Debian Weekly News - 2. März 2004

Willkommen zur neunten Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Am 13. März wird es eine Fehler-Ausmerz-Party an der Universität Sydney geben, organisiert durch die lokale Benutzergruppe. Isaac Jones erklärte, dass das Melden und Beheben von Fehlern in Software, die man selbst regelmäßig benutzt, der leichteste Weg sei, um in die Entwicklung Freier Software einzusteigen. Bradley Kuhn erinnerte uns an das GIF-Patent, das IBM bis 2006 besitze, auch wenn das Unisys-Patent bald auslaufe.

Wahl zum Debian-Projekt-Leiter. Manoj Srivastava berichtete, dass die Nominierungsphase vorbei sei. Drei Kandidaten hätten sich selbst nominiert: Martin Michlmayr, Gergely Nagy und Branden Robinson. Die Wahlreden der Kandidaten sollten über das Wochenende veröffentlicht worden sein. Die dreiwöchige Wahlkampf-Phase hat begonnen.

Eine neue Art der GNU/Linux Distribution? LinuxWorld berichtete über Ian Murdocks Weblog-Diskussion, in der er eine neue Art der »Komponenten-orientierten Distribution« angekündigt habe. Er erkläre, dass Progeny solch eine Distribution erstelle, von der Benutzer vom Grunde auf Plattformen erstellen können, die nur die Eigenschaften und Technologien enthielten, die die Produkte der Kunden benötigten. Progenys Komponenten-orientiertes Linux werde genauso offen wie ein Community-Projekt erstellt, wobei die Komponenten aktuell auf Debian Sarge basierten. Der LSB 1.3-zertifizierte Kern ist nun verfügbar, mehr Komponenten und ein Komponenten-bewusster Anaconda-basierter Installationsmechanismus werden in den nächsten Wochen hinzugefügt.

Wurzelverzeichnis auf LVM auf RAID mit Debian. Charles Steinkuehler erklärte, wie er, unter Verwendung von Massimiliano Ferreros HOWTO, Debian mit dem Wurzelverzeichnis auf LVM und RAID installierte. Durch die Verwendung von Hooks, wie LVM zu verwenden sei, konnte er das vorhandene mkinitrd-Skript benutzen (RAID werde bereits standardmäßig unterstützt). Dies erlaube die Verwendung von apt-get zum Installieren von Kernel-Aktualisierungen aus den Debian-Archiven. Charles führte die Einstellungen, die er für die i386 Architektur vornahm, detailliert auf. Diese sollten für andere Architekturen ebenso funktionieren, sofern die gleichen Debian RAM-Disk-Skripte benutzt werden.

Neuer Multi-Architektur-Vorschlag. Tollef Fog Heen berichtete von einem neuen Multi-Architektur-Vorschlag, der darauf ausgerichtet sei, die AMD64-Architektur zu unterstützen. Dies löste natürlich rege Diskussionen im #debian-devel-Channel aus, aber das war zu erwarten. Anregungen und Kommentare sind selbstverständlich willkommen.

Entwurf des non-free Generalbeschlusses. Manoj Srivastava erstellte einen ersten Entwurf für den Stimmzettel zur Wahl über den zukünftigen Umgang mit der non-free-Sektion. Die Wahlphase werde vom 7. - 21. März sein. Jeder eingetragene Debian-Entwickler habe die Wahl zwischen zwei Vorschlägen und »Weiteren Diskussionen«. Manoj bittet um Kommentare.

Firefox Markenrechtsproblem. Eric Dorland berichtete über Markenrechtsprobleme bei der Einbindung des offiziellen Icons und Namens von Firefox. André Dahlqvist informierte ihn, dass dies von den Entwicklern wohl nicht erlaubt sei. Nathanael Nerode riet ihm, die Mozilla Foundation zu bitten, explizit zu erlauben, inoffiziell gebaute Versionen »Mozilla« und »Firefox« zu nennen, wenn sie eindeutig als inoffiziell gekennzeichnet würden, oder alternative Namen für die inoffiziell gebauten Versionen anzugeben.

Einbindung von PPD-Dateien von Herstellern. Seiko-Epson wandte sich an Roger Leigh, um die freien Laserdrucker-PPD-Dateien in Debian aufzunehmen. Bernd Eckenfels sähe es lieber, wenn diese ebenfalls in das Quellpaket eingebunden würden. Siggy Brentrup erklärte, warum dies unwahrscheinlich sei, und Francesco Lovergine fügte eine Liste von Paketen für vom Hersteller bereitgestellte PPD-Dateien hinzu.

Apache Lizenzprobleme? Chris Waters besprach die neue Apache Source License 2.0, von der die Free Software Foundation behauptet, sie sei unverträglich mit der GNU General Public License, im Gegensatz zur Aussage der Apache Software Foundation. Chris ist besorgt über Leute, die Ihre Zeit damit verschwenden könnten, Projekte zu beginnen, die sich dann eventuell als nicht verteilbar herausstellten.

Open Publication Lizenz. Oleksandr Moskalenko fragte sich, ob die Open Publication License die Anforderungen der Debian Free Software Guidelines erfülle. Henning Makholm und Nathanael Nerode betrachteten eine Klausel als unfrei, wie auch eine ähnliche Klausel in der GNU Free Documentation License.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Frank Lichtenheld, Jens Seidel und Helge Kreutzmann übersetzt.