Debian Weekly News - 14. Mai 2003
Willkommen zur 19. Ausgabe der DWN in diesem Jahr, dem wöchentlichen
Newsletter der Debian-Gemeinschaft. Debian-Anwender in Virginia, USA können
allein durch die Installation eines normalen Debian-Paketes mit dem Gesetz
in
Konflikt geraten, da es ein Vergehen sein kann, Programme wie bulkmail
oder smartlist
zu besitzen,
welche zum Massenversand von E-Mail oder zum Manipulieren von regulären
E-Mail-Headern eingesetzt werden können.
Neues zur DebConf 3 in Oslo. Tollef Fog Heen hat weitere Einzelheiten zur Debconf 3 bekanntgegeben, welche vom 18. bis 20. Juli in Oslo, Norwegen stattfinden wird. Unmittelbar zuvor wird das DebCamp vom 12. bis 17. Juli abgehalten. DebCamp wird in Form eines Zeltlagers stattfinden, in dem an dringenden Aufgaben wie dem Debian-Installer oder bedeutenden Fehlern gearbeitet wird. Je nach Wetter werden die Abende mit Grillen, Mücken und anderen lustigen Dingen verbracht. HP und Lindows sponsern freundlicherweise diese Veranstaltung. Interessierte sollten sich online registrieren.
Verschandelter Zeichensatz nach Aktualisierung. Andreas
Tille hat einen ziemlich hässlichen Zeichensatz in Statusbalken, Menüs und
vor allem in Emacs bemerkt,
der den Editor fast unbenutzbar macht. Ian Wienand hat dazu angemerkt,
dass
das problematische Paket zu sein scheint und
dass nach dessen Entfernung seine Zeichensätze wieder wie zuvor aussehen.
Branden Robinson hat zugestimmt,
dass der neue Zeichensatz Type1 Helvetica, der mit XFree86 verteilt wird,
hässlich aussieht. Das Problem lässt sich lösen, indem man ihn löscht oder
in der Liste der Zeichensätze ans Ende verschiebt.gsfonts-x11
Zusätzliche Kalenderdateien. Die Frage, ob Debian eine
Kalenderdatei anbieten soll (mit oder ohne bsdmainutils
), die
Debian-spezifische Daten wie Release-Daten und Todestage von
Entwicklerkollegen enthält, hat auf der Entwicklerliste eine Diskussion
ausgelöst. Drei weitere öffentliche Kalenderdateien
könnten von jedem verwendet werden, der seinen Kalender zusammen mit
jüngeren Daten nutzen will. Bob Proulx hat vorgeschlagen,
ein separates Paket zusammen mit einem Cronjob bereitzustellen, was jedoch
auf Ablehnung stieß.
GNU GPL und OPL. Tatsuya Kinoshita (木下 達也) hat gefragt, ob die Open Publication License (OPL) kompatibel zur GNU GPL ist und hat einen Absatz aus der OPL zitiert, der inkompatibel zu sein scheint. Er fände es gut, wenn die Debian-Webseiten sowohl unter der OPL als auch unter der GNU GPL stünden, anstatt nur unter der OPL, wie es bislang der Fall ist.
Abtrennen von Dokumentation. Andreas Tille wollte wissen, ob dokumentiert ist, wann die Dokumentation vom Paket getrennt werden soll. Oliver Elphick hat geantwortet, dass der Vorteil des Abtrennens ein schnelleres Herunterladen für Anwender ist, die das Paket ohne Dokumentation installieren wollen. Dies muss gegen die Belastung des Archivs mit einem weiteren Paket abgewogen werden.
Neues Übersetzungsprojekt in Polen. Bartosz Fenski hat auf ein neues Projekt zur Übersetzung namens Polish Debian Documentation Project (PDDP) hingewiesen (Artikel auf polnisch). Bislang gibt es keine Debian-Entwickler in PDDP, aber dies wird sich wahrscheinlich ändern. Das Hauptziel dieser Gruppe ist die Übersetzung von Debian-Dokumentation ins Polnische sowie bei der Übersetzung der DWN zu helfen. Zurzeit wird die Debian-Referenz übersetzt.
