Debian Weekly News - 24. Dezember 2002
Willkommen zur 50. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Wenn Sie in Australien leben und mehr über IPv6 erfahren möchten, interessiert Sie womöglich die IPv6 Mini-Conf, die vor der Linux Conference Australia abgehalten wird. Leider findet sie jedoch zur selben Zeit wie die Debian Mini-Conf statt. Das deutsche Debianforum hat kürzlich seinen ersten Geburtstag gefeiert. Wir wünschen allen, die Weihnachten feiern, ein frohes Fest und erholsame Urlaubstage.
Mono für Debian? Die jüngste Ausgabe der Mono Weekly News
berichtet, dass Alp Toker Platano, den allerersten auf
Mono basierenden Mediaplayer, veröffentlicht hat. Mono ist die freie Implementation der .NET-Architektur. Alp
hat GNOME#-fähige Pakete beigefügt und ein Archiv sowohl für Sid als auch
für Woody erzeugt, um die Verwendung von apt-get
zu
vereinfachen.
Debian-Dokumentation in GFDD. Gaetano Paolone hat den Start der stabilen Version der GNUtemberg! Free Documentation Database (GFDD) bekanntgegeben. Die GFDD ist eine freie Datenbank für freie Dokumentation, die Dienste wie Indizierung, Übersetzungsverwaltung, Informationen über offizielles Veröffentlichen, Bewertung von Dokumenten, Statistiken und Suche bereitstellt. Zu Debian finden sich bereits 18 Dokumente auf Englisch und 4 auf Italienisch in der Datenbank.
Secure Shell für Hurd. Philip Charles hat entdeckt,
dass Hurd kein /dev/urandom
zur Verfügung stellt. Leider ist
die Secure Shell auf dessen Zufallswerte zur Schlüsselerzeugung
angewiesen. Deshalb enthält die neueste Hurd-CD ein SSH-Paket, das nicht per
Voreinstellung installiert wird. Simon Law hat darauf hingewiesen,
dass ein random
translator
hinzugefügt werden kann.
Debian GNU/Linux für Autoren technischer Texte. Im Artikel Painless Linux, der sich an Autoren technischer Texte richtet, erklärt Bruce Byfield GNU/Linux und die Vorzüge seiner Verwendung. Er listet mehrere Anwendungen auf, die technisches Personal wahrscheinlich gut gebrauchen kann. Debian GNU/Linux wird unter den vorgeschlagenen Distributionen genannt.
Colin Walters spricht über den Desktop. DesktopLinux.com hat ein Interview
mit Colin Walters veröffentlicht. Colin hat das Unterprojekt Debian on the Desktop
im Oktober
ins Leben gerufen. Im Interview erklärt er die Philosophie hinter dem
Projekt, spricht über den neuen Debian-Installer und warum er denkt, dass
ein Teil der Debian-Infrastruktur nach XML migriert werden sollte.
Aktualisierte Statistik über Debian auf dem Desktop. Die DWN haben bereits über die laufende Umfrage, welche GNU/Linux-Distribution Anwender auf ihrem Arbeitsplatzrechner bevorzugen, berichtet. Wir freuen uns nun, mitteilen zu können, dass Debian mittlerweile mit 22 % der Stimmen auf dem ersten Platz liegt, knapp vor Mandrake mit 21.7 %. Seit November wurden ungefähr weitere 2700 Stimmen abgegeben. Insgesamt sind es über 8900.
Einführung in Debian GNU/Linux beim IEEE. Das Consultants Network der Abteilung San Diego des Institute of Electrical and Electronic Engineers (IEEE) hat angekündigt, dass sie an einem Abend eine Einführung in Debian GNU/Linux geben werden. Das Ziel ist, den Teilnehmer Kenntnisse über den Installationsprozess und Grundlagen der Systemverwaltung zu vermitteln. Die Schulung wird am Montag, den 13. Januar im Sizzler in San Diego stattfinden. Der Referent wird Alex Perry sein, Systemverwalter und Seniormitglied des IEEE und Consultants Network in San Diego.
