Debian Weekly News - 20. Juni 2006

Willkommen zur 25. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Matt Brown erzeugte einen Satz von Einhüll-Skripten (wrapper scripts) für sbuild und debarchiver, um hochgeladene Pakete automatisch zu bauen. Isaac Clerencia berichtete, dass das Rathaus von Zaragoza eine Thin-Client-Lösung basierend auf Debian in sechs älteren Zentren einsetze.

Platz der Homepage in der Paketbeschreibung. Kai Hendry wies darauf hin, dass die Art und Weise, wie URLs in der Paketbeschreibung aufgeführt werden, ein Hack sei, auf den in der Praxis üblicherweise von der Entwicklerreferenz abweiche. Margarita Manterola schlug vor, erst dpkg mit einem Homepage-Feld auszustatten, um dieses Problem in den Richtlinien zu adressieren. Raphaël Hertzog empfahl schließlich, dass dieses Meta-Feld in einer Web-Anwendung des collaborative repository of meta information (gemeinsames Depot für Metainformationen) für Pakete eingearbeitet werden solle.

Konferenz der Debian-Gemeinschaft in Italien. Marco Bertorello gab bekannt, dass die Debian-Gemeinschaft-Konferenz am 16. und 17. September in Venedig, Italien, stattfinde. Diese Konferenz werde von der italienischen Debian-Gemeinschaft organisiert und richte sich an Benutzer, Entwickler, Übersetzer und alle, die Debian liebten.

Über das Komprimieren von PDF-Dateien. Yaroslav Halchenko bemerkte, dass rund die Hälfte der mit Debian Unstable vertriebenen PDF-Dateien in .pdf.gz-Dateien komprimiert seien und nicht leicht mit häufig verwendeten PDF-Leseprogrammen gelesen werden könnten. Laut den Debian-Richtlinien müssten große Dokumente komprimiert werden, aber PDF-Dateien seien bereits intern komprimiert. Ein Komprimieren der verbleibenden PDF-Dateien mit gzip werde nur rund 50 MB einsparen, wohingegen ein Verzicht auf Komprimierung bei den bereits komprimierten PDF-Dateien rund 150 MB an Platz kosten würde.

Debian-Mentors-Auftritt neu aufgesetzt. Christoph Haas gab den Neustart des Mentor-Dienstes, der Paketbetreuern, die noch keine Debian-Entwickler sind, beim Hochladen ihrer Pakete in Debian durch Sponsoren hilft, bekannt. Der neue Auftritt habe eine verbesserte Web-Schnittstelle und mehrere neue Funktionen, die dazu gedacht seien Paketbetreuer und Sponsoren zusammenzubringen.

Init-Skripte im System-V-Stil ausführen. Lars Wirzenius merkte an, dass viele Pakete immer noch nicht invoke-rc.d in ihren Betreuer-Skripten verwendeten. Dies werde jedoch von den Richtlinien 3.7.2 verlangt und ein Test darauf per lintian sollte bereits eingerichtet sein. Gemäß der Liste der veröffentlichungskritischen Angelegenheiten für Etch bedeuteten diese Pakete zwar eine Verletzung der Richtlinien, aber diese Fehler seien nicht veröffentlichungskritisch.

Kaum verwendete verwaiste Pakete. Nathanael Nerode erstellte eine Liste von verwaisten Paketen, die weniger als 20 aufgezeichnete Installationen hätten. Dies seien Kandidaten zur Entfernung, da sie weniger als eine auf 500 Installationen hätten. Er fragte sich, ob jemand etwas dagegen hätte, wenn er Bitten um Entfernung einreichen würde, da sie das Archiv verstopften und die Infrastruktur verwendeten, aber niemand sich darum kümmert, sie zu betreuen. Bas Zoetekouw argumentierte, dass, selbst falls nur wenige Personen diese Pakete verwendeten, sie im Einsatz seien und erhalten bleiben sollten, falls sie keine veröffentlichungskritischen Fehlerberichte hätten.

Debian-Tag auf der FrOSCon. Joey gab bekannt, dass das Debian-Projekt während der FrOSCon in Sankt Augustin, Deutschland, wo es außerdem einen Stand betreibe, eine eintägige Konferenz organisiere. Die Konferenz werde am Samstag, dem 24. Juni, stattfinden und sie richte sich an Anwender und allgemein an Leute, die an der Struktur von Debian interessiert seien.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 27 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 311 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen. Um herauszufinden, welche verwaisten Pakete auf Ihrem System installiert sind, könnte das wnpp-alert-Programm aus den devscripts hilfreich sein.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Kai Hendry, Sebastian Feltel, Christoph Haas und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Jens Seidel übersetzt.