Debian Weekly News - 27. Juli 2004

Willkommen zur 29. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Pablo Lorenzzoni berichtete, dass die Brasilianische Debian-Gemeinschaft sich entschlossen habe, eine riesige brasilien-weite Party zum elften Geburtstag von Debian am 21. August abzuhalten.

Neuer Lizenztest. Branden Robinson und Matthew Palmer entwickelten den Diktatortest, der geeignet sei, zu bestimmen, ob eine Lizenz verträglich mit den Debian Richtlinien für Freie Software sei. Eine Lizenz sei nicht frei, wenn sie Tätigkeiten verbiete, die – im Nichtvorliegen der Zustimmung zur Lizenz – vom Kopierschutz oder anderen anwendbaren Rechtsgrundlagen erlaubt wären.

Neues von Java in Main. Arnaud Vandyck berichtete, dass kaffe vor kurzem nach Testing gekommen sei. Viel Arbeit bei der Verschiebung von Java nach Main sei in das Bauen dieser Java-Pakete mit Kaffe gesteckt worden. Eine andere gute Nachricht sei, dass viele dieser Pakete jetzt mit SableVM gebaut werden könnten, das ebenfalls in Testing sei.

Vorgeschlagener Allgemeiner Beschluss: AMD64 in Debian zwingen. Manoj Srivastava eröffnete die Vorschlags- und Abänderungsdiskussionsperiode für den Allgemeinen Beschluss-Vorschlag von Josselin Mouette, um die reine AMD64-Portierung in Sarge und Sid zu erzwingen. Da allerdings Chris Cheney seine Unterstützung für den Vorschlag aufgehoben hat, fehlen genug Unterstützer. Der Projektleiter merkte auch an, dass es unter den AMD64-Portierungspersonen keinerlei Übereinstimmung über die Aufnahme in Sarge gebe.

Leichtgewichtiger GNU/Linux-Desktop. Knut Yrvin zitierte einen Artikel aus der eWeek, in der Steven J. Vaughan-Nichols über leichtgewichtige Zugänge zum GNU/Linux-Desktop berichte, z.B. eine GNU/Linux-Thin-Client-Lösung mittels LTSP (Linux Terminal Server Project). Um LTSP vernünftig ohne Expertise im eigenen Haus einzusetzen, könne man Skolelinux verwenden, das für Schulen mit minimalen Ressourcen in jeglicher Hinsicht entwickelt worden sei.

Neues Debtags-Alioth Projekt. Angesichts des wachsenden Interesses an Debtags hat Enrico Zini die Debtags-Entwicklung von Deb-Usability in ein eigenes Alioth-Projekt ausgegliedert. Mit dieser Ausgliederung ist neue Infrastruktur für die Entwickler hinzugekommen, u.A. eine Mailingliste für Entwickler, die Interesse an der Teilnahme oder am Einbauen von debtags in ihre eigenen Projekte haben.

Charta zum Erscheinungsbild von Debian-Ständen. Alexander Schmehl fasste den recht erfolgreichen Auftritt auf dem diesjährigen LinuxTag zusammen. Er beschrieb mehrere Punkte, die Probleme verursachten oder unangenehm waren und daher im nächsten Jahr verbessert werden sollten. Die Diskussion ist nicht nur auf den Auftritt auf dem Linuxtag begrenzt, daher ist jeder eingeladen an ihr teilzunehmen.

Das Veröffentlichungsproblem. Joey Hess beschwerte sich, dass das Debian-Installer-Team die allgemeinen Probleme in der Leitung der Veröffentlichung im Kleinen erlebe, die Debian als Gesamtes habe. Er berichtete über einen Freeze der Zeichenketten, der sich stattdessen in einen Wasserfall von neuen Zeichenketten gewandelt habe, durch den dann alles mögliche beschädigt worden sei. Dieses Verhalten sei allerdings ganz natürlich.

Sarge Veröffentlichungs-Status. Steve Langasek verkündete, dass das Release-Team hart an der Fertigstellung eines realisierbaren Veröffentlichungsplans gearbeitet habe. Mit der Veröffentlichung des zweiten Testkandidaten des Debian-Installers Anfang August werde ein festes Ziel für diesen benötigt. Daher werden beginnend mit dem 31. Juli für Pakete der Priorität Standard oder höher nur noch veröffentlichungskritische Änderungen nach Testing erlaubt.

Neue Kryptobibliothek für Sarge? Matthias Urlichs wollte gcrypt und gnutls auf die neueste Version aktualisieren, insbesondere da die Ursprungsentwickler darum gebeten hätten. Dies würde allerdings die Abhängigkeiten für den Debian-Installer ändern. Ray Dassen erinnerte ihn an das Fiasko in Zusammenhang mit der letzten Aktualisierung, aber Andreas Metzler erklärte warum diese Aktualisierung reibungsloser sein werde. Steve Langasek stellte allerdings fest, dass das Paket in Unstable vorhanden sein müsse und Matthias fand schließlich einen Lösungsweg.

Entwurf einer Zusammenfassung der Diskussionen über die Creative Commons 2.0-Lizenz. Evan Prodromou verschickte einen Entwurf einer Zusammenfassung von Kommentaren über verschiedene Creative Commons-Lizenzen. Kommentare und Kritik sind willkommen und sollten an die debian-legal-Mailingliste gesandt werden.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Unstable Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Debian-Pakete, die letzte Woche vorgestellt wurden. Jeden Tag wird ein anderes Debian-Paket aus der Testing-Distribution vorgestellt. Wenn Sie von einem obskurem Paket wissen, von dem Sie denken, dass andere davon wissen sollten, senden Sie es an Andrew Sweger. Debian package a day stellte letzte Woche die folgenden Pakete vor:

Verwaiste Pakete. Acht Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 173 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die ihre Zeit für alle zur Verfügung gestellt und damit das Konzept Freie Software unterstützt haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ITA: um, wenn Sie eines dieser Pakete übernehmen wollen.

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Hier gibt es ältere Ausgaben dieser Nachrichtenseite.

Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Enrico Zini und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann und Frank Lichtenheld übersetzt.