Neues Etikett confirmed
für die BTS. Anthony Towns
hat mitgeteilt,
dass den Paketbetreuern nun ein neues Etikett confirmed
beim Umgang mit
der Fehlerdatenbank (BTS) zur Verfügung steht. Dieses Etikett soll
anzeigen, dass der Fehler angesehen, verstanden und grundsätzlich anerkannt,
aber noch nicht behoben wurde. Fehler, die mit unreproducible
oder
moreinfo
markiert sind, können im Allgemeinen nicht confirmed
sein.
Dies kann jedoch bei Fehlern vorkommen, die mit help
markiert sind, in
Abhängigkeit von der benötigten Hilfe. Mit dem BTS-Suchformular kann eine Liste der
Fehleretiketten confirmed
und un-confirmed
sowie der verschiedenen
anderen Markierungen angefordert werden.
Erklärungen, warum ein Paket nicht in Testing ist.
Björn Stenberg hat ein Skript geschrieben,
das die Webseiten
update_excuses.html
und update_output.txt
analysiert und versucht, in leicht verständlicher Form Antworten auf Fragen
wie Warum ist Paket X noch nicht in Testing?
zu geben. Das Skript
erwartet einen Paketnamen und gibt eine Antwort, warum das Paket noch nicht
in Testing ist. So erklärt es zum Beispiel, dass libbonoboui
noch auf
gnome-vfs2
wartet, welches seinerseits auf fam
wartet und so
weiter.
Stand der Probleme des Sarge-Releases. Drew Scott Daniels hat eine neue Liste der Probleme mit Sarge veröffentlicht. Diese ist eine Zusammenstellung der Arbeiten, die erledigt werden müssen, bevor Sarge freigegeben werden kann. Die Liste enthält außerdem Informationen zum Zustand und eine geschätzte Dringlichkeit (1 – 3). Einige der aufgeführten Punkte schließen Probleme in Testing, den Zustand von XFree86, die Portierung des Debian-Installers, die Möglichkeit, den Linux-Kernel 2.6 in Sarge einzusetzen, und den Zustand von Java ein.
Lizenzprobleme mit DBD::mysql? Ein Fehlerbericht von Steve Langasek
hat eine
Diskussion darüber ausgelöst, ob Debian GPL-inkompatible Skripte
verbreiten darf, die einen freien Interpreter und freie Bibliotheken
verwenden. Da das neue Paket libmysqlclient12
unter der GPL steht, sind
alle GPL-inkompatiblen Anwendungen, die von libdbd-mysql-perl
(DBD::mysql) abhängen, eine Verletzung der GPL.
Die GNU FDL gegen sich selbst richten. Peter Galbraith hat vorgeschlagen, einen unveränderlichen Abschnitt zu den Emacs-Info-Dateien hinzuzufügen, der erklärt, warum Autoren der Dokumentation nicht die GNU Free Documentation License (FDL) verwenden sollten. Brian M. Carlson hat geantwortet, dass Debian ein solches Dokument nicht rechtmäßig verbreiten kann. Da die GFDL inkompatibel zur GPL ist, ist es sogar verboten, ein Info-Dokument aus den Texinfo-Quellen, die unter der GFDL stehen, zu erzeugen.
Enthält GNU Emacs nicht-freie Komponenten? Jérôme Marant hat sich gefragt, ob zwei Essays, die zusammen mit GNU Emacs verbreitet werden, eine unfreie Lizenz nutzen. Beide werden jedoch unterschiedlich auf den Webseiten der FSF angeboten. Einige meinen, dass diese Dateien Grundsatzerklärungen und keine Dokumentation seien und sie daher unveränderlich sein dürfen.
Bestimmung der verwendeten Zeichenkodierung. Bob
Hilliard hat gefragt,
ob es möglich sei, zu bestimmen, welche Zeichenkodierung in einem Text
verwendet wird, ohne manuell die gesamte Datei zu durchsuchen. Martin von
Loewis hat erklärt,
dass dies nicht automatisch ausgeführt werden kann. Falls man weiß, was für
ein Text zu erwarten ist, kann man eine Reihe von Kodierungen ausprobieren
und schauen, welche davon die erwarteten Zeichen ergibt. Manuell wird dies
am besten mit Hilfe von
vorgenommen./usr/share/i18n/charmaps
Sicherheitsaktualisierungen. Sie kennen es schon, bitte stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Systeme aktualisieren, falls Sie eines der folgenden Pakete installiert haben.
