Debian Weekly News - 18. Januar 2005

Willkommen zur 3. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Roger So verschickte eine Erinnerung an den Aufruf für Beiträge zur Asiatischen Debian Mini-Conf, die Ende Februar in Peking, China, stattfindet. Jeroen van Wolffelaar stellte eine Liste von Paketen aus Contrib zusammen, die in die Testing-Phase von Contrib gezwungen werden sollten. Ankit Malik stellte zehn Möglichkeiten an die Freie Software-Gemeinschaft zurückzuzahlen zusammen.

Abschließender DebConf 4-Bericht. Pablo Lorenzzoni gab den Abschlussbericht der im letzten Jahr in Porto-Alegre abgehaltenen Debian-Konferenz bekannt. Der Bericht ist mehr eine Kalkulationstabelle und führt 163 Konferenzteilnehmer, die viele Teams innerhalb des Debian-Projekts vertreten, auf. Viele Sponsoren ermöglichten dieses Ereignis und die Organisatoren listen sogar Punkte auf, die das nächste Mal verbessert werden könnten.

Entwicklung von dpkg. Scott James Remnant gab den experimentellen Zweig von dpkg bekannt. Dieser Zweig sei dazu gedacht, ziemlich viele Veröffentlichungen mit sowohl Fehlerkorrekturen als auch neuen Entwicklungen/Fähigkeiten zu erhalten. Er mag etwas instabiler sein, als Sie es gewohnt seien. Die Entwicklungspläne sind im Dpkg-Wiki dokumentiert.

Neue Richtlinie für Debian-Berater. Tobias Toedter schlug eine neue Richtlinie bezüglich der Aufnahme von Einträgen in die Debian-Beraterliste vor. Das Berater-Team konnte keinen Konsens über die zwingend vorzuschreibenden Adressteile erreichen. Zusätzlich kam eine Diskussion auf, warum Debian nun von den Beratern verlange, die Debian-Webseite ebenfalls zu verlinken.

Aufruf zu Beiträgen für die Mini-DebConf. Jonathan Oxer bat um Redner für die kommende Debian-Miniconf, die vor der Linux Conference Australia stattfinde. Die Themen der Präsentationen müssen direkt auf Debian bezogen und für ein technisch-orientiertes Publikum gedacht sein. Der Präsentationszeitrahmen sei 1 Stunde mit 45 Minuten für den Vortrag, 10 Minuten für Fragen und 5 Minuten für den Wechsel der Vortragenden. Das Format sei allerdings recht locker und entspannt, daher könne an diesem Tag alles passieren.

Alte Bibliotheksversionen intakt halten. Thomas Bushnell fragte sich, wie eine alte Bibliotheksversion intakt gehalten, aber auch eine neuere Version bereitgestellt werden solle. Santiago Vila schlug vor, die alte Version mit einer höheren Versionsnummer als die aktuelle und die neue Version mit einem neuen Binärnamen und einem angepassten Bibliotheks-SO-Namen hochzuladen. Falls beide Bibliotheken kompatibel seien, würde das alte -dev-Paket nicht mehr benötigt und die Bibliothek sollte in den Bereich »oldlibs« verschoben werden.

Binärpakete mit verschiedenen Architekturen. Norbert Preining fragte sich, ob es für das Platzieren von Binärprogrammen für verschiedene Architekturen und Betriebssysteme innerhalb des selben Debian-Pakets Unterstützung gebe. Steve Langasek erklärte, dass der vorgeschlagene Ort der architekturspezifischen Dateien sogar eine Verletzung des Filesystem Hierarchy Standards (FHS) sei.

Deaktivieren von Daemon-Diensten. Erik Schanze fragte sich, wie man das Starten von Daemons deaktiviere, so dass diese Einstellung bei Aktualisierungen erhalten bleibe. Javier Fernández-Sanguino Peña bezog sich auf die Anleitung zum Absichern von Debian, wo erklärt werde, dass Sie einen Link intakt halten müssten.

Geschichte bearbeiten? Frank Küster fragte sich, ob es akzeptabel sei, Informationen über geschlossene Fehler in ältere »Changelog«-Einträge hinzuzufügen. Jeroen van Wolffelaar betrachtete es als fein ältere Einträge zu korrigieren und zu verbessern. Er ergänzte, dass Branden Robinson die Changelog-Datei verbessere, um in der Lage zu sein, korrekt nachzuschlagen, wann ein bestimmter Fehler behoben worden sei.

Essentielle Pakete zum Paketbau. Scott James Remnant fragte sich, ob debhelper als »build-essential« erklärt wurde, oder besser werden solle, da 92 % aller Quellpakete eine Abhängigkeit darauf erklärten. Dies könnte auf der einen Seite einen großen Batzen an versionierten Abhängigkeiten entfernen, aber auf der anderen Seite wären neue versionierte Abhängigkeiten gegen build-essential notwendig, wenn neue Versionen von debhelper zum Bau benötigt würden.

Turck-MMCache unverteilbar? Elizabeth Fong suchte um Rat, da Andres Salomon berichtete, dass Turck-MMCache nicht verteilbar sei. Die Software wurde von Ihrem nicht-reagierendem Quellautoren aufgegeben, dann aber abgespalten. Allerdings ist seine Lizenz (GPL) nicht mit der Lizenz von PHP4, gegen das es gelinkt werden müsse, kompatibel. Zusammen bedeute dies, dass Debian keine Binärpakete von Turck-MMCache verteilen könne.

Lizenz von Graphviz. Jemand fragte sich, warum graphviz nicht-frei sei, wenn die Lizenz auf seiner Homepage von der FSF und debian-legal als frei angesehen werde. Marco d'Itri wies darauf hin, dass die Software vor kurzem re-lizenziert worden sei. Andrew Suffield ergänzte, dass die neue Quellversion nach Main gehen könne.

Debian From Scratch. Bruce Byfield schrieb eine Einleitung für Debian from scratch (DFS). Es bestehe aus einer bootfähigen CD und den Programmen, sie zu erstellen. Standardmäßig werden nur Kernpakete installiert. DFS unterstütze die meisten großen Dateisysteme, RAID und LVM2, und enthalte mehrere Partitionseditoren, weshalb es sinnvoll als Rettungs-CD einsetzbar sei.

Richtiges Erstellen der debian/copyright-Datei. Jochen Voss fragte sich, wie er die debian/copyright-Datei richtig erstelle. Henning Makholm erklärte, dass alle Autoren, die in einer Quelldatei ihr Urheberrecht erklärten, in der Debian copyright-Datei genannt werden sollten, zusammen mit der genauen von ihnen genannten Lizenzerklärung. Er ergänzte einige Kompressionspraktiken um die Lesbarkeit dieser Datei zu verbessern.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable-Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Verwaiste Pakete. 10 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 255 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann übersetzt.