wissen, dass er entfernt werden muss, sobald die externen Probleme behoben wurden.

Portierer könnten außerdem einen inoffiziellen Ort haben, an dem sie die Ergebnisse Ihrer Arbeit während der Wartezeit ablegen. Dies hilft anderen, die an der Portierung arbeiten, sogar während der Wartezeit aus der Arbeit des Portierers Nutzen zu ziehen. Natürlich haben solche Orte keinen offiziellen Segen oder Status, daher nehme sich der Käufer in Acht.

5.10.3. Portierungs-Infrastruktur und -Automatisierung

Es gibt eine Infrastruktur und mehrere Werkzeuge, die das Portieren von Paketen automatisieren. Dieser Abschnitt enthält einen kurzen Überblick dieser Automatisierung und Portierung mit diesen Werkzeugen. Lesen Sie die Paketdokumentation oder die Referenzen, um umfassende Informationen zu erhalten.

5.10.3.1. Mailinglisten und Web-Seiten

Web-Seiten, die den Status jeder Portierung enthalten, finden Sie unter https://www.debian.org/ports/.

Jede Portierung von Debian hat eine Mailingliste. Die Liste der Portierungs-Mailinglisten sind unter https://lists.debian.org/ports.html zu finden. Diese Listen werden benutzt, um die Arbeit der Portierer zu koordinieren und um eine Verbindungsschnittstelle der Anwender der Portierung zu den Portierern herzustellen.

5.10.3.2. Werkzeuge der Portierer

Beschreibungen von vielen Werkzeugen für die Portierung finden Sie unter Portierungswerkzeuge.

5.10.3.3. wanna-build

Das System wanna-build wird als verteiltes Client-/Server-Build-Verteilungssystem eingesetzt. Es wird üblicherweise zusammen mit Build-Daemons benutzt, die das Programm buildd ausführen. Build daemons sind "Slave"-Rechner, die das zentrale wanna-build-System kontaktieren, um eine Liste der Pakete zu beziehen, die erstellt werden müssen.

wanna-build ist noch nicht als Paket verfügbar. Alle Debian-Portierungsbestrebungen benutzen es jedoch zur automatisierten Paketerstellung. Das Werkzeug sbuild, das für die tatsächlichen Paket-Builds benutzt wird, ist allerdings als Paket verfügbar. Lesen Sie dessen Beschreibung unter sbuild. Bitte beachten Sie, dass sich die Paketversion auf den Build-Daemons unterscheidet, aber sie sind ähnlich genug, um Probleme nachvollziehen zu können.

wanna-build ist generell für Portierer nützlich. Die meisten davon erzeugten Daten sind im Web unter https://buildd.debian.org/verfügbar. Diese Daten enthalten nächtlich aktualisierte Statistiken, Warteschlangeninformationen und Protokolle von Build-Versuchen.

Debian ist ziemlich stolz auf dieses System, da es so viele Verwendungsmöglichkeiten gibt. Unabhängige Entwicklergruppen können das System benutzen, um unterschiedliche Geschmacksrichtungen von Debian, die von allgemeinem Interesse sein können oder auch nicht (zum Beispiel eine Debian-Geschmacksrichtung, die mit "bounds checking" vom gcc erstellt wurde) zu erstellen. Dadurch wird Debian auch in die Lage versetzt, ganze Distributionen schnell neu zu kompilieren.

Das Wanna-Build-Team, das für Buildds verantwortlich ist, ist unter debian-wb-team@lists.debian.org erreichbar. Um festzustellen, wen Sie kontaktieren sollten (Wanna-Build-Team, Release-Team) und wie (per E-Mail, BTS), sei auf https://lists.debian.org/debian-project/2009/03/msg00096.html verwiesen.

Wenn Sie um BinNMUs oder Give-Backs (erneute Versuche nach gescheitertem Build) ersuchen, benutzen Sie bitte das unter https://release.debian.org/wanna-build.txt beschriebene Format.

5.10.4. Wenn Ihr Paket nicht portierbar ist

Einige Pakete haben immer noch Probleme mit der Erstellung und/oder Ihrer Funktion auf einigen der von Debian unterstützten Architekturen und können überhaupt nicht oder nicht in einem akzeptablen Zeitraum portiert werden. Ein Beispiel ist ein Paket, das SVGA-spezifisch ist (nur auf i386 und amd64 verfügbar) oder andere Hardware-spezifische Funktionen benutzt, die nicht von allen Architekturen unterstützt werden.

Um zu verhindern, dass beschädigte Pakete in das Archiv hochgeladen werden und Buildd-Zeit vergeuden, müssen Sie ein paar Dinge tun:

  • Stellen Sie zuerst sicher, dass das Erstellen Ihres Pakets auf Architekturen, die es nicht unterstützt fehlschlägt. Es gibt mehrere Möglichkeiten dies zu bewirken. Der bevorzugte Weg ist es, während des Erstellens eine kleine Test-Suite zu verwenden, die die Funktionalität prüft und fehlschlägt, wenn es nicht funktioniert. Dies ist sowieso eine gute Idee, da es (einige) schadhafte Uploads auf allen Architekturen verhindert und außerdem ermöglicht, das Paket zu erstellen, sobald die benötigte Funktionalität verfügbar ist.

    Zusätzlich sollten Sie in debian/control den architecture-Wert any in eine Liste der unterstützten Architekturen ändern, falls Sie glauben, die Liste der unterstützten Architekturen sei ziemlich gleichbleibend. Auf diese Art wird das Erstellen ebenfalls fehlschlagen und dies einem menschlichen Leser ohne tatsächliche Versuche angezeigt.

  • Um zu verhindern, dass Autobuilder unnötig versuchen, Ihr Paket zu erstellen, muss es in Packages-arch-specific enthalten sein, einer Liste, die vom wanna-build-Skript benutzt wird. Die aktuelle Version ist unter https://wiki.debian.org/PackagesArchSpecific verfügbar. Bitte lesen Sie den Anfang der Datei, wer wegen eventueller Änderungen kontaktiert werden sollte.

Bitte beachten Sie, dass es nicht ausreicht, Ihr Paket nur zu Packages-arch-specific hinzuzufügen, ohne dafür zu sorgen, dass das Erstellen auf nicht unterstützten Architekturen fehlschlägt: Ein Portierer oder jemand anderes, der versucht, Ihr Paket zu erstellen, könnte Ihr Paket fälschlicherweise hochladen, ohne zu bemerken, dass es nicht funktioniert. Wenn in der Vergangenheit Binärpakete für nicht unterstützte Architekturen hochgeladen wurden, bitten Sie um deren Entfernung, indem Sie einen Fehlerbericht gegen ftp.debian.org einreichen.

5.10.5. Unfreie Pakete als automatisch erstellbar kennzeichnen

Standardmäßig werden Pakete aus dem Bereich non-free und non-free-firmware nicht durch das Autobuilder-Netzwerk gebaut (meistens, weil die Lizenz der Pakete dem entgegen stehen könnte). Damit dort ein solches Paket dennoch gebaut wird, müssen Sie die folgenden Schritte durchführen:

  1. Prüfen, ob es rechtlich erlaubt und technisch möglich ist, das Paket automatisch zu bauen;

  2. XS-Autobuild: yes zu den Kopfzeilen von debian/control hinzufügen;

  3. Eine E-Mail an non-free@release.debian.org senden und erklären, warum das Paket rechtlich und technisch automatisch gebaut werden kann.

