Nachrichten des Debian-Projekts - 8. Oktober 2008
Willkommen zur 12. Ausgabe der DPN in diesem Jahr, dem Newsletter der
Debian-Gemeinschaft.
Einige der in dieser Ausgabe behandelten Themen sind:
- Notizen vom DPL
- Was Sie für Lenny tun können
- 500.000er Fehler gemeldet
- ... und vieles mehr.
Notizen vom DPL
Steve McIntyre verschickte eine weitere Notizen vom DPL
-E-Mail. Sein erstes Thema war die kürzlich
beendete achte Debian-Konferenz in Argentinien. Obwohl viele Entwickler und
Beitragende nicht dorthin fahren konnten, betrachtet er sie als erfolgreiche
Konferenz. Er dankte insbesondere dem Video-Team, das dieses Jahre
eine fantastische Arbeit hinlegte und die meisten der Sitzungen sowohl
als Videostrom bereitstellten, als auch Fragen via Internet Relay Chat
weiterleitete
. Steve freut sich bereits auf die Debian-Konferenz im
nächsten Jahr, die in der Region Extremadura in Spanien stattfinden wird.
Er fasste dann die Ergebnisse des diesjährigen Google Summer of Codes, einem Projekt, bei dem Studenten an bestimmten Frei-Software-Projekten mitarbeiten und von Google bezahlt werden, zusammen. Debian erhielt 13 Projektpositionen. Elf dieser Projekte wurden erfolgreich beendet (unglücklicherweise musste der Rest aufgrund unvorhergesehener Probleme aussteigen).
Steve schloss mit einer kurzen Zusammenfassung über die kommende stabile
Veröffentlichung Lenny
. Vorbereitungen für einen
Veröffentlichungskandidaten des Debian-Installers sind in Arbeit und die
Veröffentlichungshinweise nehmen Form an. Es gibt aber noch viele
veröffentlichungskritische Fehler, die behoben werden müssen.
Was Sie für Lenny
tun können
Unglücklicherweise wurde Debian GNU/Linux 5.0 Lenny
noch nicht
veröffentlicht. Alexander Reichle-Schmehl erklärte kurz die Probleme und führte einige offene Punkte auf, die
gelöst werden müssten, bevor Lenny freigegeben werden könne. Er wies
darauf hin, dass selbst einfache Benutzer
(d.h. jeder
) helfen
könne.
Nachdem die meisten Veröffentlichungsblockaden und -ziele erledigt wurden – darunter Übergänge auf neuere Compiler, Bibliotheken und andere Werkzeuge – hat die Entwicklung ihre Schlussphase erreicht, in der die letzten veröffentlichungskritischen Fehler behoben, Upgrade-Tests durchgeführt und die Veröffentlichungshinweise geschrieben werden müssen. Alexander gab einen kurzen Überblick darüber, wie Upgrade-Tests durchgeführt werden müssten, was er später in seinem Blog aktualisierte, und zeigte auch weitere Möglichkeiten zu helfen auf, wie dem Schreiben und Übersetzen der Veröffentlichungshinweise.
Dann kategorisierte er die verbliebenen Fehler, während Lucas Nussbaum eine detaillierte Liste der verbliebenen Fehler erstellte.
In diesem Zusammenhang sei gemeldet, dass Franklin Piat eine Liste an Dingen erstellt hat, die Benutzer langfristig erledigen könnten, um beim Testen von Debian zu helfen.
500.000ter Fehler gemeldet
Christian Perrier bemerkte, dass der 500.000te Fehler an Debians Fehlerdatenbank berichtet wurde. Darin bittet Nobuhiro
Iwamatsu (岩松 信洋) um eine Funktionalität für das
Common Debian Build System
, einem Werkzeug um Debian-Pakete zu
erstellen, und stellt sogar einen Patch bereit.
Lucas Nussbaum stellte dankenswerterweise einige Statistiken bereit. Von diesen 500.000 Fehlern wurden fast 410.000 bereits behoben.
