Debian und Software Freedom Conservancy geben Copyright Aggregation Project bekannt

17. August 2015

Conservancy und Debian schließen neuen Dienstleistungsvertrag

Am vergangenen Wochenende kündigte der technische Leiter und Präsident der Software Freedom Conservancy (etwa: Aufsichtsorganisation über die Softwarefreiheit) Bradley M. Kuhn während seiner Grundsatzrede zur DebConf (der jährlichen Konferenz des Debian-Projekts, das heuer in Heidelberg in Deutschland stattfand) Conservancys Debian Copyright Aggregation Project (Debian-Copyright-Zusammenfassungsprojekt) an. Dieses neue Projekt, welches auf Anfrage einiger Debian-Entwickler entstanden ist, verschafft den zu Debian Beitragenden verschiedene neue Möglichkeiten, die Softwarefreiheit zu verteidigen. Um genauer zu sein, können die Beitragenden wahlweise die Rechte an den Beiträgen an die Conservancy übertragen, um sie schützen zu lassen, oder das Lizenzabkommen der Conservancy unterschreiben, das es ihr ermöglicht, die freien Lizenzen stellvertretend durchzusetzen (z. B. die GNU General Public License). Mehrere Debian-Unterstützer haben bereits beide Abkommen unterschrieben.

Der frühere Debian-Projektleiter (DPL), Stefano Zacchiroli, begrüßte das Programm enthusiastisch mit den Worten: Ich habe auf die Conservancy eingewirkt, zusammen mit Debian dieses Programm aufzusetzen. Die Rechte an freiem Softwarecode zu halten ist ein Privileg, aber auch eine große Verantwortung. Debian-Entwickler haben mich schon seit Jahren nach einer vertrauenswürdigen gemeinnützigen Organisation gefragt, der sie die Früchte ihrer harten Arbeit anvertrauen können und die die freien Lizenzen durchsetzt. Conservancy ist der beste Partner, den ich mir dafür vorstellen kann. Ich hab mich auch schon selbst angemeldet!

Conservancy kann nun im Namen der Debian-Gemeinschaft Debians Langzeitinteressen und seiner Hingabe für Software-Freiheit zur Seite stehen. In Verbindung mit dem Aggregation Project und unter Zusammenschluss mit dem DPL wird die Conservancy Lizenzberatung und Regelüberwachung für Debian anbieten. Das Rahmenfachwerk für alle diese Dienste für die Debian-Gemeinschaft wurde von Lucas Nussbaum während seiner Amtszeit implementiert. Das Abkommen etabliert den DPL als erste Anlaufstelle für die Dienste.

Der derzeitige DPL, Neil McGovern, sagte: Mit diesem neuen Programm hat Debian eine fantastische Möglichkeit, zusammen mit der Conservancy die Rechte der Debian-Unterstützer und -Unterstützerinnen gemäß den Debian-Richtlinien für freie Software ( DFSG ) durchzusetzen. Ich begrüße die Erfahrung und den klugen Rat der Conservancy bezüglich Lizenzierungs- und Privatsphäreangelegenheiten und applaudiere ihren verschiedenen anderen Bemühungen für Softwarefreiheit.

Die Conservancy ist jetzt offen für Zessionsverträge und Vollstreckungsabkommen aller Debian-Unterstützer und -Unterstützerinnen, die am Aggregation Project teilnehmen wollen. Die derzeitige Kontaktmöglichkeit für Interessierte ist die englischsprachige Mailadresse debian-services@sfconservancy.org. Der DPL und die Conservancy arbeiten zusammen an einemm Selbstbedienungssystem für die Einreichung der Papiere.

Kuhns Keynote auf der DebConf ist als Video abrufbar, die Inhalte finden sich auch in einem Blogpost auf der Website der Conservancy.

Über Debian

Das Debian-Projekt wurde 1993 von Ian Murdock als wirklich freies Gemeinschaftsprojekt gegründet. Seitdem ist das Projekt zu einem der größten und einflussreichsten Open-Source-Projekte angewachsen. Tausende von Freiwilligen aus aller Welt arbeiten zusammen, um Debian-Software herzustellen und zu betreuen. Verfügbar in über 70 Sprachen und eine große Bandbreite an Rechnertypen unterstützend bezeichnet sich Debian als das universelle Betriebssystem.

Die Software Freedom Conservancy (etwa: Aufsichtsorganisation über die Softwarefreiheit) ist eine gemeinnützige Organisation, welche freie und Open-Source-Software-Projekte bewirbt und verbessert. Die Conservancy beherbergt 30 Softwareprojekte, unter anderem Git, Samba, Inkscape, phpMyAdmin und Selenium (um ein paar zu nennen). Die Conservancy ist auch die Heimat von Outreachy, einem preisgekrönten Diversity-Outreach-Programm und verbessert die Softwarefreiheit im Allgemeinen durch die Arbeit an nonprofit-Buchhaltungssoftware und Lizenzvollstreckung.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Debian-Webseiten unter https://www.debian.org/ oder schicken eine E-Mail an <press@debian.org>.