5.11. Non-Maintainer Uploads (NMUs)

Jedes Paket hat einen oder mehrere Betreuer. Normalerweise sind das Leute, die daran arbeiten und neue Versionen des Pakets hochladen. In einigen Situationen ist es nützlich, dass auch andere Entwickler neue Versionen hochladen können. Zum Beispiel, falls sie einen Fehler in einem Paket beheben möchten, das sie nicht betreuen, oder wenn der Betreuer Hilfe benötigt, um auf Probleme zu antworten. Solche Uploads werden Non-Maintainer Uploads (NMU) genannt.

5.11.1. Wann und wie ein NMU durchgeführt wird

Beachten Sie die folgenden Fragen, bevor Sie einen NMU durchführen:

  • Haben Sie den NMU darauf abgestimmt, dass es dem Paketbetreuer hilft? Da es Meinungsverschiedenheiten darüber geben könnte, bei was der Paketbetreuer tatsächlich Hilfe benötigt und wobei nicht, existiert die DELAYED-Warteschlange. Sie gibt dem Paketbetreuer Zeit, um zu reagieren und hat den positiven Nebeneffekt, dass unabhängige Überprüfungen des NMU-Diffs möglich sind.

  • Behebt Ihr NMU wirklich Fehler? ("Fehler" umfasst jede Art von Fehlern, z.B. "wishlist"-Fehler zum Paketieren einer neuen Version der Originalautoren, es sollte jedoch Rücksicht darauf genommen werden, die Auswirkungen für den Paketbetreuer möglichst gering zu halten.) Beheben kosmetischer Probleme oder Ändern des Paketierungsstils (z.B. von CDBS auf DH umstellen) ist in NMUs nicht erwünscht.

  • Haben Sie dem Paketbetreuer genug Zeit gegeben? Wann wurde der Fehler an das BTS gemeldet? Es ist nicht unüblich, für eine oder zwei Wochen beschäftigt zu sein. Ist der Fehler so schwer, dass er jetzt sofort behoben werden muss oder kann er noch ein paar Tage warten?

  • Wie überzeugt sind Sie von Ihren Änderungen? Bitte erinnern Sie sich an den hippokratischen Eid: "Verursachen Sie vor allem keinen Schaden". Es ist besser, ein Paket mit einem offenen schweren Fehler zu belassen, als einen nicht funktionierenden Patch darauf anzuwenden oder einen, das den Fehler versteckt, anstatt Ihn zu beheben. Falls Sie nicht 100% sicher sind, was Sie getan haben, könnte es eine gute Idee sein, den Rat anderer zu suchen. Vergessen Sie nicht, das viele Leute sauer sind, wenn Ihr NMU etwas kaputt macht.

  • Haben Sie Ihre Absicht, einen NMU durchzuführen, zumindest im BTS klar ausgedrückt? Falls dies zu keinen Rückmeldungen führte, ist es außerdem ratsam, zu versuchen, den Paketbetreuer auf andere Arten zu kontaktieren (private E-Mail, IRC).

  • Haben Sie versucht, den Betreuer zu kontaktieren, falls er normalerweise aktiv und zugänglich ist? Im Allgemeinen sollte es als wünschenswert erachtet werden, dass sich Betreuer selbst um ein Problem kümmern und dass sie die Möglichkeit haben, Ihren Patch zu überprüfen und zu korrigieren, da sie potentielle Probleme kennen sollten, die demjenigen fehlen könnten, der ein NMU durchführt. Die Zeit wird meist besser investiert, wenn dem Betreuer die Gelegenheit gegeben wird, eine Fehlerbehebung selbst hochzuladen.

Wenn Sie einen NMU durchführen, sollten Sie zuerst dafür sorgen, dass Ihre Absicht klar ist, einen NMU durchzuführen. Dann müssen Sie einen Patch mit den Unterschieden zwischen dem aktuellen Paket und dem geplanten NMU an das BTS senden. Das Skript nmudiff im Paket devscripts könnte hilfreich sein.

Während Sie den Patch vorbereiten, sollten Sie sich über die paketspezifischen Verfahren bewusst sein, die der Betreuer möglicherweise benutzt. Diese einzubeziehen verringert dessen Aufwand, Ihre Änderungen im normalen Arbeitsablauf des Pakets zu integrieren und erhöht daher die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch geschieht. Paket spezifische Methoden sind in debian/README.source beschrieben.

Sofern Sie keinen wichtigen Grund haben, dies nicht zu tun, müssen Sie dem Paketbetreuer Zeit zum Reagieren geben (zum Beispiel durch Hochladen in die DELAYED-Warteschlange). Hier sind einige empfohlene Werte für solche Wartezeiten:

  • Der Upload behebt nur veröffentlichungskritische Fehler, die älter als sieben Tage sind, ohne Betreueraktivität beim Fehler für sieben Tage und ohne Hinweis, dass eine Fehlerbehebung im Gang ist: 0 Tage

  • Upload, der nur veröffentlichungskritische Fehler behebt, die älter als sieben Tage sind: zwei Tage

  • Upload, der nur veröffentlichungskritische Fehler und Fehler mit Schweregrad "important" behebt: fünf Tage

  • Andere NMUs: zehn Tage

Diese Verzögerungen sind nur Beispiele. In manchen Fällen, wie bei Uploads, die Sicherheitsprobleme beheben, oder bei der Behebung belangloser Fehler, die einen Übergang blockieren, ist es wünschenswert, dass ein korrigiertes Paket Unstable eher erreicht.

Manchmal entscheiden Veröffentlichungsverwalter, NMUs mit kürzeren Verzögerungen für eine Untermenge von Fehlern zu erlauben (z.B. veröffentlichungskritische Fehler, die älter als sieben Tage sind). Außerdem führen manche Paketbetreuer sich selbst in der Liste LowThresholdNmu (niedrige Schwellwerte für NMUs) auf und akzeptieren, dass NMUs ohne Verzögerung hochgeladen werden. Aber sogar in diesen Fällen ist es immer noch ratsam, dem Betreuer ein paar Tage Zeit zum Reagieren zu geben, bevor Sie etwas hochladen, insbesondere wenn der Patch vorher nicht im BTS verfügbar war oder falls Sie wissen, dass der Paketbetreuer allgemein aktiv ist.

Nachdem Sie einen NMU hochgeladen haben, sind Sie für mögliche Probleme verantwortlich, die Sie möglicherweise eingeleitet haben. Sie müssen das Paket im Auge behalten (ein gute Möglichkeit dafür ist, das Paket im PTS zu abonnieren ).

