DebConf15 - Debian-Konferenz in Heidelberg
5. August 2015
- 16. Debian-Konferenz, erstmals in Deutschland, 15.-22. August 2015 Heidelberg
- Bislang größte DebConf mit mehr als 550 Teilnehmern aus 53 Ländern
Wochenende der offenen Tür
am 15./16. August; leider keine Anmeldungen mehr möglich- Vorträge von renommierten Rednern u.a. zur Cloud, Sicherheit, Privatsphäre, in Echtzeit per Video verfügbar
- Webseite der Konferenz: https://debconf15.debconf.org
- Hashtag für die sozialen Medien: #DebConf15
Heidelberg, August 2015 - Zum ersten Mal in der
Geschichte des Debian-Projekts findet die internationale Konferenz
DebConf
in Deutschland statt. Vom 15. bis 22. August 2015 treffen sich
ehrenamtliche Entwickler und Mitwirkende in der Jugendherberge Heidelberg
International, um die öffentlichkeit und andere Entwickler über das
weit verbreitete Betriebssystem zu informieren und die zukünftige
Entwicklung voranzutreiben. Die DebConf15 ist die bislang größte
DebConf mit ca. 550 Teilnehmern aus 53 Ländern.
Zu Beginn der achttägigen Konferenz laden die Organisatoren die
öffentlichkeit ein, sich bei einem Wochenende der offenen Tür
ein Bild von Debian, seinen Betriebssystemen und den Menschen dahinter zu
machen. Mehr Informationen zu diesem Wochenende sind unter
https://debconf15.debconf.org/openweekend.xhtml
verfügbar. Infolge des großen Andrangs können leider keine weiteren
Anmeldungen angenommen werden.
Die Besucher erwarten Vorträge (in englischer Sprache) über Projekt, Gemeinschaft und Betriebssystem. Neben der Planung für das nächste Release des Systems und technischen Abhandlungen stehen auch Fragestellungen zu Cloud, Sicherheit, Privatsphäre sowie zu Themen rund um die Entwicklergemeinschaft und Freie Software auf dem Programm.
Zu den geladenen Referenten zählen:
- Bradley M. Kuhn, Präsident der Software Freedom Conservancy Gruppe
- Werner Koch, Autor der GnuPG-Verschlüsselungssoftware
- Bdale Garbee, Chief Technologist Open Source und Linux, Hewlett-Packard, und ehemaliger Debian-Projektleiter
- Jacob Appelbaum, Sicherheits-Experte und Journalist
- Allison Randal, Präsidentin der Open Source Initiative und Distinguished Technologist, Hewlett-Packard
- Peter Eckersly, Chief Computer Scientist der Electronic Frontier Foundation
- John Sullivan, Executive Director der Free Software Foundation
- Jon
maddog
Hall, Executive Director von Linux International
Am Abend des 15.8. (Samstag) feiern die Anwesenden den 22. Geburtstag des
Debian-Projekts, u.a. mit Live-Musik der Mannheimer Band bellsparx
, die
sich auf Freie Musik spezialisiert hat.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Vorführung des mit einem Oscar als
bester Dokumentarfilm prämierten Films Citizenfour
am 21.8.
(Freitag), in dem das Debian-Projekt ausdrücklich in der Danksagung
erwähnt wird.
Der Rest der Woche ist gefüllt mit technischen Vorträgen und richtungsweisenden Diskussionsrunden für Debian und die Festlegungen für die nächste Version des Betriebssystems.
Das volle Programm steht unter https://summit.debconf.org/debconf15/ zum Abruf bereit.
Der diesjährige Leiter des Debian-Projekts Neil McGovern betont die
Relevanz der Konferenz: Die DebConf ist zu einem wichtigen Bestandteil
unserer Arbeit geworden. Wir arbeiten ehrenamtlich mit Hilfe technischer
Mittel aus allen Winkeln der Erde zusammen. Sich auf der DebConf
persönlich kennenzulernen, schwierige Themen direkt zu besprechen und
Freundschaften zu schließen ist Voraussetzung für die Leistung, die
wir den Rest des Jahres über erbringen.
Ohne die Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren wäre die DebConf unmöglich.
Hewlett-Packard, Platin-Sponsor der Konferenz, und Debian verbindet eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Wir setzen zwecks schnellerer Umsetzung von Innovationen für HP
Helion und The Machine auf Debian, weil die klare Ausrichtung zum Universellen
Betriebssystem das richtige Umfeld für HP und unsere Mitarbeiter bietet,
sich in die Gemeinschaft einzubringen,
so Steve Geary, F&E-Manager von
Hewlett-Packard. Die DebConf ist für uns eine Plattform zum
Ideenaustausch und für die technische Abstimmung zwischen Debian und
unseren Projekten HP Helion und The Machine. Daher setzen wir die
langjährige Unterstützung der Konferenz fort.
