Debian Weekly News - 16. Dezember 2003

Willkommen zur 50. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Das CVS-Depot der Debian-Webseiten wurde wiederbelebt, die Webseiten können allerdings noch nicht wieder aktualisiert werden. Chris Halls kündigte an, dass er und René Engelhard alle vor kurzem erfolgten Änderungen im Openoffice.org CVS-Depot überprüft hätten. Christoph Berg schlug vor, die experimental Distribution »scud« zu nennen. Scud ist der Name von Sids Hund, der die Spielzeuge noch schlimmer beschädigte, als es Sid tat.

Neue Funktionen in APT-RPM. Joey Hess bemerkte einen Artikel, der Funktionen von apt-rpm beschreibt, die in apt-get nicht verfügbar sind. Bei einigen wäre es schön, sie auch in letzterem zu haben. Die wohl interessanteste Funktion ist die Möglichkeit, lokale Dateien zu installieren, dabei aufgrund von Abhängigkeiten benötigte Pakete aber notfalls herunterzuladen.

Status-Bericht zum Installer. Joey Hess berichtete, dass es so viele Installations-Berichte gegeben habe, dass die Entwickler es noch nicht geschafft hätten, alle von ihnen zu bearbeiten. Er fügte hinzu, dass der Schwerpunkt für die nächste Beta-Veröffentlichung auf Portierungen und Übersetzungen liegen werde. Viel Arbeit wurde schon getan, um den debian-installer für mehr Architekturen verfügbar zu machen, aber viele von ihnen sind noch sehr weit davon entfernt, wirklich zu funktionieren.

Öffentliche Depots der »X Strike Force«. Branden Robinson gab die Verfügbarkeit eines anonymen, nur-lesbaren, öffentlichen Zugangs zu den X Strike Force Subversion-Depots über das Subversion-Protokoll bekannt. Schreibzugriff sei auf Leute beschränkt, die SSH-Zugang zum Rechner haben. Verfügbare Zweige seien unter anderem XFree86 4.1.0, 4.2.1 und 4.3.0.

XFS-Unterstützung im Debian-Installer? Gunnar Wolf fragte sich, ob der debian-installer XFS unterstützen sollte, da XFS in zukünftigen Versionen von Linux 2.4 enthalten sein soll. Joey Hess fügte hinzu, dass die Unterstützung sehr einfach zum debian-installer hinzugefügt werden könne, wenn der Standard-Debian-Kernel XFS unterstütze.

Tägliche Debian-Installer Builds. Martin Sjögren kündigte an, dass er die täglichen Builds des debian-installer für die x86-Architektur neu gestartet habe. Ältere Versionen seien entfernt worden, da er nicht die Zeit habe, ihre Integrität zu überprüfen.

Neue Debian Stable Update-CDs. Nachdem Ingo Saitz bemerkte, dass die Update-CD fehlerhaft war, hat Steve McIntyre neue Images und Jigdo-Dateien erstellt, die an den üblichen Orten bald verfügbar sein sollten. Er hat eine README-Datei hinzugefügt, die erklärt, warum es zwei unterschiedliche Image-Dateien mit dem gleichen Namen gibt.

Abhängigkeiten auf niedrigere Prioritäten? Marc Haber fragte, ob es für Pakete erlaubt sein solle, von anderen Paketen mit niedrigeren Prioritäten abzuhängen. Wird dies nicht erlaubt, ist die CD-Erstellung einfacher, aber moderne Werkzeuge können den Abhängigkeiten selbst folgen. Bastian Blank erklärte, dass das Auswerten der gesamten Packages-Datei während der grundlegenden Installation mindestens 6 MB zusätzlichen Arbeitsspeicher benötige.

Debian AMD64-FAQ. Bart Trojanowski wies auf die Wiki-Seite zu dieser Portierung hin und erwähnte die FAQ, die einige Leute dort zusammenstellten. Des Weiteren diskutierten die Entwickler, wie eine Mischung von 32bit und 64bit Bibliotheken zu implementieren sei.

Benennung der BSD-Portierungen. Joel Baker berichtete, dass er von einem Mitglied des NetBSD-Teams angesprochen worden sei, das zum Ausdruck gebracht habe, dass »Debian GNU/KNetBSD« ein besserer Name für die Portierung als »Debian GNU/NetBSD« sei. Robert Millan wies darauf hin, dass viele Programme uname für die Systemidentifikation verwendeten, wenn sie hauptsächlich auf Fähigkeiten der libc überprüften. Daher müsse der Name sorgfältig ausgewählt werden. Joel ergänzte das endgültige Namens-Schema später.

Schreiben von Copyright-Dateien. Peter Palfrader entdeckte verschiedene schlecht geschriebene Copyright-Dateien von neuen Betreuern und viele von alten Betreuern. Sie enthielten keine Information über den Copyright-Halter, die spezielle Lizenz und sagen nicht aus, dass die Software unter einer bestimmten Lizenz steht. Er schrieb daraufhin eine Richtlinie, wie man eine Copyright-Datei formuliert, die alle benötigten Informationen enthält. Entwickler sollten auch Andrew Suffields E-Mail zum Schreiben von Copyright-Dateien lesen.

»Debian Spain« gegründet. Javier Fernández-Sanguino Peña berichtete, dass eine spanische Debian-Organisation während der DebConf-ES durch mehr als 20 Personen gegründet worden sei. Die Organisation müsse allerdings noch vom spanischen Innenministerium genehmigt werden. Wenn dies geschehen sei, könne sie auch einen Weg darstellen, Spenden für das Debian-Projekt in Spanien zu sammeln, das Debian-Warenzeichen zu schützen und die Domain debian.es zu registrieren.

Zusammenarbeit zwischen Debian- und KDE-Entwicklern. Mehrere Debian- und KDE-Entwickler veröffentlichten einen Strategie-Vorschlag für eine engere Zusammenarbeit zwischen dem UserLinux- und dem KDE-Projekt. Die Strategie beinhaltet Verbesserungen des KDE-Kerns für Unternehmen, einen UserLinux-Installer und -System-Werkzeuge, FreeDesktop.org- und GNOME/GTK+-Integration sowie Openoffice.org- und Mozilla-Integration.

tmpfs standardmäßig benutzen? Masanori Goto (後藤 正徳) schlug vor, tmpfs aus Linux 2.4 in der normalen Sarge-Installation zu nutzen. Dies wurde vor langer Zeit schon einmal diskutiert. Roger Leigh fügte hinzu, dass in einem solchen Fall eine Größenbeschränkung verwendet werden sollte, schließlich sei es wesentlich besser, eine ENOSPC-Fehlermeldung zu bekommen anstatt einer Kernel-Panik.

Einen graphischen WWW-Browser bereitstellen. René Engelhard schlug vor, das virtuelle Paket x-www-browser für alle graphischen Webbrowser zu benutzen. Dann könnten andere Pakete einen graphischen Webbrowser empfehlen oder vorschlagen, und der Benutzer zwischen den verfügbaren auswählen. Er würde dieses Paket auch gerne zur Liste der virtuellen Pakete hinzufügen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Andre Lehovich und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Frank Lichtenheld, Helge Kreutzmann und Jens Seidel übersetzt.