Debian Weekly News - 31. August 2004

Willkommen zur 34. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. In einem Interview bestätigte Timothee Besset von id Software, dass er die Debian Distribution möge. In einer anderen Besprechung erklärt Leo Spalteholz, wie er versucht habe Debian zu entkommen und zu einer »einfacheren« Distribution zu wechseln, aber wieder bei Debian gelandet sei.

Aufteilen der »Packages«-Datei. Daniel Ruoso fragte sich, wie er einen 486 mit 8 MB RAM in Unstable nur mit PPP über die serielle Schnittstelle aktuell halten könne. Er schlug vor, die Packages-Datei nach Abschnitten aufzuteilen, so dass die Clients mit kleineren Dateien arbeiten könnten. Peter Eisentraut behauptete, dass die sources.list-Datei mit mehr als 30 Abschnitten unwartbar würde. Er ergänzte, dass bis auf sehr spezialisierte Clients die meisten wahrscheinlich sowieso alle Abschnitte einbinden müssten.

Standard 2.4-Kernel für Sarge? Dann Frazier schlug vor, 2.4.27 als den 2.4er-Kernel für alle Architekturen mit 2.4er Kerneln in der kommenden Veröffentlichung zu verwenden. Das stärkste Argument sei, dass diese Version mehrere Architekturen von sich aus unterstütze und Binärpakete für alle Architekturen, die 2.4 unterstützt, bereits verfügbar seien. Joey Hess ergänzte eine d-i kernel Aktualisierungs-Checkliste und Steve Langasek stimmte zu, dass dies der richtige Weg sei.

Debian-Cloaks auf Freenode. Göran Weinholt verkündete, dass er der neue Gruppenkontakt für Debian auf dem freenode-IRC-Netzwerk sei. Er sei derzeit der einzige und solle eine Art Vermittler zwischen dem Debian-Projekt und den Freenode-Mitarbeitern sein. Hauptgrund für sein ehrenamtliches Engagement sei es, dass wir Cloaks für alle interessierten Debian-Entwickler, deren Spitznamen registriert seien, zum Laufen bekämen.

Sarge-Veröffentlichungsaktualisierung. Steve Langasek schickte eine Aktualisierung über die kommende Sarge-Veröffentlichung ein. Mehrere Bibliothekswechsel seien beendet und brächten u.a. GIMP 2.0 nach Sarge. Der Ansturm von neuen Paketen sei noch wesentlich stärker ausgefallen als erwartet, und habe so das buildd-Netzwerk sehr beschäftigt gehalten. Die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehler sei niedriger als letztes Mal, aber nicht so niedrig wie erhofft. Es gebe also Fortschritte hin zur Veröffentlichung, aber es gehe langsamer voran als erwartet.

Was gibt's Neues in Sarge? Bartosz Fenski fragte nach den wichtigsten Änderungen zwischen Woody und Sarge. Kevin McCarty nannte mehrere Pakete, die auf neuere Versionen aktualisiert oder hinzugefügt würden. Darunter seien GNOME 2.6, KDE 3.2, GIMP 2, Firefox und Thunderbird, Linux 2.6 und OpenOffice.org.

Einstellung der ursprünglichen Entwicklung Daniel Burrows fragte sich, ob er das Entfernen von noteedit, einem Musik-Editor für KDE, beantragen solle, da der Originalautor sich entschieden habe, die Entwicklung einzustellen. Er habe das Paket bereits verwaist, da es auch in Debian nicht mehr vernünftig gewartet worden sei. Roland Stigge bemerkte die schöne Liste an Import- und Exportformaten und erinnerte daran, dass ein Debian-Paket in der Stable-Veröffentlichung sich im Laufe seines Lebens nicht viel ändere.

Veraltete Pakete für Contrib und Non-Free. Jeroen van Wolffelaar erinnerte die Betreuer von Paketen in Contrib und Non-Free daran, dass sie verantwortlich dafür seien, alle unterstützten Architekturen synchron zu halten. Neuere Versionen dieser Pakete könnten sonst nicht zur gleichen Zeit wie Sarge veröffentlicht werden. Diese Pakete könnten nicht automatisch gebaut werden.

Tomcat4 läuft unter experimentellem Debian-Kaffe auf PowerPC. Arnaud Vandyck schrieb, dass die freie Java-Umgebung einen wichtigen Meilenstein erreicht habe. Er behauptete, dass freie Java-Umgebungen in einigen Fällen deutlich besser seien als proprietäre, obwohl die freien Umgebungen noch nicht so umfangreich seien. Nachdem er mehrere Probleme mit IBMs proprietärem JDK auf der PowerPC-Architektur erlebt habe, schaffte er es, mit der freien Umgebung Tomcat4 zum Laufen zu bekommen.

GNU/Linux auf dem Desktop. KDE-Entwickler Kévin Ottens und Peter Rockai sprachen über ihre Arbeit am Kalyxo-Projekt, das zum Ziel habe, die KDE-Integration in Debian-Systemen zu verbessern und KDE mit nicht-KDE Anwendungen besser zusammenarbeiten zu lassen. Sie arbeiteten auch an einem gemeinsamen Gesamteindruck, daher paketierten sie auch die qt-gtk-engine für Debian-Benutzer.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. »Debian package a day« stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor.

Verwaiste Pakete. 12 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 184 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept »Freie Software« unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Adrian von Bidder und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann übersetzt.