Erstellen kleiner CD-Images. Santiago Garcia Mantinan
hat seinen Patch für debian-cd
vorgestellt,
der die Erstellung kleiner CD-Images ermöglicht. Der Patch erlaubt, Images
mit nur dem Debian-Installer und der Dokumentation (45 Mbyte) oder
zusätzlich den nötigen Dateien für eine Minimal-Installation
(83 Mbyte) zu erzeugen. Santiago wollte außerdem wissen, welches
dieser beiden Images offiziell angeboten werden soll. Tollef Fog Heen meinte, dass
es beide sein könnten, aber Jason Andrade hat eingewendet,
dass zu viele verschiedene CD-Images den FTP-Spiegeln das Leben schwer
machen und Anfänger verwirren.
Komplette Netz-Installation. Cassandra Lynette Brockett
modifiziert
zurzeit eine der root.bin
-Dateien von Woody mit dem Ziel, ein
vollständiges Booten übers Netz und eine Installation ohne Diskette oder
CD im Zielrechner zu erlauben. Sie hat dies bereits auf der
i386er-Architektur zum Laufen
bekommen und setzt nun ihre Arbeit an der Dokumentation fort. Nach nur
wenigen Rückmeldungen von der Mailingliste hat sie sich jedoch gefragt,
ob überhaupt jemand daran interessiert ist.
Kooperation mit Debian-basierten Distributionen? Javier Fernández-Sanguino Peña wollte wissen, ob Debian-basierte GNU/Linux-Distributionen sich kooperativ verhalten. Während Distributionen wie Progeny Verbesserungen an Debian zurückgeben, scheint die Arbeit von anderen Distributionen eher nicht in Debian einzufließen. Javi versucht derzeit, mit Linex (nur auf Spanisch) zusammenzuarbeiten, um deren Verbesserungen wieder an Debian zurückzugeben, und er fragt sich, wie andere Debian-basierte Distributionen dazu ermutigt werden können, sich kooperativer zu verhalten.
Suchmaschine wieder in Betrieb. Wie Craig Small mitgeteilt hat, ist die Suchmaschine der Debian-Website wieder in Betrieb. Sie unterstützt teilweise Zweibyte-Sprachen, arbeitet aber noch nicht so, wie sie sollte. Übersetzer sollten prüfen, ob ihre Übersetzungen noch aktuell sind. Nichtsdestotrotz meint Craig, dass eine recht gut funktionierende Suchmaschine besser als gar keine sei.
Versionsnummerierung von Bibliotheken. Rob Browning
wollte wissen,
welche Version die Soname einer Bibliothek enthalten sollte, wenn dieselben
Quellen wie zuvor verwendet werden, aber nun mit einer neuen Hauptversion
einer anderen Bibliothek verlinkt sind. Wenn die Soname-Version erhöht
wird, könnte die Bibliothek inkompatibel zu anderen Bibliotheken werden.
Anderenfalls werden davon abhängige Pakete unbenutzbar, wenn sie nicht
neu kompiliert werden. Junichi Uekawa (上川純一)
hat daraufhin sein Soname-Management
erklärt
und dem hinzugefügt,
dass unstable
nicht mehr funktionieren wird, bis ein koordiniertes
Hochladen der von dieser Bibliothek abhängigen Pakete durchgeführt wird.
Rob hat später seinen Lösungsvorschlag präsentiert.
Beobachtung von Debian im GNOME-Panel. Daniel Burrows
hat auf eine Vorversion von apt-watch
, einem Panel-Applet für
GNOME2, das auf Aktualisierungen aufmerksam macht hingewiesen.
Er wird eine Zeit lang nicht daran arbeiten können und hat eine Liste
unfertiger Teile erstellt. Emile van Bergen hat angemerkt,
dass Icons nicht pulsieren sollten, da dies zu viel Druck ausüben würde, das
System zu aktualisieren und damit die Leute von anderer Arbeit abhält. Dies mag
jedoch eine gute Idee sein für Systeme, die unter stable
laufen.