Christian bemerkte auch, dass die Lebendigkeit der Fehlerdatenbank von Debian ein Anzeiger für die Lebendigkeit der Entwicklung in Debian sei (die aktuelle Rate der gemeldeten Fehler ist rund 60.000 Fehler pro Jahr für insgesamt 24.000 Pakete in der Distribution, nur 2,5 Fehler pro Jahr und Paket).
Daher sind die Debian-Entwickler stolz darauf, dass sie 500.000 Gelegenheiten hatten, mit ihren Benutzern in Kontakt zu treten. Natürlich sind sie auch stolz darauf, dass 410.000 dieser Fehler bereits geschlossen sind und nur 250 der verbliebenen Fehler für die nächste Veröffentlichung kritisch sind.
Valid-Until
-Feld in Release-Dateien
Während die aktuelle Archiv-Struktur die Einschleusung von böswilligen
Paketen mittels eines digitalen Vertrauenspfades (z.B. bei einem
schlechten Spiegel
) verhindert, hat sie immer noch einen kleines
Problem. Ein möglicher Angreifer könnte eine veraltete Release-Information
verwenden, um Leute zur Verwendung eines veralteten Spiegels zu zwingen, bei
dem noch die neusten Sicherheitsaktualisierungen fehlen. Um dieses Problem
anzugehen hat Jörg Jaspert ein Feld valid until
(gültig bis) zu den Release-Informationen
hinzugefügt. APT (oder andere Paketverwalter) können überprüfen, ob die
auf dem Spiegel verfügbaren Daten aktuell sind. Die Arbeit an der Integration
dieser Funktionalität in den Apt-Paketverwalter und darauf basierenden
Werkzeugen hat bereits begonnen, allerdings bleiben einige Fragen ungelöst.
Sprachauswahl während einer NAS-Installation
Martin Michlmayr berichtete, dass aufgrund von Änderungen der internen Struktur des Debian-Installers es jetzt möglich sei, die Sprache (und das daraus resultierende System) für Installationen von NAS-Maschinen auszuwählen. Installationen von NAS-Geräten ohne Monitor erfolgen typischerweise mittels SSH aus der Ferne und bisher wurde das Netz gestartet, nachdem die Sprache bereits ausgewählt wurde und daher war die Möglichkeit, die Sprache interaktiv auszuwählen, für solche Geräte deaktiviert. Aufgrund von Änderungen in der Komponente für die Auswahl der Standorteinstellungen kann diese Funktionalität jetzt für diese Art von Geräten aktiviert werden.
m68k auf debian-ports umgezogen
Nachdem die M68k-Portierung sowohl die Veröffentlichungskriterien für Etch als auch für Lenny nicht erfüllt hat, wurde die wanna-build-Instanz von der Debian-Infrastruktur auf Debian-Ports umgestellt. Dies ist ein notwendiger Schritt, bevor M68k aus dem Archiv entfernt werden kann. Buildd.Net unterstützt die Architektur noch und ist bereits angepasst worden. Die M68k-Portierung war eine der beiden ersten Portierung der ersten Debian-Veröffentlichung, Debian 2.0 (die andere war i386).
Weitere Nachrichten
Christian Perrier veröffentlichte die endgültige Anzahl an Sprachen, die in der kommenden Veröffentlichung des Debian-Installers unterstützt werden. Insgesamt 63 Sprachen werden unterstützt, dies sind fünf mehr als in der aktuellen Veröffentlichung.
Das langfristige Ziel, die Dokumentation von /usr/doc nach /usr/share/doc zu verschieben, wie dies vom Dateisystem-Hierarchie-Standard empfohlen wurde, ist endlich erreicht worden.
Christian Perrier bemerkte auch, dass dem Team, das an Apt (dem zentralen Paketverwalter von Debian und Debian-basierten Distributionen) arbeitet, Mitarbeiter fehlten und es Hilfe bedürfe.
Linux Kongress 2008
Von Donnerstag, den 9. Oktober, bis Freitag, den 10. Oktober, wird das Debian-Projekt mit einem Stand an dem Linux-Kongress 2008 in Hamburg in Deutschland teilnehmen. Bitte schauen Sie auf die zugehörige Veranstaltungsseite für weitere Details.