Dies ist keine Lizenz, rücksichtslos NMUs durchzuführen. Falls Sie einen NMU auf den Weg bringen, während klar ist, dass die Betreuer aktiv sind und einen Patch zeitnah anerkennen würden oder falls Sie die Empfehlungen dieses Dokuments ignorieren, könnte Ihr Upload zu einem Konflikt mit dem Betreuer führen. Sie sollten immer darauf vorbereitet sein, im Nachhinein für den von Ihnen durchgeführten NMU aus eigener Kraft einstehen zu können.

5.11.2. NMUs und debian/changelog

Genauso wie bei jedem anderen (Quell-) Upload muss bei NMUs ein Eintrag in debian/changelog hinzufügt werden, der mitteilt, was mit diesem Upload geändert wurde. Die erste Zeile muss explizit erwähnen, dass dieser Upload ein NMU ist, z.B:

* Non-maintainer upload.

Die Möglichkeiten der Versionsvergabe für NMUs unterscheidet sich bei nativen und nicht nativen Paketen.

Falls es sich um ein natives Paket (ohne Debian-Revision in der Versionsnummer) handelt, muss die Versionsnummer die des letzten Betreuer-Uploads plus +nmuX sein, wobei X ein Zähler ist, der bei 1 beginnt. Falls der letzte Upload auch ein NMU war, wird der Zähler erhöht. Wenn beispielsweise die aktuelle Version 1.5 ist, dann hätte der NMU die Version 1.5+nmu1.

Falls es sich um kein natives Paket handelt, sollten Sie eine untergeordnete Versionsnummer zum Debian-Revisionsteil der Versionsnummer hinzufügen (der Teil nach dem letzten Bindestrich). Diese zusätzliche Zahl muss bei 1 anfangen. Wenn zum Beispiel die aktuelle Version 1.5-2 ist, dann würde ein NMU die Version 1.5-2.1 erhalten. Falls eine neue Originalversion im NMU paketiert wird, wird die Debian-Revision auf 0 gesetzt, zum Beispiel 1.6-0.1.

In beiden Fällen sollte der Zähler erhöht werden, falls der letzte Upload auch ein NMU war. Wenn zum Beispiel die letzte Version 1.5+nmu3 war (ein natives Paket, für das bereits ein NMU durchgeführt wurde), würde der NMU die Version 1.5+nmu4 erhalten.

Es wird ein spezielles Schema der Versionsvergabe benötigt, um zu verhindern, dass die Arbeit des Betreuers unterbrochen wird, da die Benutzung einer Ganzzahl für die Debian-Revision einen potentiellen Konflikt mit einem Betreuer-Upload hervorruft, der bereits zur Zeit des NMUs vorbereitet wird oder sogar in der Ftp-Warteschlange NEW ist. Es hat außerdem den Vorteil, dass es optisch klar erkennbar ist, wenn ein Paket im Archiv nicht vom offiziellen Betreuer stammt.

Falls Sie ein Paket nach Testing oder Stable hochladen, müssen Sie manchmal den Versionsnummernbaum "verzweigen". Dies ist zum Beispiel der Fall beim Hochladen von Sicherheitsaktualisierungen. Dazu sollte eine Version der Form +debXuY benutzt werden, wobei X die Major-Release-Nummer und Y eine fortlaufende, bei 1 beginnende Nummer ist. Während zum Beispiel bookworm (Debian 12) Stable ist, hätte ein Sicherheits-NMU für Stable für ein Paket mit der Version 1.5-3 die Version 1.5-3+deb12u1, während ein Sicherheits-NMU für trixie die Version 1.5-3+deb13u1 erhalten würde.

5.11.3. Benutzung der Warteschlange DELAYED/

Nachdem Sie um Erlaubnis ersucht haben, einen NMU durchzuführen, ist es ineffizient, auf eine Antwort zu warten, da es für denjenigen, der den NMU durchführt, einen Kontextwechsel zurück zu diesem Thema erfordert. Die Warteschlange DELAYED (siehe Verzögerte Uploads) ermöglicht es einem Entwickler, einen NMU und alle nötigen Aufgaben gleichzeitig durchzuführen. Anstatt zum Beispiel dem Betreuer mitzuteilen, dass Sie das aktualisierte Paket in sieben Tagen hochladen werden, sollten Sie das Paket nach DELAYED/7 hochladen und dem Betreuer mitteilen, dass er sieben Tage Zeit hat, um zu reagieren. Während dieser Zeit kann der Betreuer Sie bitten, den Upload etwas länger aufzuschieben oder Ihren Upload abzubrechen.

Ein Upload kann durch dcut abgebrochen werden. Falls Sie foo_1.2-1.1_all.changes zu einer DELAYED-Queue hochgeladen haben, dann können Sie dcut cancel foo_1.2-1.1_all.changes verwenden, um den Upload abzubrechen. Die .changes-Datei muss hierzu nicht mehr lokal vorliegen, da Sie dcut angewiesen haben, eine Kommandodatei hochzuladen, durch die eine entfernt liegende Datei gelöscht werden soll. Der Name der .changes-Datei ist derselbe, der auch beim Upload gesendet worden ist.

Die Warteschlange DELAYED sollte nicht benutzt werden, um zusätzlichen Druck auf den Paketbetreuer auszuüben. Es ist besonders wichtig, dass Sie erreichbar sind, um die Verzögerung des Uploads abzubrechen, bevor die Zeit abläuft, da der Betreuer den Upload nicht selbst abbrechen kann.

Falls Sie einen NMU nach DELAYED durchführen und der Betreuer das Paket vor Ablauf der Verzögerung aktualisiert, wird Ihr Upload abgelehnt, da bereits eine neuere Version im Archiv verfügbar ist. Idealerweise achtet der Betreuer darauf, dass er die von Ihnen vorgeschlagenen Änderungen (oder zumindest eine Lösung für die Probleme, die sie behandeln) in diesen Upload einfließen lässt.

5.11.4. NMUs aus Sicht des Paketbetreuers

Wenn jemand einen NMU Ihres Pakets durchführt, bedeutet dies, dass er Ihnen helfen möchte, es in einem guten Zustand zu halten. Dies beschert den Anwendern schneller korrigierte Pakete. Sie könnten überlegen, ob Sie denjenigen, der den NMU durchführte, fragen möchten ob er Mitbetreuer des Pakets werden will. Der Erhalt eines NMUs für ein Paket ist keine schlechte Sache, es bedeutet nur, dass das Paket interessant genug ist, dass andere Leute daran arbeiten.

Um einen NMU anzuerkennen, schließen Sie dessen Änderungen und Änderungsprotokolleinträge in Ihren nächsten Upload ein. Falls Sie den NMU nicht anerkennen, schließen Sie den Änderungsprotokolleintrag des NMUs in Ihr Änderungsprotokoll ein, die Fehler bleiben im BTS geschlossen, werden aber als Ihre Betreuerversion des Pakets betreffend aufgeführt.

Wenn Sie jemals einen NMU zurücksetzen müssen, der eine neuere Upstreamversion paketiert hat, dann sollten Sie eine "Fake" Upstreamversion wie AKTUELL+reallyVORHERIGE benutzen bis die neueste Version erneut hochgeladen werden kann. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.debian.org/doc/debian-policy/ch-controlfields.html#epochs-should-be-used-sparingly.

