Debian Weekly News - 8. Juni 2005

Willkommen zur 23. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Nachdem nun Debian 3.1 veröffentlicht wurde, möchten einige Leute dies unbedingt feiern. Möglicherweise gibt es auch in Ihrer Nähe eine Party. Branden Robinson gab bekannt, dass SPI, Debians gesetzliche Dachorganisation, nun auch Spenden per Scheck aus Kanada annehmen könne.

Debian-Sarge veröffentlicht. Das Debian-Projekt gab die Veröffentlichung von Debian GNU/Linux 3.1 alias Sarge bekannt. Nach dreijähriger Entwicklung markiert diese Veröffentlichung einen weiteren Meilenstein in der Geschichte von Debian. Mit mehr als 15.000 Binärpaketen, einer Menge an aktualisierter Software und dem neuen und glänzenden Installationsprogramm katapultiert diese Veröffentlichung Debian zurück in die Gegenwart.

Probleme mit neuen Debian-DVDs und -CDs. Colin Watson berichtete über ein Problem mit den brandneuen 3.1r0-CD/DVD-Images. Aufgrund fehlerhafter Release-Dateien auf den Images sei die APT-Quelle für security.debian.org nicht aktiv. Deshalb würden Benutzer, die von diesen Images installierten, nicht automatisch von Sicherheitsaktualisierungen profitieren. Neue 3.1r0a-Images, die diesen Mangel beheben, sollten zum Veröffentlichungszeitpunkt dieser DWN-Ausgabe verfügbar sein.

Debian auf dem Code Fest Japan 2005. Das Code Fest Japan 2005 wurde in der japanischen Hauptstadt Tokio abgehalten. Rund 40 Hacker aus ganz Japan fanden sich zu einer 24-stündigen Dauer-Hackersitzung zusammen. Ein Dutzend Debian-Entwickler aus Japan und China wohnte dem Treffen bei und arbeitete an Debian. Die Tätigkeitsbereiche umfassten Entwicklungen rund um Eingabemethoden (im-switch), das Testen von Druckern mit CUPS und die Portierung von Debian auf die m32r-Architektur. Einige Teilnehmer hinterließen Kommentare, wie sie die 24 Stunden überstanden.

Die Veröffentlichung verzögern? Rickard Armiento sprach ein Problem mit KDE an, welches mehrere Leute als veröffentlichungskritisch ansahen, wohingegen andere wieder meinten, es wäre lediglich ein normaler Fehler. Der »Zufall«-Bildschirmschoner von KDE, welcher standardmäßig nicht aktiviert sei, ignoriere die Einstellungen von xscreensaver und wähle per Zufall irgendeinen vorhandenen Bildschirmschoner aus. Dies schließe den WebCollage-Bildschirmschoner ein, der zufallsgesteuert Bilder über das Netzwerk lädt, was anstößige Inhalte einschließen könne.

QA-Ziele für Etch. Kurz nach der Veröffentlichung von Sarge erwähnte Frank Lichtenheld seine Ziele für die Qualitätssicherung (»quality assurance«, QA) des Etch-Release. Alle Pakete sollten auf einem sauberen Zielsystem installierbar und entfernbar sein, die Anzahl sich überlappender Dateien müsste minimiert werden. Er würde auch gerne die letzten 20 Pakete korrigieren, die nur interaktiv installiert werden könnten.

GNOME 2.10 in Unstable. Josselin Mouette berichtete, dass das GNOME-Team nach der Veröffentlichung dabei sei, GNOME 2.10 Pakete aus dem Experimental-Depot nach Unstable zu verschieben. Die Kernbibliotheken seien bereits installiert und der Rest folge in den nächsten Tagen. Einige wenige Pakete würden Aktualisierungen ihrer .desktop-Dateien erfordern, damit sie korrekt in den Menüs erschienen.

ABI-Änderungen bei Bibliotheken. Philipp Kern fragte sich, was neben einer »soname«-Aktualisierung noch zu tun sei, wenn der Paketbetreuer bemerke, dass die Programmbinärschnittstelle (ABI) einer Bibliothek sich geändert habe. Hamish Moffatt erklärte, dass der Vorteil, die alte Bibliothek für eine Weile im Abschnitt oldlibs zu belassen, sei, dass dies weniger Schwierigkeiten für lokale Administratoren mit selbst-kompilierten Binärdateien bedeute. Tollef Fog Heen fügte hinzu, dass ältere Versionen auf dem System des Administrators verblieben, wenn auch der Paketname verändert werde.

Keysigning ohne persönliches Treffen. Wesley Landaker brachte eine Richtlinie zum Signieren der Schlüssel anderer Leute ein, ohne sich dabei mit diesen persönlich getroffen zu haben. Diese Methode stellte sich schnell als schwach heraus, da das Fälschen eines Bildes kein Verbrechen darstelle, weil ein Notar nicht in jedem Land derart vertrauenswürdig sei und weil das Web-of-Trust (Vertrauensnetz) in sich selbst eigenständig geschlossen sei, ohne dabei einer Regierung oder staatlichen Repräsentanten Vertrauen zuzuweisen. Kurzum, Keysigning erfordere zu Recht ein persönliches Treffen.

Debian Java in Sarge. Arnaud Vandyck lieferte einen knappen Überblick darüber, was sich zwischen Woody und Sarge hinsichtlich Java in Debian geändert habe. Vor allem enthalte Sarge verbesserte und neue freie Java-Laufzeitumgebungen. Zusätzlich dazu sei viel Software paketiert und in den »main«-Abschnitt verschoben worden. Java-Pakete würden außerdem via Alioth in einem Team betreut werden.

Aktualisierungen zur Systemsicherheit. Die alte Leier! Wer die folgenden Pakete einsetzt, sollte sie der Sicherheit wegen auf den neuesten Stand bringen:

Einen Blick wert. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Unstable-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.

Entfernte Pakete. 2 Pakete sind während der letzten Wochen aus dem Debian-Archiv entfernt worden:

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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Junichi Uekawa (上川 純一), Josselin Mouette und Martin 'Joey' Schulze erstellt.
Sie wurde von Helge Kreutzmann, Holger Wansing, Jens Seidel und Florian Ernst übersetzt.