Debian Weekly News - 7. September 2004
Willkommen zur 35. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Wir wurden über eine Debian-Übersetzungsparty am 11. September in einem Ort in der Nähe von Mailand (Italien) informiert. Vor kurzem hat Lars Wirzenius den Artikel Debian Lessons, der Erfahrungen aus der Leitung und Organisation des Debian-Projekts zusammenfasst, aktualisiert. Die »Hong Kong Aircrew Officers Association« verriet, dass sie Debian benutzten, wegen der schnellen Einrichtung.
Ärger bei der Sparc-Aktualisierung. Joshua Kwan
bemerkte,
dass man auf Sparc-Rechnern derzeit nicht von Woody auf Sarge mittels
dist-upgrade
aktualisieren könne ohne den Kernel zu
aktualisieren, da sich glibc beschwere und nicht installiert werden könne.
Um den Kernel zu aktualisieren, müsse man allerdings zuerst eine neue
glibc erhalten. Steve Langasek bat ihn, Übergangskernel zu
erstellen, wie sie auch für echte
i386-Maschinen
benötigt würden.
Testing-Migration enthüllt. Andreas Barth erklärte einige Teile der Testing-Migrations-Skripte, die für Paketbetreuer von Interesse sind. Insbesondere erklärte er, was »outdated on ...« bedeute und wie Pakete in Testing die Migration neuerer Versionen beeinflussten. Manuelle Fingerzeige seien auch für Pakete mit zirkulären Abhängigkeiten nötig.
Konfiguration der Authentifizierungsmethoden. Fabio
Tranchitella
berichtete, dass Giuseppe Sacco und er an zwei kleinen Werkzeugen
arbeiteten, um die PAM-Modul-Konfiguration zu aktualisieren und um
/etc/nsswitch.conf
zu verwalten. Ihr Ziel sei die automatische
Konfiguration der PAM-Module
und des
NSS-Services für LDAP, NIS+
und andere Netzumgebungen.
Unterstützung von systemweiten Umgebungsvariablen. Sami
Dalouche
fragte sich, ob Debian einen zu Gentoos env-update
ähnlichen Mechanismus besitze. Daniel Burrows
wies auf das
Debian
Richtlinien-Handbuch hin, das besage, dass Programme nicht von
Umgebungsvariablen abhängen dürften, um vernünftige Standardeinstellungen zu
erhalten, da nicht alle Shells systemweite Konfigurationsdateien unterstützten,
in denen diese Variablen gesetzt werden könnten.
Entfernung nicht-freier RFC-Dateien. Anibal
Monsalve Salazar
fragte
sich, ob er RFC-Dateien auch aus dem .orig.tar.gz
-Archiv
entfernen müsse, da ihre Lizenzen nicht mit den
Debian Richtlinien für Freie
Software verträglich seien. Stephen Frost
ergänzte,
dass er stattdessen die Quellautoren bitten solle, die Dateien zu entfernen und
Peter Eisentraut
erklärte, dass die Quellautoren die Entfernung als Akt der Wertminderung
des Gesamtpaketes empfinden könnten.
Inoffizielles buildd-Netzwerk abgeschaltet. Goswin von Brederlow erklärte, dass das inoffizielle buildd-Netzwerk, an dem er beteiligt sei, abgeschaltet wurde. Zur Begründung führte er aufgekommene Bedenken angesichts von Entwicklern, die Pakete signierten, welche auf Systemen gebaut wurden, die weder den Entwicklern gehörten noch vom offiziellen buildd-Netzwerk akzeptiert würden, an. Ingo Jürgensmann ergänzte, dass dieses Netzwerk den Betreuern geholfen habe, ihre Pakete nach Sarge zu bekommen und die tiff3g-Umstellungen zu beschleunigen.
Nicht baubare Pakete in Sarge. Bastian Blank berichtete über 250 Pakete, die derzeit nicht in einer reinen Sarge-Umgebung bauten. Er verwendete ein temporäres i386-buildd-Netzwerk. Nur einige Baufehler seien das Ergebnis von Bau-Abhängigkeiten, die in Sarge nicht erfüllt werden könnten.
Cron-Skripte serialisieren. Abdullah Ramazanoglu schlug vor, die »daily«-, »weekly«- und »monthly«-Cron-Skripte zu serialisieren, so dass diese niemals parallel abliefen. Seine Lösung enthielte zwei »daily«-Skripte, die als letztes vom täglichen Lauf aufgerufen würden und dann entschieden, ob der wöchentliche oder monatliche Schwung an Skripten gestartet werden müsste. Später bemerkte er, dass dies von fcron bereits so erledigt werde.
Debian lehnt SenderID ab. Das Debian-Projekt gab bekannt, dass es unter den derzeitigen Lizenzbedingungen SenderID weder implementieren noch nutzen könne. Debian wäre aufgrund des Gesellschaftsvertrages sogar gezwungen, die Unterstützung für SenderID aus Software zu entfernen, die von Debian paketiert werde und dies unterstütze. Diese Aussage stärke die Position der Apache Software Foundation.
Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable-Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- gnomad2 -- Verwaltung einer Creative Labs Nomad Jukebox.
- kst -- KDE-Anwendung zur Darstellung wissenschaftlicher Daten.
- linphone -- Sip-Telefon.
- matroxset -- Wechsel von Ausgabe-Modi, einschließlich TV-Out, von Matrox-Grafikkarten.
- mlmmj -- Mailserver-unabhängige Mailinglisten-Verwaltung.
- tinyca -- Grafisches Frontend für eine einfache »Certification Authority«.
- ttf-uralic -- Truetype-Zeichensätze für kyrillisch basierte uralische Sprachen.
- wzdftpd-mod-perl -- Perl-Modul für wzdftpd.
- xmms-jackasyn -- JACK-Ausgabe-Plugin für xmms.
Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. »Debian package a day« stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor.
- lilypond -- Programm zum Drucken von Notenblättern.
- labrea -- »klebriger« Honigtopf (»honeypot«) und IDS.
- pwgen -- Automatischer Passwort-Generator.
- an -- Sehr schneller Anagramm-Generator.
Verwaiste Pakete. 1 Paket wurde diese Woche aufgegeben und benötigt einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 176 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept »Freie Software« unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.
- zonecheck -- DNS-Konfigurationsüberprüfung. (Fehler #270249)
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Tilman Koschnick, Bastian Kleineidam und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Frank Lichtenheld übersetzt.