Technical Dutch Open Source Event 2008
Von Samstag, den 25. Oktober bis Sonntag, den 26. Oktober, wird das Debian-Projekt mit einem Stand an der Technical Dutch Open Source Event (T-DOSE) in Eindhoven in den Niederlanden teilnehmen. Bitte schauen Sie auf die zugehörige Veranstaltungsseite für weitere Details.
Neue Entwickler
Sechs Bewerber wurden seit der letzten Ausgabe der Debian Projekt-Nachrichten als Debian-Entwickler akzeptiert. Bitte begrüßen Sie Tobias Grimm, Chris Lamb, Manuel Prinz, Patrick Schoenfeld, Sandro Tosi, Jan Wagner and Barry deFreese in unserem Projekt!
Wichtige Debian-Sicherheitsankündigungen
Das Sicherheitsteam von Debian veröffentlichte unter anderem Ankündigungen für die folgenden Pakete: Openssh, Twiki, Phpmyadmin, Horde3, Mplayer, Lighttpd, Squid und Php5. Bitte lesen Sie diese sorgfältig und ergreifen Sie die notwendigen Maßnahmen.
Bitte beachten Sie, dass dies eine Auswahl der wichtigsten Sicherheitsankündigungen der letzten zwei Wochen ist. Falls Sie immer auf dem neusten Stand bei den Sicherheitsankündigungen des Sicherheitsteams von Debian bleiben müssen, abonnieren Sie unsere Mailingliste für Sicherheitsankündigungen.
Einen Blick wert
(Unter anderem) wurden die folgenden Pakete zum Unstable-Archiv von Debian hinzugefügt:
- 9mount-dbg — plan9 filesystem (v9fs) user mount utilities (debug)
- acpitool-dbg — command line ACPI client (debug)
- amule-emc — list ed2k links inside emulecollection files
- dosfstools-dbg — utilities for making and checking MS-DOS FAT filesystems (debug)
- gameclock — a simple chess clock to track time in real life games
- gnupg-pkcs11-scd-dbg — GnuPG smart-card daemon with PKCS#11 support (debug)
- jags — Just Another Gibbs Sampler for Bayesian MCMC simulation
- libfwbuilder8 — Firewall Builder API library
- libfwbuilder8-dbg — Firewall Builder API library (debugging version)
- libgammu4 — Mobile phone management library
- libgammu4-dbg — Mobile phone management library - debugger symbols
- netdiscover-dbg — active/passive network address scanner using arp requests (debug)
- poedit-dbg — gettext catalog editor (debug)
- python-crack — transitional package from python-crack to python-cracklib
- python-django-registration — A user-registration application for Django
- qt4-qmake — Qt 4 qmake Makefile generator tool
- rawstudio-dbg — open source raw-image converter (debug)
- ttf-linux-libertine — The Linux Libertine family of free fonts
- twiki-ldapcontrib — LDAP services for TWiki
- tworld-data — Chip's Challenge Game Engine Emulation
ddclient (ein Hilfswerkzeug zum Zugriff auf Heim-Server trotz dynamischer
IP), FlameRobin (eine GUI zur Administration von Firebird/Interbase-SQL-Servern) und logstalgia (ein pong-artiger Apache-Protokollbetrachter) wurden von
Debian Package of the Day
(Debian-Paket des Tages) vorgestellt.
Arbeit-bedürfende Pakete
Momentan sind 444 Pakete verwaist und 125 Pakete stehen zur Adoption bereit. Bitte werfen Sie einen Blick auf die aktuellen Berichte, falls es Pakete gibt, die Sie interessieren, oder betrachten Sie die komplette Liste der Pakete, die Hilfe benötigen.
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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.
Diese Ausgabe der Nachrichten für das Debian-Projekt wurde von Ari Pollak, Ingo Juergensmann, Christian Perrier und Alexander Reichle-Schmehl erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann übersetzt.