Debian Weekly News - 13. Juli 2004

Willkommen zur 27. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Jordi Mallach berichtete, dass die Umstellung auf GNOME 2.6 in Testing fast erledigt sei. Steve McIntyre erklärte, dass der CD/DVD-Erzeugungsprozess in debian-cd sehr langsam sei, da große Mengen an Daten gelesen und geschrieben werden müssten, und da die Daten mehrfach mit Prüfsummen überprüft würden.

Debian Software bei Google verwendet. Marc Merlin, berühmt durch Google, berichtete in einem Interview, dass Debian die umfassendste erhältliche Softwarebibliothek für GNU/Linux sei. Er benutze apt-get und einen allumfassenden getupdates-Mechanismus, um einen großen Betrieb voll Servern synchron zu halten. Das Werkzeug sei allerdings Distributions- und sogar Unix-agnostisch.

Neue Debian-basierte Distribution. New Mexico Software, Inc. (NMXS) kündigte an, dass sie am 3. August die neue Santa-Fe-Arbeitsplatz-Umgebung veröffentlichen werden, die auf den Arbeitsplatz abziele und auf Debian GNU/Linux basiere. Dick Govatski, CEO von NMXS, ist stolz auf die einfache Anwendbarkeit: Die Benutzer müssen keine Linux-Gurus sein, um dieses System ohne Probleme verwenden zu können. Sie haben scheinbar dem Installer und seiner Hardware-Erkennung spezielle Aufmerksamkeit gewidmet.

Fehlender kommerzieller Support für Debian? Ein Artikel über die Annahme von GNU/Linux in Organisationen zeigt, dass Debian seine kommerziellen Support-Seiten mehr bewerben müsste: Alle auftragnehmenden Firmen sagten, falls Sie Red Hat wollen, ist dies kein Problem, aber Debian ist schwerer sagte Mike Kennedy, Vorstandsvorsitzender der New South Wales Office of State Revenue in Australien, die ihre GNU/Linux-Server von Debian nach Red Hat umgestellt hätten.

Debian-Kontrollzentrum IRC-Treffen. David Moreno Garza kündigte ein IRC-Treffen am 18. Juli um 16:00 Uhr GMT in #debian-desktop auf irc.debian.org an. Die Hauptidee sei es, Benutzern die Möglichkeit zu schaffen, ihr gesamtes System zu konfigurieren. Mit Portabilität im Hinterkopf sei geplant, eine graphische, eine Web-basierte und eine Kommandozeilen-basierte Schnittstelle bereitzustellen.

Umstellung von Exim 4 auf BerkelyDB 4.2? Andreas Metzler fragte sich, ob es annehmbar sei, Exim 4 auf eine neuere Version der BerkelyDB, konkret libdb4.2, umzustellen. Da die Veröffentlichung von Sarge für die nähere Zukunft geplant sei, könne solch eine Änderung potenziell die Veröffentlichung verzögern, aber dies sollte nicht der Fall sein.

Neue Originalversionen beobachten. Stefano Fabri kündigte die Seite DebianWatch Health Status an, ein Service für Debian-Entwickler, um die Originalversionen von Paketen zu beobachten. Er beklagte, dass nur wenige Pakete geeignete watch-Dateien enthielten, um dies nutzen zu können. Blars Blarson vermutete, dass viele Betreuer sie nicht nützlich fänden.

Fehlerbereinigungsparty. Frank Lichtenheld kündigte die nächste Fehlerbereinigungsparty vom 16. bis zum 18. Juli an. Wie gewöhnlich wird sie über #debian-bugs auf freenode koordiniert (d.h. irc.debian.org), wo Sie Hinweise zu den nützlichen Webseiten finden werden. Das Gesamtziel sei es, das Basissystem und die Standardpakete in einen veröffentlichbaren Zustand zu bekommen.

Abraten von der Benutzung von -rpath. Martin F. Krafft fragte sich, warum die rpath-Probleme nicht in den Debian-Richtlinien festgehalten sind. Florian Ernst verwies auf eine weitere Diskussion und auf eine Zusammenfassung von Richard Atterer. Goswin Brederlow fügte hinzu, dass alle Programme, die -rpath benutzen, nach der Veröffentlichung von Sarge nicht mehr funktionieren würden, falls dann Multiarch-Unterstützung implementiert werde.

Python-Module und Versionen. Fabio Tranchitella bemerkte, dass eine große Anzahl von Python-Modulen nicht versioniert und nur für eine bestimmte Version von Python erhältlich sei. Matt Zimmerman fragte sich, warum diese Module nicht nach der Installation für jede installierte Version von Python bytekompiliert werden könnten. Andreas Barth ergänzte, dass Bytekompilierung noch nicht mal benötigt werde.

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. Debian package a day stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor:

Verwaiste Pakete. 5 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 170 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Adrian von Bidder und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann, Gerfried Fuchs und Frank Lichtenheld übersetzt.