Debian Weekly News - 6. Januar 2004

Willkommen zur ersten Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Debian Weekly News gehen in ihr fünftes Jahr, Joey Hess veröffentlichte die erste Ausgabe am 4. Januar 1999. Richard Stallman schrieb, dass er MIT vor 20 Jahren verlassen habe, um ein freies Betriebssystem zu entwickeln, von dem nun eine Variation von vielen tausend Personen benutzt werde. Frohe Weihnachten an alle, die das Orthodoxe Weihnachten am 7. Januar feiern.

Koordination in »Freie Software«-Projekten. Giampaolo Garzarelli und Roberto Galoppini schrieben eine wissenschaftliche Arbeit über die Koordination in modularen Organisationen und benutzten das Debian-Projekt als Beispiel. Die Arbeit erklärt, dass der Produktionsprozess hierarchisch sei, trotz des modularen (fast zerlegbaren) Aufbaus von Software.

Geschichte des Gesellschaftsvertrags. Raul Miller erklärte, dass, historisch gesehen, die Debian-Richtlinien für Freie Software die Distribution betrafen und nicht das Schreiben von Software, da Debian ursprünglich nicht zum Schreiben von Software gedacht war, sondern dazu, eine einheitliche Distribution zusammenzustellen, basierend auf der existierenden Software.

Kernel-Headerdateien benutzen. Ben Armstrong bemerkte, dass einiger Quellcode aufgrund der Benutzung von Kernel-Headerdateien nicht gut auf nicht-i386-Architekturen kompiliert. Ben Collins machte darauf aufmerksam, dass Kernel-Header nicht für die Benutzung in Userspace-Programmen gedacht seien. John Hasler riet dazu, nur benötigte Definitionen aus den Kernel-Headerdateien in das Paket zu übernehmen.

Planet Debian. Scott James Remnant kündigte Planet Debian an, eine Sammlung von aktuellen Blog-Einträgen von Debian-Entwicklern und anderen Personen aus dem Umfeld. Sie lese die RSS-Feeds von etwa 30 Personen und funktioniere ähnlich wie Planet GNOME.

Noch ein non-free-Antrag. Anthony DeRobertis formulierte einen neuen Antrag, bei der Sarge-Veröffentlichung unfreie Software aus den Debian-Archiven zu entfernen. Dieser Antrag wird von einer Begründung eingeleitet und hilft so, die Streitfrage zu verstehen.

Debian R-Richtlinien. Dirk Eddelbüttel veröffentlichte einen Entwurf für Richtlinien für R-Pakete in Debian. In den sechs Jahren, in denen Debian-Mitglieder R für Debian betreut haben, stieg die Anzahl der R-bezogenen Pakete auf über dreißig. Dieser Entwurf ist eine dringende Angelegenheit, da R-basierte Archive wie CRAN und BioConductor ein großes Wachstum in der Anzahl der Pakete erleben. Mehr und mehr von diesen werden schließlich auch in Debian-Pakete umgewandelt werden.

Lizenz-Anpassungs-Brief. Roland Stigge berichtete, dass der derzeitige Betreuer und der frühere Autor von latex2html bereit seien, seine Lizenz zu verändern. Dies ist eine Voraussetzung, damit das Paket zurück nach main gehen kann. Dazu wird aber das Einverständnis der Leeds University benötigt. Ein Briefentwurf ist an die verlinkte E-Mail angehängt. Roland hofft auf Kommentare dazu.

Neugestaltung des APT-Howto. Gustavo Noronha Silva dachte darüber nach, das APT-Howto für Sarge zu überarbeiten. Der Schwerpunkt solle auf dem liegen, was neue Sarge-Nutzer wissen wollen, nicht unbedingt unstable-Nutzer. Er will auch die Benutzung von aptitude an Stelle von apt-get hervorheben.

Debian-Installer Beta 2. Joey Hess kündigte an, dass debian-installer für die i386-Architektur im Debian-Archiv nun auf Beta 2 umgestellt worden sei. Die udebs und Installations-Images seien nach Testing kopiert worden und Aktualisierungen, die nötig seien, um Portierungen funktionsfähig zu machen, könnten ebenfalls nach Testing überführt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Fertigstellung der MIPS-Portierung für Beta 2 vorläufig für den 17. Januar geplant, der IA64-Portierung für den 12. Januar. Die PowerPC-Portierung scheint auch fast fertig zu sein, es wurde aber noch kein Datum festgelegt.

XFS-Unterstützung im Debian-Installer. Steve Langasek gab bekannt, dass, nach mehreren Anläufen, XFS-unterstützende debian-installer Netzinstallations-Images zum Download verfügbar seien. Das Testen dieses (unbestätigten, inoffiziellen) Image ist willkommen, einschließlich des Testens durch nicht speziell an der XFS-Benutzung interessierte Personen. Das Standard-Image auf der CD (aufrufbar durch Eingabe von linux am Boot-Prompt anstatt von xfs) sollte sich genau wie die regulären täglichen Images des debian-installer verhalten.

Vergleich Debian-basierter Distributionen. Barry Smith veröffentlichte seinen fünften und letzten Artikel, in denen er Debian-basierte kommerzielle Distributionen in einer »Small Office, Home Office«-Umgebung (SOHO, Heimbüro) bewertet hat. Der Artikel bewertet Xandros 2.0 Deluxe und vergleicht es mit den vorher bewerteten Distributionen: Lindows 4.0, Lindows 4.5, Libranet und Mepis.

Partieller GNOME-Freeze. Jordi Mallach bat die Debian GNOME-Betreuer darum, alle Pakete einzufrieren, die mit den meta-gnome2-Paketen zusammenhängen. Er listete 13 Pakete auf, die ein oder mehrere Probleme haben. Jedes von ihnen sei ein Grund dafür, dass meta-gnome2 nicht nach Testing gelange, was GNOME in Sarge nicht funktionstüchtig werden lässt.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Frank Lichtenheld übersetzt.