5.11.5. Quell-NMUs gegenüber rein binären NMUs (binNMUs)

Der vollständige Name eines NMUs ist Quell-NMU. Es gibt auch einen anderen Typ, der rein binärer NMU oder binNMU genannt wird. Ein binNMU ist ebenfalls ein Paket-Upload durch jemand anderes als den Paketbetreuer. Er ist jedoch rein binär.

Wenn eine Bibliothek (oder andere Abhängigkeit) aktualisiert wird, könnte es notwendig sein, das Paket neu zu erstellen. Da keine Änderungen am Quellcode nötig sind, wird das gleiche Quellpaket benutzt.

BinNMUs werden üblicherweise auf Buildds durch Wanna-Build ausgelöst. debian/changelog wird ein Eintrag hinzugefügt, der erklärt warum der Upload nötig war und die Versionsnummer wird, wie in Neu kompilieren oder rein binärer NMU beschrieben, erhöht. Dieser Eintrag sollte nicht im nächsten Upload enthalten sein.

Buildds laden Pakete für ihre Architektur als rein binäre Uploads in das Archiv hoch. Genaugenomen sind dies die binNMUs. Sie werden jedoch normalerweise nicht als NMU bezeichnet und fügen debian/changelog keinen Eintrag hinzu.

5.11.6. NMUs gegenüber QS-Uploads

NMUs sind Uploads von Paketen durch jemand anderes als den ihnen zugewiesenen Betreuer. Es gibt noch einen anderen Upload-Typ bei dem das hochgeladene Paket nicht dem Uploader gehört: QA-Uploads. QA-Uploads sind Uploads für verwaiste Pakete.

QS-Uploads sind normalen Betreuer-Uploads sehr ähnlich: Diese können alles korrigieren, sogar kleine Probleme. Die Versionsnummerierung ist normal und es sind keine verzögerten Uploads nötig. Der Unterschied besteht darin, dass Sie nicht als Maintainer oder Uploader des Pakets aufgeführt werden. Außerdem hat der Änderungsprotokolleintrag eines QS-Uploads eine spezielle erste Zeile:

* QA upload.

Falls Sie einen NMU durchführen möchten und es so aussieht, als sei der Betreuer nicht aktiv, ist es vernünftig zu prüfen, ob das Paket verwaist ist (diese Information wird auf der Seite des Pakets im Paketverfolgungssystem "PTS" angezeigt). Beim ersten QS-Upload zu einem verwaisten Paket sollte der Betreuer auf Debian QA Group <packages@qa.debian.org> gesetzt werden. Bei verwaisten Paketen, für die noch kein QS-Upload durchgeführt wurde, ist immer noch der alte Betreuer gesetzt. Eine Liste dieser Pakete finden Sie unter https://qa.debian.org/orphaned.html.

Anstatt einen QS-Upload durchzuführen, können Sie auch erwägen, das Paket zu adoptieren, indem Sie sich selbst zum Betreuer machen. Sie benötigen von niemandem eine Erlaubnis, um ein verwaistes Paket zu adoptieren, Sie müssen sich nur selbst als Betreuer einsetzen und die neue Version hochladen (siehe Adoption eines Pakets).

5.11.7. NMUs gegenüber Team-Uploads

Manchmal korrigieren und/oder aktualisieren Sie ein Paket, weil Sie Mitglied des Paketierungs-Teams sind (das als Maintainer oder Uploader eine Mailingliste benutzt, siehe Gemeinschaftliche Verwaltung), aber Sie möchten sich selbst nicht zu den Uploaders hinzufügen, da Sie nicht planen, regulär an diesem speziellen Paket mitzuarbeiten. Falls dies mit den Leitlinien Ihres Teams in Einklang steht, können Sie einen normalen Upload durchführen, ohne direkt als Maintainer oder Uploader aufgeführt zu werden. In diesem Fall sollten Sie Ihren Änderungsprotokolleintrag mit der folgenden Zeile beginnen:

* Team upload.

5.12. Pakete bergen

"Pakete bergen" (package salvaging) ist der Prozess, mit dem man versucht, ein Paket zu retten, das zwar offiziell nicht verwaist ist, jedoch schlecht oder gar nicht gepflegt wird. Dies ist ein schwächeres und schnelleres Verfahren, als ein Paket offiziell durch die Befugnisse des MIA-Teams zu verwaisen. Das Bergen eines Pakets ist nicht als Ersatz für das MIA-Handling gedacht und unterscheidet sich insofern, als es nichts über die generelle Aktivität eines Betreuers aussagt. Stattdessen sorgt es nur für die Übertragung des Betreuerstatus eines einzelnen Pakets, wobei alle anderen Paket-, Debian-Mitgliedschafts- oder Upload-Rechte (sofern zutreffend) unberührt bleiben.

Beachten Sie, dass der Prozess nur für die aktive Übernahme der Paketbetreuung gedacht ist. Starten Sie keine Paketbergung, wenn Sie nicht beabsichtigen, das Paket für längere Zeit zu betreuen. Wenn Sie nur bestimmte Dinge reparieren wollen, aber das Paket nicht übernehmen möchten, müssen Sie den NMU-Prozess verwenden, selbst wenn das Paket für eine Bergung berechtigt wäre. Der NMU-Prozess wird in Non-Maintainer Uploads (NMUs) erläutert.

Vergessen Sie nicht: Es ist inakzeptabel, Pakete anderer zu entführen. Wenn Sie sich an diesen Bergungsprozess halten, wird er Ihnen helfen sicherzustellen, dass Ihr Vorhaben keine Entführung ist, sondern eine (legale) Bergung, und Sie können dann allen Vorwürfen der Entführung mit einer Bezugnahme auf diesen Prozess entgegentreten. Dank dieses Prozesses sollten neue Beitragende keine Angst mehr haben, Pakete zu übernehmen, die vernachlässigt oder völlig vergessen wurden.

Der Prozess ist in zwei Phasen unterteilt: In der ersten Phase stellen Sie fest, ob das fragliche Paket für den Bergungsprozess berechtigt ist. Nur wenn die Berechtigung festgestellt wurde, können Sie in die zweite Phase, das eigentliche Paketbergen, eintreten.

Für weitere Informationen, Begründungen und FAQs zur Paketbergung besuchen Sie bitte die Seite Pakete bergen im Debian-Wiki.

5.12.1. Wann es berechtigt ist, ein Paket zu bergen

Ein Paket darf geborgen werden, wenn es vom aktuellen Betreuer vernachlässigt wurde. Um festzustellen, ob ein Paket vom Betreuer wirklich vernachlässigt wurde, können die folgenden Indikatoren Hinweise darauf geben:

  • NMUs, insbesondere wenn es mehrere aufeinanderfolgende NMUs gegeben hat.

  • Gegen das Paket eingereichte Fehlerberichte haben keine Antwort vom Betreuer.

  • Die Originalautoren haben mehrere neue Versionen veröffentlicht, aber trotz dass es einen Fehlerbericht gibt, der darum bittet, die Version zu paketieren, ist dies nicht geschehen.

  • Das Paket hat Qualitätssicherungsprobleme.