Neue oder bemerkenswerte Pakete. Die folgenden Pakete wurden kürzlich dem Debian-Archiv hinzugefügt oder enthalten wichtige Aktualisierungen.
- apt-doc – Dokumentation für APT.
- flex-old
– Alte Version des
fast lexical analyzer generator
. - pointless – Präsentationsprogramm basierend auf OpenGL.
- roundup – Issue-Tracking-System.
- xt-strategoxt – Sprachen-Transformationsprogramme für Programmierer.
- zope-translationservice – Ortsabhängiger Übersetzungsdienst für Zope.
Verwaiste Pakete. 29 Pakete wurden diese Woche aufgegeben und benötigen einen neuen Betreuer. Damit gibt es insgesamt 190 verwaiste Pakete. Vielen Dank an die bisherigen Betreuer, die damit zur Freien-Software-Gemeinschaft beigetragen haben. Die vollständige Liste finden Sie auf den WNPP-Seiten. Fügen Sie bitte eine Notiz zum Fehlerbericht hinzu und benennen Sie ihn in ein ITA um, wenn Sie vorhaben, eines dieser Pakete zu übernehmen.
- apcupsd – APC UPS Power Management. (Fehler #192672)
- axyftp – Grafisches FTP-Programm mit Lesstif-Interface. (Fehler #192677)
- dotfile – Dotfile-Generator-tcsh-Modul. (Fehler #192682)
- dvi2ps – TeX-DVI-Treiber für NTT jTeX, MulTeX und ASCII-ptex. (Fehler #192686)
- dvi2ps-fontdata – Zeichensatzdaten. (Fehler #192691)
- elvis
– Stark verbesserter
vi
-Editor mit Syntaxhighlighting. (Fehler #192673) - equivs – Überlisten von Debian-Paketabhängigkeiten. (Fehler #192678)
- fda
–
C malloc
-Debugging-Bibliothek. (Fehler #192657) - gps
– Graphisches PS, das GTK benutzt und ferngesteuerter
gPS
-Poller. (Fehler #192655) - gtksql – GTK-Frontend zu Postgresql. (Fehler #192667)
- hpscanpbm – Scan-Hilfsprogramm für den HP ScanJet. (Fehler #192661)
- levee
– Sehr kleiner
vi
-Klon. (Fehler #192651) - libparagui1.0 – Standard-Motive für die Widget-Set-Bibliothek. (Fehler #192681)
- libsdl-mm0.1 – Entwicklerdateien für SDL C++ Wrapper. (Fehler #192683)
- libtest-unit-perl – Einheiten-Test-Interface für Perl. (Fehler #192649)
- lookup – Programm zur schnellen und funktionsreichen Suche von Textdateien. (Fehler #192687)
- lprngtool – GUI-Frontend für LPRng-basierte /etc/printcap. (Fehler #192653)
- mosix – Mosix-Entwicklerdateien (statische Bibliothek und Headerdateien). (Fehler #192697)
- mosixview – Grafisches Programm zur Administration von Mosix-Clustern. (Fehler #192696)
- ntaim – Curses-basierter AIM-Client. (Fehler #192650)
- opengate – H.323-Voice-over-IP-Gatekeeper. (Fehler #192453)
- propaganda-debian – Propaganda-Hintergrundbild für Debian. (Fehler #192656)
- psh – Interaktive Shell mit der Funktionalität von Perl. (Fehler #192652)
- sup – Software-Upgrade-Protocol-Implementation. (Fehler #192670)
- timidity-patches – Instrumenten-Dateien für Timidity. (Fehler #192669)
- xisp
– Anwenderfreundliches X-Interface zu
pppd/chat
. (Fehler #192679) - xjdic – Suchprogramm für das Wörterbuch Japanisch/Englisch. (Fehler #192688)
- xlogmaster – Programm zur Beobachtung von Logdateien. (Fehler #192676)
- xpvm – Grafische Konsole und Monitor für PVM. (Fehler #192886)
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Diese Ausgabe der wöchentlichen Debian-Nachrichten wurde von Bartosz Zapalowski, Matt Black und Martin 'Joey' Schulze erstellt.