Voreingestellter Hintergrund. Stefan Schwandter wollte
wissen,
wie man ein Standard-Hintergrundbild für die meisten Desktopumgebungen und
Fenstermanager einstellt. Colin Walters hat darauf
geantwortet,
dass dies mindestens GNOME2.2 erfordert und er schon mit dem Paket
desktop-base
daran arbeitet.
Sicherheitsaktualisierungen. Sie kennen es schon, bitte stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Systeme aktualisieren, falls Sie eines der folgenden Pakete installiert haben.
- libpng – Pufferüberlauf.
- kdenetwork – Pufferüberläufe.
- Cyrus Imapd – Pufferüberlauf.
- fetchmail – Pufferüberlauf.
Neue oder bemerkenswerte Pakete. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- adzapper – Ausblenden von Werbung mit Squid.
- caudium-perl – Unterstützung für Perl-Scripte für Caudium.
- cryptplug – Sammlung von Kryptographie-Erweiterungen.
- dovecot
– Ein sicherer IMAP-Server, der Mailboxen in den Formaten
mbox
undmaildir
unterstützt. - grunt – Sichere entfernte Kommandoausführung per UUCP oder E-Mail und GPG.
- honeyd – Kleiner Daemon, der virtuelle Hosts erzeugt und ihre Dienste und Verhalten simuliert.
- iacd – IRC-Server.
- irpas – Internetwork-Routing-Protocol-Attack-Suite.
- ospics – Einige Logos und Maskottchen von Betriebssystemen.
- plone – Ein zope/cmf-basiertes Content-Management-System.
- pv – Terminal-basiertes Werkzeug zum Beobachten des Datenfortschritts durch eine Pipeline.
- spamprobe – Bayesscher Spamfilter in C++.
- tkabber – Tcl/Tk basierter Jabber-Client.
Verwaiste Pakete. 21 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 156 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die damit zu der Freien-Software-Gemeinschaft beigetragen haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ein ITA um, wenn Sie vorhaben, eines dieser Pakete zu übernehmen.
- countrycodes – ISO-3166-Ländercodes. (Fehler #174111)
- gdkxft – Transparente Unterstützung von Anti-Alias-Zeichensätzen für gtk+-1.2. (Fehler #173651)
- grpn – GTK+-Taschenrechner mit umgekehrter polnischer Notation. (Fehler #174112)
- hdf5 – Dokumentation des "Hierarchical Data Format 5". (Fehler #174114)
- hindent – Hilfsprogramm zum Formatieren von HTML-Code. (Fehler #174116)
- hsftp – FTP-Emulator, der SSH zum Transport verwendet. (Fehler #174122)
- knapster2 – KDE2-Napster-Client. (Fehler #174113)
- libdsp – Routinen in C++ zur digitalen Signalverarbeitung. (Fehler #174118)
- linuxinfo – Zeigt ausführliche Systeminformationen an. (Fehler #174115)
- longrun – Transmeta(TM)-Crusoe(TM)-LongRun(TM)-Hilfsprogramm. (Fehler #173887)
- manpages-nl – Holländische Manualseiten. (Fehler #174178)
- mmucl – Marks MUd-CLient. (Fehler #174117)
- noteedit – KDE-Musiknoten-Editor. (Fehler #174119)
- sciplot – Widget für wissenschaftliche Plotterausdrucke. (Fehler #174123)
- simh-rsts-images – RSTS/E-V7.0-07-Images für Simh. (Fehler #174127)
- simh-unix-images – UNIX-V[567]-Images für den Simh-Emulator. (Fehler #174128)
- snes9express – GTK+-Oberfläche für Snes9x. (Fehler #174126)
- steghide – Steganographie-Werkzeug. (Fehler #174125)
- tcp4u – Portable Tcp4u-Netzwerk-API. (Fehler #174120)
- traceroute-nanog – NANOG-Traceroute. (Fehler #174121)
- tse3 – Portabler Sequencer in C++. (Fehler #174124)
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Andrew Shugg, Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.