Sie müssen sich selbst ein Urteil darüber bilden, ob die Kombination aus den gegebenen Faktoren eine Vernachlässigung darstellt. Wenn der Betreuer anderer Meinung ist, reicht es aus, wenn er es sagt (siehe unten). Wenn Sie sich über Ihr Urteil nicht sicher sind oder einfach auf der sicheren Seite sein wollen, gibt es einen präziseren (und konservativeren) Satz von Bedingungen auf der Paket-Bergungs-Wiki-Seite. Diese Bedingungen repräsentieren einen aktuellen Debian-Konsens bezüglich der Bergungskriterien. In jedem Fall sollten Sie Ihre Gründe erläutern, warum sie meinen, dass das Paket vernachlässigt ist, wenn Sie später den "Intent to Salvage" Fehlerbericht einreichen.

5.12.2. Wie man Pakete birgt

Wenn und nur wenn eine Paketbergung als gerechtfertigt festgestellt wurde, kann jeder potenzielle Betreuer das folgende Paketbergungsverfahren starten.

  1. Öffnen Sie einen Fehler mit dem Schweregrad "important" gegen das fragliche Paket und drücken Sie in diesem Ihre Absicht aus, das Paket zu übernehmen. Dazu sollte der Titel des Fehlers mit ITS: Paketname [3] beginnen. Sie können alternativ anbieten, nur Mitbetreuer des Pakets zu werden. Wenn Sie den Fehler melden, müssen Sie alle Maintainer, Uploader und ggf. das Paketierungsteam explizit informieren, indem Sie sie zu X-Debbugs-CC hinzufügen. Falls der (die) Betreuer generell inaktiv zu sein scheinen, informieren Sie bitte das MIA-Team, indem Sie zusätzlich mia@qa.debian.org zu X-Debbugs-CC hinzufügen. Neben dem ausdrücklichen Erwähnen Ihrer Absicht zur Bergung des Paketes nehmen Sie sich bitte auch die Zeit, Ihre Einschätzung zu der Zulässigkeit des Bergens im Fehlerbericht zu dokumentieren, indem Sie beispielsweise die von Ihnen angewendeten Kriterien und zugehörige Daten anführen, um es anderen leichter zu machen, die Situation nachzuvollziehen.

  2. In diesem Schritt müssen Sie warten, ob Einwände gegen die Bergung erhoben werden. Der Betreuer, jeder Mitbetreuer oder ein Mitglied des zugehörigen Paketierungsteams des betroffenen Pakets kann innerhalb von 21 Tagen mittels einer Antwort in dem Fehlerbericht öffentlich widersprechen, wodurch der Bergungsprozess beendet wird.

    Die derzeitigen Betreuer können Ihrer Absicht zur Bergung auch zustimmen, indem sie eine entsprechende öffentliche (signierte) Antwort an den Fehlerbericht senden. Sie können vorschlagen, dass Sie Mitbetreuer anstatt alleiniger Betreuers werden. Bei Team-gepflegten Paketen kann ein Mitglied des zugehörigen Teams Ihren Bergungs-Vorschlag akzeptieren, indem er eine signierte Bestätigung an den ITS-Fehlerbericht sendet. Alternativ können die bisherigen Betreuer Sie wiederum bitten, stattdessen neuer Mitbetreuer des Pakets zu werden. Das Team kann verlangen, dass Sie das Paket im Team belassen, Sie aber fragen oder Sie einladen, dem Team beizutreten. In all diesen Fällen, in denen Sie ein OK erhalten haben, fortzufahren, können Sie das neue Paket sofort als neuer (Mit-)Betreuer hochladen, ohne die DELAYED-Warteschlange, wie im nächsten Abschnitt beschrieben, verwenden zu müssen.

  3. Wenn nach den 21 Tagen keine Antwort vom Betreuer, einem der Mitbetreuer oder dem Team an den Fehlerbericht gesendet wurde, können Sie die neue Version des Pakets mit einer minimalen Verzögerung von sieben Tagen in die DELAYED-Warteschlange hochladen. Sie sollten den ITS-Fehlerbericht über einen Eintrag im Changelog schließen. Sie müssen auch einen nmudiff an den Fehler senden, und dabei sicherzustellen, dass Kopien an den Betreuer und alle Mitbetreuer (einschließlich des Teams) des Pakets gesendet werden, indem Sie sie in der Mail an den Fehlerbericht unter CC eintragen.

    Während der Wartezeit in DELAYED kann der Betreuer die Bergung akzeptieren, selbst hochladen oder darum bitten, den Upload abzubrechen bzw. ihn selbst abbrechen. Die letzten beiden Fälle stoppen den Bergungsprozess, jedoch muss der Betreuer dann in dem ITS Fehlereintrag seine Aktionen begründen.

5.13. Gemeinschaftliche Verwaltung

Gemeinschaftliche Verwaltung ist ein Begriff, der die gemeinsamen Verwaltungspflichten von Debian-Paketen durch mehrere Leute beschreibt. Diese Zusammenarbeit ist fast immer eine gute Idee, da sie generell in einer höheren Qualität und einer schnelleren Fehlerbehebungszeit resultiert. Es wird dringend empfohlen, dass Pakete, die die Priorität standard haben, oder Teil vom Basis-Paketsatz sind, Mitbetreuer haben.

Generell gibt es einen Hauptbetreuer und einen oder mehrere Mitbetreuer. Der Hauptbetreuer ist die Person, deren Name im Feld Maintainer der Datei debian/control steht. Mitbetreuer sind alle anderen Betreuer. Sie werden normalerweise in der Datei debian/control im Feld Uploaders aufgeführt.

In seiner grundlegendsten Form ist der Prozess, neue Mitbetreuer hinzuzufügen ziemlich einfach:

  • Richten Sie den Co-Maintainer mit Zugriff auf die Quellen ein, aus denen Sie das Paket erstellen. Im Allgemeinen bedeutet dies, dass Sie ein netzwerkfähiges Versionskontrollsystem wie Git verwenden. Salsa (siehe salsa.debian.org: Git Depots und kollaborative Entwicklungsplattform) bietet unter anderem Git-Repositories und andere kollaborative Werkzeuge.

  • Fügen Sie im Feld Uploaders im ersten Absatz der Datei debian/control den korrekten Namen und die Adresse des Mitbetreuers ein.

    Uploaders: John Buzz <jbuzz@debian.org>, Adam Rex <arex@debian.org>
    
  • Wird das PTS (Das Debian-Paketverfolgungssystem) benutzt, sollten sich die Mitbetreuer selbst für das entsprechende Quellpaket einschreiben.

Eine andere Form der gemeinschaftlichen Verwaltung stellt die Team-Verwaltung dar. Diese wird empfohlen, falls Sie mehrere Pakete mit der gleichen Entwicklergruppe verwalten. In diesem Fall müssen die Felder Maintainer und Uploaders jedes Pakets mit Vorsicht verwaltet werden. Es wird empfohlen, eines der beiden folgenden Schemen auszuwählen:

  1. Setzen Sie den Hauptverantwortlichen für das Paket in das Feld Maintainer ein. In Uploaders werden die Adresse der Mailingliste und die Team-Mitglieder, die sich um das Paket kümmern, eingetragen.

