Das Debian-Projekt tritt der OSI bei

30. März 2012

Das Debian-Projekt freut sich, bekanntgeben zu dürfen, dass es als angegliedertes Projekt der Open-Source-Initiative (OSI) beitritt. Die OSI wurde 1998 von Eric S. Raymond und Bruce Perens mit dem Ziel gegründet, den Begriff quelloffen zu erklären, zu verteidigen und zu beschützen. Debian teilt das Anliegen der OSI, freie Software zu fördern. Der Gesellschaftsvertrag von Debian trägt dazu bei, ein System zu produzieren, das 100%ig frei ist.

Die Open-Source-Definition der OSI orientiert sich stark an den Debian-Richtlinien für Freie Software, die festlegen, welche Arten von Software-Lizenzen das Debian-Projekt akzeptiert. Seit vielen Jahren hat die OSI schon dabei geholfen, der Handelsmarke Open Source Anerkennung vor allem in der Geschäftswelt zu verschaffen. Die OSI beschloss vor Kurzem, sich zur Fortführung seiner Mission zu einer Mitglieder-geführten Organisation zu wandeln und lud als ersten Schritt Projekte für freie und quelloffene Software ein, zu angegliederten Mitgliedern zu werden.

Durch den Beitritt als angegliedertes Mitglied der OSI erkennt das Debian-Projekt die bisherigen Bemühungen der OSI bezüglich der gemeinsamen Ziele bei beiden Organisationen an. Trotzdem wird das Debian-Projekt nicht automatisch alle Entscheidungen der OSI über die Akzeptanz einzelner Software-Lizenzen übernehmen und weiterhin selbst einen Lizenzbewertungsprozess betreiben.

Wir müssen noch immer viele Herausforderungen bestehen, bis freie Software weitläufig angenommen wird, sagte Stefano Zacchiroli, Debian-Projektleiter: Während Debian perfekt dafür aufgestellt ist, technische Hürden zu nehmen, sind andere Organisationen besser auf das Politische eingerichtet, etwa Furcht, Unsicherheit und Zweifel (FUD) von Seiten einiger Software-Hersteller, die dem Freie-Software-Gedanken entgegen arbeiten, oder ungerechte weltweite Gesetze, die es illegal machen, Teile freier Software untereinander auszutauschen. Ich schätze die Arbeit, welche die OSI in diesen Bereichen leistet. Dank ihres neuen Mitgliedschaftsmodells bin ich in voller Erwartung, dass Debian eine aktive Rolle in der OSI übernimmt.

Simon Phipss von der OSI hieß Debian bei der Organisation mit den Worten willkommen: Es ist großartig, Debian bei dem neuen Programm dabei zu haben; die breite Erfahrung des Projekts wird sich als wertvoll erweisen. Das Gremium ist eifrig dabei, Fortschritte zu machen und eine facettenreiche und repräsentative Angliederungs-Mitgliedschaft ist essenziell, wenn wir fundierte Entscheidungen in den Herausforderungen, denen wir uns stellen, fällen wollen.

Über die Open-Source-Initiative

Die OSI verwaltet die Open-Source-Definition (OSD). Sie ist das von der Gemeinschaft anerkannte Gremium, das Lizenzen auf OSD-Konformität überprüft und anerkennt. Die OSI beteiligt sich aktiv am Aufbau und der Ausbildung der Open-Source-Gemeinschaft. Sie betreibt darüber hinaus Öffentlichkeitsarbeit, um das Ansehen von nicht-proprietärer Software zu verbessern und das Bewusstsein dafür zu stärken. (Die offizielle Übersetzung dieses Abschnitts stammt von Bernhard Treutwein und wurde veröffentlicht unter der Creative-Commons-Namensnennungs-Lizenz 2.5, vielen Dank dafür.)

Über Debian

Das Debian-Projekt wurde 1993 von Ian Murdock als wirklich freies Gemeinschaftsprojekt gegründet. Seitdem ist das Projekt zu einem der größten und einflussreichsten Open-Source-Projekte angewachsen. Tausende von Freiwilligen aus aller Welt arbeiten zusammen, um Debian-Software herzustellen und zu betreuen. Verfügbar in über 70 Sprachen und eine große Bandbreite an Rechnertypen unterstützend bezeichnet sich Debian als das universelle Betriebssystem.

Kontaktinformationen

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Debian-Webseiten unter https://www.debian.org/ oder schicken eine E-Mail an <press@debian.org>.