Debian Weekly News - 23. März 2004

Willkommen zur 12. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Wenn Sie jemals von Debian/GNU Linux nach SuSE Linux wechseln wollten, sollten Sie dieses HOWTO lesen. Dieser Artikel versucht einige Mythen zu zerstreuen und einige Dinge für Leute aufzuklären, die daran interessiert sind, mehr über GNU/Linux herauszufinden. Während den meisten Leuten in der Freien Software Gemeinschaft diese Sachen schon bekannt sind, wissen Außenstehende nur, was sie in den Nachrichten oder von anderen hören.

FOSDEM-Berichte. Wookey und Stefan Gybase berichteten über die Embedded-Debian- und Debian-Java-Projekte, die auf andere Personen während des Free and Open Source Software Developers' Meeting in Brüssel trafen. Beide Gruppen hielten einen Vortrag, der einen Überblick bot und den aktuellen Status erklärte. Das Embedded-Debian-Projekt mache definitiv Fortschritte, Debian zu einer wirklich nützlichen Distribution für kleine wie auch große Maschinen zu machen. Neben besserer Zusammenarbeit mit Gentoo und FreeBSD führten die Debian-Java-Entwickler eine Menge technischer Diskussionen.

Hin zu einem MPlayer-Beschluss. Diego Biurrun gab den aktuellen Stand der Arbeiten zur Auflösung der MPlayer Lizenz-Schwierigkeiten bekannt. Die zwei Hauptanliegen waren das Fehlen einer LICENSE Datei und die fehlende Einhaltung der Klausel 2a der GNU General Public License, die Diego durch eine LICENSE- und eine Copyright-Datei zu lösen versuchte. Don Armstrong dachte, es würde für Debians Zwecke ausreichen, aber schlug vor, dass das MPlayer-Team in den relevanten Dateien festhalten solle, dass sie geändert worden seien und wer sie geändert habe.

Debian-Projektleiter-Wahl. Manoj Srivastava rief zur Stimmenabgabe für die Debian-Projektleiter-Wahl 2004 auf. Die Stimmen müssten bis 23:59:59 UTC am 10. April 2004 eingehen. Der Wahlzeitraum könne um etwa 15 Stunden verlängert werden, da Manoj nicht in der Lage gewesen sei, den Aufruf rechtzeitig zu veröffentlichen. Die Wahlreden von Martin Michlmayr, Gergely Nagy und Branden Robinson sind online.

Erneute Bestätigung der non-free-Komponenten. Die Abstimmung zum Allgemeinen Beschluss zum Status des non-free-Abschnitts ist beendet. Die Existenz des non-free-Abschnitts wurde bekräftigt. 163 Entwickler stimmten für die Entfernung, 260 für die erneute Bestätigung der Unterstützung. 482 Entwickler nahmen an der Abstimmung teil.

Regelmäßige Fehlerausmerz-Partys und schwaches Freeze. Adrian Bunk schlug ein schwaches Einfrieren der Entwicklung in der nahen Zukunft derart vor, dass keine neuen Upstream-Versionen mehr zur testing-Distribution hinzugefügt werden dürften. Zusätzlich solle es regelmäßige Fehlerausmerz-Partys geben, um die Anzahl der veröffentlichungskritischen Fehler zu reduzieren.

Linux 2.6 auf Debian 3.0. Adrian Bunk kündigte die Verfügbarkeit von Paketen an, um den Linux-Kernel Version 2.6 auf Debian Woody einsetzen zu können. Sie wurden aus Unstable genommen und unter Woody neu gebaut. Daher könnte es sein, dass sie nicht so stabil wie die Pakete in Woody sind. Jedoch sollten diese Pakete dabei helfen, einen 2.6er-Kernel auf Debian 3.0 einzusetzen, eine komplette Unterstützung für alle Kernel-2.6-Möglichkeiten ist nicht möglich.

Bericht von der Fehlerausmerz-Party. Frank Lichtenheld berichtete über die Fehlerausmerz-Party am letzten Wochenende. Diese war recht erfolgreich, da die kleine Gruppe der Teilnehmer eine ganze Reihe von korrigierten Paketen, Patches und Lösungen erstellte. Er berichtete auch über die verwendeten Methoden zur Koordination und erbat Hinweise von anderen über einige Punkte für zukünftige BSPs.

Aufräumen bei den Kernel-Paketen? Adrian Bunk veröffentlichte einen Vorschlag um die Kernel-Pakete in Unstable zu bereinigen. Da die Unterstützung von 2.2, 2.4 und 2.6 verrückt sei, fragte er, ob irgendeine Architektur immer noch 2.2 benötige. Er schlug des Weiteren vor, eine Reihe von Kernelpatches zu entfernen, die verschiedene Fähigkeiten ermöglichten, die in neueren Kernels enthalten seien und nicht in einer stabilen Veröffentlichung von Debian unterstützt werden könnten.

Menü-basierte Init Konfiguration. John Hasler verkündete, dass er sysvconfig nach experimental hochgeladen habe. Hierbei handelt es sich um ein textorientiertes, menübasiertes Werkzeug zum Konfigurieren von init-Skripten. Dieses Paket kann zu einem nicht-bootenden System führen und sollte daher mit der gebotenen Vorsicht verwendet werden. John ist natürlich an Fehler- und Erfolgsberichten interessiert.

OSCAR läuft auf Debian. Mitglieder der Open Cluster Gruppe, einer informellen Gruppe von Personen, die sich der Realisierung von Cluster-Berechnungen widmen, haben OSCAR (Open Source Cluster Application Resource) auf Debian IA-64 portiert. Sie haben eine Abstraktionsschicht eingeführt, so dass OSCAR sowohl auf der Paketebene (rpm oder dpkg) als auch auf der Distributionsebene (updaterpm, yum, urpmi und apt-get) mit der gleichen Code-Basis auch auf Systemen laufen kann, die nicht rpm als Paketierungswerkzeug benutzen.

Debian mit 3,7 GHz. Alexander Schmehl berichtete vom schnellsten x86-System auf der diesjährigen CeBIT. Der Hersteller H2O erkundigte sich am Debian-Stand, ob GNU/Linux auf diesem Rechner laufen würde. Die gesamte Installation dauerte weniger als 15 Minuten, wobei das langsame 48x CD-ROM den Flaschenhals darstellte. Mit 7372,9 Bogomips laut Linux und 4540,8 fps bei glxgears ist es eine sehr schöne Arbeitsumgebung.

Debian-Installer Bedienbarkeitsuntersuchung. Marcus Thiesen untersuchte die aktuelle Beta 3 von debian-installer auf die Benutzerfreundlichkeit aus Sicht eines durchschnittlichen Benutzers. Der neue Debian Installer sei ein guter Weg, um seine Lieblingsdistribution aufzusetzen. Er entdeckte aber trotzdem einige Bedienbarkeitsmängel.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Wollen Sie die DWN weiterhin lesen? Bitte helfen Sie uns beim Erstellen dieses Newsletters. Wir brauchen weiterhin freiwillige Autoren, die die Debian-Gemeinschaft untersuchen und über Veranstaltungen in der Gemeinschaft berichten. Bitte schauen Sie auch auf die Webseite für Mitarbeiter. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail an dwn@debian.org.


Wenn Sie diesen Newsletter wöchentlich in Ihrer Mailbox haben wollen, abonnieren Sie die Mailingliste debian-news-german.

Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Matt Black, Frank Lichtenheld und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Jens Seidel, Helge Kreutzmann, Gerfried Fuchs und Frank Lichtenheld übersetzt.