  2. Setzen Sie die Adresse der Mailingliste in das Feld Maintainer ein. Im Feld Uploaders werden die Team-Mitglieder eingetragen, die sich um das Paket kümmern. In diesem Fall müssen Sie sicherstellen, dass die Mailingliste Fehlerberichte ohne menschliches Eingreifen akzeptiert (wie Moderation für Nicht-Abonnenten).

Es ist auf jeden Fall eine schlechte Idee, automatisch alle Team-Mitglieder in das Feld Uploaders einzutragen. Es überfüllt die Paketübersicht des Entwicklers (siehe Paketübersicht des Entwicklers) mit Paketen, um die sich nicht wirklich jemand kümmert und erweckt den falschen Eindruck einer guten Betreuung. Aus dem gleichen Grund müssen sich Team-Mitglieder nicht selbst im Feld Uploaders hinzufügen, nur weil sie das Paket einmal hochgeladen haben. Sie können einen Team-Upload durchführen (siehe NMUs gegenüber Team-Uploads). Im umgekehrten Fall ist es eine schlechte Idee, ein Paket nur mit der Adresse der Mailingliste im Feld Maintainer und ohne einen Eintrag in Uploaders zu belassen.

5.14. Die Distribution Testing

5.14.1. Grundlagen

Pakete werden üblicherweise in der Distribution Testing installiert, nachdem sie in Unstable gewissen Tests unterzogen wurden.

Sie müssen auf allen Architekturen synchron sein und dürfen keine Abhängigkeiten haben, die sie nicht installierbar machen. Außerdem dürfen sie zum Zeitpunkt, an dem sie in Testing installiert werden, keine bekannten veröffentlichungskritischen Fehler haben. Auf diese Art sollte Testing immer ein potentieller Veröffentlichungskandidat sein. Bitte lesen Sie das Folgende, um weitere Einzelheiten zu erfahren.

5.14.2. Aktualisierungen von Unstable

Die Skripte, die die Distribution Testing aktualisieren, werden zweimal täglich ausgeführt, gleich nach der Installation der aktualisierten Pakete. Diese Skripte werden britney genannt. Sie generieren die Packages-Dateien für die Distribution Testing, aber dabei versuchen diese entsprechend clever zu agieren, sie versuchen jede Unstimmigkeit zu vermeiden und nur fehlerfreie Pakete zu benutzen.

Die Aufnahme eines Pakets von Unstable ist von folgendem abhängig:

  • Das Paket muss in unstable für eine bestimmte Anzahl an Tagen verfügbar sein (Siehe Auswahl Dringlichkeit des Uploads). Bitte beachten Sie, dass die Dringlichkeit „sticky“ ist, was bedeutet, dass die höchste Dringlichkeitsstufe, die seit dem vorherigen Übergang zu testing` hochgeladen wurde, berücksichtigt wird.

  • Es darf keine veröffentlichungskritischen Fehler haben (veröffentlichungskritische Fehler betreffend die in Unstable verfügbare Version, aber nicht die in Testing).

  • Es muss auf allen Architekturen verfügbar sein auf denen es vorher in Unstable erstellt wurde. Um diese Information zu prüfen, könnte Das Hilfswerkzeug dak ls von Interesse sein.

  • Es darf keine Abhängigkeiten von Paketen zerstören, die bereits in Testing verfügbar sind.

  • Die Pakete, von denen es abhängt, müssen entweder in Testing verfügbar sein oder sie müssen zur gleichen Zeit in Testing akzeptiert werden (und das werden sie, falls sie alle nötigen Kriterien erfüllen).

  • Die aktuelle Phase des Projekts, d.h. zum Beispiel, dass automatische Übergänge während des Freeze der Distribution Testing ausgesetzt werden.

Um herauszufinden ob ein Paket den Übergang nach Testing erfolgreich durchläuft oder nicht, schauen Sie in die Ausgabe des Testing-Skripts auf der Web-Seite Debian "Testing"-Distribution oder benutzen Sie das Programm grep-excuses aus dem Paket devscripts. Dieses Hilfswerkzeug kann einfach in einer crontab 5 benutzt werden, um sich selbst auf dem aktuellen Stand über den Fortschritt des Pakets nach Testing zu informieren.

Die Datei update_excuses gibt nicht immer den genauen Grund an, warum ein Paket abgelehnt wurde. Sie können es selbst herausfinden, indem Sie schauen, was durch die Aufnahme des Pakets zerstört werden würde. Die Web-Seite Debian "Testing"-Distribution stellt einige weitere Informationen über die üblichen Probleme bereit, die derartigen Ärger verursachen.

Manchmal errreichen einige Pakete Testing niemals, da die Zusammensetzung wechselseitiger Beziehungen zu kompliziert ist und durch das Skript nicht aufgelöst werden können. Im Folgenden finden Sie Einzelheiten.

Einige weitere Abhängigkeitsanalysen werden unter https://release.debian.org/migration/ dargestellt — aber seien Sie gewarnt, diese Seite zeigt auch Build-Abhängigkeiten, die von Britney nicht berücksichtigt werden.

5.14.2.1. Veraltet

Für das Testing Migrationsskript bedeutet veraltet: Es gibt verschiedene Versionen in``Unstable`` für die Release-Architekturen (mit Ausnahme der Architekturen in outofsync_arches, outofsync_arches ist eine Liste von Architekturen, die nicht mithalten ist (in britney.py), derzeit aber leer ist). Veraltet hat überhaupt nichts mit den Architekturen zu tun, die dieses Paket in Testing hat.

Sehen Sie sich dieses Beispiel an:

alpha

arm

testing

1

-

unstable

1

2

Das Paket ist auf alpha in Unstable veraltet und wird nicht nach Testing gelangen. Das Paket zu entfernen würde überhaupt nicht helfen. Das Paket ist immer noch auf alpha veraltet und wird nicht nach Testing gelangen.

Falls FTP-Master jedoch ein Paket in Unstable entfernt (hier auf arm):

alpha

arm

hurd-i386

testing

1

1

-

unstable

2

-

1

In diesem Fall ist das Paket auf allen Architekturen in Unstable aktuell (und das zusätzliche hurd-i386 tut nichts zur Sache, da es keine Release-Architektur ist).

Manchmal kommt die Frage auf, ob es möglich ist, Pakete aufzunehmen, die noch nicht auf allen Architekturen erstellt wurden: Nein. Einfach nur nein. (Außer Sie betreuen glibc oder ähnlich).

5.14.2.2. Entfernen aus Testing

Manchmal wird ein Paket entfernt, um einem anderen Paket die Aufnahme zu gewähren. Dies geschieht nur, um einem anderen Paket die Aufnahme zu gewähren, falls dies sinnvoll ist. Angenommen, a könnte z.B. nicht mit der neuen Version von b installiert werden, dann könnte a entfernt werden, um b die Aufnahme zu ermöglichen.

Natürlich gibt es einen anderen Grund, ein Paket aus Testing zu entfernen. Es ist einfach zu fehlerhaft (und ein einfacher veröffentlichungskritischer Fehler reicht dafür aus).

