Debian Weekly News - 14. Juni 2005
Willkommen zur 24. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. In der letzten Woche gab es eine Vielzahl von Diskussionen über die Release-Ziele und das Release-Team für Etch. Einige Leute möchten bereits unbedingt über Vorbereitung und zeitliche Abstimmung der nächsten Veröffentlichung diskutieren. Branden Robinson erklärte, wohin Neuigkeiten zu Alioth lieber hingeschickt werden sollten, anstatt private E-Mails zu versenden.
Änderungen der Veröffentlichungsrichtlinien. Andreas Barth schlug einige Änderungen an den Veröffentlichungsrichtlinien für die kommende Veröffentlichung von Etch vor. Wenn Bibliotheken bereitgestellt würden, sollten andere Programme dynamisch gegen diese linken, anstatt die Quellen zu duplizieren, Bauabhängigkeiten müssten statisch sein. Der Abschnitt über PIC-Bibliotheken benötige wahrscheinlich zuerst eine technische Diskussion.
C++ ABI-Änderungen. Matthias Klose gab bekannt, dass die Anwendungsbinärschnittstelle (ABI) von C++ in Unstable geändert werde. Alle Pakete, die in C++ geschriebene Laufzeitbibliotheken enthielten, müssten umbenannt werden. Danach müssten alle davon abhängigen Pakete erneut hochgeladen werden. Aus diesem Grunde sei Unstable im Hinblick auf C++-Bibliotheken eingefroren.
Vortragsplanung für DebConf 5. Don Armstrong bat um ein Votum zu den Vorträgen, die die Teilnehmer auf der kommenden Debian-Konferenz in Helsinki in Finnland hören wollten. Um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass zwei Vorträge, die auf jeden Fall gehört werden wollten, auf den exakt gleichen Zeitpunkt geplant würden, werde der Zeitplaner versuchen, Konflikte zwischen Vorträgen in Abhängigkeit vom Votum zu minimieren.
Sarge für AMD64 veröffentlicht. Jörg Jaspert gab bekannt, dass das AMD64-Archiv auch als stabil deklariert worden sei. Im Allgemeinen ist diese Veröffentlichung die gleiche wie die der offiziellen Portierungen in Debian, mit nur wenigen modifizierten und einer Reihe von entfernten Paketen. Es sei geplant, dass das Debian-Sicherheitsteam via security.debian.org Sicherheitsunterstützung für diese Veröffentlichung leiste.
Debian für die Geeks. Bruce Byfield hat eine Besprechung der neuen Debian-Veröffentlichung geschrieben. Er bestätigt die Vorteile, die das neue Installationsprogramm bringe, und dass diese Veröffentlichung viele Pakete in aktueller Version verwende. Allerdings schien aptitude kein besonders einfaches Programm gewesen zu sein und mehrere Videokarten seien nicht automatisch erkannt worden.
Weiterentwicklung von dpkg. Scott James Remnant berichtete, dass die derzeitige Entwicklungsversion 1.13 von dpkg nach Unstable hochgeladen worden sei. Die neue Version beinhalte die verbesserte Handhabung von Architekturen, speziell, um die CPU-Architektur und den darunterliegenden Betriebssystem-Kern zu trennen. Die Werte für mehrere Variablen seien geändert worden, um der Realität besser zu entsprechen, dies habe allerdings das Potenzial, bestehende Build-Skripte unbrauchbar zu machen.
Kenntnisstand für Debian-Pakete? Mark Edgington fragte sich, ob es nützlich sein könnte, zu Paketbeschreibungen ein Feld hinzuzufügen, das den minimalen Kenntnisstand angebe, den ein Benutzer haben sollte, damit das Paket nützlich wäre. Enrico Zini dachte auch schon darüber nach, aber räumte ein, dass es schwierig sei, »Einfachheit« universell gültig einzuschätzen.
Individuell angepasste Debian-Pakete. Roberto Sanchez machte sein Howto zur individuellen Anpassung von Debian-Paketen bekannt. Das Dokument beginnt mit dem Einrichten von pbuilder zum Bauen der angepassten Pakete und erklärt, wie man eine neue Paketversion durch Hinzufügen eines »changelog«-Eintrags erzeuge.
Debian und SELinux. Luke Leighton fragte sich, ob es irgendwelche Fortschritte dabei gegeben habe, die Bibliothek libselinux1 zu einem zwingend erforderlichen Paket zu machen. Stephen Frost erklärte, dass es genau umgekehrt funktioniere und dass z.B. coreutils selbst eine Abhängigkeit hinzufügen müsse. Petter Reinholdtsen fügte hinzu, dass die Verwendung einer Bibliothek noch nicht bedeute, auch SELinux zu verwenden.
Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- cpp-4.0 -- Der GNU C-Präprozessor.
- g++-4.0 -- Der GNU C++-Compiler.
- gcc-4.0 -- Der GNU C-Compiler.
- gcj-4.0 -- Der GNU-Compiler für Java(TM).
- gfortran-4.0 -- Der GNU Fortran 95-Compiler.
- gij-4.0 -- Der GNU Java-Bytecode-Interpreter.
- gnat-4.0 -- Der GNU Ada-Compiler.
- gnome-menus -- Implementierung der »Freedesktop«-Menü-Spezifikation für GNOME.
- gobjc-4.0 -- Der GNU Objective-C-Compiler.
- postgresql-8.0 -- Objekt-relationale SQL-Datenbank, Server-Version 8.0.
- tomboy -- Desktop-Notiz-Programm, nutzt Wiki-ähnliche Querverweise.
- treelang-4.0 -- Der GNU Treelang-Compiler.
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann, Holger Wansing und Florian Ernst übersetzt.