Für Fragen steht Ihnen unsere Pressestelle unter press@debconf.org und +49 89 2155 0092 gerne zur Verfügung.
Über Debian und DebConf
Das Debian-Projekt ist ein weltweiter Verbund Ehrenamtlicher, die unabhängig und gemeinnützig ein Betriebssystem ausnahmslos aus Freier Software entwickeln. Debian Betriebssysteme kommen in zahlreichen Firmen, Organisationen und im öffentlichen Sektor weltweit zum Einsatz und bilden die Basis für viele GNU/Linux-Distributionen wie z.B. das populäre Ubuntu-Linux oder das von den NSA-Enthüllungsjournalisten verwendete Tails.
Die DebConf findet seit 2000 jedes Jahr in einem anderen Land statt und wird - wie das Debian-Projekt auch - vollständig von Freiwilligen organisiert und gemeinnützig ausgerichtet. Viele Vorträge werden in Echtzeit per Video zur Verfügung gestellt und die Aufnahmen öffentlich archiviert. Neben den Vorträgen bietet der Kongress den Teilnehmern viel Raum und Zeit für Zusammenarbeit und spontane Arbeitstreffen.
Nächstes Jahr wird die DebConf16
im Juni/Juli in Kapstadt,
Südafrika stattfinden und damit erstmals auf dem afrikanischen Kontinent.
Bewerbungen für die Ausrichtung der DebConf im Jahr 2017 werden z.Zt. aus
Montreal/Kanada, Cambridge/Vereinigtes Königreich, Paris/Frankreich,
Prag/Tschechische Republik und Karlskrona/Schweden erwartet.
Details und Kuriosa
Die Konferenz heißt DebConf15, ist aber die 16. ihrer Art, ein netter Zufall, da Entwickler normalerweise von Null aufwärts zählen. Die Zahl bezieht sich eigentlich auf das Jahr - 2000 war die erste DebConf, DebConf0.
Zur diesjährigen Konferenz werden mehr Besucher erwartet als in den
Vorjahren, was die Organisatoren vor besondere, jedoch nicht unlösbare
Herausforderungen stellte. Wir hatten dieses Jahr so viel Andrang, daß wir
erstmals in der Geschichte der DebConf erwägen, die Anmeldungen vorzeitig
zu schließen,
so Martin Krafft, ein langjähriger Organisator.
Daß die Konferenz in dieser Größe überhaupt möglich
ist, ist der Jugendherberge geschuldet. Krafft weiter: Die Jugendherberge
Heidelberg International ist mit ihren Tagungsräumen, dem Zimmerangebot
und dem gesamten Ambiente nicht nur ein idealer Veranstaltungsort, wir waren
auch von Anfang an mit der Belegschaft auf einer Wellenlänge und die
Tagungsorganisation gestaltete sich angenehm und unkompliziert.
Nur die Internet-Anbindung der Jugendherberge Heidelberg International
wäre für die Arbeit der Teilnehmer und die Video-Übertragungen
nicht ausreichend gewesen. Dies konnte aber durch Projekt Elefantenhaus
gelöst werden: Innerhalb weniger Monate schlossen sich DebConf,
Jugendherberge, der benachbarte Zoo und die Universität zusammen und
verbanden die Jugendherberge über das Glasfasernetz des Zoos mit der
Internet-Anbindung der Universität. Diese Verbindung soll nun auch
über die Konferenz hinaus bestehen bleiben.
Walter Tiefenbach, leitender Techniker des Zoos: Der Zoo Heidelberg hat
bereits vor Jahren in eine zukunftsfähige Infrastruktur investiert, die
wir primär für unser eigenes digitales Angebot nutzen. Dass unsere
Glasfaser-Kabel durch die DebConf15 nun auch unserer Nachbarin, der
Jugendherberge zugutekommen, bestätigt unsere frühere, weitsichtige
Entscheidung. Wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeit, auch mit der
Universität Heidelberg, die ihrerseits die Anbindung ans Internet
zur Verfügung stellt.
Die Herbergsleitung Martina und Andreas Rihm freut sich über diese
Entwicklung: Durch die Organisation der DebConf haben wir kurzfristig den
Impuls bekommen, die Glasfaserverbindung zwischen Zoo und Jugendherberge zu
schaffen. Die Zusammenarbeit mit dem Zoo und der Uni, gestützt durch die
DebConf-Organisatoren, war dabei sehr positiv. Perspektivisch werden unsere
Gäste an der Rezeption dann auch Eintrittskarten für den Zoo kaufen
können. Ganz nebenbei sind wir nun eine der Jugendherbergen in
Baden-Württemberg mit dem schnellsten Internet.