Wenn ein Paket außerdem aus Unstable entfernt wurde und kein Paket in Testing mehr davon abhängt, dann wird es automatisch entfernt.

5.14.2.3. Zirkulare Abhängigkeiten

Eine Situation mit der Britney nicht gut klar kommt ist, wenn Paket a von einer neuen Version des Pakets b abhängt und umgekehrt.

Ein Beispiel hierfür:

testing

unstable

a

1; depends: b=1

2; depends: b=2

b

1; depends: a=1

2; depends: a=2

Weder Paket a noch Paket b wird für die Aktualisierung berücksichtigt.

Aktuell erfordert dies einige manuelle Eingriffe des Release-Teams. Bitte kontaktieren Sie es per E-Mail an debian-release@lists.debian.org, falls dies bei einem Ihrer Pakete auftritt.

5.14.2.4. Beeinflussen eines Pakets in Testing

Im Allgemeinen gibt es nichts, was vom aktuellen Status eines Pakets in Testing von Bedeutung für den Übergang der nächsten Version von Unstable zu Testing ist, mit zwei Ausnahmen: Wenn die Anzahl der Menge an RC-Fehlern des Pakets verkleinert wird, kann das Paket migrieren auch wenn es noch veröffentlichungskritische Fehler hat. Die zweite Ausnahme ist die wenn die Version des Pakets in Testing auf den verschiedenen Architekturen nicht synchron ist. Dann kann jede Architektur auf die Version des Quellpakets aktualisiert werden. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn das Paket zuvor zwangsmäßig migriert wurden ist, die Architektur in der Datei outofsync_arches befindet oder während der Migration nach Testing überhaupt kein Binärpaket dieser Architektur in Unstable vorhanden war.

Zusammengefasst heißt das: Der einzige Einfluss eines Pakets, das sich in Testing befindet, auf eine neue Version des gleichen Pakets besteht darin, dass die neue Version leichter aufgenommen werden kann.

5.14.2.5. Einzelheiten

Falls Sie die Einzelheiten interessieren, hier ein paar Erklärungen wie Britney funktioniert:

Die Pakete werden betrachtet, um festzulegen, ob Sie gültige Kandidaten sind. Daraus werden die update excuses (Gründe für eine Nicht-Aktualisierung) erzeugt. Die häufigsten Gründe warum ein Paket nicht berücksichtigt wird lauten: zu neu, zu viele veröffentlichungskritische Fehler oder auf einigen Architekturen veraltet. Für diesen Teil von Britney verfügen die Veröffentlichungsverwalter über Druckmittel verschiedener Stärke (Hinweise genannt, siehe unten), um eine Berücksichtigung des Pakets durch Britney zu erzwingen.

Nun kommt der komplexere Teil: Britney versucht, Testing mit den gültigen Kandidaten zu aktualisieren. Dazu versucht Britney jeden gültigen Kandidaten zur Distribution Testing hinzuzufügen. Falls die Zahl nicht installierbarer Pakete in Testing sich nicht erhöht, wird das Paket akzeptiert. Ab diesem Zeitpunkt wird das Paket als Teil von Testing betrachtet, so dass alle anschließenden Tests zur Installierbarkeit dieses Paket einbeziehen. Hinweise des Release-Teams werden, abhängig vom genauen Typ, vor diesem Hauptdurchlauf verarbeitet.

Falls Sie weitere Einzelheiten suchen, können Sie unter https://release.debian.org/britney/update_output/ nachsehen.

Die Hinweise sind unter https://release.debian.org/britney/hints/ verfügbar. Dort finden Sie auch die Beschreibung dazu. Mit den Hinweisen kann das Debian Release-Team Pakete blockieren oder entsperren, Paketmigration nach Testing vereinfachen oder auch erzwingen, Pakete aus Testing entfernen, Uploads genehmigen für Direkte Aktualisierungen für Testing oder die Dringlichkeit überschreiben.

5.14.3. Direkte Aktualisierungen für Testing

Die Distribution Testing wird, den genannten Regeln folgend, mit Paketen aus Unstable gespeist. In einigen Fällen ist es jedoch nötig, Pakete hochzuladen, die nur für Testing erstellt wurden. Dafür empfiehlt es sich, nach testing-proposed-updates hochzuladen.

Merken Sie sich, dass dorthin hochgeladene Pakete nicht automatisch verarbeitet werden, sie müssen erst durch die Hand des Veröffentlichungsverwalters gehen. Daher sollten sie besser über einen triftigen Grund verfügen, dorthin hochzuladen. Um zu erfahren, was in den Augen der Veröffentlichungsverwalter ein triftiger Grund ist, sollten sie die Anweisungen lesen, die diese reglemäßig auf debian-devel-announce@lists.debian.org verteilen.

Sie sollten nicht auf testing-proposed-updates hochladen, wenn Sie Ihre Pakete über Unstable aktualisieren können. Wenn Sie dies nicht können (z. B. weil Sie eine neuere Entwicklungsversion in Unstable haben), dann können Sie diese Option verwenden. Selbst wenn ein Paket eingefroren ist, sind Aktualisierungen über Unstable möglich, wenn beim Hochladen über Unstable keine neuen Abhängigkeiten entstehen.

Versionsnummern werden üblicherweise durch Anhängen von +debXuY ausgewählt, wobei X die Major-Release-Nummer von Debian und Y eine bei 1 beginnende Nummer ist, die hochgezählt wird, z.B. 1:2.4.3-4+deb12u1.

Bitte stellen Sie sicher, dass Sie alle folgenden Punkte für Ihrem Upload beachtet haben:

  • Vergewissern Sie sich, dass Ihr Paket wirklich testing-proposed-updates durchlaufen muss und nicht über Unstable gehen kann.

  • Achten Sie darauf, dass Sie nur die kleinstmögliche Menge von Änderungen eingefügt haben.

  • Sorgen Sie dafür, dass das Änderungsprotokoll eine entsprechende Erklärung enthält.

  • Überzeugen Sie sich, dass Sie den Codenamen der Veröffentlichungen von Testing (z.B. trixie) als Zieldistribution eingetragen haben.

  • Prüfen Sie nach, ob Sie Ihr Paket in Testing und nicht in Unstable getestet haben.

  • Gehen sie sicher, dass Ihre Versionsnummer höher als die Version in Testing und testing-proposed-updates ist und niedriger als in Unstable.

  • Fragen Sie im Vorfeld die Veröffentlichungsmanager nach einer Erlaubnis.

  • Nach dem Hochladen und erfolgreichen Erstellen auf allen Plattformen kontaktieren Sie das Release-Team unter debian-release@lists.debian.org und ersuchen Sie es um Genehmigung Ihres Uploads.

5.14.4. Häufig gestellte Fragen

5.14.4.1. Was sind veröffentlichungskritische Fehler und wie werden diese gezählt?

Alle Fehler mit einem höheren Schweregrad werden standardmäßig als veröffentlichungskritisch angesehen. Aktuell sind dies Fehler der Schweregrade critical, grave und serious.

Von solchen Fehlern wird angenommen, dass sie einen Einfluss darauf haben, ob das Paket mit dem Stable-Release von Debian veröffentlicht wird: Im Allgemeinen würde ein Paket, das offene veröffentlichungskritische Fehler hat, nicht nach Testing gelangen und demzufolge nicht in Stable veröffentlicht werden.

Als Unstable-Fehleranzahl werden alle veröffentlichungskritischen Fehler gezählt, die für eine Paket-/Versions-Kombination markiert sind, welche in Unstable für eine Release-Architektur verfügbar ist. Die Fehleranzahl in Testing ist analog dazu definiert.

5.14.4.2. Wie kann das Installieren eines Pakets in Testing andere Pakete möglicherweise beschädigen?

Die Struktur der Distributionsarchive ist so aufgebaut, dass Sie nur eine Version eines Pakets enthalten kann. Ein Paket wird durch seinen Namen definiert. Wenn also das Quellpaket acmefoo zusammen mit seinen Binärpaketen acme-foo-bin, acme-bar-bin, libacme-foo1 und libacme-foo-dev nach Testing installiert wird, wird die alte Version entfernt.

Die alte Version könnte jedoch ein Binärpaket mit einem alten Soname einer Bibliothek bereitstellen, wie libacme-foo0. Das Entfernen der alten acmefoo wird libacme-foo0 entfernen, was alle Pakete beschädigt, die davon abhängen.

Offenbar betrifft dies hauptsächlich Pakete, die sich ändernde Zusammenstellungen von Binärpaketen in unterschiedlichen Versionen bereitstellen (wiederum hauptsächlich Bibliotheken). Es wird jedoch außerdem Pakete betreffen, deren Versionsabhängigkeiten über die Varianten ==, <= oder << deklariert wurden.

Wenn sich die Zusammenstellung von Binärpaketen, die von einem Quellpaket bereitgestellt werden, auf diese Weise ändert, müssen alle Pakete, die von den alten Programmen abhängen, aktualisiert werden, damit sie stattdessen von den neuen Programmen abhängen. Da das Installieren eines solchen Quellpakets in Testing alle Pakete beschädigt, die in Testing davon abhängen, ist nun auf Folgendes zu achten: All die abhängigen Pakete müssen aktualisiert werden und selbst bereit zur Installation sein, so dass sie nicht beschädigt werden. Sobald alles bereit ist, ist normalerweise ein manuelles Eingreifen des Veröffentlichungsverwalters oder eines Assistenten nötig.

Falls Sie Probleme mit wie hier dargestellten komplizierten Gruppen von Paketen haben, kontaktieren Sie debian-devel@lists.debian.org oder debian-release@lists.debian.org, um Hilfe zu erhalten.

5.15. Das Archive von Stable Backports

5.15.1. Grundlagen

Wenn ein Paket die Distribution testing erreicht hat dann ist es für jede Person in Debian mit Upload Berechtigungen (Siehe nachstehende Infos) möglich einen Backport dieses Paketes zu bauen und nach stable-backports hoch zu laden, dies ermöglicht eine einfache Installation eines Paketes aus testing auf einem System was der stable Distribution folgt.

Man sollte eine Version eines Pakets erst dann nach stable-backports hochladen, wenn die passende Version bereits das testing Archiv erreicht hat.

5.15.2. Ausnahmen von der erst-testing Regel

Die einzige Ausnahme von der oben genannten Regel besteht, wenn es einen wichtigen Sicherheitsfix gibt, der einen schnellen Upload rechtfertigt: In einem solchen Fall besteht keine Notwendigkeit, den Upload des Sicherheitsfixes in das stable-backports Archiv zu verzögern. Es wird jedoch dringend empfohlen, das Paket zunächst in „unstable“ zu reparieren, bevor ein Fix in das stable-backports Archiv hochgeladen wird.

5.15.3. Wer kann Pakete im Stable-Backports Archiv verwalten?

Es ist nicht unbedingt Aufgabe des ursprünglichen Paketbetreuers, die stable-backports Version des Pakets zu pflegen. An sich kann dies jeder tun und man braucht dazu nicht einmal die Genehmigung des ursprünglichen Paketbetreuers. Es empfiehlt sich jedoch, sich zunächst mit dem ursprünglichen Betreuer des Pakets in Verbindung zu setzen, bevor Sie versuchen, mit der Portierung eines Pakets in stable-backports zu beginnen. Der Paketbetreuer kann den Wunsch haben selbst den Backport selbst zu tätigen, oder Ihnen helfen den Backport zu erstellen. Es ist beispielsweise nicht ungewöhnlich, einen Patch auf die instabile Version eines Pakets anzuwenden, um dessen Rückportierung zu erleichtern.

5.15.4. Wann kann man damit beginnen Pakete nach stable-backports hoch zu laden?

Ein neues stable-backports wird vor dem Freeze der nächsten stable Suite erstellt. Allerdings ist ein Hochladen dorthin bis zum Ende des Freeze-Zyklus nicht gestattet. Das stable-backports Archiv wird normalerweise einige Wochen vor der endgültigen Veröffentlichung der nächsten stable Suite geöffnet, es macht jedoch keinen Sinn etwas hoch zu laden, bis die Veröffentlichung tatsächlich erfolgt ist.

5.15.5. Wie lange muss ein Paket betreut werden wenn es nach stable-backports geladen worden ist?

Das stable-backports Archiv wird während des gesamten Lebenszyklus der Debian stable Suite zur Pflege von Fehler- und Sicherheitsprobleme betreut. Daher impliziert ein Upload auf stable-backports die Bereitschaft, das zurückportierte Paket für die Dauer der stable Suite zu betreuen, was voraussichtlich etwa drei Jahre nach der ersten Veröffentlichung sind.

Die Person, die nach Backports hochlädt, sollte sich auch für Security Fixes der zurückportierten Pakete während der Lebensdauer von „stable“ verantwortlich sehen.

Es ist zu beachten, dass stable-backports nicht Teil der LTS oder ELTA Initiative ist. Die FTP-Master von stable-backports werden das Repository stable-backports für Uploads schließen sobald stable das Ende das Lebenszyklus (EOF) erreicht hat (Z.B. wenn stable nur noch durch das LTS-Team verwaltet wird). Dadurch erfolgt keine weitere Bearbeitung von Paketen in stable-backports nach dem offiziellen Ende das Lebenszykluses der Suite stable da keine neueren Uploads mehr akzeptiert werden.

5.15.6. Wie oft sollte man ein Paket nach stable-backport hochladen?

Die Pakete in Backports sollen den Entwicklungen im Testing folgen. Daher wird erwartet, dass jede bedeutende Aktualisierung in „testing“ einen Upload in „stable-backports“ auslöst, bis das neue „stable“ Release veröffentlicht wird. Bitte portieren Sie kleinere Versionsänderungen jedoch nicht ohne für den Benutzer sichtbare Änderungen oder Fehlerbehebungen nach Backports.

5.15.7. Wie kann man mehr über das Zurückportieren erfahren?

Auf der Webseite Wie man beitragen kann können Sie mehr zu dieser Frage erfahren.

Es wird auch empfohlen die Frequently Asked Questions (FAQ) zu lesen.